
00:00
00:00
00:01
Transcript
1/0
Gnade sei mit euch. Und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Lass uns gemeinsam den Abschnitt für heute Morgen lesen. Steht im ersten Petrusbrief. Wir gehen also weiter in unserer Reihe. 1. Petrus, Kapitel 2, die Verse 18-25. Ja, ein Gotteslebendiges Wort ab 1. Petrus, Kapitel 2, Vers 18. Ihr Hausknechte oder Haussklaven, Seid in aller Furcht euren Herren untertan, nicht nur den guten und milden, sondern auch den verkehrten oder ungerechten. Denn das ist Gnade, wenn jemand aus Gewissenhaftigkeit gegenüber Gott Kränkungen erträgt, indem er zu Unrecht leidet. Denn was ist das für ein Ruhm, wenn ihr Geduldsschläge ertragt, weil ihr gesündigt habt? Wenn ihr aber für Gutes tun leidet und es geduldig ertragt, das ist Gnade bei Gott. Denn dazu seid ihr berufen, weil auch Christus für uns gelitten und uns ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt. Er hat keine Sünde getan. Es ist auch kein Betrug in seinem Mund gefunden worden. Als er geschmäht wurde, schmähte er nicht wieder. Als er litt, drohte er nicht, sondern er übergab es dem, der gerecht richtet. Er hat unsere Sünden selbst an seinem Leib getragen auf dem Holz, damit wir den Sünden Gestorben der Gerechtigkeit leben mögen. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. Denn ihr wart wie Schafe, die in die Irre gehen. Jetzt aber habt ihr euch bekehrt zu dem Hirten und Hüter eurer Seelen. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus, Vermutlich hat jeder von euch schon mal so richtig Kritik einstecken müssen. Und vermutlich nicht nur einmal. Als du klein warst, haben deine Eltern mit dir geschimpft, um dich zu erziehen. Als du älter wurdest, haben deine Lehrer dir Nachsitzen gegeben, weil du im Unterricht gestört hast. Und im Beruf kritisiert dich dein Vorgesetzter, weil du irgendetwas nicht so machst, wie er sich das vorstellt. Wie gesagt, vermutlich kam das alles in deinem Leben bisher nicht nur einmal vor. Und vermutlich hast du das meiste davon auch schon wieder längst vergessen. Zumindest mir geht es so. Die meisten dieser Situationen vergesse ich schnell, außer eine Sorte dieser Situation. Und das sind die Situationen, wo ich zu Unrecht beschuldigt oder sogar bestraft wurde. An diese Situationen kann ich mich noch heute erinnern. als seien sie gestern gewesen. Schon in den letzten beiden Predigten zum ersten Petrusbrief haben wir uns mit dem Thema beschäftigt, was auch heute über allem steht, das Thema der Unterordnung. Aber heute geht es eben um einen ganz speziellen Fall bei der Unterordnung. Es geht darum, wenn ich mich unterordnen muss, aber die Autorität, die Gott über mich eingesetzt hat, wenn die mich ungerecht, böse oder richtig fies behandelt. Unterordnung an sich ist ja schon nicht so einfach, aber dann wird es richtig anstrengend, wenn ich unfair behandelt werde, wenn ich aus irgendeinem Grund ungerechter Weise bestraft oder beschuldigt werde. Und Petrus macht diesen Fall in unserem heutigen Abschnitt an einer bestimmten Beziehung deutlich, die es damals in der Gesellschaft und Kultur zu Millionen gab. Er sagt, Sklaven sollen sich ihren Herren unterordnen und zwar auch, den ungerechten Herren. Vers 18, gleich der erste Vers. Ihr Hausknechte, oder besser, ihr Haussklaven, ordnet euch in aller Furcht euren Herren unter, nicht nur den guten und milden, sondern auch den verkehrten, auch den ungerechten. Damit sagt Petrus übrigens nicht, dass Sklaverei eine gute Sache war. Es war damals in der Gesellschaft einfach so. Viele Leute in den Gemeinden, an die Petrus schreibt, werden Sklaven gewesen sein. Auf der anderen Seite müssen wir auch wissen, Sklaverei im römischen Reich war nicht so schlimm, wie es vielleicht manchmal in unserer Vorstellung ist oder wie es manchmal dargestellt wird. Zwar ist es richtig, dass die Sklaven so gut wie keine Rechte hatten, aber die meisten Sklaven haben ihren Herren richtig viel Geld gekostet. Und schon deswegen haben die meisten Herren ihre Sklaven ziemlich gut behandelt. Es war beinahe die Regel, dass man irgendwann im Leben als Sklave auch von seinem Herrn freigelassen wurde. Wenn ihr genauer wissen wollt, wenn euch das interessiert, was genau das Neue Testament zum Thema Sklaverei sagt, ich habe vor gut einem Jahr eine Predigt gehalten über den Philemonbrief, zu dem Titel, was neu wird, wenn man Christ wird. Ihr findet diese Predigt auf YouTube oder auf unserer Website und da könnt ihr das gerne nochmal ausführlich nachhören, was das Neue Testament zum Thema Sklaverei sagt. Auf jeden Fall war der Arbeitsalltag eines Sklaven nicht komplett