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Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Wir hören heute auf Gottes Wort aus Jonah Kapitel 2. Ich möchte aber, damit wir den Zusammenhang mitbekommen, noch einmal auch Jonah Kapitel 1 mitlesen. Das heißt, wir lesen heute die ersten beiden Kapitel des Buches Jonah und hören dann auf Gottes Wort aus Kapitel 2. Und das Wort des Herrn ging an Jonah, den Sohn Amittais folgendermaßen. Mache dich auf, geh nach Nineveh in die große Stadt und verkündige gegen sie, denn ihre Bosheit ist vor mein Angesicht heraufgekommen. Da machte sich Jonah auf, um von dem Angesicht des Herrn weg, nach Tarsis zu fliehen, und er ging nach Jaffo hinab und fand dort ein Schiff, das nach Tarsis fuhr. Da bezahlte er sein Fahrgeld und stieg ein, um mit ihnen nach Tarsis zu fahren, weg von dem Angesicht des Herrn. Aber der Herr schleuderte einen starken Wind auf das Meer, sodass ein großer Sturm auf dem Meer entstand und das Schiff zu zerbrechen drohte. Da fürchteten sich die Schiffsleute und schrien jeder zu seinem Gott, und sie warfen die Geräte, die im Schiff waren, ins Meer, um es dadurch zu erleichtern. Jonah aber war in den untersten Schiffsraum hinabgestiegen, hatte sich niedergelegt und war fest eingeschlafen. Da trat der Schiffskapitän zu ihm und sprach, Was ist mit dir, dass du so schläfst? Steh auf! Rufe deinen Gott an! Vielleicht wird dieser Gott an uns gedenken, dass wir nicht untergehen. Sie sprachen einer zum anderen, Kommt, wir wollen Lose werfen, damit wir erfahren, um wessen Willen uns dieses Unglück getroffen hat. Und sie warfen Lose, und das Los fiel auf Jonah. Dann sprachen sie zu ihm, Sage uns doch, um wessen Willen uns dieses Unglück getroffen hat. Was ist dein Gewerbe, und wo kommst du her? Was ist dein Land, und von welchem Volk bist du? Er aber sprach zu ihnen, Ich bin ein Hebräer, und ich fürchte den Herrn, den Gott des Himmels, der das Meer und das Trockene gemacht hat. Da gerieten die Männer in große Furcht und sprachen, Was hast du da getan? Denn die Männer wussten, dass er vor dem Angesicht des Herrn floh, denn er hatte es ihnen erzählt. Und sie fragten ihn, Was sollen wir mit dem machen, damit das Meer uns in Ruhe lässt? Denn das Meer tobt immer schlimmer. Er sprach zu ihnen, Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird das Meer euch in Ruhe lassen. denn ich weiß wohl, dass dieser große Sturm um meinetwillen über euch gekommen ist. Da ruderten die Leute mit aller Kraft, um das Ufer wieder zu erreichen, aber sie konnten es nicht, denn das Meer tobte immer schlimmer gegen sie. Da schrien sie zu dem Herrn und sprachen, Ach Herr, lass uns doch nicht um der Seele dieses Manneswillen untergehen, rechne uns aber auch nicht unschuldiges Blut an, denn du, Herr, hast getan, was dir wohl gefiel. Darauf nahmen sie Jonah und warfen ihn ins Meer. Und das Meer hörte auf mit seinem Hüten. Da bekamen die Männer große Ehrfurcht vor dem Herrn und brachten dem Herrn ein Schlachtopfer dar und legten Gelübde ab. Jetzt der Predigtabschnitt, Kapitel 2. Und der Herr entsandte einen großen Fisch, der Jonah verschlingen sollte. Und Jonah war im Bauch des Fisches drei Tage und drei Nächte lang. Und Jona betete aus dem Bauch des Fisches zu dem Herrn, seinem Gott, und sprach. Aus meiner Drangsal rief ich zu dem Herrn, und er erhörte mich. Aus dem Schoß des Totenreiches schrie ich, und du hörtest meine Stimme. denn du hattest mich in die Tiefe geschleudert, mitten ins Meer, dass mich die Strömung umspülte, alle deine Wogen und Wellen gegenüber mich, und ich sprach, ich bin von deinen Augen verstoßen, dennoch will ich fortfahren, nach deinem heiligen Tempel zu schauen. Die Wasser umringten mich bis an die Seele, die Tiefe umgab mich, Meergras umschlang mein Haupt, zu den Gründen der Berge sank ich hinunter, die Erde war auf ewig hinter mir verriegelt, Da hast du, Herr, mein Gott, mein Leben aus dem Grab heraufgeführt. Als meine Seele in mir verschmachtete, gedachte ich an den Herrn und mein Gebet kam zu dir in deinen heiligen Tempel. Die Verehrer nichtiger Götzen verlassen ihre Gnade. Ich aber will dir mit lauter Stimme Lob opfern. Was ich gelobt habe, das will ich bezahlen. Die Rettung kommt von dem Herrn. Und der Herr gebot dem Fisch und er spie Jona ans Land. