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Gnade sein mit euch und Friede! Von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Wie schon angekündigt, wollen wir mit einer neuen Reihe beginnen und zwar durch den Propheten Hagai. Ihr findet ihn am Ende des Alten Testaments als drittletztes Buch. Das heißt, wenn ihr das Matthäusevangelium habt, am Anfang des Neuen Testaments, müsst ihr noch zwei Bücher nach hinten gehen und dann beim dritten seid ihr beim Propheten Hagai angekommen. Wir wollen uns heute unter das erste Kapitel stellen. Wir hören Gottes lebendiges Wort ab Haggai Kapitel 1, Vers 1. Im zweiten Jahr des Königs Darius, am ersten Tag des sechsten Monats, erging das Wort des Herrn durch den Propheten Haggai an Serubabel, den Sohn Shealties, den Stadthalter von Judah, und an Jeshua, den Sohn Jotsaddax, den Hohepriester, folgendermaßen. So spricht der Herr der Herrscharen. Dieses Volk sagt, es ist noch nicht die Zeit zu kommen, die Zeit, um das Haus des Herrn zu bauen. Da ging das Wort des Herrn durch den Propheten Haggai folgendermaßen. Ist es aber für euch an der Zeit, in euren getäfelten Häusern zu wohnen, während dieses Haus in Trümmern liegt? Und nun, so spricht der Herr der Herrscharen, achtet doch aufmerksam auf eure Wege. Ihr sät viel. bringt wenig ein. Ihr esst und werdet doch nicht satt. Ihr trinkt und habt doch nicht genug. Ihr kleidet euch und werdet doch nicht warm. Und wer einen Lohn verdient, der legt ihn in einen durchlöcherten Beutel. So spricht der Herr der Herrscharen. Achtet doch aufmerksam auf eure Wege. Geht auf das Bergland und holt Holz und baut das Haus. Dann werde ich Wohlgefallen daran haben und verherrlicht werden, spricht der Herr. Ihr habt viel erwartet. Doch siehe, es wurde wenig daraus, und brachtet ihr es heim, so blies ich es weg. Warum das? So spricht der Herr der Herrscharen, um meines Hauses Willen, das in Trümmern liegt, während jeder von euch eilt, um für sein eigenes Haus zu sorgen. Darum hat der Himmel über euch seinen Tau zurückgehalten, und die Erde hat ihren Ertrag zurückgehalten. Und ich habe die Dürre gerufen über das Land und über die Berge, über Korn, Most und Öl, und über alles, was der Erdboden hervorbringt, auch über Menschen und Vieh, und über alle Arbeit der Hände. Da hörten Serubabel, der Sohn Shealties, Und Jeshua, der Sohn Jotsaddax, der hohe Priester und der ganze Überrest des Volkes, auf die Stimme des Herrn, ihres Gottes, und auf die Worte des Propheten Haggai, weil der Herr, ihr Gott, ihn gesandt hatte, und das Volk fürchtete sich vor dem Herrn. Da sprach Haggai, der Bote des Herrn, im Auftrag des Herrn zum Volk, Ich bin mit euch, spricht der Herr. Und der Herr erweckte den Geist Zerubabels, des Sohnes Shealtiel, des Stadthalters von Judah, und den Geist Jeschuas, des Sohnes Jotsaddax, des Hohenpriesters, und den Geist des ganzen Überrestes des Volkes, sodass sie kamen und die Arbeit am Haus des Herrn der Herrschaften ihres Gottes in Angriff nahmen. Und zwar am 24. Tag des sechsten Monats, im zweiten Jahr des Königs Darius. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus, du, tut mir echt leid. Ich habe leider keine Zeit. Jeder von euch hat das schon mal zu jemand anderem gesagt und jeder von euch hat das schon mal von jemand gehört. Im Prinzip haben wir nämlich ständig keine Zeit. Aber was ist eigentlich das Problem, wenn wir keine Zeit haben? Klar, der Tag hat nur 24 Stunden und 24 Stunden gehen schnell rum. Aber ich glaube, dass häufig, wenn wir sagen, ich habe keine Zeit, ich glaube, dass sogar meistens, wenn wir sagen, ich habe keine Zeit, nicht so sehr die fehlende Zeit das Problem ist, sondern unsere Prioritäten. Häufig verwenden wir viel Zeit auf Dinge, die nicht unbedingt nötig sind und haben dann keine Zeit mehr für die Dinge, die wirklich wichtig sind. Oder anders gesagt, selbst wenn ein Tag 30 Stunden hätte, hätten wir nicht für alle Dinge Zeit und müssten wieder sagen, da habe ich leider keine Zeit. Unsere Tage haben nur 24 Stunden. Und wir können nicht alles machen. Und deswegen müssen wir uns zwangsläufig entscheiden, was ist wirklich wichtig und was nicht. Und Zeit einplanen für die wirklich wichtigen Dinge ist dann besonders wichtig. Die unwichtigen oder die unwichtigeren, die kann man dann noch machen, wenn Zeit geblieben ist. Wenn wir frustriert feststellen, dass wir für die wirklich wichtigen Dinge keine Zeit haben, dann ist das Problem oft nicht unsere Zeit, sondern falsche Prioritäten in unserem Leben. Und wisst ihr, das ist kein Problem, was es erst seit 20 oder 50 oder 100 Jahren gibt, seit unser Leben mit all der Technik und all den vielen Verpflichtungen so komplex geworden ist. Die Herausforderung, richtige Probleme im Leben zu setzen, richtige Prioritäten im Leben zu setzen, die gab es schon immer. Und der Prophet Haggai, der nimmt uns mit in ein anderes Land, nämlich nach Kanaan. in eine andere Zeit, nämlich vor 2500 Jahren, zu einem anderen Volk, nämlich Israel. Aber ihr Problem