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Gnade sein mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Der Abschnitt für die heutige Predigt steht im Propheten Haggai, Kapitel 2, die Verse 20 bis 23. Wir kommen heute an das Ende dieses Propheten und werden uns mit der vierten und letzten Predigt, die Haggai dem Volk gehalten hat, beschäftigen und uns unter Gottes Wort stellen. Ich lese uns Haggai, Kapitel 2, Abvers 20. Und das Wort des Herrn, Er ging zum zweiten Mal an Haggai am 24. Tag des Monats folgendermaßen. Rede zu Zerubbabel, dem Stadthalter von Juda, und sprich, ich werde den Himmel und die Erde erschüttern. Und ich werde Königsthrone umstoßen und die Macht der heidnischen Königreiche zertrümmern. Und ich will die Streitwagen umstoßen samt ihren Besatzungen, das Ross und Reiter zu Boden sinken und jeder umkommt durch das Schwert des Anderen. An jenem Tag, spricht der Herr der Herrscharen, werde ich dich, Serubabel, du Sohn Shealtiels, meinen Knecht nehmen und dich wie einen Siegelring machen, denn dich habe ich erwählt, spricht der Herr der Herrscharen. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus, ich weiß nicht, ob euch der Name Otto von Habsburg etwas sagt. Der gute Mann starb im Jahr 2011, das ist also noch gar nicht so lange her, im Alter von fast 99 Jahren. Und was ich an ihm so beeindruckend finde, er blickt wirklich auf ein sehr ereignisreiches Leben zurück. Er lebte zwei Weltkriege. Er war Staatsbürger von Österreich, Deutschland, Ungarn und Kroatien. Er lebte in den USA, in Deutschland, in Belgien, Frankreich und Spanien und sprach fließend Deutsch, Kroatisch, Ungarisch, Englisch, Spanisch, Französisch und Latein. Er war Abgeordneter des Europaparlaments und am Ende sogar dessen Alterspräsident. Er war verheiratet, hatte sieben Kinder und als er vor elf Jahren starb, hatte er 22 Enkel und zwei Urenkel. Der Mann hatte definitiv das, was man aus menschlicher Perspektive zumindest ein erfülltes Leben nennt. Aber eine Sache, die erreichte er nie. Als Otto von Habsburg im Jahr 1912 geboren wurde, war sein Großvater Franz Josef Kaiser von Österreich-Ungar. Es war damals nach Russland das zweitgrößte Land Europas. Als Otto vier Jahre alt war, starb sein Großvater und sein Vater Karl wurde Kaiser, mitten im Ersten Weltkrieg. Otto wurde Kronprinz, der neue zukünftige Kaiser von Österreich-Ungar. Aber nur zwei Jahre später, Otto war da erst sechs Jahre alt, war der Erste Weltkrieg vorbei. Österreich-Ungarn gehörte zu den Verlierern, das riesige Reich zerfiel in einzelne Länder, Ottos Vater musste abtreten und Otto verlor seinen Status als Kronprinz. Und nachdem er diesen Status verlor, lebte er noch ganze 93 Jahre. Und er erreichte dabei viel in seinem Leben, das haben wir gesehen, aber die Sache, zu der er eigentlich geboren war, Die erreichte er nie. Otto wurde nie Kaiser von Österreich-Ungarn. Unser Abschnitt, den wir heute gelesen haben, der dreht sich um Serhubabel. Einem Mann, dem vor 2500 Jahren ganz ähnliches passiert ist, wie im letzten Jahrhundert Otto von Habsburg. Und die Frage ist, wer war dieser Serhubabel? Gehen wir erstmal von Hagai und Serhubabel 100 Jahre in die Geschichte zurück. Es ist eine Zeit, in der Haggai und Zerubabel noch gar nicht lebten und damals herrschte in Jerusalem der gottesfürchtige König Josia. Ich habe euch das hier vorne mal aufgeschrieben, damit wir dem besser folgen können. Und das Königreich des Volkes Gottes war damals schon von allen Seiten eingekesselt vom Riesenreich des babylonischen Königs Nebukadnezar. Und Josia ist dann gestorben in einer ziemlich sinnlosen Schlacht gegen die Ägypter. Und daraufhin wurden zahlreiche seiner Söhne Könige. Zuerst Joachas, den seht ihr hier links unter Josia. Kurz darauf sein nächster Sohn Joachim. Und anders als ihr Vater waren die beiden alles andere als gottesfürchtig. Joachas wurde von den Ägyptern abgesetzt. Und Joachim wurde in einer Schlacht von den Babyloniern besiegt und getötet. Und Joachims Nachfolger dann war der erst 18-jährige Joachim. Der war ein Sohn des Joachim. Und auch der regierte nur drei Monate, dann hatten die Babylonier genug von ihm und haben ihn auch abgesetzt und nach Babylon verschleppt. Und ihr merkt schon, die Söhne und Enkel Josias, die waren nicht nur gottlose Männer, die waren auch recht glücklose Herrscher. Und letzter König in Jerusalem wurde anschließend Joachims Bruder und Joachims Onkel und Josias Sohn Zedekier. Er wurde ein paar Jahre später endgültig von den Babyloniern besiegt, er traf falsche politische Entscheidungen und das führte dazu, dass in Jerusalem der Tempel zerstört wurde und das Volk jetzt endgültig in die Gefangenschaft nach Babylon geführt wurde. Und wie gesagt, Joachim, der Neffe des Zedekier, der war zu diesem Zeitpunkt bereits einige Jahre in Babylon, er war ja nur drei Monate König gewesen und schon verschlemmt worden. Und jetzt springen wir von dieser ganzen Königsfamilie einige Jahrzehnte weiter zu Serubabel. Um den geht es ja in unserem Abschnitt heute. Denn, und das ist der Grund, warum ich euch das alles erzählt habe von der Familie Josias, Serubabel war ein Enkel des Joachim, auch das seht ihr hier. Jahrzehnte nachdem sein Großvater von den Babyloniern verschleppt worden war, beauftragten jetzt diesen Zerubabel die Perser, die Nachfolger der Babylonier, die Juden von Babylon zurück nach Jerusalem zu führen. Zerubabel wurde ihr Anführer und später der Stadthalter von Jerusalem und Umgebung. Zerubabel war also ein recht einflussreicher Mann, aber er wurde nie König. König war jetzt zwar nicht mehr der babylonische König, aber dafür der persische König. Er erlaubte den Juden zurückzukehren, erlaubte ihnen Jerusalem und den Tempel wieder aufzubauen, aber er dachte gar nicht daran, den Titel König jetzt wieder irgend so einem Mann in der Provinz zu geben, diesen Titel als König mit irgendjemandem zu teilen. Serubabel war wie Otto von Habsburg, Kind einer königlichen Familie, Wie Otto von Habsburg hatte auch er viele Aufgaben und wichtige Verantwortungen, aber wie Otto von Habsburg wurde er nicht König, weil seine Vorfahren einen wichtigen Krieg verloren hatten und dadurch die Königsherrschaft für die Familie verloren gegangen war. Ich möchte solche Männer wie Otto oder auch Zerubabel heute einmal Nichtkönige nennen. Zugegeben, dieses Wort Nichtkönig, das habe ich mir ausgedacht, das gibt es eigentlich nicht. Ein solcher Nichtkönig ist nicht einfach jemand, der nicht König ist. Dann wären wir alle Nichtkönige. Sondern ein Nichtkönig ist jemand, der eigentlich König wäre, aber es nicht mehr ist. Oder nicht ist. Ja, da war Serubabel. Er führte das Volk Gottes zurück. Er hatte Verantwortung. Er stammte aus dieser königlichen Familie. Aber er war Nichtkönig. Er war eben ein Nichtkönig. Und was das genau heißt und warum das nicht so bleiben sollte, damit wollen wir uns heute beschäftigen. Mein Thema für heute ist von Nichtkönigen und Königen. Ich habe drei Punkte. Erstens, Gott macht Könige zu Nichtkönigen. Zweitens, Gott macht einen Nichtkönig zum König. Und drittens, Gott macht einen Nichtkönig zu dem König schlechthin. Nochmal, von Königen und Nichtkönigen. Gott macht Könige zu Nichtkönigen. Gott macht einen Nichtkönig zum König. Und Gott macht einen Nichtkönig zu dem König schlechthin. Wenn ihr euch erinnert und die ganze Reihe durch Hagai verfolgt habt, dann werdet ihr euch daran erinnern, die ersten beiden Predigten, die richteten sich an das ganze Volk. Dort waren jeweils angesprochen Jeschua, der hohe Priester, Zerubabel, der weltliche Anführer und mit ihm zusammen das gesamte Volk. Die letzten beiden Botschaften im Propheten Haggai richten sich an eine bestimmte Gruppe im Volk. Wir haben gesehen die dritte Botschaft ab Kapitel 2, Fest 10 an die Priester. Das haben wir in der letzten Predigt