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus, du hast dich noch nie im Bauch eines Riesenfisches wiedergefunden. Vielleicht hast du mal davon geträumt, das kann sein, aber erlebt hast du das noch nie. Da bin ich mir ziemlich sicher. Und ich bin mir auch ziemlich sicher, diese Erfahrung, die möchtest du mit Jona nicht tauschen. Drei Tage und drei Nächte verbringt er im Bauch des Fisches. Es ist eine der bekanntesten Geschichten aus der Bibel. Auf jeden Fall im Alten Testament, aber vermutlich sogar in der gesamten Bibel. Und viele Christen sagen, das ist eines der beeindruckendsten Wunder, was wir in der Bibel finden. Ja, und viele haben auch darüber nachgedacht, was wird das wohl für ein Fisch gewesen sein? Kann es sein, dass er Jonah nur verschluckt hat und ihn nicht gefressen hat? Viele liberale Theologen, die die Bibel kritisieren, die Bibel hinterfragen, die haben gesagt, das ist eines der Beweise dafür, diese Geschichte, dass nicht alles an der Bibel wirklich so passiert sein kann, denn sowas funktioniert nicht. Und ich bin davon überzeugt, dass das genau der Punkt ist. Eigentlich funktioniert sowas nämlich nicht. Eigentlich hätte Jonah ertrinken müssen, als die Schiffsleute ihn dann schlussendlich doch noch über Bord geworfen haben. Wenn Jonah noch gelebt hätte, sobald ihn dann der Fisch in den Mund genommen hat, dann hätte er spätestens jetzt sterben müssen. Erst ertrinken, dann vom Fisch zermalmt werden. Und dann, als er dann tatsächlich noch lebend im Bauch des Fisches angekommen ist, spätestens dann, hätte er unmöglich eigentlich drei Tage und drei Nächte im Magen dieses Fisches überleben können. Eigentlich geht das nicht. Aber wir sind hier nicht bei eigentlich. Wir sind hier bei Gottes Diener Jonah, bei jemandem, der gerade von Gott wegläuft, vor Gott wegläuft. Und wir sind hier bei dem Gott, der diesem Jonah nachgeht und vor allem bei dem Gott, für den nichts unmöglich ist. Er schickt einen Sturm als Botschaft an Jonah und die Schiffsleute in Kapitel 1. Er erstillt diesen Sturm in Sekundenbruchteilen. Sobald Jonah sozusagen auf der Meeresoberfläche auftrifft, ist der Sturm vorbei. Er schickt diesen Fisch, was auch immer das für ein Fisch war, hier Vers 1 von Kapitel 2. Er sorgt dafür, dass Jonah eben nur verschluckt wird und nicht zerbissen wird. Und er bewahrt Jonah im Magen dieses Fisches. Und er sorgt dafür, dass Jonah am Ende der Geschichte von diesem Fisch auch wieder ausgespuckt wird. Die Botschaft dieser Geschichte ist ja gerade, eigentlich geht sowas nicht. Wenn wir so nach den Naturgesetzen gehen und so wie solche Geschichten normalerweise ausgehen. Aber bei Gott geht das. Denn Gott hat alles in der Hand. Du kannst vor Gott nicht weglaufen, wie Jonah das probiert hat. So sitzt Jonah jetzt also die meiste Zeit von Kapitel 2 im Magen von diesem Riesenfisch. Gott hat ihn überleben lassen, ja, aber das bedeutet nicht, dass das in irgendeiner Form angenehm war. Im Gegenteil, wie gesagt, keiner von uns kennt das aus Erfahrung, aber es muss grauenhaft gewesen sein, wenn ich mir das vorstelle. Es muss bestialisch gestunken haben. Er muss da irgendwie mitten in Essensresten gesessen haben. Es muss stockdunkel gewesen sein. Und alle Fische, also was auch immer es für ein Fisch war, aber alle Fische haben, wie Menschen auch, Magensäfte, also irgendwelche Säuren, die das Essen zerlegen. Das heißt, auch das wird vermutlich nicht angenehm gewesen sein. Und wie gesagt, das hast du noch nie erlebt, das habe ich noch nie erlebt. Aber ich glaube, wir alle, jeder von uns, hat eine Sache mit dieser Erfahrung gemeinsam. Wir alle waren schon mal ganz unten. Für die von euch, die vor zwei Wochen da waren und den ersten Teil, das erste Kapitel gehört haben, die erinnern sich vielleicht an diese Abwärtsbewegung, die Jonah macht. Gott hat gesagt, Jonah steh auf und geh nach Nineveh, Vers 2 von Kapitel 1. Und Jonah steht auch auf, aber nachdem er sozusagen ganz kurz nach oben gegangen ist, geht er jetzt nur noch runter. runter in die Hafenstadt Jaffo, runter aufs Schiff, runter in den Schiffsbauch und dort legt er sich sogar noch hin, runter aufs Bett und schläft ganz tief ein. Und diese Abwärtsbewegung, die wir in Kapitel 1 sehen, das ist der Ausdruck des Unglaubens von Jonah. Und die Frage ist, was macht Gott jetzt? Holt er Jonah sozusagen von diesem Weg nach unten wieder nach oben? Der erste Befehl war ja, steh auf, geh nach Nineveh. Tatsächlich, Gott macht das, aber er macht es noch nicht