damals ist genau das gleiche, was wir oft heute haben. Auch damals hatten die Menschen schon Schwierigkeiten, die richtigen Prioritäten in ihrem Leben zu setzen. In welcher Situation lebte das Volk Israel denn damals? Es ist nur Jahrzehnte her, nämlich um das Jahr 600 vor Christus, da besiegten die Babylonier das Königreich Judah mit seiner Hauptstadt Jerusalem. Es war so, dass das Königreich Judah überhaupt nur der klägliche Überrest war des einstigen so mächtigen Reiches der Zwölfsträmme Israel. Aber jetzt, dieser klägliche Überrest, der noch da war rund um die Stadt Jerusalem, wurde in drei Angriffswellen besiegt. Die Hauptstadt Jerusalem wurde zerstört, der Tempel wurde dem Erdboden gleichgemacht, die wertvollen Tempelgeräte wurden nach Babylon gebracht und, und das war vielleicht das Einschneidendste, ein großer Teil der Bevölkerung wurde von Jerusalem und den umgebenden Landstrichen genommen und nach Babylon gebracht. Aber das war nicht das Ende der Geschichte. Gott hatte in seinem Wort versprochen, ja, es wird dieses Exil geben wegen eurer Sünde, aber nach 70 Jahren. Nach 70 Jahren dürft ihr wieder zurückkommen. Nach dem Tod des großen Eroberer Königs Nebukadnezar hatte das Babylonische Reich dann ein schnelles Ende. Es kam ein anderes riesiges, mächtiges Königreich, die Mela und die Perser, und die eroberten Babylon und lösten das Babylonische Reich auf. Das alles passierte übrigens in der Nacht, in der die Babylonier gerade ein riesiges Fest feierten und diese Hand Gottes an der Wand erschien und Dinge an die Wand schrieb. Wir haben das letztens in einer Predigt zu Daniel 5 gehört. Das Babylonische Reich war abgelöst worden und das Persische Reich war an seine Stelle getreten und deren König hieß Kyrus. Und diesen Kyrus machte Gott jetzt zu seinem Werkzeug. Kurz nach Amtsantritt erließ Kyrus nämlich ein Gesetz, was es den Juden erlaubte aus Babylon jetzt wieder zurückzukehren nach Jerusalem, dort den Tempel und die Stadt wieder aufzubauen und dort zu leben. Und tatsächlich machten sich auch Tausende von Juden auf den Weg. Vermutlich waren sie begeistert, euphorisch. Ja, endlich wieder nach Hause kommen. Endlich wieder im Tempel Gott anbeten. Wir lesen diese Geschichte im Buch Ezra, wie das Volk dann wieder nach Israel zurückkehrte. Aber dann kamen sie an. Vermutlich waren sie schockiert. Sie sahen, wie viel Arbeit vor ihnen lag. Jerusalem und auch der Tempel waren ein Trümmerfeld. Und knapp 20 Jahre waren jetzt ins Land gegangen, seit sie zurückgekehrt waren. Wir befinden uns jetzt im Jahr 520 v. Chr. Da beruft Gott plötzlich wie aus dem Nichts einen Mann namens Haggai als Propheten. Im ersten Vers heißt es, im zweiten Jahr des Königs Darius, das ist der Nachfolger von Kyrus, am ersten Tag des sechsten Monats erging das Wort des Herrn durch den Propheten Haggai. An Serubabel, den Sohn Shealtiels, den Stadthalter von Judah, und an Jeshua, den Sohn Jotsaddax, den Hohenpriester, folgendermaßen. Uns begegnen hier vier Personen. Zuerst Darius. Er war mittlerweile der neue König des persischen Riesenreichs und allein auch Oberbefehlshaber der Gegend, in der Jerusalem lag. Dann finden wir hier einen Mann namens Serubabel. Serubabel war Nachfahre von David. Er war Enkel von Joachim, einem der letzten Könige des Reiches vor der babylonischen Gefangenschaft. Er war sozusagen der weltliche Anführer der Rückkehrer. Und auch wenn er nicht selbst König war, er war so etwas wie eine Art Unterkönig unter Darius über die Israeliten. Als drittes lesen wir dort von Jeshua oder Joshua, dem Hohepriester zur damaligen Zeit, wenn man so will, der geistliche Anführer des Volkes. Und dann lesen wir von Haggai, einem Propheten, von dem wir nicht wissen, woher er kommt, wie er berufen wurde. Wir wissen nur, dass Gott jetzt durch ihn spricht. Und übrigens spricht Gott zum ersten Mal im Land Kanaan seit Jahrzehnten, seit er zu Jeremia gesprochen hatte. Gott redet wieder in Israel, in seinem Land. Wir wissen sogar ganz genau, an welchen Tag Gott redete. Haggai datiert das nämlich sehr genau. Umgerechnet auf unsere Zeitrechnung ist das der 29. August, 520 v. Chr. Und was für ein Anliegen hat Gott mit seiner Ansprache an das Volk? Er blickt nach Jerusalem und Judah. Er blickt auf die Menschen, die zurückgekehrt sind aus der Gefangenschaft. Seit mehr als zehn Jahren leben sie jetzt dort in der alten Heimat, aber irgendwie ist alles so mittel, so lauwarm. Endlich gibt es wieder die drei Ämter des alten Bundes. Ein bisschen ist es wieder wie früher. Es gibt einen König, nämlich Serubabel. Es gibt einen Hohepriester, nämlich Jeschua. Es gibt einen Propheten, Haggai. Aber gerade an Serubabel sehen wir so richtig, König war er eben nicht. Wirklicher König war Darius von Persien, mit dem das Ganze auch losgeht. Die Situation ist so mittel. Nicht mehr so schlimm wie im Exil Babylon, aber auch nicht mehr so gut, wie es schon mal gewesen war. Wirkliche Freiheit war nicht da. Und was noch so ein Mittel ist, ist der geistliche