gesehen. Und jetzt die vierte und letzte ab Kapitel 2, Fest 20 eben an diesen Seruh Babel, an den weltlichen Anführer. Fest 20. Und das Wort des Herrn ging zum zweiten Mal an Haggai am 24. Tag des Monats folgendermaßen. Rede zu Zerubbabel, dem Stadthalter von Juda, und sprich. Es sind mittlerweile drei Monate vergangen, seitdem Haggai zum ersten Mal den Gottesauftrag gesprochen hat. Und diese vierte und letzte Botschaft findet an demselben Tag statt wie die dritte. Also dritte und vierte Botschaft am selben Tag. Sie wurden nämlich beide am 18. Dezember des Jahres 520 v. Chr. gehalten. Und wie gesagt, die erste ging an die Priester, an die geistlichen Verantwortungsträger, heute würden wir sagen an die Pastoren. Und die zweite, die ging an Serubabel, an den weltlichen Verantwortungsträger, heute würden wir sagen an das Parlament oder die Regierung. Aber bevor Gott jetzt direkt etwas zu Zerubbabel sagt, hat er erstmal eine Botschaft für alle anderen Könige der Welt. Vers 21 Rede zu Zerubbabel, dem Stadthalter von Juda, und sprich, Ich werde den Himmel und die Erde erschüttern, und ich werde Königsthrone umstoßen und die Macht der heidnischen Königreiche zertrümmern, und ich will die Streitwagen umstoßen, samt ihren Besatzungen, dass Ross und Reiter zu Boden sinken und jeder umkommt durch das Schwert des Anderen. Kurz zusammengefasst, Gott sagt ihm, ich sorge dafür, dass eine ganze Reihe von Königen keine Könige mehr sind. Mein erster Punkt, Gott macht Könige zu Nicht-Königen. Gott sagt hier nicht nur, dass die Königreiche dieser Könige enden. Er malt dem Sehr gut Babel und damit auch uns so richtig bildhaft vor Augen, wie das aussehen wird. Er sagt, es wird richtig zur Sache gehen. Drohne werden fallen, Königreiche werden kaputt gehen, Waffen, die für Angst und Schrecken gesorgt haben, werden plötzlich wirkungslos, Elitekämpfer sinken zu Boden, ohne zu töten und die gefährlichsten Armeen der Welt werden sich gegenseitig kampfunfähig machen. Klingt wie Science Fiction oder wie ein schöner, aber viel zu optimistischer Traum der Friedensbewegung? Das mag sein. Aber es ist nicht Fantasy und es ist auch kein Traum. Es ist die Verheißung des lebendigen Gottes, der gestern, heute und morgen immer noch derselbe ist. Und warum war das damals eine gute Nachricht für Seru Babel und das Volk Israel? Und um das zu verstehen, gehen wir zurück in unsere Familie und zwar diesmal zum Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-U Aber vor allem gab er ihm ein Versprechen. Er sagte zu ihm, David, dir und deinem Nachkommen wird ein mächtiges und ein großartiges Königreich gehören und ihr werdet für immer Könige dieses Königreichs bleiben. Jahrhunderte gingen ins Land. Und tatsächlich waren die Nachkommen von David dann Könige. Aber die meisten von ihnen regierten überhaupt nicht so, wie Gott es wollte. Und ganz am Ende kam dann Joachim, der Urgroßvater von Serubabel und der starb bei der Verteidigung Jerusalems. Nach ihm kam dann Joachim, der Großvater von Serubabel und wie wir gesehen haben, nach nur drei Monaten Herrschaft wurde er verschleppt. Und dessen Sohn Shealtiel, wahrscheinlich schon im Exil in Babylon geboren, der hatte dann als Bewohner von Babylon nicht mehr viel Königliches an sich. Und Zerubbabe? Ich meine, der war jetzt zwar Anführer der Israeliten, aber weit weg davon, ein richtiger König zu sein. Jerusalem, auch das haben wir gesehen, gehörte immer noch den Persern. Und die Bibel macht immer und immer wieder deutlich, die Israeliten waren selbst schuld. Vor allem die Familie der Könige, die Familie Davids, war selbst schuld. Sie waren anderen Göttern nachgelaufen. Sie hatten den Fluch über sich gebracht. Aber trotzdem stellt sich eine Frage. Gott hatte doch dem David versprochen, dass seine Nachkommen ewig auf dem Thron sitzen. Und jetzt quälte sich Zerubbabel als Anführer der Israeliten mehr schlecht als recht durch. Und wenn wir