gleich. Erstmal führt er Jona noch tiefer nach unten. Ja, man könnte ja denken, tiefer als Schiffsbauch, das funktioniert nicht. Noch tiefer als Schiffsbauch ist dann tot. Aber Gott zeigt, tiefer als Schiffsbauch geht sehr wohl. Tiefer als der Schiffsbauch ist nämlich der Grund des Meeres. Und genau dort führt ihn Gott hin. Wir lesen das in dem Rückblick, den Jonah gibt in seinem Gebet. Vers 4. Du hattest mich in die Tiefe geschleudert. Vers 6. Die Tiefe umgab mich. Vers 7. Zu den Gründen der Berge sank ich hinunter. Die Erde war auf ewig hinter mir verriegelt. Für diese erste Wegstrecke der Abwärtsbewegung ist Jonah voll und ganz verantwortlich. Runter von seinem Wohnort bis in den Schiffsbauch, auf dieses Schiff nach Tarsis. Für die zweite Wegstrecke nach unten ist Gott verantwortlich. Bei Jonah war der Grund ungehorsam. Aber was war Gottes Grund? Warum hat Gott jetzt den Jonah noch tiefer geführt, als Jonah sowieso schon gelaufen ist? Wollte er Jonah bestrafen? Nein. Denn hätte Gott den Jonah bestrafen wollen, dann wäre Jonah entweder ertrunken oder der Fisch hätte ihn gefressen. Gottes Absicht war es, Jonah noch weiter runterzubringen, bis, bis der Jonah endlich von seinem hohen Ross runterkommt. Und Jonas Ross, das war ziemlich hoch. Und deswegen hat Gott ihn auch diemlich weit nach unten gebracht, um ihm dort unten zu begegnen, um ihn dort zu retten, um ihn dort zu verändern. Denn die traurige Wahrheit ist über uns Menschen, um zu erkennen, dass wir uns nicht selbst retten können, um zu erkennen, dass Gott wirklich unsere einzige Hoffnung ist, um wirklich zu begreifen, dass alle Götzen dieser Welt trügerisch und nichtig sind, Um das zu begreifen, ist es manchmal nötig, dass Gott auch dich ganz nach unten führt. Aber nicht um dich zu bestrafen, sondern um dir dort zu begegnen. Du warst noch nie im Bauch eines Fisches, aber du warst in deinem Leben schon einmal ganz unten. Jonah nennt diese Erfahrung, ganz unten zu sein, die Tiefe. Vers 4 und nochmal in Vers 6. Und vielleicht bist du sogar zur Zeit in deinem Leben, in einer Phase, von der du sagst, ich bin ganz unten. So, wie es mir gerade geht, wie ich es gerade erfahre, das kommt einer Tiefe schon sehr, sehr nah. Und die Botschaft, die Gott in der Tiefe für dich hat, die lautet, Auch wenn es sich vielleicht gerade in der Tiefe so anfühlt, als wäre ich weit weg. Ich habe dich dort mit einer Absicht hingeführt, um dich gerade in der Tiefe wieder näher zu mir zu holen. Das bringt mich zum Thema für heute Morgen, für diese Predigt, warum Gott dich manchmal in die Tiefe führt. Warum Gott dich manchmal in die Tiefe führt. Wir wollen drei Dinge uns dazu anschauen. Erstens, damit du lernst, dass Gebet entscheidend ist. Zweitens, damit du lernst, dass Umkehr nötig ist. Und drittens, damit du lernst, dass Rettung Gottes Sache ist. Warum Gott dich manchmal in die Tiefe führt, damit du lernst, dass Gebet entscheidend ist, dass Umkehr nötig ist und dass Rettung Gottes Sache ist. Wenn wir uns hier Kapitel 2 anschauen, so im Überblick, dann werden wir feststellen, die Handlung von dem Kapitel, die ist recht übersichtlich. Eigentlich lesen wir nur zwei Verse, was überhaupt passiert ist. Nämlich Vers 1 und Vers 11, den ersten und den letzten. Vers 1, und der Herr entsandte einen großen Fisch, der Jonah verschlingen sollte. Und Jonah war im Bauch des Fisches drei Tage und drei Nächte lang. Und dann Vers 11, und der Herr gebot dem Fisch, und der spie Jonah ans Land. Der Großteil des Kapitels ist ein Gebet, ein Gebet, was Jonah gebetet hat, als er eben im Bauch des Fisches drin war. Wir erfahren, habe ich schon gesagt, sehr wenig über die Umstände, wie es so ist in so einem Fischbauch. Das ist doch eigentlich das, was uns interessieren würde. Stellt euch vor, hier kommt jemand rein am Sonntag und sagt, Leute, ihr ahnt nicht, was mir passiert ist, aber letzte Woche, da war ich im Meer und bin geschwommen und plötzlich kam ein Wal, hat mich verschluckt und ich war dann vielleicht auch nur ein paar Stunden bei dem im Magen. Was uns interessiert, ist doch, wie ist es da so? Wie war das so? Wie bist du wieder rausgekommen? Ja, wie riecht es da? Wie schläft man da so? Wie ist es so neben zerkautem Seegras und Tintenfisch? Aber das alles wissen wir nicht, das erfahren wir nicht. Sondern wir erfahren stattdessen, was Jonah dort im Fischbauch gemacht hat. Konkret, dass er