furchtbar in den meisten Fällen, aber er war auch deutlich unfreier als unser Arbeitsalltag heute. Und doch gibt es gewisse Parallelen zwischen dem Arbeitsleben damals, eines Haussklaven, und dem Arbeitsleben heute. Und von daher ist es auch völlig in Ordnung, dass wir die Prinzipien, die Petrus hier nennt, werden wir das auf unsere Autoritäten heute übertragen. Auf zum Beispiel Staatsbedienstete, auf Chefs, auf Vorgesetzte, auf Abteilungsleiter, auf Ausbilder. und mit ein paar mehr Abstrichen auch auf unsere Dozenten oder Lehrer. Und zwar ganz besonders auf die, die uns ungerecht behandeln. Und das ist mein Thema für heute Morgen. Ordne dich ungerechten Autoritäten unter. Ich habe vier Punkte. Ordne dich ungerechten Autoritäten unter, auch wenn sie dich leiden lassen. Zweitens, damit du unverdient leidest. Drittens, wie Jesus vor dir gelitten hat. Und viertens, weil Jesus für dich gelitten hat. Also ordne dich ungerechten Autoritäten unter, auch wenn sie dich leiden lassen, damit du unverdient leidest, wie Jesus vor dir gelitten hat und weil Jesus für dich gelitten hat. Bei der Unterordnung ist es ja so, dass sie im Prinzip ja erst dann beginnt, wenn mein Vorgesetzter etwas von mir verlangt, was ich selbst ganz anders machen oder entscheiden würde. Solange ich mit allem einverstanden bin, was mein Chef mir sagt, kann ich zwar abends ganz stolz behaupten, ich habe mich heute in allem meinem Chef untergeordnet. Das stimmt dann vielleicht, aber das war ja auch keine Kunst. Wirkliche Unterordnung beginnt ab dem Punkt, wo ich etwas tun muss, was mir nicht passt. Nur deswegen, weil es die Person, der ich mich unterordnen muss, gesagt hat. Und deswegen schreibt Petrus in Vers 18 auch, ihr Haussklaven ordnet euch in aller Furcht euren Herren unter, nicht nur den Guten und Milden, sondern auch den Verkehrten. Nicht nur denen, die euch total gut behandeln, mit denen ihr euch gut versteht, sondern auch denen ja gerade denen, die unfair sind. Mit denen ihr euch nicht auf einer Wellenlänge befindet, die euch vielleicht sogar schikanieren, möglicherweise sogar deswegen, weil ihr Christen seid. Ein erster Punkt, ordne dich ungerechten Autoritäten unter, auch wenn sie dich leiden lassen. Im römischen Reich gab es damals gute und böse Herren. Genau wie es heute gute Chefs und weniger gute Chefs gibt. Und trotzdem gab es einen wichtigen Unterschied oder gibt es einen wichtigen Unterschied zwischen damals und heute. Und der betrifft den Status als klar. Normalerweise war es so, dass man offiziell als Sklave dieselbe Religion wie sein Herr hatte. Aber ehrlich gesagt, das mit Religion damals, das war so eine Sache. Denn im Prinzip hat sich der durchschnittliche Römer seine Religion völlig selbst gebastelt. Jeder Römer hatte seine Lieblingsgötter. Vielleicht waren es die Lieblingsgötter, die seine Familie schon seit Generationen anbetete. Oder es war der Gott, der einfach in der Stadt als der höchste Gott galt, wo man lebte. Dann hatte jeder Römer noch so sein Hausaltar mit seinen Hausgötzen, die er häufig von seinen Eltern und Großeltern geerbt hatte. Und dann hat er ja auch noch irgendwelche Götter und Kulte anderer Völker übernommen. Wie heute gab es dann auch so Trends, dann kam irgendwie mal der Gott aus dem Nahen Osten oder so, den man dann mal anbetete und so hat man sich seine Religion komplett selbst gebastelt. Und selbst bei Sklaven war es so, es war völlig in Ordnung, dass man als Sklave seinen eigenen Gott hatte. Sklaven waren ja oft Menschen, die im römischen Reich verschleppt wurden aus irgendeinem besiegten Volk und natürlich brachten die ihre Götter mit. Und die meisten Herren haben gesagt, völlig in Ordnung, wenn du weiter deinen eigenen Gott anbetest. Hauptsache, du machst mit bei meinem Hausgottesdienst. Hauptsache, du bist dann auch dabei, wenn wir uns als ganzer Haushalt mit allen Sklaven und meiner Familie treffen und zum Beispiel unsere Hausgötter anwägen. Und genau hier beginnt das Problem für christliche Sklaven. Ja, an sich war es kein Problem, dass sie Christen waren. Wie gesagt, da herrschte große Toleranz. Aber als Christen konnten sie natürlich nicht beim heidnischen Hausgottesdienst ihres Herrn mitmachen. Und das wurde nicht nur für die Sklaven zum Problem, das konnte auch für den Herrn zum Problem werden. Denn damit war seine Autorität angegriffen. Der Herr dachte sich dann, wenn ein Sklave sagte, ich mache da nicht mit, was denken denn meine Freunde, wenn meine Sklaven machen, was sie wollen? Das kann ich nicht bringen. Ich kann meinen Sklaven nicht so große Freiheiten geben. Und ihr merkt, Sklave und Christ war damals echt keine einfache Kombination. Und genau diesen Sklaven in den Gemeinden damals in Kleinasien, sagt Petrus, ordne dich unter. Und zwar in allen Bereichen, wo das geht, ohne Gottes Gebote zu brechen. In anderen Worten, wenn dein Hausherr sagt, mach mit beim Hausgottesdienst, dann sag respektvoll, dass du da nicht mitmachen kannst. Aber in allem anderen, sei der vorbildlichste Sklave in deinem Haus. Selbst dann, wenn dein Herr echt fies ist. Ja, es gibt Grenzen der Unterordnung. Wir haben beim letzten Mal ausführlich davon gehört. Und wenn ihr das verpasst habt, könnt ihr die Predigt von vor zwei Wochen nochmal nachhören, da wird das ausführlich erklärt, wo die Grenzen der Unterordnung liegen. Aber grundsätzlich gilt das, was für die Regierung gilt, was wir vor zwei Wochen gesehen haben, auch im Kleinen, in Haushalten, in deinem Beruf, auf der Arbeitsstelle, in der Schule, in der Uni und sogar bereits im Kindergarten. ordnet dich deinem Vorgesetzten unter, selbst wenn er fies, hinterhältig oder gemein ist. Es gibt Grenzen, zum Beispiel die Gebote Gottes, die darfst du nicht brechen. Aber ansonsten sei als Christ jemand, von dem man sagt, diese Person ordnet sich vorbildlich unter. Warum fällt uns das mit der Unterordnung gerade bei ungerechten Vorgesetzten so schwer? Ein Grund ist natürlich, dass so eine Zusammenarbeit, wenn ich ständig unfair und ungerecht behandelt werde, extrem frustrierend ist. Es gibt noch einen weiteren Grund. Denn in uns allen drin ist dieser Wunsch und diese Sehnsucht nach Gerechtigkeit. Wenn unser Handel negative Folgen hat und wir wissen tief in uns drin, das habe ich irgendwo verdient, ich habe jetzt gerade wirklich Mist gebaut, dann fällt es uns oft leicht oder relativ leicht, die Konsequenzen zu tragen. Wie wir am Anfang gesehen haben, solche Situationen vergessen wir schnell. Wenn es nicht so schlimm war, zwinkern wir vielleicht sogar im Nachhinein mit den Augen und denken uns oder sagen sogar, ja gut, da habe ich was falsch gemacht, musste ich eben ausbaden. Aber anders ist das, wenn wir ungerecht behandelt werden oder uns ungerecht behandelt fühlen. Das macht uns wirklich unglücklich, das trifft uns wirklich. Ja, jeder Mensch weiß aus Erfahrung, wie das ist, ungerecht behandelt zu werden. Alles in einem Schrei, das ist doch unfair, was mir hier gerade passiert. Das kann doch nicht wahr sein. Aber auch für solche Situationen gebietet Petrus, dass wir uns unterordnen. Er schreibt jetzt in Vers 19, denn das ist Gnade, wenn jemand aus Gewissenhaftigkeit gegenüber Gott Kränkungen erträgt, indem er zu Unrecht leidet. Ja, gerade diese ungerechte Behandlung, das fordert uns enorm heraus. Und wir lernen hier, dass es Gnade von Gott ist, wenn wir das ertragen können. Wenn wir es schaffen, trotz ungerechter Behandlung uns unterordnen zu können, dann ist das ein Geschenk Gottes. Und es gefällt Gott, wenn wir uns in solchen Situationen unterordnen. Tatsächlich kann man das Wort, was hier mit Gnade übersetzt ist, in beide Richtungen verstehen. Es kann erstens bedeuten, dass Gott mir gnädig ist, wenn er mir die Fähigkeit schenkt, es zu ertragen. Und es kann bedeuten, dass Gott es gefällt, wenn ich es ertrage. Möglicherweise ist hier beides gemeint. Und es bedeutet für dich, wenn du in einer solchen Situation steckst, oder in Zukunft in eine solche Situation kommst, wo du ungerechterweise unter einer Autorität leidest, dann bitte Gott darum, dass er dir hilft, das auszuhalten. Und auf der anderen Seite bitte Gott darum, dass er dir die Kraft schenkt, dass du deinem Vorgesetzten keine gerechtfertigten Gründe lieferst, etwas gegen dich zu haben. Und das bringt mich zum zweiten Punkt. Ordne dich ungerechten Autoritäten unter, damit du zu Unrecht leidest. Vers 20. Denn was ist das für ein Ruhm, wenn ihr geduldig Schläge ertragt, weil ihr gesündigt habt? Wenn ihr aber für Gutes tun leidet und es geduldig ertragt, das ist Gnade bei Gott. Der Unterschied ist klar. Wenn du zu Unrecht leidest, dann hast du Gott auf deiner Seite. Er möchte dir die Gnade schenken, das auszuhalten. Es gefällt ihm, wenn du das durchhältst. Aber, pass auf, es besteht hier nämlich Verwechslungsgefahr. Vielleicht hat dein Chef, dein Abteilungsleiter oder dein Lehrer etwas gegen Christen und er hat dich deswegen auf den Kicker. Aber wenn du dann von ihm auf den Deckel bekommst, weil du ständig zu spät kommst oder deine Arbeit nicht richtig machst, dann pass auf, klopf dir bloß nicht auf die Schulter. Ich habe schon einige Gespräche mit Christen geführt, die mir erzählt haben, wo sie alles in ihrem Leben benachteiligt