Zustand. Ja, es war so, dass Kyros zwar den Juden erlaubt hat, zurückzukehren, aber nur ein Bruchteil der Juden kehrte tatsächlich zurück. Die, die zurückgekehrt waren, die meinten es wirklich ernst mit Gott. Denen war es wirklich wichtig, den Tempel zu bauen und zu haben. Deswegen gaben sie ihre Existenz auf in Babylon und kehrten zurück, zurück zu dieser Trümmerwüste in Israel. Vorbildlich. Es waren die geistig reifen Juden, die zurückgekehrt sind. Sie verschwendeten auch keinen Gedanken daran, jetzt im neuen Land fremde Götter zu verehren, wie ihre Vorfahren das getan hatten vor der Gefangenschaft. Aber obwohl sie so vorbildlich waren, war nicht alles gut. Sie waren vorbildlich zurückgekehrt, aber jetzt, jetzt breitete sich unter ihnen eine Krankheit aus. Diese Krankheit ist viel subtiler, wir können auch sagen viel getarnter, als die Krankheit vor dem Exil. Denn ihr Götze, der hieß nicht Baal oder Moloch, wie die Götzen vor dem Exil, sondern ihr Götze hieß Mein Haus. Oder anders gesagt, sie setzten die falschen Prioritäten. Aber im Grunde war das mit den umgekehrten Prioritäten nur das Symptom für eine tiefer liegende Krankheit. Das Volk Gottes war nämlich in seinen Herzen geistlich träge geworden. Es folgte Gott nach. Ja, sie sind ja schließlich zurückgekehrt. Aber sie taten das nur mit halbem Herzen. Das ist mein Thema für heute Morgen, die Krankheit geistlicher Trägheit. Und wir wollen uns drei Dinge anschauen. Erstens die Symptome der Krankheit. Das sind umgekehrte Prioritäten. Zweitens die Folgen der Krankheit. Das sind umgekehrte Lebensträume. Und drittens die Heilung der Krankheit. Umkehr zu Gott. Symptome, umgekehrte Prioritäten, Folgen der Krankheit, umgekehrte Lebensträume, Heilung der Krankheit, Umkehr zu Gott. Gott schaut sich sein Volk an. Und er sieht diese geistliche Trägheit und er beschließt, das anzusprechen. Nochmal Vers 1. Im zweiten Jahr des Königs Darius, am ersten Tag des sechsten Monats, erging das Wort des Herrn durch den Propheten Haggai. Ja, das Setting dieser ganzen Situation ist so ähnlich wie heute. Der Haggai steht vermutlich vorne als der Prediger und das Volk in Jerusalem, das sind die Zuhörer. Gut möglich, dass gerade ein Feiertag ist, ein hoher jüdischer Feiertag. Das Volk kommt sowieso zusammen zum Gottesdienst. Auf jeden Fall spricht jetzt der Botschafter Gottes. Und er fällt mit der Botschaft direkt ins Haus. Er sagt, liebe Israeliten, geistliche Trägheit in eurem Leben zeigt sich an euren völlig falschen Prioritäten. Und das ist mein erster Punkt, die Symptome der Krankheit, umgekehrte Prioritäten. Wenn man sich heute im Theologiestudium als angehender Pastor damit beschäftigt, wie sieht eine gute Predigt aus, dann lernt man unter anderem, sie braucht eine gute Einleitung. Während einer guten Einleitung wird der Hörer dann auf das Thema der Predigt gelenkt, es wird Interesse geweckt. Kurz, die Gemeinde soll vorbereitet werden auf das, was der Punkt der Predigt ist. Und ich glaube, das ist nicht falsch. Ich glaube, das ist sogar sehr sinnvoll. Aber Hagei macht es hier im Auftrag Gottes trotzdem ganz anders. Er fällt direkt mit der Tür ins Haus, Vers 2. So spricht der Herr der Herrscharen. Dieses Volk sagt, es ist noch nicht die Zeit zu kommen, die Zeit, um das Haus des Herrn zu bauen. Da erging das Wort des Herrn durch den Propheten Hagal folgendermaßen, ist es aber für euch an der Zeit, in euren getäfelten Häusern zu wohnen, während dieses Haus in Trümmern liegt. Bäm. Knallharte Analyse. Keine Samthandschuhe, kein anschauliches Beispiel, keine herzerwärmende Geschichte. Nein, direkt ins Gesicht. Euer Problem ist, ihr baut den Tempel nicht. Dafür dekoriert ihr eure Häuser. Und ihr habt auch noch die perfekte Ausrede. Es ist noch nicht Zeit. Vers 2 in anderen Worten, wir machen das ja noch mit dem Tempel. Nur halt nicht jetzt, sondern irgendwann mal in der Zukunft. Wenn Zeit dafür ist. Wie gesagt, knapp 20 Jahre vorher war das Volk aus dem Exil zurückgekehrt. Und sie haben damals direkt mit dem Tempelbau begonnen. Sie haben erst ein Altar gebaut, damit man opfern konnte. Man hatte also ziemlich bald sowas wie so ein Freilufttempel. Und dann hat man den Grundstein gelegt, also das Fundament. Also man konnte ziemlich bald sehen, wie groß der neue Tempel wird. Und wie das so ist, wenn man neu startet mit einem Projekt, am Anfang ist die Motivation groß. Aber dann begannen die Probleme. Schauen wir uns mal vier dieser Probleme an. Das ernste Problem war, es gab dort ein Volk in der Nähe, das waren die Samariter. Und die haben sich angeboten, den Tempel mitzubauen. Könnte man sagen, super Idee, wir haben Hilfe. Die Samariter glaubten auch tatsächlich an den Gott der Bibel. Noch besser, verbündete. Aber sie hatten den Glauben an den Gott der Bibel mit dem Glauben an andere Götter vermischt. Und deswegen lehnte völlig zu Recht das Volk Israel es ab, mit den Samaritern zusammenzuarbeiten. Und daraufhin versuchten jetzt die Samariter durch Sticheleien, durch