gebetet hat, dort in der Tiefe. Und das zeigt uns, wie wichtig das Beten gerade dann ist, wenn du ganz unten bist. Ein erster Punkt. Gott führt dich manchmal in die Tiefe, damit du lernst, dass Gebet entscheidend ist. Wenn wir hier lesen, dass Jona betet, dann müssen wir uns erstmal vor Augen führen, das ist alles andere als selbstverständlich, dass Jona betet. Und zwar aus zwei Gründen. In Kapitel 1 lesen wir eben die Geschichte, wie Jonah von Gott wegläuft und wie er dann auf dem Schiff ist und es kommt dieser riesige Sturm. Und alle auf diesem Schiff fangen an, zu ihrem Gott zu schreien. Das muss eine absolut multikulturelle Schiffsbesatzung gewesen sein. Jeder schreit irgendwie zu seinem Gott. Alle machen das. Außer Jonah. Der schläft. Und selbst als sie ihn zu beten überreden wollen, bleibt er stur. Es ist eine der großen Ironien in Kapitel 1, wenn wir das gesehen, dass alle auf diesem Schiff anfangen zu beten, außer der Mann Gottes. Er behauptet sogar noch von sich, Kapitel 1, Vers 7, ich fürchte Gott, aber kommt nie auf die Idee zu beten. Und der zweite Grund, warum es nicht selbstverständlich ist, dass Jonah betet. Es ist oft so, dass Menschen anfangen zu beten, wenn es ihnen dreckig geht. Ja, das kann man immer wieder beobachten. Menschen fangen dann an zu beten, wenn sie keine andere Wahl mehr haben, wenn sie ganz unten sind. Selbst Menschen, die vielleicht normalerweise nie beten. Not lehrt beten, so sagt es in Deutschland eine Volksweisheit. Aber das stimmt nicht unbedingt. Es gibt Menschen, die sind ganz unten und fangen dann an zu beten, ja. Aber es gibt auch die gegenteilige Entwicklung. Das sind Menschen und Gott führt sie nach ganz unten und sie beten erst recht nicht. Sie sagen dann sowas wie, jetzt breche ich mit Gott. Jemand, der das in meinem Leben zulässt, der das nicht verhindert hat, den kann ich unmöglich lieben. Zu dem kann ich unmöglich beten. Er hat so viel Leid in meinem Leben zugelassen. Jetzt bin ich an dem Punkt, wo ich auf jeden Fall nichts mehr mit ihm zu tun haben möchte." Es gibt beide Reaktionen. Menschen, die dann erst recht anfangen zu beten und Menschen, die erst recht anfangen nicht zu beten. Und deswegen stimmt der Satz, Not lehrt beten, nicht automatisch. Und deswegen ist es alles andere als selbstverständlich, dass Jonah jetzt anfängt zu beten. Gerade weil wir ihn bisher als sehr stur kennengelernt haben. Aber er macht das. Er betet und das nicht nur einmal. Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist. Im Prinzip betet Jonah in Kapitel 2 zweimal. Die Leute werfen ihn ja ins Meer, Kapitel 1, Vers 15. Und Jonah versinkt dort im Meer. Und das, was er dort tut, als er im Meer versinkt, auf seinen sicheren Tod zusteuert, das ist das erste Gebet. Von diesem Gebet lesen wir erstmal nichts, sondern wir lesen nur, dass der Fisch ihn eben dann verschluckt. Und dann lesen wir, wie Jonah wieder anfängt zu beten. Und dieses Gebet haben wir eben ausführlich in Kapitel 2. Aber, Wenn wir uns dieses Gebet genauer anschauen, stellen wir fest, Jonah blickt in diesem Gebet zurück auf ein erstes Gebet, was er eben schon gebetet hat. Eigentlich besteht sogar ein Großteil dieses Gebets in Kapitel 2 aus einem Rückblick. Wie Jonah zurückblickt und darauf schaut, wie war die Zeit zwischen ich fliege ins Meer und ich werde vom Fisch verschluckt. Was habe ich da erlebt? Wie ist es mir gegangen? Und wie habe ich da zu Gott geschrien? Deswegen ist das Gebet auch in der Vergangenheit geschrieben. Vers 3. Aus meiner Drangsal rief ich zu dem Herrn, aus dem Schoß des Totenreiches schrie ich. Er schaut also in diesem zweiten Gebet, was wir im Wortlaut haben, hier in Kapitel 2, zurück auf sein erstes Gebet, das, was er im offenen Meer gebetet hat. Jetzt könnte man sagen, Jonah betet sogar zweimal. hat ja auch keine andere Option mehr gehabt. In so einer Situation kann man ja auch nicht viel anderes machen. Wir leben ja heute in einer Multi-Options-Gesellschaft, sagt man. Damit meint man, wir haben heute als Menschen gerade hier im Westen so viele Möglichkeiten, so viele Optionen, wie noch keine Generation vor uns. Und das macht manchmal das Leben anstrengend, weil wir uns ständig entscheiden müssen. Ich könnte ja alle möglichen Sachen machen, das überfordert uns jetzt zu entscheiden, was mache ich jetzt eigentlich? Aber ganz ehrlich, wenn du langsam, aber sicher auf den Meeresgrund