werden, weil sie Christen sind. Und während sie mir das erzählt haben, habe ich so meine Zweifel daran bekommen. Ob sie diese Nachteile auf sich nehmen müssen, weil sie Christen sind, oder weil sie einfach schwierig sind. Ich habe mir also bei dem Gespräch die Frage gestellt, liegt es wirklich daran, dass sie Christen sind oder vielleicht auch daran, dass sie sich einfach nicht unterordnen können? Es ist wichtig, das eine nicht mit dem anderen zu verwechseln, sagt uns Petrus hier. Ordne dich vorbildlich unter, damit du auf jeden Fall zu Unrecht leidest, wenn dein Vorgesetzter dich ungerecht behandelt. So ein Unrecht zu ertragen, das ist nicht leicht, um es vorsichtig zu sagen. Wie wir gesehen haben, alles in uns schreit, wenn wir ungerecht behandelt werden, das ist unfair, das kann doch nicht sein. Ich möchte eine These in den Raum stellen. Nämlich die These, dass gerade wir als Christen trotzdem ungerecht leiden können. Wir haben gesehen, Gott schenkt uns die Gnade dazu. Ende von Vers 20 betont Petrus das noch einmal. Er sagt, wenn ihr aber für Gutes tun leidet und es geduldig ertragt, das ist Gnade bei Gott. Mit der Gnade, das hat er schon in Vers 19 gesagt, er wiederholt es. Aber Gott hat uns auch eine Hilfe dafür mitgegeben. Nämlich eine neue Perspektive auf Recht und Unrecht, auf Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit. Was meine ich damit? Grundsätzlich ist es ja so, Das ist jedem Menschen schwer für ein Unrecht zu ertragen. Wir alle als Menschen sind im Ebenbild Gottes geschaffen und deswegen sind wir auch auf Gerechtigkeit gepolt. Keine Frage, das Ebenbild Gottes ist sehr schwer beschädigt, aber eine Grundahnung ist bei den meisten Menschen immer noch da, übrigens egal ob sie Christen sind oder nicht Christen. Keine Frage, es gibt Menschen, die sind so verdreht in sich selbst, dass sie selbst diese Ahnung von Gerechtigkeit verloren haben. Aber die meisten Menschen haben tatsächlich eine klare Vorstellung von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit. Diese Vorstellung entspricht gerade bei Menschen, die Gott nicht kennen, nicht immer mit Gottes Vorstellungen von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit überein. Aber in Grundzügen ist da ein Verständnis vorhanden. Deswegen können sich zum Beispiel fast alle Menschen darauf einigen, dass es gerecht ist, wenn ein Gericht einen Serienmörder schwer verurteilt. Egal ob ein Christ ist oder ein Nichtchrist. Manche würden vielleicht sogar die Todesstrafe fordern, andere nicht, aber grundsätzlich denken die meisten Menschen in so einem Fall in eine ähnliche Richtung. Und doch gibt es einen großen Unterschied zwischen Christen und Nichtchristen. Für viele Nichtchristen ist es nicht zu ertragen, dass in dieser Welt keine Gerechtigkeit herrscht. Der Grund dafür ist, diese Welt ist für sie alles, was sie haben. Und sie spüren, ich sehne mich tief in mir nach Gerechtigkeit, aber gleichzeitig sehen sie so viel Ungerechtigkeit in der Welt um sich her. Und wisst ihr, wir als Christen können da wesentlich entspannter sein. Versteht mich in diesem Punkt nicht falsch. Unrecht ist niemals gut. Wir sollen als Christen über Unrecht trauern. Wir sollen bei Gott über Unrecht klagen. Und wir sollen es auch ändern, wenn in unserem Machtbereich die Möglichkeit dazu besteht, dass wir Unrecht ändern. Aber wenn wir realistisch sind, oft ist Unrecht in dieser Welt einfach nicht zu ändern. Und da können wir trotzdem ruhig sein, weil wir wissen, eines Tages wird Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen und da wird Gerechtigkeit herrschen. Genauso schreibt es Petrus übrigens in seinem zweiten Brief. Da schreibt er in Kapitel 3, Vers 13, wir erwarten aber nach seiner Verheißung einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt. Stellt euch vor, dass die Machthaber in Land A ein neues Gesetz erlassen. Dieses Gesetz besagt, man darf in seinem ganzen Leben nie wieder das essen, was einem schmeckt. Was würde passieren? Vermutlich würden in diesem Land ziemlich schnell Aufstände ausbrechen, die Leute auf die Straße gehen, die Bevölkerung auf die Barrikaden gehen. Sowas kann doch nicht sein. Und neben Land A liegt Land B und in Land B erlassen die Machthaber ein ähnliches Gesetz. Dieses Gesetz lautet, ein Jahr lang darf niemand das essen, was ihm schmeckt. Aber nach diesem Jahr darf dann jeder, so viel und so oft er möchte, das essen, was ihm schmeckt. Was meint ihr, wie die Bevölkerung von Land B reagiert? Sie hören das Gesetz und sind vermutlich auch erstmal nicht begeistert. Aber die meisten Leute in der Bevölkerung werden das Gesetz