Schikane, den Bau des Tempels zu verhindern, so gut sie nur konnten. In Ezra, dem Buch, was diese ganze Geschichte berichtet, lesen wir in Kapitel 4, Vers 4, da suchte das Volk im Land, also die Samariter, die Hände des Volkes Judas schlaff zu machen und sie vom Bauen abzuschrecken. Zweite Herausforderung. Es gab damals eine Wirtschaftskrise aus Inflation und Missernten. Das wird ab Kapitel 1, Vers 5 hier vom Propheten Haggai deutlich. Dritte Herausforderung. Sobald man das Fundament gelegt hatte, konnte man sehen, wie groß der neue Tempel wird. Und das Problem war, der neue Tempel war viel mickriger, viel kleiner und viel schlichter als der alte. Das konnte man schon dem Fundament ansehen. nicht gerade motiviert. Und viertens, die eigenen Häuser mussten ja schließlich auch gemacht werden. Man braucht ja schließlich was zum Wohnen. Und dann ist hier noch was zu renovieren und da noch was. Und das ist alles wichtig und ehrlich gesagt, wir brauchen Häuser, aber Gott, Gott braucht doch gar keine Häuser. Hatte nicht schon Salomo gesagt, dass Gott eigentlich in Wirklichkeit gar nicht in von Menschen gemachten Häusern wohnt? Was auch immer die Ausrede war, das Fazit war, wir bauen erstmal nicht weiter. In Ezra Kapitel 4, Vers 24 lesen wir, damals hörte das Werk am Haus Gottes in Jerusalem auf. Und es kam zum Stillstand bis in das zweite Jahr der Regierung des Königs Darius von Persien. Und genau in dem Jahr sind wir jetzt, als Hagai im Auftrag Gottes zu seiner Predigt ansetzt. Nach knapp 20 Jahren Baustopp. Und jetzt könnte man sagen, naja, also militärischer Widerstand, eine Wirtschaftskrise, die eigenen Häuser, das sollte doch als Ausrede gelten. Dafür müsste Gott doch jetzt Verständnis haben, oder? Gerade weil sie ja später wirklich weiterbauen wollen. Sie haben das ja fest vor. Gott hat aber null Verständnis. Gott hat so wenig Verständnis, dass er sein Schweigen unterbricht und Haggai auf das Volk loslässt mit einer knallharten Botschaft. Und die Frage ist, warum stört Gott der Baustopp so sehr? Stört der Baustopp nicht, weil es ihm im eigentlichen Sinn um den Tempel geht? In einem Sinn ist der Tempel nämlich unwichtig. Ihr habt richtig gehört. Gott braucht den Tempel nicht. Aber Gott weiß, das Volk braucht den Tempel. Und durch den Tempel zeigt das Volk, wie viel Sehnsucht es nach Gott hat, wie viel Verlangen es nach Gemeinschaft mit Gott hat. Denn das war der Tempel, der Ort, wo Gott seinem Volk im Alten Bund begegnete bzw. wo das Volk im Alten Bund Gemeinschaft mit Gott hatte. Im Tempel zu sein und Gemeinschaft mit Gott zu haben, das ist im Alten Bund ein und dasselbe. Deswegen betet zum Beispiel Der Psalmist in Psalm 27, Vers 4. Eines erbitte ich von dem Herrn. Nach diesem will ich trachten, dass ich bleiben darf im Haus des Herrn mein ganzes Leben lang, um die Lieblichkeit des Herrn zu schauen und ihn zu suchen in seinem Tempel. Das Volk baute lieber schöne Häuser, getäfelte Häuser, wie wir in Vers 4 lesen, als das Haus Gottes zu bauen. Das darf man jetzt nicht falsch verstehen. Schöne Häuser sind an sich nicht verkehrt. Überhaupt nicht. Aber damals war den Israeliten ihr schönes Haus wichtiger als die Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott. Und das war das Problem. Die Israeliten bauen den Tempel nicht. Die Israeliten kehren Gottes Prioritäten um. Und diese umgekehrten Prioritäten zeigten sich sichtbar daran, wo wurde nicht gebaut und wo wurde gebaut. Aber die Krankheit selbst, die wuchert nicht auf den Baustellen, sondern die Krankheit selbst im Herzen. In der Schallzentrale unseres Menschseins. Und sie wird durch die falschen Prioritäten deutlich. Und genau in diese Wunde legt Gott durch Hagai den Finger. Er sagt, eure falschen Prioritäten, die zeigen euer geteiltes, euer träges Herz. Und Gott sagt, das hasse ich. Ich, der eifersüchtige Gott, hasse das. Ich dulde nämlich keine Götter neben mir, und wenn eure Götter eure getäfelten Häuser sind. Meine Frage ist, wie ist es heute bei uns? Wir haben heute natürlich keinen steinernen Tempel mehr, an dem wir bauen sollen. Aber wie wir gesehen haben, es ging gar nicht in erster Linie um den Tempel, sondern es geht um dein Herz und als Folge davon um deine Priorität. Im Neuen Testament wird deutlich, dass unser Herz oft immer noch so gepolt ist wie das Herz der Israeliten vor 2500 Jahren. In Lukas 9 zum Beispiel lesen wir, dass ein Mann Jesus begegnet. Und es war ein frommer Mann. Jemand, der Jesus gut fand. Und Jesus sagt zu ihm, folge mir nach. Der Mann ist gar nicht abweisend, er sagt nur, Herr erlaube mir zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben. Jesus aber sprach zu ihm, lass die Toten ihre Toten begraben, du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes. Man muss dazu wissen, dass der Vater noch gar nicht gestorben war und der Mann warten wollte, bis der Vater gestorben wäre, um dann Jesus nachzufolgen. Das konnte also durchaus noch Jahre dauern. Aber selbst wenn man das weiß, Jesus ist hier ganz schön