zusteuerst, kurz davor bist zu ertrinken, dann sind deine Optionen ziemlich begrenzt. Und gleiches gilt, wenn du in einem Fischmagen sitzt. In der Tiefe ist es oft so, dass aus vielen Optionen, die wir normalerweise haben, plötzlich ganz wenige werden. Und die beste Option unter den wenigen, die man in der Tiefe noch hat, das ist die, die Jonah gewählt hat. Nämlich die Option, jetzt wirklich mal zu Gott zu schreien. Und wenn du in der Tiefe bist, wenn Gott dich in die Tiefe führt, dann denk daran, Gott hat dich bewusst dahin geführt, damit du genau das tust. Es ist kein Zufall, dass du da bist, wo du bist. Es ist kein Schicksal, dass du da bist, wo du bist. Sondern es ist Gott, der dich bewusst dorthin geführt hat, um dich zu sich zu ziehen. Und Jonah bekennt das hier auch, ganz eindeutig. Es ist Gottes Weg mit ihm, dass er jetzt hier im Fischbauch sitzt. Vers 4. Denn du hattest mich in die Tiefe geschleudert, mitten ins Meer, dass mich die Strömung umspülte, alle deine Wogen und Wellen gingen über mich. Jetzt könnte man sagen, na ja, streng genommen waren das die Schiffsleute, die Jonah ins Meer geschleudert haben. Aber Jonah ist völlig klar, dahinter steht Gott. Und zu diesem Gott schreit er jetzt. Und genau dieses Schreien, das ist es, was Gott dir beibringen möchte, wenn er dich in die Tiefe führt. Ich habe in meiner ersten Predigt zu Jona von etwas gesprochen, was ich die Hirn-Herz-Schranke genannt habe. Und das ist diese Neigung, die in uns allen drin ist. Wir alle wissen Dinge über Gott. Wir bekennen Dinge über Gott. Aber das Problem ist, das, was häufig in unserem Kopf ist, das hat sehr wenig Einfluss auf das, wie wir leben. Als wäre da so eine unsichtbare Schranke zwischen unserem Gehirn und unserem Herzen. Und in Kapitel 1 sehen wir das bei Jonah in heftiger Ausprägung. Wir haben da gesehen, Jonah sagt lauter richtige Dinge über Gott. Aber er läuft trotzdem weg von ihm. Sozusagen das Hirn sagt Ja zu Gott, das Herz sagt Nein. Und hier in Kapitel 2 beobachten wir jetzt, wie diese Schranke, die bei Jona sehr, sehr ausgeprägt war, wie diese Schranke plötzlich durchlässig wird. Versteht mich nicht falsch, wir sehen hier nicht, wie diese Schranke verschwindet. Jedes Kind Gottes wird die Erfahrung machen, auch du wirst die Erfahrung machen, dass solange du hier auf dieser Erde bist, du mit dieser Schranke immer zu kämpfen haben wirst, immer zu tun haben wirst. Und das gilt besonders für Jona, weil bei ihm diese Schranke so massiv war. Aber wir sehen hier, wie sie aufweicht, wie sie, können auch sagen, durchlässig wird. Woher weiß ich das? Weil Jona betet. Immer dann, wenn du betest, immer dann, wenn du wirklich betest, also nicht nur etwas vor dich hin plapperst, sondern wirklich meinst, was du sagst. Immer dann bekämpfst du die Schranke zwischen deinem Gehirn und deinem Herzen. Wir sehen das hier bei Jonah, Vers 2. Er sagt oder betet zu dem Herrn, seinem Gott. Nicht zu irgendeinem fernen Gott, so wie er Gott bisher behandelt hat, als jemand über den ich ganz viel weiß, aber den ich eigentlich nicht persönlich kenne, sondern er fängt jetzt an zu seinem Gott zu beten. Vers 7, zweite Hälfte, da formuliert er es auch so, sagt er, da hast du, Herr, mein Gott, mein Leben aus dem Grab herausgeführt. Gott ist nicht mehr der wahre Gott, von dem Jonah behauptet hat in Kapitel 1, er würde ihn fürchten, sondern er ist sein Gott. Welche Eigenschaften Gottes betont Jonah hier in diesem Gebet über seinen Gott? Es ist einerseits Gottes Souveränität, also Gottes Allmacht, die Tatsache, dass Gott alles in der Hand hat. Wir haben das schon gesehen, Vers 4. Es ist Gott, den ultimativ in die Tiefe geschleudert hat. Es sind Gottes Wellen, die über ihn gehen. Jonah weiß ganz genau, und er bekennt es hier, es ist Gott zu verdanken, dass er in der Situation ist, wo er ist, weil Gott ihn dort hingeführt hat. Aber er weiß auch, nur weil Gott das so gemacht hat, nur weil Gott alles unter Kontrolle hat, deswegen macht es überhaupt Sinn zu beten. Ja, wenn Gott mit dem allen nichts zu tun hätte, wenn es irgendwie Schicksal wäre oder Zufall oder die reine unabhängige Willkür der Schiffsleute, Ja, warum hätte Jonah dann beten sollen? Wenn Gott mit dem allen nichts zu tun hätte, dann könnte Gott auch nicht helfen. Aber Gott ist, hat etwas damit zu tun und Jonah ist davon überzeugt. Und so betont Jonah auf der einen Seite in Gottes