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Gnade sein mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Wir gehen weiter in unserer Reihe durch den ersten Petrusbrief, wie schon angekündigt, und wollen uns heute unter einige Verse aus Kapitel 1 und dann Kapitel 2 stellen. Und ich lese uns Gottes Wort ab 1. Petrus 1, Vers 22 bis Kapitel 2, Vers 3. Da ihr eure Seelen im Gehorsam gegen die Wahrheit gereinigt habt, durch den Geist zu ungeheuchelter Bruderliebe. So liebt einander innig und aus reinem Herzen. Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen durch das lebendige Wort Gottes, das in Ewigkeit bleibt. Denn alles Fleisch ist wie Gras, und alle Herrlichkeit des Menschen wie die des Grases. Das Gras ist verdorrt und seine Blume abgefallen, aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit. Das ist aber das Wort, welches euch als Evangelium verkündigt worden ist. So legt nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alle Verleumdungen. Und seid als neugeborene Kindlein begierig nach der unverfälschten Mirch des Wortes, damit ihr durch sie heranwachst. Wenn ihr wirklich geschmeckt habt, dass der Herr freundlich ist. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus, wie sieht dein Leben als Christ, oder wie Petrus sagen würde, als Fremdling in dieser Welt praktisch aus? Petrus sagt, lebe heilig, weil dein Vater im Himmel heilig ist. Petrus sagt auch, lebe gottesfürchtig, weil Gott dein Richter, dein Retter und dein Regent ist. Das haben wir in den letzten beiden Predigten aus den Versen direkt vorher gelernt. Und auch heute in unserem Abschnitt wird es wieder praktisch. Übrigens fast in jeder Predigt, die noch im 1. Petrusbrief folgt. Heute liegt der Fokus allerdings nicht auf der Heiligkeit, wie vorletztes Mal, oder auf der Gottesfurcht, wie letztes Mal, sondern auf der Liebe. Und das sehen wir gleich im ersten Vers, Vers 22, da ihr eure Seelen im Gehorsam gegen die Wahrheit gereinigt habt durch den Geist zu ungeheuchelter Bruderliebe. So liebt einander beharrlich und aus reinem Herzen. Liebe ist immer gut. Ich bin ehrlich gesagt noch nie irgendjemandem begegnet, der Liebe nicht gut findet. Auf Liebe können sich doch irgendwie alle Menschen einigen, oder? Zumindest fast alle. Aber da fängt das Problem schon an. Denn was ist eigentlich Liebe? Was ist diese Liebe, von der immer alle reden? Alle mögen irgendwie Liebe, aber was ist das eigentlich so ganz konkret? In unserer Kultur heute, in unserer Gesellschaft, da wird Liebe häufig mit einem Gefühl gleichgesetzt. Ich habe ein Gefühl gegenüber jemand anderem, was mich zu dieser Person zieht. Man sagt dann, Liebe ist im Kern ein Gefühl. Ich glaube, das stimmt, aber das ist längst nicht alles. Dann gibt es wieder andere, die sagen, Liebe, das ist hauptsächlich Einstellungssache. Ja, es ist natürlich so, dass ich mich zu manchen Menschen mehr hingezogen fühle als zu anderen. Aber Liebe, gerade Nächstenliebe, bedeutet, auf alle Menschen positiv und freundlich zuzugehen, ob ich mich jetzt zu ihnen hingezogen fühle oder nicht. Dann gibt es wieder andere, die sagen, Liebe besteht hauptsächlich in Taten. Ich soll einfach alle Menschen gut behandeln. Darum geht es hauptsächlich. Und ich glaube, dass alle diese Erklärungen, diese Ansätze einen wahren Kern haben. Aber ich glaube, wir können nicht hingehen und Liebe einfach auf eines dieser Aspekte reduzieren oder beschränken. Jemanden zu lieben, das bedeutet, ihn als ganzer Mensch mit deinem Willen, mit deinen Gefühlen, mit deinen Taten, mit deinen Worten freundlich gegenüberzutreten. Und zwar so, dass du dem anderen dienst, dass du den anderen höher achtest als dich selbst. Und ich weiß, das ist super allgemein. Ja, das ist alles und nichts. Und das liegt daran, dass im Prinzip alle Gebote in der ganzen Bibel, die sich auf unsere Mitmenschen beziehen, von du sollst nicht töten bis ordne dich in wo auch immer unter, dass alle diese Gebote nur eine Erklärung sind dafür, was Liebe konkret bedeutet. Die gute Nachricht ist, dass Petrus auch im Verlauf unseres Abschnitts noch sehr konkret wird, was Liebe ganz genau bedeutet. Aber bei der Liebe gibt es nicht nur die Herausforderung, festzustellen, was Liebe jetzt eigentlich bedeutet, sondern es gibt noch eine zweite Herausforderung für uns. Nämlich die Frage, wen soll ich eigentlich lieben? Jesus sagt, liebe deinen Nächsten. Man könnte das vereinfacht zusammenfassen mit, du sollst jeden Menschen