schroff, oder? Lass die Toten ihre Toten begraben, du aber verkündige das Reich Gottes. Ja, Jesus ist Gott und Gott ist derselbe, der er bei Hagal war und ist derselbe heute. Und er hasst geteilte Herzen, er hasst falsche Prioritäten. Jesus bringt es in der Bergpredigt so auf den Punkt, trachte zuerst nach dem Reich Gottes. Und die Frage, die dir Gottes Wort heute stellt, ist, wonach trachtest du als erstes? Oder konkreter gefragt, wenn jemand deine Kontoauszüge, deine Terminplanung, deinen Zeitplan analysieren würde, zu welchem Ergebnis käme er bei der Frage, wonach trachtest du als erstes? Was sind deine Prioritäten? Und vielleicht denkst du, Das ist eine gute Frage. Da sollte ich mir echt mal Gedanken drüber machen. Aber ich bin ja Christ und es ist ja alles gut. Jesus hat mir vergeben und auf dem Kuchen meines Lebens fehlt durch diese falschen Prioritäten einfach so ein bisschen noch die Sahne. Die kann ich ja später mal hinzufügen. Weißt du, genau dieses später ist das Problem. Vers 2. Es ist jetzt noch nicht Zeit zu bauen. Und vor allem war das Problem damals, es gab keine Zeit für ein Später. Denn dem Volk ging es richtig schlecht. Das Volk spürte die negativen Auswirkungen ihrer geistlichen Trägheit am eigenen Leib. Ihr Leben wurde merkbar schlechter. Und das ist mein zweiter Punkt. Die Folgen der Krankheit sind umgekehrte Lebensträume. Denn ab Vers 5 erfahren wir jetzt, dass das Volk damals in einer echten wirtschaftlichen Krise steckte. Vers 5. Und nun, so spricht der Herr der Herrscherin, achtet doch aufmerksam auf eure Wege. Ihr sät viel und bringt wenig ein. Ihr esst und werdet doch nicht satt. Ihr trinkt und habt doch nicht genug. Ihr kleidet euch und werdet doch nicht warm. Und wer einen Lohn verdient, der legt ihn in einen durchlöcherten Beutel. So spricht der Herr der Herrscharen. Achtet doch aufmerksam auf eure Wege. Vermutlich nutzten die Israeliten unter anderem ihre wirtschaftliche Lage als Ausrede. Sie sagten, wir können den Tempel nicht weiter bauen, wir haben ja selber nichts. Und was Gott hier durch Hagal sagt ist, meine geliebten Kinder, ihr verwechselt hier Ursache und Wirkung. Ihr sagt, wir haben nicht, deshalb bauen wir nicht. Ich sage euch, ihr baut nicht und deshalb habt ihr nicht. Zweimal sagt Gott, achtet doch aufmerksam auf eure Wege. Einmal in Vers 5 und dann nochmal in Vers 7. Heute würden wir sagen, reflektiere mal dein Leben. Und wenn du ehrlich bist, es läuft gerade nicht und du fragst dich warum, vielleicht solltest du mal ganz ausführlich über deine Prioritäten nachdenken. Gott sagt, eure Wirtschaftskrise ist eine direkte Folge eures Baustopps, eurer geistlichen Trägheit, eurer falschen Prioritäten. Vers 9 Ihr habt viel erwartet, doch siehe, es wurde wenig daraus. Und brachtet ihr es heim, so blies ich es weg. Warum das? So spricht der Herr der Herrscheren, um meines Hauses Willen, das in Trümmern liegt, während jeder von euch eilt, um für sein eigenes Haus zu sorgen. Darum hat der Himmel über euch seinen Tau zurückgehalten, und die Erde hat ihren Ertrag zurückgehalten. Und ich habe die Dürre gerufen über das Land und über die Berge, über Korn, Most und Öl und über alles, was der Erdboden hervorbringt, auch über Menschen und Vieh und über alle Arbeit der Hände. Du fragst dich, woher die Missernten kommen? Ich habe sie geschickt, sagt Gott, weil ihr geistlich träge seid. Ich blies es weg, Vers 9. Ich habe die Dürre gerufen, Vers 11. Kurz auf den Punkt gebracht, sie waren mit ihren großen Lebensträumen aus Babylon zurückgekehrt und diese Träume lösten sich jetzt irgendwie alle in Luft auf. Umgekehrte Prioritäten sorgen plötzlich für umgekehrte Lebensträume. Aber was heißt das für uns? Wenn wir Probleme bekommen in unserem Leben, Leid erfahren, wenn es uns ähnlich geht wie die Israeliten, dass wir in Probleme schlittern, wie wir hier ausführlich sehen, sollen wir dann automatisch daraus schließen, dass das eine Folge unserer falschen Prioritäten ist? Können wir wirklich davon ausgehen, dass immer dann, wenn es uns schlecht geht, vorher irgendwo eine falsche Priorität in unserem Leben da war? Ich möchte auf diese Frage drei Antworten geben, die sich erstmal vielleicht zu widersprechen scheinen, aber ich hoffe, dass es bei der Erklärung klar wird. Meine Antworten auf diese Frage lauten Vorsicht, Nein und Ja. Erste Antwort auf die Frage ist Leid in meinem Leben eine direkte Folge meiner falschen Prioritäten, meiner Sünde? Die Antwort lautet, die erste, Vorsicht. Die Bibel macht deutlich, dass wir nicht automatisch von unserem Leid, von unserer Sünde auf unser Leid schließen dürfen. Wir dürfen es nicht immer tun. Hiob ist das beste Beispiel dafür. Hiob lebte ein äußerst vorbildliches Leben und er litt unvorstellbar heftig. Und seine Freunde sagten, du musst gesündigt haben, sonst würdest du nicht leiden. Aber Gott kritisiert die Freunde heftig für diese Antwort. Niemals hängen von der biblischen Sicht her Leid und unsere Sünde automatisch notwendigerweise