so den gesamten Propheten Haggai uns anschauen, dann sehen wir ziemlich schnell, es waren keine angenehmen Zeiten, um Stadthalter von Jerusalem zu sein. Da waren die zerstörten Häuser, die mussten aufgebaut werden und die zerstörte Stadtmauer, die musste aufgebaut werden. Natürlich der zerstörte Tempel musste aufgebaut werden. Währenddessen gab es eine Ernte- und Wirtschaftskrise im Land. Die umliegenden Völker, gerade die Samariter, behinderten die Aufbauarbeiten, wo sie nur konnten. Die Frage war, was war aus Gottes Verheißung geworden? Es wirkte ja so, als habe Gott die Verheißung an David schon irgendwie wahrgemacht, aber ironischerweise nicht an Gottes Volk, an den Israeliten, sondern an den anderen Völkern drumherum. Zur Zeit von Serubabel vor allem an den Persern. So sah es aus für die Juden, wenn sie damals nach außen blickten. Schließlich hatten die Perser ja ein riesiges, mächtiges, herrliches Weltreich. Ein Reich, was gute Aussichten hat, über Jahrhunderte zu bestehen. Wer sollte diesem Reich Paroli bieten können? Zwischen Indien, Griechenland und Ägypten bestimmten sie alles, was passierte. Und das Volk Gottes? Die meisten Juden lebten irgendwo verstreut im persischen Riesenreich und nur wenige waren unter Zerubabels Führung zurück in Israel. Hatte Gott sein Volk vergessen? Hatte Gott seine Verheißungen an David vergessen? Ich kann mir gut vorstellen, dass Zerubbabel manches Mal so morgens aufgewacht ist und so an die Herausforderungen gedacht hat, die an diesem Tag so vor ihm liegen, was alles so ansteht. Und dass es ihm dabei so einen Stich versetzt hat, als der Gedanke in seinen Kopf schoss, bei allen Verantwortungen, ich bin ein Nichtkönig. Eigentlich wäre ich ein richtiger König. Ich bin schließlich der Nachkomme Davids. Gott hat es versprochen, aber ich bin es nicht. Und Gottes Botschaft in dieser Situation lautet, nein, ich habe meine Verheißungen nicht vergessen. Die Reiche dieser Welt, deren Könige nichts von mir wissen wollen, die werde ich zerstören. Ich werde sie völlig kampfunfähig machen und sie vernichten. Ja, das ist die Botschaft der Verse 21 und 22. Zerubbabel, es sieht so aus, als sei das Volk Gottes schwach und klein und unbedeutend, und alle anderen seien stärker. Und das stimmt auch irgendwo. Menschlich gesprochen ist das so. Aber ich, dein Gott, ich werde das ändern. Ich werde alle gottlosen Königreiche dieser Welt stürzen. Das verspreche ich dir. Und die Frage, die du dir jetzt vielleicht stellst, wenn man das liest, ist, wann hat Gott dieses Versprechen gehalten? Oder wird er es noch halten? Ehrlich gesagt, die großen Königreiche, die nichts von Gott wissen wollen, die gibt es doch heute noch genauso. 2500 Jahre nach dem Versprechen Gottes. Und die Antwort lautet, Gott hat es schon gehalten und er wird es noch halten. Einerseits, das haben wir auch letzte Woche in der Predigt gesehen, Jesus hat am Kreuz bereits gewonnen. Wir haben ja immer wieder gesehen, auch in den letzten Wochen, dass hinter den Regierungen und den Königen der Welt der Teufel und seine Dämonen stehen. Sie sorgen dafür, dass gerade die mächtigsten Reiche dieser Welt zu allen Zeiten Gottes Kinder mehr oder weniger offen bedrängt oder verfolgt haben. Und diese Schlacht gegen diese Mächte der unsichtbaren Welt, die hinter den sichtbaren Königen stehen, die hat Jesus am Kreuz gewonnen. Wasser 2, Vers 15 lesen wir, als er so die Herrschaften und Gewalten entwaffnet hatte, stellte er sie öffentlich an den Pranger und triumphierte über sie an demselben. Andererseits hat er sie noch nicht endgültig vernichtet. Das wird erst passieren, wenn Jesus ein zweites Mal wiederkommt. Und dann wird er endgültig das erfüllen, was er damals durch Hagal, dem Zerubabel, versprochen hat. Auf Marum 19 Ich zitiere nochmal einiges aus diesem Abschnitt, den wir eben schon gelesen haben. Und ich sah die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd sitzt, also mit Jesus und mit seinem Heer. Und Jesus gewinnt. Und dann wurden die Feinde lebendig in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt. Und die übrigen wurden getötet mit dem Schwert dessen, der auf dem Pferd sitzt, das aus seinem Mund hervorgeht. und alle Vögel sättigten sich von ihrem Fleisch. So sind wir auf der einen Seite in derselben Situation wie Zerubabel und das Volk Gottes zur Zeit von Hagai. Als Gottesvolk sind wir wenige, ohne politischen Einfluss und gerade im Westen gesellschaftlich zunehmend an den Rand gedrängt. Wir haben nicht viel Geld, nicht viele Ressourcen, wir sind weit weg von den Schalthebeln der Macht. Es gibt Gesetze und Entwicklungen, die uns verunsichern, Angst machen oder klar gegen Gottes Maßstäbe gerichtet sind. Gerade aktuell sorgt das Säbelrasseln der Könige für ständig steigende Energiepreise. Wir sind dem scheinbar völlig machtlos ausgeliefert. Vielleicht macht es sich manchmal unsicher bei den Gedanken an die Zukunft, an deine Kinder oder Enkel. Aber gerade dann erinnere dich an das Versprechen Gottes. Dieses Versprechen, dass alles wird sich einmal ändern. Dabei hilft, dass wir in einem anderen Sinn, in viel besseren Zeiten als Zerubabel leben. Ja, wenn wir so wollen, Zerubabel hatte nur die Verheißung Gottes. Wir kennen schon die erste Erfüllung der Verheißung. Wir lesen davon, wie Jesus ein erstes Mal kam und am Kreuz allen ungerechten Königreichen und Mächten dieser Welt den Stecker gezogen hat. Den sichtbaren Königen und den unsichtbaren Königen Sie laufen noch, diese Königreiche, aber wie auf Akku. Ihr Ende ist sicher, wie wir in Offenbarung 19 gelesen haben. Jesus hat schon gewonnen und er wird gewinnen. Für alle gottlosen Könige, Herrscher, Regierungen und Länder ist das Ende sicher. Aber was bedeutet das jetzt konkret für Zerubbabel in seiner Situation? Schließlich ging ja die Botschaft an ihn. Und tatsächlich, Gott spricht nicht nur über die anderen Königreiche. Er spricht auch zu Serubabel über Serubabel. Vers 23. An jedem Tag spricht der Herr der Herrscharen, werde ich dich, Serubabel, du Sohn Shealtiels, meinen Knecht nehmen und dich wie einen Siegelring machen, denn dich habe ich erwählt, spricht der Herr der Herrscharen. Und das ist mein zweiter Punkt. Gott macht einen Nichtkönig zum König. Da ist Zerubbabel der Nichtkönig. Und ausgerechnet ihm verspricht Gott Großes. Zerubbabel wird wie ein Siegelring an Gottes Hand sein. Und wir wollen gleich darüber nachdenken, was es mit dem Siegelring auf sich hat. Aber vorher versetzen wir uns noch einmal in die Situation von Zerubbabels Familie. Der Königsfamilie, die wir hier sehen. Da war einerseits die Verheißung, die sie hatten. Eure Nachkommen werden immer auf dem Thron Davids sitzen. Andererseits war er hier ungehorsam. Bis auf wenige Ausnahmen waren sie ungehorsam. Sie waren als Könige Menschen, die nicht nach Gottes Maßstäben lebten und regierten. Und das war auch der Grund, warum sie erstmal das Königtum verlor. Vielleicht am deutlichsten bekam das der Großvater von Zerubbabel zu hören, in Jeremia 22, Vers 24. Sagt Gott etwa 80 Jahre vor unserer Begebenheit hier über ihn. So wahr ich lebe, spricht der Herr, selbst wenn Joachim, der Sohn Joachims, der König von Judah, ein Siegelring an meiner Hand wäre, so würde ich dich doch davon abreißen. Selbst wenn du, gemeint ist die jüdische Königsfamilie, ein Siegelring an Gottes Hand wärst, so würde Gott diesen Siegelring doch von seiner Hand reißen. Ein Siegelring, das war damals mit der wertvollste Gegenstand, den ein König hatte. Es war jetzt nicht so, dass er besonders wertvoll war von seinem Material her. Er war zwar häufig aus Gold, aber auch ziemlich klein. Aber der Ring symbolisierte die Macht des Königs. Wo der Ring war, da war die Autorität des Königs. Mit dem Ring drückte der König sein Symbol in Wachs, was damals so viel war wie seine Unterschrift. Der Siegelring