lieben, den Gott in dein Leben stellt. Trotzdem ist jedem von uns klar, dass Liebe nicht bei jeder Person dasselbe bedeutet. Ja, meinen Ehepartner soll ich anders lieben als meine Kinder. Und auch andere Christen soll ich anders lieben als Menschen, die keine Christen sind. Und genau darum geht es Petrus um diesen letzten Punkt. Es geht ihm hier nicht insgesamt um alle möglichen Arten von Liebe, sondern es geht ihm ganz speziell um die Liebe, die wir zu unseren Geschwistern hier in unserer Gemeinde haben sollten. Darum geht es ihm heute. Deswegen verwendet er auch in Vers 22 nicht einfach nur das Wort Liebe, sondern das Wort Bruderliebe. Warum ist gerade diese Bruderliebe oder diese geschwisterliche Liebe in der Gemeinde so wichtig? Gehen wir nochmal ganz zurück zu der Frage, in welcher Situation sich eigentlich die Gemeinden befanden, damals als Petrus ihnen diesen Brief geschrieben hat. Die Christen dort, sagt Petrus, die sind heilige Fremdlinge, erwählte Exoten. Sie sind Insider bei Gott, aber sie sind Outsider in dieser Welt. Und wir haben schon öfter gesehen in den letzten Predigten, es ist nicht unbedingt was, was wir uns wünschen, Außenseiter zu sein. Keiner will Außenseiter sein. Außenseiter sein ist manchmal richtig hart. Vor allem, wenn man alleine Außenseiter ist. Vielleicht habt ihr schon einmal die Erfahrung gemacht, der einzige Christ in einer Gruppe zu sein. Vielleicht macht jemand von euch gerade jetzt, zum Beispiel auf der Arbeit, diese Erfahrung. Und wir brauchen das gar nicht schönzureden. Es ist nicht immer einfach, Außenseiter zu sein und das noch alleine. Ganz im Gegenteil. Und genau an dieser Stelle kommt die Gemeinde ins Spiel. Die Gemeinde ist wie ein Hafen. In der Gemeinde kommen wir nach Hause. Vielleicht bist du die ganze Woche auf deiner Arbeit, vielleicht sogar in deiner Familie immer der Außenseiter als Christ. In der Gemeinde bist du der Insider. Hier kannst du auftanken. Hier sind Leute, die das gleiche Ziel haben wie du, die mit dir auf dem Weg nach Hause unterwegs sind. Zumindest sollte das so sein. Denn wir haben ja alle das gleiche Ziel. Problem ist nur, wir sind alle, jeder von uns, alles andere als perfekt, alles andere als vollkommen. Und so wird dieser Ort, wo wir eigentlich immer wieder aufatmen und auftanken sollen, leider von Zeit zu Zeit auch zu einem Ort, der uns vielleicht sogar das Leben noch anstrengender macht als sowieso schon. Das hat bei vielen Christen zu der Einstellung geführt, Ich kehre der Gemeinde besser den Rücken. Sie sagen, also Jesus, den nehme ich, aber nicht die Gemeinde. Christus, ja, andere Christen sollen mir besser gestohlen bleiben. Aber erstens macht die Bibel immer wieder deutlich, dass es eine Beziehung zu Gott ohne eine Beziehung zu Geschwistern in der Gemeinde auf Dauer nicht gibt. Und zweitens fordert das Neue Testament uns als Gemeinde immer und immer und immer wieder dazu auf, dass wir in der Liebe zueinander wachsen, damit die Gemeinde immer mehr tatsächlich zu diesem Ort wird, wo wir alle auftanken und aufatmen können, um uns so auf die Woche vorzubereiten, wo wir eben oft Fremdlinge sind draußen in der Welt. Und das ist der Grund, warum Petrus uns heute in diesem Abschnitt zu der Liebe in der Gemeinde auffordert. Und er tut nicht nur das, sondern erklärt uns auch, wie diese Liebe konkret aussieht. Mein Thema für heute Morgen, liebt euch in der Gemeinde gegenseitig. Wir wollen heute uns drei Fragen dazu angucken. Warum? Antwort, weil ihr neu geboren seid. Wie? Antwort, indem ihr ein neues Leben führt. Und drittens, wodurch? Durch die Neuausrichtung des Wortes. Liebt euch in der Gemeinde gegenseitig, weil ihr neu geboren seid, indem ihr ein neues Leben führt und durch die Neuausrichtung des Wortes. Dreimal neu und was das im Einzelnen bedeutet, das schauen wir uns jetzt an. Nun ist es aber so, dass in unserem Abschnitt Petrus diese Fragen nicht schön einfach nacheinander beantwortet. Manchmal in den Büchern der Bibel, in den Predigten haben wir das so, dass ich sagen kann, die ersten zwei Verse sind Punkt 1, die nächsten beiden Punkt 2 und so weiter. Heute ist das leider nicht so. Alle drei Fragen beantwortet Petrus immer wieder durcheinander sozusagen in unserem Abschnitt. Und ich ermutige euch ja immer wieder, eure Bibeln aufgeschlagen zu lassen, vielleicht sogar mitzuschreiben. Heute ganz besonders, damit wir die Punkte nicht verlieren, wenn wir durch die Verse springen. Wir sollen