zusammen. Es gibt böse Menschen, denen es gut geht und es gibt gute Menschen, denen es schlecht geht. Also Vorsicht, wenn du leidest. Suche nicht verzweifelt nach einer Sünde, die das verursacht. Es kann gut sein, dass es wie bei Hiob keine entsprechende Sünde gibt. Zweite Antwort auf die Frage, ist Leid in meinem Leben eine direkte Folge meiner Sünde? Und diese Antwort lautet Nein. Nein deswegen, weil wir uns hier bei Hagein im Altenbund befinden. Und im Altenbund bestand Gottes Segen hauptsächlich aus materiellen Gütern, also aus einem schönen Haus und aus einem Bauernhof und aus reicher Ernte und so weiter und so fort. Und dieser Segen war ganz eng mit Gehorsam verknüpft. Im 5. Buch Mose wird ganz klar angekündigt, bei Gehorsam wird Gott den materiellen Wohlstand schenken, bei Ungehorsam wird Gott richten und diesen materiellen Wohlstand wegnehmen. Zum Beispiel das Exil in Babylon war eine ganz drastische Folge dieser Ankündigung, ein Gericht über die Sünde. Und wir leben heute nicht mehr im alten Bund, sondern im neuen Bund. Und im neuen Bund ist diese Beziehung weniger klar ausgeprägt. Denn unsere Segnungen sind heute hauptsächlich geistlich, durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt. Gemeinschaft mit Gott, Freude an Gott, Freude an der Gemeinschaft. Und deswegen können wir nicht so einfach den Bogen schlagen zwischen Gehorsam bzw. Ungehorsam und Gottes materiellem Segen. Da hat sich durch Jesus tatsächlich etwas geändert. Es gibt noch eine dritte Antwort auf die Frage, ist Leid in meinem Leben eine direkte Folge meiner Sünde? Und diese Antwort lautet Ja. Nach Vorsicht und Nein jetzt also Ja. Denn obwohl wir nicht automatisch sagen können, Leid ist Folge einer Sünde, gibt es auch im neuen Bund den Zusammenhang zwischen unserem Verhalten und dem, was wir erleben. In Korinth zum Beispiel wurden Menschen krank und es sind sogar einige gestorben in der Gemeinde dort, weil sie das Abendmahl falsch einnehmen. Und das im Neuen Bund. Da gab es Ananias und Saphira und sie belogen den Heiligen Geist und auf der Stelle fielen die beiden tot um. Auch das im Neuen Bund. Und andersrum gilt dasselbe. Jesus selbst sagt in der Bergpredigt, wem das eben schon gehört trachtet, zuerst nach Gottes Reich und dann fügt er hinzu, so wird euch alles andere hinzugefügt werden." Ja, und was ist denn dieses alles andere? Interessanterweise hatte Jesus gerade vorher von materiellen Gütern gesprochen, von Kleidung und von Nahrung. In anderen Worten sagt Jesus, setze die Prioritäten richtig und ich kümmere mich um alles andere. Wie kann das praktisch aussehen? Ein amerikanischer Theologieprofessor berichtete einmal von einigen seiner Studenten. Er unterrichtete diese Studenten und es lief bei ihnen im Studium einfach gar nicht. Die Leistungen wurden immer schlechter. Aber ab einem gewissen Zeitpunkt, wie von einem auf den anderen Tag, lief es plötzlich richtig gut. Und er nahm einen dieser Studenten zur Seite und fragte, sag mal, plötzlich seid ihr richtig gute Studenten. Was habt ihr denn anders gemacht? Da sagte der Student, weißt du, oder wissen Sie, wir haben anfangs so viel gelernt. Wir dachten, man muss so viel lernen. Wir haben auch ganze Sonntage durchgelernt. Wir sind teilweise gar nicht mehr in den Gottesdienst gegangen oder nur noch, um dann ganz schnell nach Hause zu kommen und weiter zu lernen und es ging nichts vorwärts. Die Noten wurden immer schlechter. Bis wir uns eines Tages gesagt haben, wir hören jetzt auf damit. Wir sind sechs Tage fleißig, aber der Sonntag gehört Gott. Und seitdem läuft es deutlich besser. Wie paradox, sie lernten weniger und wurden besser, weil sie Gott gehorchten und sonntags die richtigen Prioritäten setzten. Weißt du, das ist keine Garantie. Gott ist kein Automat. Wir sind gehorsam und dann bekommen wir materiellen Segen. Und doch hat er uns diese Verheißung gegeben. Wenn wir die richtigen Prioritäten setzen, dann wird er sich um alles andere kümmern. Aber bleibt noch eine Frage. Wenn du jetzt vielleicht festgestellt hast, in meinem Leben sind manche Prioritäten schief, was soll ich machen? Dann lautet die Antwort in Gottes Wort, dann brauchst du eine Umkehrung der umgekehrten Prioritäten. Du brauchst eine Umkehr zu Gott. Das ist mein dritter Punkt, die Heilung der Krankheit, Umkehr zu Gott. Wir hatten gesehen, die Symptome dieser Krankheit, des geistlich trägen Herzens, das sind die falschen Prioritäten. Die Folge waren die umgekehrten Lebensträume. Das Leben lief nicht mehr so, wie das Volk es sich wünschte und auch erwartete. Und es gibt dafür nur eine Heilung, nämlich die Umkehr zu Gott. Vers 8. Geht auf das Bergland und holt Holz und baut das Haus. Dann werde ich wohlgefallen daran haben und verherrlicht werden, spricht der Herr. Was machte das Volk? Die Botschaft von Hagai war ja nicht ermutigend. Die Botschaft von Hagai war größtenteils negativ. Sie war nicht das, was wir spontan eine gelungene Predigt nennen würden, aber sie zeigte Wirkung. Und das sehen