und der König gehörten ganz eng zusammen. Kein König hätte seinen Siegelring jemals weggegeben oder verliehen. Sowas war unvorstellbar. Hätte er das gemacht, dann hätte jeder, der den Ring hat, damit Unsinn veranstalten können. Irgendwas im Königreich beschließen können mit der Autorität des Königs. So eng wie die Beziehung König-Siegelring, so eng war die Beziehung zwischen Gott und der Königsfamilie Davids. Aber Irgendwann war das maßvoll. Und deswegen sagt Gott durch Jeremia, obwohl meine Beziehung mit euch so eng war, werde ich euch von meinem Finger abreißen. Jetzt ist es vorbei mit eurer Königsherrschaft. Und es kam das Babylonische Exil. 80 Jahre weiter. Wir sind beim Enkel Joachims bei Nichtkönig Zerubbabel. Gott spricht wieder und er spricht wieder von einem Siegelring. Ich lese nochmal, Vers 23. An jenem Tag spricht der Herr der Herrscharen, werde ich dich, Zerubbabel, du Sohn Shealti, als meinen Knecht nehmen und dich wie einen Siegelring machen. In anderen Worten, Zerubbabel, mit dir wandert der Siegelring wieder zurück an meine Hand, sagt Gott. Den Siegelring, den ich bei deinem Großvater, bildlich gesprochen, ausgezogen habe, den ziehe ich jetzt wieder an. Das ist mein Versprechen an dich. Aber bilde dir nicht ein, dass du dir das verdient hast. Du bist nicht besser als dein Großvater oder Urgroßvater. Gott sagt in Vers 23, denn dich habe ich erwählt. Und Erwählung bedeutet in der Bibel immer, dass Gott sich für einen Menschen entscheidet, obwohl dieser Mensch nichts dafür getan hat und es nicht verdient hat. Wenn Gott einen Menschen erwählt, dann weil Gott diesem Menschen seine Gnade schenken möchte. 5. Mose, Kapitel 7 sagt Gott einmal zum Volk Israel. Denn ein heiliges Volk bist du für den Herrn, deinen Gott. Dich hat der Herr, dein Gott, aus allen Völkern der Welt, die auf Erden sind, damit du ein Volk des Eigentums für ihn seist." Da stellt sich die Frage, warum das Volk Israel? Warum nicht irgendein anderes Volk? Sind die irgendwie besser oder toller oder stärker? Gott sagt weiter, Nicht deshalb, weil ihr zahlreicher wärt als alle Völker, hat der Herr sein Herz euch zugewandt und euch erwählt. Denn ihr seid sogar das geringste Volk unter allen Völkern. Sondern, weil der Herr euch liebte. Kurz und vielleicht ein bisschen salopp gesagt, Gott liebt euch einfach, weil er euch lieben will. Obwohl ihr eigentlich es total nicht verdient habt. Und das galt nicht nur für das Volk. Das galt besonders für die Königsfamilie Davids. Mit der babylonischen Gefangenschaft schien ja alles vorbei zu sein. Und genau da sagt jetzt Gott durch Hagel zu Zerubabel, du Zerubabel, mit dir mache ich jetzt weiter. Die Frage, die sich hier auch wieder stellt, wann hat sich diese Verheißung an Zerubabel erfüllt oder erfüllt sie sich noch? Schauen wir uns der Rubabel an. Vermutlich war er schon vor der Rückkehr nach Kanaan ein hoher Beamter im persischen Reich. Deswegen bekam er den Auftrag des persischen Königs, die Gruppe von Juden zurückzuführen nach Jerusalem und dort auch Stadthalter zu sein. Er war als Stadthalter eine Art Vertretung des persischen Königs in Jerusalem. Er war also der weltliche Herrscher der Juden unter dem persischen König. Wie wir jetzt aber schon immer wieder gesehen haben, dabei war er kein richtiger König. Und wenn wir jetzt die Geschichte seines Lebens weiter verfolgen, wir wissen gar nicht so viel über ihn, dann sehen wir, er wurde es auch nie. Er blieb trotz seiner wichtigen Aufgaben bis zu seinem Tod ein Nichtkönig. Und wisst ihr, für seine Familie, für die Königsfamilie Davids, kam es sogar noch härter. Ja, Serubabel, der war immerhin noch Stadthalter, immerhin noch eine Autorität. Seine Nachkommen versanken in der Bedeutungslosigkeit. Für Jahrhunderte übernahm keiner der Nachkommen Davids und Zerubabels ein politisches Amt in Israel. Die Perser wurden irgendwann abgelöst von den Griechen als Besatzungsmacht, die