uns gegenseitig lieben. Das ist das Gebot für heute Morgen. Tatsächlich ist es so, dass wir niemals in der Bibel einfach Gebote im luftleeren Raum haben. Bekanntestes Beispiel, die Zehn Gebote. Das Volk Israel sollte natürlich diese Zehn Gebote halten. Aber bevor Gott diese Zehn Gebote gab, gab er erstmal die Begründung, gab er erstmal einen Rahmen. Er sagte, ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten aus deiner Sklaverei herausgeführt habe. Und genau so ist es auch hier. Petrus gibt uns im gesamten Abschnitt immer wieder Begründungen dafür, warum wir uns gegenseitig lieben sollen. Und alle diese Begründungen lassen sich zusammenfassen mit der Überschrift, weil wir alle von Neuem geboren sind. Deswegen sollen wir uns lieben. Mein erster Punkt, liebt euch in der Gemeinde gegenseitig. Warum? Weil ihr neu geboren seid. Über unser neues Leben als Christen spricht Petrus gleich dreimal in unserem Abschnitt. Gleich am Anfang in Vers 22 schreibt er, da ihr eure Seelen im Gehorsam gereinigt habt, Dann in Vers 23 schreibt er, denn ihr seid wiedergeboren, nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen. Und falls wir es vergessen sollten, in Kapitel 2, Vers 2, nennt er uns dann noch einmal neugeborene Kindlein. Petrus sagt dir im kurzen also, um wirklich den anderen in der Gemeinde lieben zu können, musst du dir darüber im Klaren sein. Muss es in deinem Bewusstsein sinken, dass du ein neuer Mensch bist, dass du neues Leben hast. Und das ist deswegen so entscheidend, weil dein Leben ohne dieses neue Leben ziemlich trostlos wäre. Vers 24 Dann schreibt Petrus, denn alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit des Menschen wie die Blume des Grases. Das Gras ist verdorrt und seine Blume abgefallen, aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit. Ich habe eben schon gesagt, als wir den Abschnitt aus Jesaja 40 gelesen haben, Petrus zitiert hier etwas aus Jesaja 40. Vielleicht ist es euch aufgefallen. Und bei uns Menschen ist es ja oft so, wir halten uns manchmal für ziemlich stark. Wir denken manchmal, ich habe das Leben wirklich unter Kontrolle. Und wir denken das meistens, wenn wir keine oder kaum Probleme haben. Aber dann dreht sich manchmal der Wind und es kommen die Probleme. Wir haben plötzlich vielleicht eine Krankheit. Wir haben plötzlich vielleicht Herausforderungen im Leben, die wir nicht so richtig unter die Füße kriegen, wo uns plötzlich deutlich wird, das schaffe ich nicht. Manchmal ist es so, dass die Vorboten des Todes einfach sehr deutlich uns vor Augen stehen. Wir merken plötzlich, wie schwach und wie vergänglich wir als Menschen eigentlich sind. Egal wie gut es uns geht, unser Leben geht Stück für Stück auf den Tod zu. Es geht beim einen schneller als beim anderen, aber das trifft auf jeden einzelnen von euch zu. Den Fußballer Gerd Müller kannte zu seiner aktiven Zeit in den 70er Jahren jedes Kind in Deutschland. Bei seinem Karriereende war er der beste Torschütze, den die deutsche Nationalmannschaft je hatte. Der Spieler mit den meisten Bundesliga-Toren aller Zeiten und der Spieler mit den meisten Toren bei Fußball-Weltmeisterschaften. Seit den 70er Jahren wurden manche dieser Rekorde übertroffen, aber andere hält er bis heute. Gerd Müller war Deutscher Meister, er war Europameister, er war Weltmeister. Man nannte ihn den Bomber der Nation. Letztes Jahr, am 3. November, ist er 75 Jahre alt geworden. Und tatsächlich haben sich seine alten Freunde, seine Weggefährten, seine Mitspieler von früher getroffen, um ein bisschen Geburtstag zu feiern. Sie feierten ohne ihn. Seit Jahren war er schwer an Alzheimer erkrankt, der bekam von seinem Geburtstag nichts mehr mit. Heute vor drei Wochen ist Gerd Müller gestorben, ohne es überhaupt noch mitzubekommen. Der ehemalige Held eines ganzen Landes. Alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit des Menschen wie die Blume des Grases. Das Gras ist verdorrt und seine Blume ist abgefallen. Als Jesaja diese Verse ursprünglich geschrieben hatte, erlebte das Volk Israel eine Situation, wo sie ganz genau wussten, was er meinte. Die Babylonier standen vor der Tür von Jerusalem. Jedem Realisten war klar, wenn jetzt kein Wunder passiert, dann gehen wir in den nächsten Jahrzehnten drauf. Jesaja und dann Petrus sagen den Leuten, genau so ist es. Euer altes Leben kann zack vorbei sein, aber es gibt etwas, das ist ewig. Und das ist euer neues Leben. Das Leben, das ihr bekommt, wenn ihr