wahrscheinlich recht entspannt hinnehmen und werden sich sagen, naja, in einem Jahr ist alles vorbei und dann ist alles gut. Wisst ihr, wir Christen sind im übertragenen Sinn so, wie die Bevölkerung von diesem Land bin. Wenn wir Unrecht leihen, ja, das ist schlimm. Aber wir wissen, dass wir bald in einer Welt leben werden, wo es keine Ungerechtigkeit mehr gibt. In dem es nie wieder Unrecht geben wird. Auf der anderen Seite wird hier in dieser Welt immer Ungerechtigkeit herrschen. Es wird hier immer Ungerechtigkeit geben. Du wirst es erfahren, du wirst es sehen, du wirst davon erzählt bekommen. Bis Jesus wiederkommt, lebst du in einer weitgehend ungerechten Welt. Wer mich kennt, weiß, dass ich ab und zu gerne Kriminalromane lese oder Kriminalfilme schaue. Und mir ist eine Sache aufgefallen, in den letzten Jahren gibt es einen neuen Typ Kriminalkommissar. Vielleicht gab es den früher auch schon, aber in den letzten Jahren gibt es den ganz häufig. Das ist meistens ein Mann, total gebrochen, total fertig. Er ist besessen von seiner Arbeit und er kann es nicht ertragen, wenn Ungerechtigkeit herrscht. Oft übertritt er sogar das Gesetz, nur um Gerechtigkeit herzustellen. Und oft ist er verzweifelt, wenn ihm das nicht gelingt. Wie besessen von seiner Arbeit vernachlässigt er alles andere. Sogar sich selbst. Nur um in einem kleinen Teil dieser Welt ein kleines bisschen Gerechtigkeit herzustellen. Ich frage mich, sind diese Typen von Kriminalkommissaren, die natürlich fiktiv sind, sind sie nicht Spiegel unserer Gesellschaft? Und zwar einer Gesellschaft, die sich nach Gerechtigkeit sehnt, Aber die keine Hoffnung mehr auf eine zukünftige gerechte Welt hat. Und die deswegen unter der Ungerechtigkeit in dieser Welt hier verzweifelt. Wir Christen können auf der anderen Seite geistlich entspannt sein. Wir haben diese lebendige Hoffnung, diese sichere Überzeugung, von der Petrus im Brief immer und immer wieder schreibt. Diese lebendige Hoffnung auf die vollkommen gerechte Welt, die uns eines Tages erwarten wird. Natürlich sollst du in deinem Bereich, in deiner Abteilung oder in deinem Betrieb, wenn du Vorsitzender bist oder in deiner Klasse, wenn du Lehrer bist oder in deiner Gruppe, wenn du Erzieher bist, etwas an Ungerechtigkeit ändern. Und tatsächlich gibt es auch diese Unterschiede zwischen Sklaven damals und uns heute. Wir als Arbeitnehmer zum Beispiel müssen uns nicht alles gefallen lassen, wir gehören nicht unseren Vorgesetzten. Dann können wir zum Beispiel die Arbeitsstelle wechseln. Wir können auf unsere Rechte verweisen. Wir können klagen. Nichts davon widerspricht der Bibel. Ja, Paulus zum Beispiel hat das gemacht, als er gefangen genommen wurde, hat er immer wieder darauf hingewiesen. Leute, ihr dürft nicht alles mit mir machen. Ich bin römischer Bürger, ich habe Rechte. Aber bildet dir nicht ein, dass du in dieser Welt wirkliche Gerechtigkeit herstellen kannst. Grundsätzlich gehört es zu deinem Leben als Christ einfach dazu, dass du unter fiesen, ungerechten Autoritäten zu leiden hast. Wisst ihr, Petrus drückt das hier knallhart aus. Vers 21. Denn dazu seid ihr berufen. Er sagt nicht, das mit dem Leid kann dir passieren. Er sagt auch nicht, ja, ab und zu passiert das vielleicht in deinem Leben, wenn du halt Pech hast. Nein, er schreibt dazu, bist du berufen. Wenn du zu Unrecht leidest, dann gehört das zu deiner Berufung als Christ. So wie es zum Beruf, also zur Berufung eines Schornsteinfegers gehört, in schwarzen Klamotten durch die Gegend zu laufen, so gehört es zu deiner Berufung als Christ, dich unterzuordnen, selbst wenn du dabei unrecht leidest. Und um das zu unterstreichen, um dich dafür auszurüsten, malt Petrus dir ein Beispiel für diese leidende Unterordnung vor Augen. Und wisst ihr, es ist nicht irgendein Beispiel, Es ist das Beispiel schlechthin. Das Beispiel für ungerechtes Leid schlechthin. Vers 21. Denn dazu seid ihr berufen. Und jetzt die Begründung. Weil auch Christus für uns gelitten und uns ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt. Petrus erwähnt Jesus als das Vorbild nicht einfach nur. Über die Hälfte unseres Abschnitts, in fünf von acht Versen, spricht er über dieses Vorbild. Und gleich zweifach sagt er, ist Jesus für dein Leiden in der Unterordnung wichtig. Du sollst es einmal durchziehen, weil Jesus für dich gelitten hat, und du sollst es durchziehen, wie Jesus für dich gelitten hat. Ich lese noch mal Vers 21, denn dazu seid ihr berufen erstens, weil auch Christus für uns gelitten hat und uns zweitens ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt. Weil und wie. weil Jesus