Griechen von den Römern. Aber die Königsfamilie, die blieb in all den Jahrhunderten eine ganz normale jüdische Familie. Die Herrlichkeit, der Glanz des Königtums, das war alles endgültig vorbei. Und da müssen wir uns doch auch wieder fragen, wie passt das zu Gottes Versprechen? Hier in Vers 23. Zerubabel, der halbe König. Und interessanterweise war er das schon zu dem Zeitpunkt, wo Gott das hier gesagt hat. Danach ging es mit der Familie nur weiter bergab. Hat Gott sein Wort vergessen? Und weißt du, vielleicht fragst du dich das ja auch manchmal. Denn das fühlt sich doch tatsächlich manchmal so an. Gerade wenn Gottes Verheißungen so lange brauchen, bis sie erfüllt werden. Wie lange noch, fragen die Psalmisten in dem Psalm. Du hast uns doch versprochen. Aber die Bibel zeigt uns diese eine Sache. Gottes Zeitplan ist nicht unser Zeitplan. Gott vergisst seine Verheißungen nie, auch wenn es lange braucht, bis er sie erfüllt. Fall von Serubabel und dieser Verheißung hat es über 500 Jahre gedauert, bis Gott sie endgültig erfüllt hat. 500 Jahre später, nach den Persern kamen die Griechen, mittlerweile waren die Römer an der Macht, da erreichte plötzlich die Nachricht von einer Volkszählung des römischen Kaisers Augustus, des kleinen jüdischen Städtchen Nazareth. Und dort in Nazareth lebte ein Zimmermann namens Josef. Und sein Leben war alles andere als königlich. Und das, obwohl ein Nachkomme David und Zerubabels war. Josef war verlobt mit Maria. Mit diesen beiden war der Zeitpunkt gekommen, an dem Gott sich an seine Verheißung erinnerte. Denn Maria wurde schwanger vom Heiligen Geist. Aber nicht mit irgendwem, sondern mit dem König. Schlechthin. Das bringt mich zum dritten und letzten Punkt. Gott macht einen Nicht-König. Zu dem König stecht hin. Jesus ist nicht nur der wahre König, er ist auch der wahre Serubabe, der sein Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur Jetzt war der König da, der wie kein anderer der Siegelring an Gottes Hand war. Aber erstmal sah dieser König gar nicht wie ein König aus, noch nicht mal wie ein Nichtkönig. Geboren wurde er in einem dreckigen Stall. Er verbrachte seine ersten Nächte nicht in einem goldenen Bettchen mit Seidenbettwäsche, wie sich das für Prinzen doch eigentlich gehört, sondern in einer Futterkrippe. Die Waisen aus dem Morgenland suchten ihn standesgemäß dort, wo man einen König sucht, nämlich den Palast in Jerusalem, fanden ihn aber in einem einfachen Haus im kleinen Dorf Bethlehem. Er blieb Zeit seines Lebens unverstanden von seinen Eltern, seinen Geschwistern, seinen Schülern, der Elite des Landes. Er sprach ständig von seinem Königreich, aber davon konnte man irgendwie nie etwas sehen. Die Machthaber sahen ihn irgendwann als gefährlichen Konkurrenten. Er hatte keinen Palast, oft noch nicht mal ein Zimmer zum Schlafen. Er sagte einmal von sich selbst, die Füchse haben Gruben und die Vögel des Himmels, die haben Nester. Aber der Sohn des Menschen, also Jesus, hat nichts, wo er sein Haupt hinlegen kann. Und das alles, obwohl er nicht nur von königlicher Herkunft war, er war sogar von göttlicher Herkunft. Er war nicht nur der Sohn Davids, sondern er war auch der Sohn Gottes. Jesus war der Nichtkönig schlechthin. Es gab keinen, der die Königswürde mehr verdient hat und keinem wurde sie so heftig abgesprochen. Im gesamten Markus Evangelium, in den 16 Kapiteln, wird er nur in einem dieser 16 Kapitel auch tatsächlich als König bezeichnet. Dafür in diesem Kapitel gehe ich sechsmal. Es ist ausgerechnet das 15. Kapitel, in dem wir davon lesen, wie Jesus wie ein Schwerverbrecher verurteilt, verspottet, gefoltert und gekreuzigt wird. Was für ein König! Über seinem Kopf hängt dieses Spottschild mit der Aufschrift, Jesus von Nazareth, der König der Juden. Was für ein Nichtkönig! Und doch war sich wohl damals niemand bewusst, wie viel Wahrheit auf diesem Schild stand. Am dritten Tag nach seinem grausamen