Christen seid. Es ist das Leben als Kind deines Vaters im Himmel. Outsider in dieser Welt zu sein, ist zwar nicht angenehm, aber da dieses Leben sowieso zack vorbei ist oder zack vorbei sein kann, ist es wesentlich entscheidender, dass du ein Insider bei Gott bist. Denn das hält ewig, das hält für alle Zeiten. Oder wie Petrus es in Vers 23 sagt, ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen. Dein neues Leben ist unvergänglich, weil es durch etwas Unvergängliches gepflanzt oder bewirkt wurde. Und dieses unvergängliche Etwas, das ist das Wort Gottes. Weil dieses Wort unvergänglich ist, ist das Leben, was es in dir bewirkt hat, ebenfalls unvergänglich. Wir bleiben jetzt aber erstmal bei deinem neuen Leben und kommen nachher im dritten Punkt dann auf das Wort zu sprechen. Da schauen wir uns das genauer an. Zurück also zum neuen Leben. Das haben wir, weil Gott durch seinen Heiligen Geist unsere Seelen von unserer Sünde, von dem Fluch des alten Lebens gereinigt hat. Herr Petrus ganz am Anfang in Vers 22. Johannes bringt es so auf den Punkt, er sagt einmal ganz kurz, wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. Die Grundlage, die Motivation, die Basis oder wir können auch sagen, das Fundament für deine gelebte Liebe liegt in dem, was Jesus für dich getan hat. Am Kreuz hat er sein Leben gegeben, um dir neues Leben zu schenken. Am Kreuz hat er dir seine Liebe gezeigt und geschenkt, um dich dann in die Lage zu versetzen, andere zu lieben. Deswegen ist es so wichtig, dass du dir klar machst, wer du bist, zu wem Gott dich gemacht hast, bevor du das Projekt angehst, andere zu lieben. Die Aufforderung, dass wir uns gegenseitig lieben sollen, die finden wir in der zweiten Hälfte von Vers 22. Ich habe das direkt am Anfang gelesen. Und diese Aufforderung ist wie eingepackt in Hinweise auf unser neues Leben. wie eingepackt in diese Liebe, die wir erfahren haben, die uns erwiesen wurde. Schaut gern nochmal rein. Wir sehen am Anfang von Vers 22, da ihr eure Seelen gereinigt habt, die Liebe, die wir erfahren haben, und dann am Ende, deswegen liebt euch. Ja, dann Vers 22 und Vers 23, wir lesen am Ende von Vers 22, liebt euch, und dann Vers 23, denn ihr seid wiedergeboren. Wieder Begründung dafür, warum sollen wir uns lieben? Denn wir haben Liebe erfahren. Und das Gleiche nochmal in Kapitel 2, Vers 2. Liebt euch und dann werden wir daran erinnert, wer wir sind als neugeborene Kindlein. Immer wieder diese Erinnerung, wer sind wir? Und dann die Aufforderung, uns gegenseitig zu lieben. Petrus sagt dir also, mach dir bewusst, wen Gott aus dir gemacht hat durch seine Liebe, Und dann führe dein Leben entsprechend. Und das bringt mich zum zweiten Punkt. Liebt euch in der Gemeinde gegenseitig. Wie? Indem ihr ein neues Leben führt. Ich glaube, ich habe das folgende Beispiel schon einmal erzählt. Aber ich glaube, es macht einfach so gut deutlich, worum es geht und warum es so wichtig ist, dass wir unser neues Leben verstehen. Es ist gut zehn Jahre her. Da löste der Enkel der englischen Königin Prinz Harry einen ziemlichen Skandal aus. Er war auf einer Feier eingeladen und es war eine Mottofeier, das heißt, jeder musste sich verkleiden und das Motto dieser Feier war das Thema Afrika. Und alle verkleideten sich als irgendwelche Afrikaner, manche als Stammeshäuptlinge, andere als Großwildjäger. Wäre vermutlich heute auch nicht mehr möglich, weil rassistisch, aber damals war das noch okay. Nicht okay war der Auftritt von Prinz Harry auf dieser Feier. Er zog sich nämlich eine Nazi-Uniform an, so richtig mit Hakenkreuzbinde, und verkleidete sich als Chef der deutschen Afrika-Truppen im Zweiten Weltkrieg, Ernst Rommel. Könnt ihr euch vorstellen, für die Boulevardpresse, nicht nur in England, auch in Deutschland, war das ein gefundenes Fressen. Und ich bin davon überzeugt, dass jedes Jahr tausende von jungen Menschen in England auf Feiern gehen und dabei völlig unpassende Kostüme tragen. Aber keiner von denen hat jemals einen Skandal ausgelöst. Prinz Harry schon. Und die Frage ist, warum? Die Antwort ist, weil seine Oma die Königin von England ist. Und deswegen hat er die große Verantwortung, sein Prinzensein auch praktisch auszuleben. Es geht nicht, dass er Prinz ist und dann ganz anders lebt. Und so ähnlich ist es mit unserem neuen Leben, was wir bekommen haben. Du hast ein neues Leben als Kind des Königs, als Kind deines Vaters im Himmel. Und dieses neue Leben, das will gelebt