gelitten hat und wie Jesus gelitten hat sollst du leiden, wenn du Unrecht erträgst. Und jetzt in den Versen 22 und 23 erklärt er dir zuerst, was es bedeutet, wie Jesus Unrecht zu erleiden. Und das ist mein dritter Punkt. Ordne dich ungerechten Autoritäten unter, wie Jesus vor dir gelitten hat. Wenn es jemals auf dieser Welt einen Menschen gab, der zu Unrecht gelitten hat, Dann war das Jesus. In Vers 22 lesen wir, er hat keine Sünde getan. Es ist auch kein Betrug in seinem Mund gefunden worden. Als er geschmäht wurde, schmähte er nicht wieder. Als er litt, drohte er nicht. Wer schon mal mit mir zusammen einen Film angeschaut hat, der wird wissen, dass ich beim Filmegucken eigentlich ziemlich emotionslos bin. Es gibt nur eine einzige Ausnahme. Wenn jemandem in einem Film richtig Unrecht widerfährt, wenn ein Wehrloser grausam behandelt wird, wenn ein Kind gequält wird, dann habe ich diesen inneren Impuls, in den Fernseher zu steigen und dem Täter das Handwerk zu legen. Aber wisst ihr alles das, was man in Filmen sieht oder vielleicht sogar in seinem Leben schon erlebt hat? Das ist nichts gegenüber dem, was Jesus erlebt hat. Der einzige Mensch, der je ohne Sünde war, der einzige Mensch, der niemals irgendetwas falsch gemacht hat, der wird grausam wie ein Schwerverbrecher misshandelt und schließlich an ein Kreuz geschlagen und ist dort einen stundenlangen Todeskampf ausgeliefert. Das Kreuz damals, das war einerseits unfassbar grausam und es war gleichzeitig ein Zeichen, ein Symbol für einen besonders schambelasteten Tod. Ja, so ein Kreuz, was wir uns vielleicht heute um den Hals hängen als Schmuck, das galt damals als das ekligste überhaupt. Kein Römer sollte darüber nur nachdenken oder das Wort in den Mund nehmen, sagte der große römische Staatsmann und Politiker Cicero einmal. Schreiendes Unrecht. Jesus blieb ruhig. Er ließ es über sich ergehen. Als die falschen Zeugen gegen ihn beriefen, blieb er ruhig. Als sie ihm lächerliche Vorwürfe machten, blieb er ruhig. Als sie ihn von A nach B schickten, blieb er ruhig. Als sie einen Terroristen an seiner Stelle freiließen, blieb er ruhig. Als sie ihn halbtot peitschten, blieb er ruhig. Petrus zitiert hier in Vers 22 aus Jesaja 53. Es ist dieses Kapitel, was wir eben gelesen haben. Dieses Kapitel, was Jesaja 700 Jahre vor Jesus geschrieben hat und was er durch die Leitung des Heiligen Geistes oder indem er durch die Leitung des Heiligen Geistes die Leidensgeschichte von Jesus vorausgesagt hat. Jesus wurde geschmäht und schmähte nicht zurück. Er litt, aber er drohte nicht. Und diesen Jesus, sagt Petrus, den sollst du dir zum Vorbild nehmen. Wenn du zu Unrecht leidest, mach es wie Jesus, folge ihm nach. Aber es ist nicht so, dass Jesus einfach gar nichts tat. Er schoss zwar nicht zurück, aber er war auch nicht untätig. Am Ende von Vers 23 lesen wir, sondern er übergab es dem, der gerecht richtet. Wir hatten eben schon gesehen, Du kannst gerade ungerechtes Leid besser ertragen, weil du in einer anderen Welt zu Hause bist. In einer Welt, in der die perfekte Gerechtigkeit herrscht und in der du eines Tages leben wirst. Und hier lernen wir jetzt noch etwas, was mit dieser zukünftigen gerechten Welt zusammenhängt. Du darfst dein ungerechtes Leid bei Gott abgeben. Warum? Weil er eines Tages Gerechtigkeit schaffen wird. Ja, das Problem der Kommissare, von denen ich eben erzählt habe, ist ja, dass sie glauben, wenn ich nicht Gerechtigkeit schaffe, dann gibt es keine Gerechtigkeit. Für Jesus und für uns Christen ist klar, es gibt auf dieser alten Erde auch keine Gerechtigkeit. Aber es kommt der Tag, an dem die perfekte Gerechtigkeit wiederhergestellt wird. Und deswegen schreibt Paulus in Römer 12, Vers 19 auch an uns Christen, Recht euch nicht Selbstgeliebte, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes. Denn es steht geschrieben, meine ist die Rache, ich will vergelten, spricht der Herr. Ja, Rache und Gerechtigkeit, das gehört zusammen. Rache meint in diesem Zusammenhang, dass es Gott ist, der eines Tages die perfekte Gerechtigkeit wiederherstellen wird. In Sprüche 29, Vers 26 lesen wir, viele suchen das Angesicht eines Fürsten, die einen klammern, um Gerechtigkeit in dieser Welt zu bekommen. Sie gehen also irgendeiner Instanz zu, bei der sie sich Gerechtigkeit erhoffen. Und dann heißt es weiter in diesem Vers, aber von dem Herrn kommt das Recht eines jeden. Alles Unrecht in deinem Leben darfst du bei Gott abgeben und dich darauf verlassen, dass er dir eines Tages Recht schaffen wird. Schon Jesus hat es so gemacht. Jesus ist dein Vorbild. Wie er Unrecht ertragen hat, so sollst