Tod besiegte er den Tod. Wenige Wochen später ging er zurück zu seinem Vater und trat zu seiner Rechten seine Königsherrschaft an aus dem Himmel heraus. Der Nichtkönig wird zum König schlechthin. Der Nachkomme Davids und Zerubabels sitzt auf dem Thron und regiert und diesmal wirklich für immer. Das Königtum ist endlich zurück in Davids Familie. Was mit Zerubabel zaghaft begann, erfüllt sich endgültig in Jesus. Jesus, er ist der Siegelring an Gottes Hand, den sich Gott aus Liebe zu uns vom Herzen gerissen hat. Er ist unter allen erwählten Gottes der Erwählte schlechthin. In Matthäus 12 lesen wir, dass der Vater über den Sohn sagt, siehe mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele wohl gefallen hat. Und trotzdem zeigt Gott dabei auch, dass er nicht auf Menschen angewiesen ist, dass er die ganze Sünde der Königin Davids Familie nicht einfach ignoriert hat. Rechtlich ist Jesus ein Sohn Davids als offizieller Sohn Josefs, biologisch ist es zumindest von Josefs Seite her nicht. Denn sein Vater ist nicht der Davidsohn Josef, sondern der Heilige Geist, Gott selbst. Und jetzt ist Jesus König. Und weißt du, das ist die gute Nachricht für dich, die gute Nachricht für alle deine Zukunftsängste. Denn er regiert souverän über die Zukunft. Das ist die gute Nachricht für deine wirtschaftlichen Nöte. Denn er verspricht dir, dass er sogar die Spatzen versorgt. die viel wertloser sind als du. Jesus ist König. Das ist die gute Nachricht für Angriffe und Kriege der sichtbaren und unsichtbaren Welt, denn Jesus hat gewonnen. Das ist die gute Nachricht für alle politischen Entwicklungen auf dieser Welt, denn er ist auch König über Putin, Erdogan, Scholz, Biden und wie sie alle heißen. Das ist die gute Nachricht für deine Schwäche und die scheinbare Bedeutungslosigkeit von Gottes Volk in dieser Welt. Denn er sagt uns, ich bin gerade in den Schwachen mächtig. Jesus ist König. Das ist die gute Nachricht für deine Angst vor dem Tod. Denn er hat den Tod besiegt. Aber ist das alles? Denn nicht ganz zu Unrecht könnte man hier einwenden. Jesus ist König. Und das ist gut. Aber hat nicht Gott dem Serubabel versprochen, ihn zu seinem Siegelring zu machen, ihm die Königsherrschaft wiederzugeben? Weißt du, auch das hat Gott gehalten. Denn Serubabel wird eines Tages tatsächlich König sein, so wie alle Kinder Gottes. Wegen dem König schlechthin. Denn weil wir durch den Glauben so eng zu Jesus gehören wie ein Siegelring zum König, deswegen bedeutet Jesu Königsherrschaft, dass auch Serubabel und auch du als König herrschen wirst. Nicht im Jerusalem hier auf der alten Erde, sondern, was viel besser ist, im Jerusalem auf der neuen Erde. In Offenbarung Kapitel 1, Vers 6 lesen wir, dass Gott uns zu Königen gemacht hat. In offenbarem Kapitel 3, Vers 21 verspricht Gott uns, wer überwindet, dem will ich geben mit mir auf meinem Thron zu sitzen. Und in 2. Timotheus 2, Vers 12 sagt Gott, wenn wir hier auf der Erde standhaft ausharren, so werden wir in Zukunft mit Jesus mitherrschen. Wir werden mitherrschen. Wir werden Könige sein an der Seite des großen Königs schlechthin. Otto von Habsburg erreichte viel, aber Zeit seines Lebens wurde er niemals mehr Kaiser von Österreich. Serubabe erreichte viel, aber er wurde nie wirklich König des irdischen Jerusalems, wie seine Vorfahren es gewesen waren. Aber mit uns zusammen wird er einmal regieren, an der Seite des großen Königs, der sich selbst zum Nichtkönig gemacht hat. um Zerubbabel, um dich, um mich zu Siegelringen, also zu Königen an seiner Seite zu machen. Amen.
Von Nicht-Königen und Königen
Series Haggai
Gott macht Könige zu Nicht-Königen
Gott macht einen Nicht-König zum König
Gott macht einen Nicht-König zu dem König schlechthin
Sermon ID | 819221439265020 |
Duration | 38:30 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Haggai 2:20-23 |
Language | German |
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