werden. Und das tun wir unter anderem dadurch, dass wir uns gegenseitig lieben. Das tun wir ganz zentral dadurch, dass wir uns gegenseitig lieben. Und Petrus erklärt uns in diesen Versen auch, wie dieses von Liebe geprägte neue Leben jetzt konkret aussieht. Und er gibt uns zwei Perspektiven darauf. Er gibt uns einmal die positive Seite. Wie soll diese Liebe positiv aussehen? Und er gibt uns die negative Seite. Wie soll diese Liebe eben nicht aussehen? Die positive Perspektive finden wir im ersten Vers, in Vers 22. Da sagt Petrus drei Dinge über die Liebe. Sie soll ungeheuchelt sein. beharrlich und aus reinem Herzen. Kurz gesagt, unsere Liebe zu unseren Geschwistern, die soll echt sein und die soll dauerhaft sein. Wenn Dinge gut laufen und alles nett und fröhlich und schön ist, dann ist es relativ einfach, den anderen zu lieben. Aber es gibt ja bei Hochzeiten diesen Grundsatz, in guten wie in schlechten Zeiten. Und dieser Grundsatz gilt nicht nur für die Ehe. Er gilt auch in der Gemeinde. Wir sollen uns beharrlich lieben. In guten und in schlechten Zeiten. Und die Liebe soll echt sein. Wir sollen uns nicht gegenseitig irgendwas vorspielen. Wir sollen nicht in unserem Herzen das eine denken und nach außen das andere machen. Das kann man jetzt falsch verstehen, es ist jetzt keine Rechtfertigung dafür zu sagen, naja der andere ist mir nicht so sympathisch und ich will ja auf gar keinen Fall heucheln, also gehe ich der Person jetzt einfach aus dem Weg. Nein, umgekehrt wird ein Schuh draus, wenn du mit jemandem Probleme hast, wenn dir jemand vielleicht nicht so sympathisch ist, dann geh auf diese Person zu und bitte Gott, dass er dein Herz verändert, dass die Liebe immer vollkommener wird, dass die Liebe echt wird. Die positive Perspektive beharrlich, ungeheuchelt und aus reinem Herzen soll die Liebe sein. Und dann finden wir in Kapitel 2 Vers 1 die negative Perspektive. Wie soll die Liebe nicht sein? Es gibt dort fünf Dinge, die wir ablegen sollen. Bosheit, Betrug, Heuchelei, Neid und Verleumdungen. Und diese fünf Dinge, die beschreiben das genaue Gegenteil von gelebter Liebe. Das Wort Bosheit bedeutet dem anderen vorne rum, sozusagen ins Gesicht etwas Böses zu tun. Betrug, das zweite Wort, ist wie Bosheit. Nur irgendwie hintenrum. Ich tue dem anderen etwas Schlechtes, sodass er es nicht gleich merkt. Dabei kann ich sogar lächeln. Heuchelei geht in eine ähnliche Richtung. Wir spielen dem anderen etwas vor. Wir spielen ihm vor, wir würden es gut mit ihm meinen, aber in Wirklichkeit tun wir ihm das genaue Gegenteil. Neid. Neid richtet sich gegen den anderen, bleibt aber erstmal dem eigenen Herzen. Ich gönne dem anderen nicht das Gute, was er bekommt. Ich sage das vielleicht nicht, aber in meinem Herzen regt sich Neid, regt sich Eifersucht. Und fünftens, es gibt Verleumdungen. Verleumdungen sind mit der Zunge gelebter Hass. Wir reden schlecht über andere, vielleicht behaupten wir sogar falsche Dinge über die andere Person. Und Petrus sagt uns, diese fünf Dinge sollen wir ablegen, um zu lieben. Man könnte dieses Wort auch so übersetzen, wir sollen sie ausziehen, um zu lieben. Petrus hat hier wohl wirklich das Bild von Kleidung vor Augen. Stell dir vor, du bist auf einem Spaziergang. Die Sonne scheint, alles ist gut. Du drehst eine längere Runde. Wieso eine Regenjacke mitnehmen? Es gibt ja keine Wolken am Himmel. Aber plötzlich ziehen die Wolken auf. Es gibt einen Wolkenbruch. Deine Kleidung saugt sich voll Wasser. Dir wird kalt. Du bist durchnässt bis auf die Knochen. Du rennst nach Hause. Du schließt die Haustür auf. Und was ist das Erste, was du tust? Die Kleidung ausziehen. Genauso sollst du es mit den fünf Dingen tun, die Paulus hier nennt. Bosheit, Betrug, Neid, Verleumdung und Heuchelei. Das ist wie klatschnasse Kleider an deinem Körper, die dafür sorgen, dass es dir schlecht geht, die dich krank machen und die vor allem für deinen Nächsten nicht gut sind. Und Petrus sagt, sieh diese Dinge aus. Sie passen nicht zu deinem neuen Leben. Sieh Kleidung an, die zu deinem neuen Leben passt. Und wir haben ja am Anfang gesehen, Liebe genau zu definieren, zu sagen, das ist Liebe, das ist gar nicht so einfach. Und vielleicht geht Petrus auch deswegen hierhin und erklärt uns, was wir nicht tun sollen, was wir lassen sollen, damit wir verstehen. Ah ja, wenn ich das Gegenteil tue von Betrug, von Bosheit, von Verleumdung, von Heuchelei, von Neid. Wenn ich das Gegenteil tue, dann bin ich