du Unrecht ertragen. Wie er Unrecht bei Gott abgegeben hat, so sollst du dein Unrecht bei Gott abgeben. Die Herausforderung ist, Jesus hat vor 2000 Jahren das alles durchlitten. Das ist ziemlich weit weg für uns. Niemand von uns hat Jesus je gesehen. Petrus sagt das ganz klar am Anfang seines Briefes in Kapitel 1, Vers 8, wenn ihr euch erinnert. An ihn glaubt ihr, obwohl ihr ihn nie gesehen habt. Und deswegen sagt er noch etwas anderes über Jesus und unser unrechtes Leid. Wir haben jetzt gesehen im dritten Punkt, du sollst leiden, wie Jesus vor dir gelitten hat. Aber jetzt geht es darum, leide, weil Jesus für dich gelitten hat. Und das ist mein vierter und letzter Punkt. Ordentlich ungerechten Autoritäten unter, weil Jesus für dich gelitten hat. Jesus ist nicht einfach am Kreuz gestorben und hat gesagt, mache es genauso, wenn du leidest. sondern sein Leiden war auch stellvertretend für dich. Dort hat Jesus deine Schuld stellvertretend für dich getragen, damit du leben darfst." Vers 24. Er hat unsere Sünden selbst an seinem Leib getragen auf dem Holz, damit wir den Sünden Gestorbenen der Gerechtigkeit leben mögen. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. Jesus ist nicht nur als Dein Beispiel gestorben, als Dein Vorbild, sondern er ist stellvertretend für Dich gestorben. Und damit ist er jetzt auch der König über Dein Leben, der Dir in Deinem Leben das Sagen hat. Früher herrschte die Sünde über Dich. Früher war die Sünde der König über Dein Leben. Aber jetzt fürs 24 zweite Hälfte sagt Petrus, Du bist der Sünde gestorben und Du lebst jetzt für die Gerechtigkeit. Als Mensch ohne Jesus bist du gekettet an die Sünde. Als Kind Gottes kannst du Jesus gehorchen, kannst du, um beim Thema von heute zu bleiben, dich selbst deinen ungerechten Vorgesetzten, deinen ungerechten Autoritäten unterordnen. Jesus hat dir am Kreuz ein Beispiel gegeben, damit du leben kannst, wie er gelebt hat. Und er ist dein König geworden, damit du aus seiner Kraft, aus der engen Verbindung mit ihm, leben kannst. Petrus nimmt hier nicht das Bild eines Königs, sondern das Bild von Schafen und ihrem Hirten. Auch dieses Bild gibt es übrigens in Jesaja 53. Und so schreibt er hier in Vers 25, denn ihr wart wie Schafe, die in die Irre gehen. Jetzt aber habt ihr euch bekehrt zu dem Hirten und Hüter eurer Seele. Als Christ bist du das Schaf, in der Herde des großen und guten Hirten. Früher warst du ohne Hoffnung. Du bist nie irregegangen. Jetzt gehörst du nicht mehr zur Herde dieser Welt, die unbedingt Gerechtigkeit auf dieser alten Erde herstellen muss. Du gehörst zur neuen Herde des guten Hirten. Und dieser Hirte fordert dich jetzt eben auf zu leiden, so wie er gelitten hat. Aber mit welchem Ziel eigentlich? Es ist ja klar, dass Jesus keine Freude daran hat, wenn er uns leiden sieht. Warum gibt er uns dann den Auftrag dazu, das Leiden anzunehmen, so wie er es angenommen hat? Um das zu verstehen, müssen wir etwas rauszoomen und uns den größeren Abschnitt anschauen. Im gesamten Abschnitt von Kapitel 2, Vers 11 bis Kapitel 3, Vers 7 geht es um ein einziges Thema. Das ist das Thema der Unterordnung. Die ersten beiden Verse von diesem großen Abschnitt, die Verse 11 und 12, sind die Einleitung oder wir könnten sagen die Überschrift. Und dann beschreibt Petrus drei Gruppen, wo er Unterordnung genauer erklärt. Letztes Mal hatten wir die Regierung, dieses Mal das Verhältnis Herren-Sklaven oder Herren-Angestellte und beim nächsten Mal geht es noch um die Ehe. Aber gehen wir jetzt nochmal zurück zur Überschrift. Zoomen wir nochmal ein Stück raus zu Vers 12 von Kapitel 2. Da schreibt Petrus, und führt einen guten Wandel unter den Heiden, damit sie da, wo sie euch als Übeltäter verleumden, doch aufgrund der guten Werke, die sie gesehen haben, Gott preisen am Tag der Untersuchung. Und ich bin davon überzeugt, dass dieser Brief es auf den Punkt bringt. warum wir uns unterordnen sollen, auch wenn das Leiden bedeutet. Es geht also darum, durch gutes Tun, besonders durch die Unterordnung und geduldiges Ertragen von Unrecht, Jesus in dieser Welt groß zu machen. Oder anders formuliert, die Art und Weise, wie wir Unrecht erleiden in dieser Welt, ist ein Zeugnis für Jesus. Weil Jesus für dich gelitten hat und du jetzt ganz eng, ganz nah zu ihm gehörst, darfst du jetzt in deinem Leiden den Jesus, der ganz eng zu dir gehört, groß machen. Ich sag das nochmal und wenn ihr mitschreibt, schreibt das gerne auf. Weil Jesus für dich gelitten hat und dich ganz nah zu sich geholt hat, darfst du jetzt diesen Jesus, der ganz eng zu dir gehört, durch dein Leiden in dieser Welt