wir an den drei Reaktionen des Volkes. Erst hören sie, dann begreifen sie und dann handeln sie. Als erstes hörten sie, Vers 12a, da hörten Zerubbabel, der Sohn Scheraltiels, und Jeschua, der Sohn Jotsaddax, der hohe Priester, und der ganze Überrest des Volkes auf die Stimme des Herrn, ihres Gottes, und auf die Worte des Propheten Hagai, weil der Herr, ihr Gott, ihn gesandt hatte. Das Volk hört, und zwar richtig. Nicht so zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus, sondern sie hören richtig. Sie begreifen, es ist zwar Haggai, den wir hören, aber was er sagt, ist eine Botschaft, die direkt von Gott kommt. Und die direkt in unser Leben reinspricht. Ist dir bewusst, wenn du eine Predigt hörst oder Gottes Wort liest, ja, dass von all den News, den WhatsApp-Nachrichten, den SMS, den Instagram oder Facebook-Posts, den Plakaten und Werbezeitschriften und was auch immer, dass sich von all dem dieses Wort radikal unterscheidet? Das hier ist Gottes Wort. Wenn du es liest oder hörst, spricht Gott zu dir. Und die Leute damals, die hörten den Haggai und die verstanden genau das und deswegen hörten sie zu und zwar wirklich zu. Aber es passiert noch mehr, Vers 12 am Ende. Und das Volk fürchtete sich vor dem Herrn. Ja, sie hören und dann verstehen sie und das haut sie aus den Socken. Sie fürchteten sich vor dem Herrn. Und hier geht es jetzt nicht einfach um Gottesfurcht. Gottesfurcht gibt es ja in der Bibel sehr häufig als Begriff. Und man beschreibt sie am besten mit einer staunenden, anbetenden, freudigen Furcht vor Gott. Aber hier geht es nicht um diese normale Gottesfurcht, die uns sehr häufig in der Bibel begegnet. Hier steht nicht, sie fürchteten Gott. Hier steht, sie fürchteten sich vor Gott. Das ist viel stärker. Sie hörten diese Predigt und sie zitterten vor Angst. Und das zu Recht. Sie begriffen plötzlich, wir haben unseren Schöpfer, Erhalter, Erlöser, Bundesfreund, Richter und König in unserer Prioritätenliste nach unten geschoben und zwar unter die Dekoplatten, die wir in unserem Wohnzimmer an die Wand hängen. Und das haben sie nicht mit ihrem total harmlosen, lieben Opa gemacht, sondern mit dem allmächtigen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat. Der Gott, der vor ein paar Jahrzehnten erst den allmächtigsten Mann der Welt dazu gebracht hat, ein ganzes Volk durch die Gegend zu transportieren und der Jahre später den nächsten mächtigsten Mann der Welt dazu bringt, das alles wieder rückgängig zu machen. Diesen Gott hatten sie angegriffen. Und das verstanden sie jetzt und sie hatten Angst. Zu Recht. Denn geistliche Trägheit ist kein Kinderspiel. Und falls du jetzt denkst, naja, das ist alles altes Testament, das gilt für uns ja heute nicht mehr so richtig, muss ich dich enttäuschen. Durch Johannes schreibt Gott am Anfang der Offenbarung an die Gemeinde in Laodizea. Wir haben das eben gelesen. Das ist Neuer Bund und dort heißt es, weil du lau bist, weder kalt noch heiß, der Krankheit der geistlichen Trägheit, wie bei Hagai, werde ich dich ausspeien aus meinem Mund. Gottes Kinder hatten Angst vor ihrem Vater, aber sie blieben dabei nicht stehen. Als Drittes handelten sie, Vers 14, und der Herr erweckte den Geist Zerubabels, des Sohnes Shealtiel, des Stadthalters von Judah, und den Geist Jeshua, des Sohnes Jotsaddax, des Hohenpriesters, und den Geist des ganzen Überrestes des Volkes, sodass sie kamen und die Arbeit am Haus des Herrn der Herrscharen, ihres Gottes, in Angriff nahmen, und zwar am vierundzwanzigsten Tag des sechsten Monats im zweiten Jahr des Königs Darius. Es gehen nur drei Wochen ins Land. Dann fangen sie mit dem Bau an und berücksichtigt man, dass man ja nach 20 Jahren Baustopp noch ein bisschen Planung und Materialbeschaffung braucht, können wir sagen, sie gingen von dieser Predigt los und fingern zu bauen. Sie hören, sie begreifen es wirklich, sodass sie sogar vor Gott Angst haben und sie handeln direkt. Gottes Wort sagt, heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht. Wie oft saß ich schon in Predigten und dachte mir so, ach, das ist wirklich ein schöner Gedanke. Das müsstest du wirklich mal ändern. Weißt du, der Teufel liebt deine Müsstemals. Gottes Wort sagt, heute ist der Zeitpunkt, etwas zu ändern, wenn etwas in deinem Leben falsch läuft. Wenn du heute feststellst, dass deine Prioritäten verschoben sind. Aber wie setzt man heute die Prioritäten richtig? Ja, schließlich haben wir kein Tempel mehr, wo wir hingehen können, um ihn zu bauen. Aber erinnert euch nochmal, wofür der Tempel da war. Es ging ja gar nicht um den Tempel als Gebäude an sich, es ging um die Gemeinschaft mit Gott. Und wo haben wir heute Gemeinschaft mit Gott? Das haben wir, wenn wir Gott in seinem Wort und im Gebet suchen. Nicht einfach als Ritual, weil man das halt so macht als Christ, sondern weil wir Gott als Persönlichkeit, als Person suchen. Und das sollen wir alleine tun. Das sollen wir mit unserer Familie tun und mit unseren Freunden tun. Aber der zentrale Ort, wo das