auf einem guten Weg, meinen Nächsten zu lieben. So zu lieben, wie es Gott gefällt. Und vielleicht fragst du dich jetzt, wie soll ich das denn schaffen? Und wenn du dir diese Frage stellst, dann bist du in guter Gesellschaft. Ich würde mir eher Sorgen um dich machen, wenn du jetzt sagen würdest, Okay. Alles klar. Auf geht's. Kein Problem. Wisst ihr, wir alle sind schwach. Unser altes Leben, unser alter Mensch, unsere alte Natur will immer wieder dieses neue Leben ersticken. Will immer wieder, dass wir, obwohl wir neues Leben haben, leben, als hätten wir immer noch unser altes. Und deswegen brauchen wir Kraft. Wir brauchen Kraft, durch die wir so verändert werden, dass wir immer mehr lernen, uns gegenseitig zu lieben. Dass wir immer mehr lernen, dass das neue Leben, was wir haben, auch ein gelebtes neues Leben wird. Und wenn man diese Verse aufmerksam liest, kann man diese Kraft kaum übersehen. Diese Kraft ist nicht weit weg. Die meisten von euch oder viele von euch halten diese Kraft gerade in ihren Händen oder auf ihrem Schoß. Diese Kraft ist das Wort Gottes. Und das bringt mich zum dritten Punkt. Liebt euch in der Gemeinde gegenseitig. Wodurch? Durch die Neuausrichtung des Wortes. Das Wort Gottes richtet uns in unserem Leben neu aus. Und das gilt zweifach, in zwei Richtungen. Zum einen sorgt das Wort Gottes dafür, dass wir überhaupt Christen werden. Und zum zweiten sorgt das Wort Gottes dafür, dass wir, wenn wir dann Christen sind, auch als Christen geistlich wachsen. Und das ist ganz schön praktisch. Ja, für Menschen, die geistlich tot sind, hat Gott die gleiche Medizin vorgesehen, wie für uns Christen, wenn wir geistlich schwach sind. Schauen wir uns die beiden Dinge an. Als erstes erklärt uns Petrus, das Wort Gottes ist das, was uns am Anfang unseres Christseins überhaupt zu Christen gemacht hat. Vers 23, denn ihr seid wiedergeboren, nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, durch das lebendige Wort Gottes, das in Ewigkeit bleibt. Vers 24 am Ende lesen wir dann, aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit. Das ist aber das Wort, welches euch als Evangelium verkündigt worden ist. Wir haben eben gesagt, dass Petrus das alte, vergängliche Leben dem neuen, unvergänglichen Leben gegenüberstellt. Das ist richtig. Aber das steht hier nur indirekt. Direkt stellt Petrus hier zwei andere Dinge gegenüber. Er stellt das alte, vergängliche Leben dem unvergänglichen Wort gegenüber. Aber unser neues Leben, was wir bekommen haben, ist deswegen unvergänglich, weil es durch diesen unvergänglichen Samen, weil es durch diese unvergängliche Kraft hervorgebracht wurde. Warum bist du Christ? Petrus sagt, weil das Wort dich im Herzen getroffen hat und dich lebendig gemacht hat. Ja, natürlich ist das Wort in sich selbst dazu nicht in der Lage, aber durch die Kraft des Heiligen Geistes, die Gott daran bindet, macht es dich geistlich lebendig, macht dich zu Gottes Kind. Es gibt ein beeindruckendes Bild in der Bibel für diese Wahrheit und wir finden sie im Alten Testament in Ezekiel 37. Da bekommt der Prophet Ezekiel eine Vision von Gott. Und Gott führt ihn in ein Tal, was voller Skelette ist. Tote Menschen, schon verwest, man sieht nur noch die Skelette. Und Ezekiel wurde ziemlich deutlich, die sind ziemlich tot, diese Menschen, die hier liegen. Und Gott fragt dann Ezekiel, sag mal Ezekiel, glaubst du eigentlich, dass diese Skelette wieder lebendig werden kann? Und Ezekiel sagt, ich weiß es nicht, Gott, du weißt es. Und dann sagt Gott zu Ezekiel, Ezekiel, ich habe einen Auftrag für dich. Predige zu diesen Knochen. Das ist doch völlig sinnlos. Das ist doch völlig offensichtlich, dass die wirklich mausetot sind. Das ist ungefähr so sinnvoll. Würden wir erst denken, wie der Befehl, mach mal bei diesen Skeletten Mund-zu-Mund-Beatmung. Das bringt nichts mehr. Aber Ezekiel macht das, was Gott ihm sagt. Er predigt zu mausetoten Knochen. Und diese Knochen werden tatsächlich lebendig. Sie bekommen einen Körper und fangen an, lebendig durch die Gegend zu laufen. Und durch diese Vision macht Gott dem Hesekiel eine Sache deutlich. Hesekiel, mein Wort macht lebendig. Mein Wort schafft Leben. Der amerikanische Theologe R.C. Sproul hat vor einigen Jahren gesagt, dass die meisten Probleme in unseren Gemeinden heute eine einzige Ursache haben. Nämlich die Ursache, dass vielen Christen der Glaube daran fehlt, dass das Wort Gottes Kraft hat, Menschen zu verändern. Und deswegen fangen