groß machen. Wie sieht das aus? Praktisch. Es gibt im Markus-Evangelium einen Vers in der Leidensgeschichte von Jesus, der mich immer wieder besonders berührt. Jesus hängt am Kreuz. Heute ist gespalten. Das sind die Feinde Jesu in Gottes Volk, die spotten über Jesus, die machen sich über ihn lustig. Gibt es da noch seine Freunde? Auch die sind größtenteils abgehauen oder gucken höchstens von Ferne zu. Und dann gibt es doch noch die römischen Soldaten. Und für diese römischen Soldaten ist so eine Kreuzigung Routine. Sie haben das vermutlich hunderte Male gemacht. Sie freuen sich über das Gewand von Jesus, werfen darüber das Los. Sie denken sich vielleicht, was soll eigentlich dieser absurde Streit zwischen der jüdischen Elite und diesem seltsamen Wanderprediger? Worum geht es da eigentlich? Aber diese Soldaten haben einen Hauptmann, einen Zenturier. Und das sind da im Grund, ist dieser Zenturio anders. Irgendwie hat Jesus ihn beeindruckt. Er sagt sich, dieser Jesus ist anders, der leidet anders. Und kurz und bündig erwähnt Markus ihn in einem Vers, aber der hat es in sich. Markus 15, Vers 37. Da heißt es, als aber der Hauptmann, der ihm gegenüber stand, sah, dass er so starb, sprach er wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn. Weißt du, diese Hauptmänner, das waren die grausamsten Männer in der römischen Armee. Alle Ränge, die über dem Hauptmann waren, die wurden besetzt von Menschen aus der römischen Führungsschicht. Das heißt, diese Ränge bekamst du, weil du in eine reiche Familie geboren warst. Aber Hauptmann war der höchste Rang, den du erreichen konntest, wenn du aus der Unterschicht kamst. Ihr könnt euch vorstellen, wie man bei solchen Rängen Karriere macht. Sein Leben bestand aus Schweiß, Blut und Grausamkeit. Aber in diesem Nachmittag steht er da, und es läuft ihm kalt den Rücken runter. Er schaut sich diesen Sterbenden von unten an. Er sieht, wie dieser gerade sein Leben in den Tod gibt, und langsam dämmert es ihm. Wir haben Gottes Sohn gerade ans Kreuz geschlagen. Und damit ist er übrigens der erste und auch der einzige Mensch im gesamten Markus-Evangelium, der bekannt ist, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Als er sah, dass Jesus so starb, sprach er, Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn, sagt ein grausamer, hartgesottener, heidnischer Hauptmann. Das harte Herz dieses Mannes, das war weich geworden. Warum? Weil er sah, wie Jesus litt, wie er sich unterordnete für ein größeres Ziel. Dieser Mensch war wirklich Gottes Sohn. Wenn du jetzt vielleicht denkst, naja, das geht bei Jesus. Der kann sich so unterordnen und dabei so leiden, dass Menschen beeindruckt sind. Aber wie soll ich das machen? Nein, es geht auch bei ganz normalen Menschen. Denn im Kreuz liegt ja auch die Kraft für uns, so zu leiden. Wir hatten das eben. Weil Jesus für uns das durchgemacht hat, haben auch wir die Kraft dazu, ungerechtes Leiden zu erdulden. Da ist Paulus. Gegen Ende seines Lebens saß er im Gefängnis. Man könnte fragen, warum hat Gott dieses Leid zugelassen? Sein bester Mann auf dem Missionsfeld, sein bester Soldat sitzt tatenlos im Knast. Toll. Das dachten sich wohl auch die Philippa. Die Christen in der Stadt Philippi, als Petrus ihnen aus dem Gefängnis einen Brief schrieb. Aber dann überraschte er diese Gemeinde gleich am Anfang seines Briefes. In Philippa 1, Vers 12 lesen wir, Ich will aber, Brüder, dass ihr erkennt, wie das, was mir geschehen ist, dass ich im Gefängnis sitze, sich vielmehr zur Förderung des Evangeliums ausgewirkt hat, sodass in der ganzen kaiserlichen Kaserne und bei allen anderen bekannt geworden ist, dass ich um des Christus willen gefesselt bin. Paulus sitzt im Gefängnis und das Evangelium verbreitet sich nicht nur trotzdem, sondern gerade dadurch. Paulus sitzt zu Unrecht im Gefängnis, weil er das getan hat, was ich gerade tue, nämlich gepredigt hat. Er leidet, er ordnet sich unter, gerade den bösen Römern, den ungerechten Herren der damaligen Zeit. Und er genießt, während er diesen Brief schreibt, die Ironie Gottes, der gerade durch sein ungerechtes Leiden Großes für sein Reich in dieser Welt bewirken will. Amen.
Ordne dich ungerechten Autoritäten unter!
Series 1. Petrus
Ordne dich ungerechten Autoritäten unter!
...auch wenn sie dich leiden lassen
...damit du unverdient leidest
...wie Jesus vor dir gelitten hat
...weil Jesus für dich gelitten hat
Sermon ID | 823221034105335 |
Duration | 44:20 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | 1 Peter 2:18-25 |
Language | German |
Documents
Add a Comment
Comments
No Comments
© Copyright
2025 SermonAudio.