Allmacht seine Souveränität, aber auch seine Gnade. Vers 3, Gott hat mich gehört und erhört, als ich zu ihm gerufen habe. Oder Vers 7. Zu den Gründen der Berge sank ich hinunter. Die Erde war auf ewig hinter mir verriegelt. Da hast du her, mein Gott, mein Leben aus dem Grab herausgeführt. Wir werden es später noch sehen. Für Jona ist der Fisch nicht der Tiefpunkt seiner Reise. Sondern für Jona ist der Fisch der erste Schritt von Gottes Rettung in seinem Leben. von Gottes gnädiger Rettung in seinem Leben. Und genau diese Erkenntnis befreit ihn dazu, ein zweites Mal zu beten. Jonah weiß, weil Gott allmächtig ist, kann er mich retten. Und weil Gott gnädig ist, will er mich retten. Und mit diesen beiden Überzeugungen kommt er jetzt zu Gott und schreit ein zweites Mal zu ihm. Aber er appelliert eben nicht nur an Gottes Allmacht, erinnert Gott nicht nur an seine Gnade, sondern er kehrt auch um von seinem falschen Weg. Und wenn du dann ganz unten bist, dann ist es wichtig, dass auch du begreifst, in meinem Leben ist eine Richtungsänderung nötig. Das ist mein zweiter Punkt. Gott führt dich manchmal in die Tiefe, damit du lernst, dass Umkehr nötig ist. Gott hat zu Jona gesagt, steh auf. Und Jona ist runtergegangen. Gott hat zu Jona gesagt, geh nach Niniveh. Jonah ist genau in die andere Richtung gegangen. Gott hat zu Jonah gesagt, verkündige mein Wort. Jonah ist stumm geblieben. Jonah hat mit allem, was er hatte und mit allem, was er war, gegen Gott rebelliert. Und nicht einmal im Sturm ist er auf die Idee gekommen, jetzt mal Dinge zu ändern. Er war fast abgebrüht, sagt er. Nein, dann werft mich halt ins Meer. Erst als er dann so langsam im Meer versunken ist, Da kann man auf die Idee zu Gott zu schreien. Gott rettet ihn durch den Fisch. Und dann betet er eben dieses Gebet, was wir hier in Jonah 2 ausführlich lesen. Und was Jonah hier zum Ausdruck bringt, wenn er jetzt über sich selbst spricht, ist, dass er umkehrt. Ich kehre um. Ich werde jetzt meine Richtung ändern. Ich werde nicht mehr vor Gott weglaufen, sondern ich werde jetzt zu Gott hinlaufen. In Kapitel 1 ist Jonah nicht in erster Linie vor Nineveh weggelaufen, sondern er ist vor dem Angesicht des Herrn geflohen. Das lesen wir zweimal in Vers 3 von Kapitel 1 und dann nochmal in Vers 10. Das wird sehr, sehr stark betont. Jonah ist vor Gott weggelaufen. Und in diesem Gebet, jetzt in Kapitel 2, da macht er sozusagen die 180-Grad-Wende. Von weg zu Gott. Hin zu Gott. Vers 5. Und ich sprach, ich bin von deinen Augen verstoßen, dennoch will ich fortfahren, nach deinem heiligen Tempel zu schauen. Tempel ist hier jetzt natürlich nicht wörtlich gemeint. In einem Fischmagen gibt es nicht viel zu sehen, schon gar nicht den Tempel in Jerusalem. Der Tempel Gottes, das steht für die Gegenwart Gottes. Es steht für das Angesicht des Herrn. Es steht dafür, wovor Jonah weggelaufen ist. Und jetzt sucht er plötzlich diese Gegenwart, anstatt weiter von ihr wegzulaufen. Weißt du, du und ich, wir sind so oft in unserem Leben so blind für Bereiche in unserem Leben, wo wir vor Gott weglaufen, wo wir Dinge vor Gott verstecken. Wo wir selbstbestimmt leben. Das muss ja gar nicht mit unserem ganzen Leben sein, so wie Jona, der einfach Vollgas mit seinem ganzen Leben von Gott weggelaufen ist. Es kann sein, dass es nur Bereiche unseres Lebens trifft. Wo wir vielleicht sogar in einem lichten Moment mal denken, vielleicht wenn wir stille Zeit machen oder eine Predigt hören im Gottesdienst. Das ist ein Bereich, da müsste ich wirklich mal umkehren. Das müsste ich wirklich mal was ändern. Aber dann verdrängen wir das ganz schnell wieder. Die bittere Wahrheit ist, entweder du tötest deine Sünde oder deine Sünde wird irgendwann dich töten. Bei Jonah sehen wir hier, wie seine Sünde ihn fast getötet hätte. Und manchmal führt Gott uns ganz nach unten, damit wir endlich umkehren. Damit wir endlich anfangen, für unsere Sünde Buße zu tun, und uns wieder zu Gott hinwenden. Und auch das ist nicht garantiert. Erlängst nicht alle Menschen kehren um, wenn Gott sie in die Tiefe führt. Es gibt viele Menschen, die glauben vielleicht sogar irgendwie an Gott, aber dann sind sie in der Tiefe und anstatt dass sie über ihr eigenes Leben nachdenken und darüber, wo vielleicht blinde Flecken in ihrem Leben sind, Sprechen sie die ganze Zeit darüber, wie schlecht man mit ihnen umgegangen ist und wer jetzt wieder alles