viele Gemeinden an, sich an irgendwelche anderen Dinge zu wenden, an irgendwelche anderen Dinge zu glauben oder auf irgendwelche anderen Dinge zu hoffen für Wachstum. Glauben wir an die Kraft des Wortes Gottes? Gottes Wort macht durch Gottes Geist geistlich tote Feinde Gottes durch die Wiedergeburt zu geistlich lebendigen Freunden Gottes. Ich sag das nochmal. Gottes Wort macht durch Gottes Geist geistlich tote Feinde Gottes durch die Wiedergeburt zu geistlich lebendigen Freunden Gottes. Denn ihr seid wiedergeboren, nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem Samen, durch das lebendige Wort Gottes. Und im Zentrum dieses Wortes steht die gute Nachricht. Ja, das Evangelium von Jesus Christus. Diese Botschaft, dass die Rettung eben nicht in unseren eigenen Taten liegt, sondern in dem, was Jesus für uns getan hat, als er gekreuzigt wurde, gestorben ist und auferstanden ist. Und deswegen führt Petrus auch noch mal zur Sicherheit hinzu, Vers 25. Das aber ist das Wort, das euch als Evangelium verkündigt worden ist, also als gute Nachricht. Das Wort Gottes, wenn wir es uns so angucken, ist ziemlich lang. Wenn wir es von vorne nach hinten durchlesen, ist es auch ziemlich kompliziert. Und da ist es wichtig, dass wir vor lauter Bäumen in diesem Wort nicht den Wald aus dem Blick verlieren. Das Evangelium ist der Kern, das Zentrum des Wortes. Dadurch werden Menschen lebendig. Aber wie ich anfangs schon gesagt habe, das Wort Gottes kann noch mehr. Kapitel 2, Vers 2. Und seid als neugeborene Kindlein begierig nach der unverfälschten Milch des Wortes, damit ihr durch sie heranwachst, wenn ihr wirklich geschmeckt habt, dass der Herr freundlich ist. Jetzt ist die Perspektive eine andere. Jetzt sind wir neu geboren durch das Wort. Wir sind Christen. Wir sind neu geborene Kindlein, wie Petrus uns hier nennt. Und auch wir sind immer noch total abhängig von der Kraft des Wortes. Wir sind geistlich nicht mehr tot, aber wir sind geistlich träge, wir sind geistlich müde, wir sind oft geistlich faul. Und die gleiche Kraft, die uns einmal lebendig gemacht hat, die gibt uns jetzt auch neue Kraft, um uns gegenseitig zu lieben. Paulus sagt, dass das Wort dazu führt, dass wir geistlich wachsen. Und deswegen sollen wir begierig sein nach diesem Wort, so wie Säuglinge begierig sind nach der Milch ihrer Mutter. Ich muss ganz ehrlich zugeben, dieses Bild verstehe ich erst, seit ich selbst Vater bin. Ja, wir Erwachsenen sind ja auch gierig. Müssen wir uns ja nicht vormachen. Aber wir wissen das meistens hinter unserer gut erzogenen Fassade zu verbergen. Wisst ihr, Säuglinge tun das nicht. Ja, sie haben 30 Minuten nicht zu trinken gekriegt, kriegen jetzt wieder was zu trinken und stürzen sich auf die Milch, wie wenn sie fast verhungern würden. Wann hast du dich das letzte Mal so auf Gottes Wort gestürzt? Es war letzten Sonntag hier in der Gemeinde. Der Gottesdienst ist gerade vorbei. Und wie das dann immer so ist, alle stehen auf und begrüßen sich und reden über alles Mögliche. Und plötzlich kommen die Kinder aus dem Kindergottesdienst zurück, total begeistert von dem, was sie gehört hatten und gemalt haben. Guck mal, Papa hier und guck mal, Mama da. Und in dem Moment hat jemand von euch zu mir gesagt. Wie wäre es eigentlich, wenn wir Erwachsenen mal so begeistert über Gottes Wort aus einem Gottesdienst gehen würden? Ich musste diese Woche immer mal wieder daran denken, als ich hier von der Gier nach der unverfälschten Milch des Wortes gelesen habe. Vielleicht ist es diese Gier, die Jesus unter anderem meint, wenn er sagt, dass wir werden sollen wie die Kinder. Ich denke, wir haben als Christen oft zwei Probleme oder Herausforderungen, mit denen wir kämpfen. Wir sehen wenig Sinn darin, geistig zu wachsen. Und wir glauben nicht, dass dieses Wort uns wirklich verändern kann. Weißt du, ersteres, dein geistliches Wachstum ist das Wichtigste in deinem Leben. Und zweiteres, das Wort ist das Stärkste in diesem Universum. Geistliches Wachstum ist das Wichtigste in deinem Leben. Das Wort ist das Stärkste in diesem Universum. Das Wort ist die Kraft, die diese Welt überhaupt in Bewegung gesetzt hat. Die Kraft, die dafür sorgt, dass die Sonne, die heute so schön scheint, überhaupt wieder aufgegangen ist. Diese Kraft steckt hier drin. Du willst geistlich wachsen? Du willst mehr so werden wie Jesus? Stürze dich auf diese unverfälschte Milch. Und das gilt vor allem deswegen, weil du ja schon davon probiert hast. Wenn du nicht davon probiert hättest, dann wärst du überhaupt kein Christ. Denn wie wir gesehen haben, dieselbe Kraft macht aus Nichtchristen Christen und aus Kleinkristen große Christen. Und deswegen fügt Petrus hier in Vers 3 diesen Nachsatz hinzu. 