passiert, ist die Gemeinde. Die Gemeinde ist auch der Ort, den Gott zum Tempel des neuen Bundes erklärt hat. Kurz und bündig sagt Gott zu den Korinthern, könnten sagen ausgerechnet zu den Korinthern, der Tempel Gottes, das seid ihr. Die Leute kehrten damals um nach Hagals Predigt. Wobei, wer kehrte hier eigentlich wen um? Einerseits lesen wir, dass die Leute hörten, Die Leute fürchteten sich und die Leute begannen mit dem Bau. Andererseits lesen wir in Vers 14, Und der Herr erweckte den Geist der Ubabels und den Geist Jeschuas und den Geist des ganzen Überrestes des Volkes. Gott fordert die Umkehr in seinem Wort, aber wir sehen dann auch, dass er die Umkehr selbst schafft durch die Kraft seines Wortes. Gottes Wort hat die Kraft, Umkehr zu bewirken. Der bekannte amerikanische Theologe R.C. Sproul sagte einmal, die meisten Probleme in der Gemeinde von heute kommen daher, dass wir nicht mehr wirklich an die Kraft des Wortes Gottes glauben und von daher ihm irgendwie auf die Sprünge helfen wollen. Hier bei Hagei haben wir ein eindrückliches Beispiel von der Kraft des Wortes Gottes. Gott wirkt die Umkehr durch die Predigt Hageis. Aber gleichzeitig sind die Menschen zu 100% für die Umkehr verantwortlich. Sie sind aufgerufen zu hören. Sie sind aufgerufen umzukehren. Sie sind aufgerufen zu bauen. Und vielleicht geht das in unserem Kopf nicht so ganz zusammen. Ganz Gottes Wirken und doch voll unsere Verantwortung. Aber weißt du, es hat einen praktischen Grund. Das Wissen, dass es ganz Gott ist, bewahrt uns vor Stolz und Hochmut. Es ist nicht unser Verdienst, wenn wir zu Gott umkehren. Wir können uns da nicht auf die Schulter klopfen und sagen, ich bin besser als die anderen, die ja nicht umgekehrt sind. Es ist Gottes Wirken. Und gleichzeitig das Wissen darum, dass es unsere Verantwortung ist, die bewahrt uns vor Passivität. Davor, dass wir die Hände in den Schoß legen und sagen, naja, also wenn ich jetzt schon anfangen soll zu bauen, dann muss das schon Gott wirken. Das ist wie bei normalen Krankheiten auch. Ja, wenn wir krank sind und dann wieder gesund werden, dann würden wir als Christen sagen, es war Gott, der uns wieder gesund gemacht hat. Und gleichzeitig haben wir, während wir krank sind, die Verantwortung, uns zum Beispiel zu schonen, eventuelle Medikamente zu nehmen und so weiter. Gesund zu werden ist niemals dein Verdienst, aber immer deine Verantwortung. Und genauso ist es auch mit den Prioritäten und deinem Herzen, mit der Umkehr zu Gott. Mit Gott ist nicht zu spaßen. Die Israeliten fürchteten sich vor ihm. Sie fürchteten nicht nur ihn, sie fürchteten sich vor ihm, und das zu Recht. Aber schaut mal, was sofort danach steht, nachdem wir lesen, dass sie Angst vor Gott hatten. Vers 13. Da sprach Hagai, der Bote des Herrn, im Auftrag des Herrn zum Volk, bin mit euch", spricht der Herr. Ich bin mit euch. Das ist nicht nur eine Information nach dem Motto, ich bin auch noch da. Nein, dieser Satz, der kommt im Alten Testament und auch im Neuen Testament sehr häufig vor. Und es ist die Liebeserklärung Gottes in der Bibel schlechthin. Das, worum es im Kern, in der gesamten Bibel geht, in den Bund, den Gott mit uns aufschließt. Der Bund, den wir mit Füßen getreten haben und deswegen alles verloren haben. Der Bund, den Gott aber nicht einfach aufgegeben hat, sondern ein Bund, für den Gott sogar seinen eigenen Sohn gegeben hat. Um mit uns zu sein, wie es hier im Vers 13 heißt, hat Gott Jesus zum Immanuel gemacht, zum Gott mit uns. Und ihn schlussendlich mit seinem eigenen Blut diesen Bund besiegeln lassen. um bei uns sein zu können. Gott ist bei uns, obwohl wir so oft unsere Prioritäten falsch setzen. Ja, er verlangt von uns Umkehr, aber er ist nicht nachtragend, wenn wir umkehren, sondern überragend geduldig. Und deswegen sagt er den Israeliten in Vers 13, ich bin mit euch. Und ich weiß nicht, ob es euch aufgefallen ist, Er sagt das, bevor die Israeliten überhaupt weitergemacht haben mit dem Bau. Das lesen wir nämlich erst in Vers 14. Und da war die Gemeinde in Laodizea, wie die Leute zur Zeit von Haggai lauwarme Nachfolger. Und Jesus drohte ihnen, kehrt ihr nicht um, so werde ich euch ausspeien aus meinem Mund. Falsche Prioritäten haben ernsthafte Konsequenzen, wie zur Zeit Haggais. Aber wie bei Hagar ist das nicht alles, was Jesus sagt, sondern er sagt ihnen am Ende auch, siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich zu ihm hineingehen und das Mahl mit ihm essen. und er mit mir. Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie auch ich überwunden habe und mich mit meinem Vater auf meinen Thron gesetzt habe. Amen.
Die Krankheit geistlicher Trägheit
Series Haggai
Die Symptome der Krankheit: umgekehrte Prioritäten
Die Folgen der Krankheit: umgekehrte Lebensträume
Die Heilung der Krankheit: Umkehr zu Gott
Sermon ID | 819221023243563 |
Duration | 47:30 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Haggai 1 |
Language | German |
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