Schuld ist an der Situation, in der man steckt und Gott ist sowieso dran Schuld. Vielleicht ist da auch was dran. Vielleicht sind ja andere Menschen auch mit Schuld an deiner Situation daran, dass du in der Tiefe bist, aber wie wäre es, wenn du gerade die Tiefe nutzt? Wenn du ganz unten bist, anfängst, mal ehrlich dein eigenes Leben zu durchleuchten, zu reflektieren. Und es muss gar nicht bedeuten, dass jetzt die Tiefe, in der du bist, irgendetwas direkt zu tun hat mit einer Sünde in deinem Leben. Kann sogar sehr gefährlich sein, da den direkten Zusammenhang zu suchen. Das sehen wir ja an den Freunden von Hiob, die ja genau das machen. Ja, dann kann man in Gefahr laufen. Man verliert zum Beispiel einen geliebten Menschen und Man ist traurig und verzweifelt und denkt sich dann, boah, da muss irgendwo eine große Sünde in meinem Leben sein, dass Gott das jetzt zugelassen hat oder gemacht hat. Dieser Zusammenhang zwischen deiner Sünde und der Tiefe, der ist nicht immer da. Und grundsätzlich solltest du ihn auch nicht suchen, sondern du solltest dir viel mehr in der Tiefe Gedanken machen, Wo bin ich vielleicht vor Gott weggelaufen, solange es mir gut ging? Solange ich geglaubt habe, ich kann es mir leisten. Verschwende nicht die Momente, wenn Gott dich in die Tiefe führt. Gott schenkt sie dir unter anderem, um dein Leben neu auszurichten. Hat Jonah die Tiefe genutzt, um sein Leben neu auszurichten? Die Antwort lautet ja. Ja, wir haben das gesehen. Er läuft nicht mehr weg von Gott, sondern er sagt, ich möchte jetzt zu dir, in deine Gegenwart, in deinen heiligen Tempel, dort wo du bist, da möchte ich hin. Aber ich glaube, wir sollten trotzdem nicht den Fehler begehen, zu denken, boah, Jonah ist jetzt ein geläuterter Mann. Er hat es jetzt verstanden. Vorher war er wirklich jemand, dem wir uns überhaupt nicht als Vorbild nehmen sollten, aber jetzt ist er jemand, jetzt ist er auf dem richtigen Weg unterwegs. So einfach ist es nicht. Es ist sogar ziemlich kompliziert. Wenn ihr euch verschiedene Auslegungen anschaut zu hier unserem Kapitel, Jonah Kapitel 2, von verschiedenen Theologen, auch guten Theologen, dann ist die Gefahr groß, dass ihr, nachdem ihr vielleicht fünf Bücher gelesen habt zu diesem Kapitel, nachher verwirrter seid als vorher. Das liegt daran, dass Theologen sich völlig uneinig sind darüber, wie man dieses Gebet bewerten soll. Ihr werdet da alles finden. Auf der einen Seite die, die sagen, das ist wirklich ein vorbildliches Gebet, was Jonah hier betet. Hat sich wirklich was getan bei ihm? Es ist voll von Anspielungen, auch sprachlich, auch die Psalmen. Jonah bringt zum Ausdruck, dass er wirklich in den Psalmen, in Gottes Worte unterwegs ist und das prägt hier sein Gebet. Theologisch wunderschön. Und es zeigt uns auch, Jonah hat es verstanden. Aber dann gibt es auch das andere Spektrum. Ausleger, die sind sehr skeptisch. Die sagen, dieses ganze Gebet ist einfach nur geheuchelt. Fromme Sprüche, ja. Gute Theologie, ja, aber nichts dahinter. Die Skeptiker sagen, die Hirn-Herz-Schranke bei Jonah, die ist so massiv wie eh und je. Ich muss sagen, nachdem ich mich jetzt damit beschäftigt habe, ich bin nicht so skeptisch wie die Skeptiker. Ich bin davon überzeugt, dass Jonah hier wirklich etwas verstanden hat. Dass sein Gebet wirklich von Herzen gekommen ist. Ich glaube, gleichzeitig haben die Skeptiker einen wichtigen Punkt. Denn wenn wir das Gebet genauer anschauen, werden wir feststellen, Iona ist jetzt nicht plötzlich der perfekte Mann. Vielleicht könnten wir es so sagen, die Hirn-Herz-Schranke bei ihm ist morsch geworden, ja, aber sie ist nicht weggesprengt worden. Es ist zum Beispiel auffällig, wie Iona in dem gesamten Gebet hauptsächlich über sich selbst spricht. Ihn interessiert nicht das Schicksal der Seeleute, die er in Todesgefahr gebracht hat. Ihn interessiert auch nicht das Schicksal von Nineveh, wo er das Evangelium predigen sollte, sondern er interessiert sich nur für sich. In Vers 9 sagt er, die Verehrer nichtiger Götzen verlassen ihre Gnade. Das stimmt und das ist ein Riesenproblem. Aber wen hat Jonah denn vor Augen bei diesem Verehrer nichtiger Götter? Naja, die Schiffsleute, die ja in Kapitel 1 voller Panik zu den Göttern gerufen haben. Die Ironie ist nur, genau diese verehrernichtiger Götzen, die Jona hier so hart kritisiert und so sagt nach dem Motto, na ein Glück bin ich nicht wie