2 Vers 3, wenn ihr wirklich geschmeckt habt, dass der Herr freundlich ist. Das ist auch wieder ein Zitat aus dem Alten Testament. In Psalm 34, Vers 9 steht dieser Vers, der auch häufig beim Abendmahl zitiert wird. Schmeckt und seht, wie freundlich der Herr ist. Und hier, wenn ihr wirklich geschmeckt habt. Kann man ja schnell falsch verstehen, so nach dem Motto, also du kannst nur im Glauben wachsen, wenn du wirklich geschmeckt hast. Ja, vielleicht gibt es Christen, die das geschmeckt haben und andere, die das nicht geschmeckt haben oder wie auch immer. Tatsächlich steht hier im Griechischen ein Wort, was man meistens mit wenn übersetzt, aber vom Satzbau her wird deutlich, dass es verwendet wird hier in der Bedeutung eher von weil. Manche Bibelübersetzungen übersetzen das auch ganz treffend dann mit da, denn oder weil. Und deswegen formuliere ich mal etwas freier das, was Petrus hier in den Versen 2 und 3 sagt. Er sagt, weil ihr, als ihr Christen geworden seid, diese Kraft, die in dieser Milch steckt, geschmeckt hat, deswegen stürzt euch jetzt auch weiterhin gierig auf diese Milch, weil ihr durch sie wachst. Das ist die Aussage. Wie trinkt man denn jetzt praktisch so gierig? Ich mache euch ein paar Vorschläge, gebe euch ein paar Ratschläge. Wenn du es nicht schon tust, liest täglich in der Bibel. Nicht nur ein Vers, sondern auch größere Abschnitte. Wenn du alleinstehend bist und sagst, mir fällt es schwer, das alleine zu tun, dann suche dir einen Zweierschaftspartner, mit dem du gemeinsam liest. Ja, in der heutigen Zeit geht das zur Not auch digital, besser ist immer persönlich, aber es geht auch anders. Noch ein Ratschlag, bring deine eigene Bibel mit in die Bibelstunden und Gottesdienste. Und halte die Bibel die ganze Zeit während der Bibelstunde oder der Predigt offen vor dir. Und schau mit rein, gerade wenn nochmal ein Vers gelesen wird, wenn du nochmal auf was aufmerksam gemacht wirst, unterstreiche dir vielleicht Dinge, schreibe welche dazu. Das sind alles Dinge, die man tun kann, um die Milch gieriger zu trinken. Und je mehr du davon trinkst, desto mehr Lust bekommst du darauf. Wisst ihr, wenn wir guten Wein trinken, das Bild ist ja für Erwachsene, glaube ich, zugänglicher, dann kann man den einfach auf Ex trinken. Kann man machen. Dann schmeckt man aber kaum was und ist ganz schnell fertig. Man kann Wein aber auch genießen, man kann dran riechen, man kann ihn in kleinen Schlücken langsam durch den Mund schweben lassen. Wisst ihr, was unser Problem ist als Christen häufig? Wir trinken die unverfälschte Milch oft aus ganz kleinen Gläsern und auf Ex. Fang an, sie zu genießen. Gierig danach zu sein wie ein kleines Kind und dich durch diese Kraft für dein neues Leben neu auszurichten. Du bist ein Fremdling in dieser Welt. Du bist Exot, du bist Außenseiter. Und um in dieser Welt zu überleben, brauchst du eine Gemeinschaft, die dich annimmt, die dich liebt, wo Menschen sind, die auf demselben Weg sind wie du. Du brauchst eine Gemeinschaft, wo du nach Hause kommst, wenn dich diese Welt mal wieder spüren lässt, dass du in dieser Welt nicht zu Hause bist. Gott hat die Gemeinde geschaffen, um für uns diese Gemeinschaft zu sein. Und er fordert uns auf, uns in dieser Gemeinschaft eben gegenseitig zu lieben, dass wir das, was er für die Gemeinde vorgesehen hat, hier auch tatsächlich erleben. Und so hat jeder in der Gemeinde den Auftrag, dich zu lieben. Aber der Kern dieser Botschaft geht heute Morgen in erster Linie an dich, weil du den Auftrag hast, die anderen zu lieben. Deswegen hat Gott dir ein neues Leben geschenkt, das du jetzt ausleben sollst. Deswegen hat er dir diese Liebe erwiesen, die du jetzt weitergeben sollst. Und deswegen hat er dir sein Wort gegeben, um dir für all das die nötige Kraft zu schenken. Amen.
Liebt euch in der Gemeinde gegenseitig!
Series 1. Petrus
Liebt euch in der Gemeinde gegenseitig!
Warum? Weil ihr neugeboren seid.
Wie? Indem ihr ein neues Leben führt.
Wodurch? Durch die Neuausrichtung des Wortes.
Sermon ID | 82322914257707 |
Duration | 45:00 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | 1 Peter 1:22 |
Language | German |
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