die. Die sind in Kapitel 1 viel schneller an dem Punkt, dass sie Gott anfangen zu fürchten, als es Jona ist. Sie sind viel schneller an dem Punkt, dass sie Gott anbeten, als Jona das tut. Die Schiffsleute schaffen das schon in Kapitel 1. Jonah braucht bis Kapitel 2. Die Schiffsleute brauchen nur den Sturm dazu. Jonah braucht den Sturm und die Nahtoderfahrungen mehr. Und noch etwas in diesem Gebet zeigt, dass Jonah immer noch einen weiten Weg vor sich hat. An keiner Stelle, an keiner Stelle bekennt Jonah hier seine Schuld oder bittet Gott um Vergebung. Vers 10 bekennt er vorbildlich, ich aber will mit lauter Stimme Lob opfern, was ich gelobt habe, das will ich bezahlen. Das klingt ja irgendwo gut, ne? Aber Gott will nicht so sehr, dass Jonah jetzt das macht, was Jonah gesagt hat, dass er es machen würde. Sondern Gott will, dass Jonah das macht, was Gott möchte, dass Jonah macht, nämlich nach Nineveh zu gehen. Jonah wendet sich zwar hin zu Gott, er war vor Gott weggelaufen, jetzt wendet er sich hin zu Gott und das ist gut. Und es gehört zur Umkehr mit dazu, aber er wendet sich nicht ab von der Sünde. Und wir sehen das dann auch später in der weiteren Geschichte. Jonah bleibt ein Sturkopf bis zum Schluss. Und Jonah hält dir und mir auch hier den Spiegel vor. Ja, unsere Umkehr ist alles andere als perfekt. Und ich möchte das auf gar keinen Fall gutreden. So nach dem Motto, es ist okay, wenn du irgendwie mit einem gemischten Herzen, geteilten Herzen zu Gott kommst. Gott verdient unser Bestes. Deswegen sollten wir auch, wenn wir umkehren, unser Bestes tun. Aber auf der anderen Seite zeigt uns das Beispiel von Jonah auch. Wenn du Sünde in deinem Leben feststellst, wenn du vielleicht in der Tiefe feststellst, dass du von Gott weggelaufen bist, Wenn du das merkst, wenn du das realisierst, dann warte nicht darauf, bis dein Herz perfekt ist und deine Motive ganz rein sind, jetzt zu Gott zu kommen. Wenn du darauf wartest, dann wirst du lange warten. Sondern lauf zu Jesus. Lauf zu Jesus mit deinen Fehlern, mit deinen Sünden, mit deinen Schwächen, auch mit deinen vielleicht alles anderen als reinen Motiven. Du wirst bei Gott auf offene Arme treffen. Denn ein weiterer Grund, warum Gott dich manchmal in die Tiefe führt, ist, dass er dir beibringen möchte, deine Errettung ist sowieso zu 100% nicht dein Ding, sondern mein Ding. Mein dritter und letzter Punkt. Gott führt dich manchmal in die Tiefe, damit du lernst, dass Rettung Gottes Sache ist. Jeder Mensch in dieser Welt, der mal ein bisschen über sich selbst und über diese Welt nachgedacht hat, der weiß, dass etwas mit uns Menschen nicht stimmt. Dafür braucht man kein Christ zu sein, dafür muss man doch nicht mal irgendwie religiös sein. Menschen unterscheiden sich dann natürlich bei der Frage, wie man jetzt auf dieses Problem antwortet. Es gibt vor allem zwei Punkte, wo Menschen sich unter uneinig sind. Das erste ist bei der Frage, wie groß ist eigentlich das Problem von uns Menschen? Und die zweite Frage ist, wie können wir dieses Problem lösen? Die meisten Menschen würden intuitiv sagen, Problem ist da, aber ganz ehrlich, es ist überschaubar. Und ja, ich brauche auch Hilfe bei der Lösung, aber es ist sozusagen mehr so, ich nenne es mal Hilfe zur Selbsthilfe. Und wie diese Hilfe dann konkret aussieht, das ist dann super unterschiedlich. Ja, es kommt dann auf die Religion oder Weltanschauung an, entweder ein Gott oder Götter, ein Self-Help-Programm oder Yoga, politische Reformen, mehr Bildung, mehr Geld, was auch immer. Und was diese ganzen Lösungsvorschläge alle miteinander gemeinsam haben, die Lösung, wie auch immer sie aussieht, ist im Prinzip dafür da, mir zu helfen, mich selbst zu retten. Als Christ weißt du, es funktioniert nicht. Als Christ bekennst du auch, das funktioniert nicht. Ich brauche einen Retter, der außerhalb von mir ist, der mir nicht hilft, mich selbst zu retten, sondern der mich einfach rettet. Aber auch hier kommt wieder die Hirn-Herz-Schranke ins Spiel. Du und ich, wir leben nämlich auch so, als würde Gott doch so funktionieren. Als würden wir doch eigentlich ganz gut mit unserem Leben selbst klarkommen. Und Gott ist eben für die Momente da, wo wir eben nicht so gut mit unserem Leben klarkommen. Ist irgendwo auch verständlich, denn wir leben hier im Westen in Wohlstand und eigentlich kriegen wir doch viele unserer Probleme auch ganz gut so gelöst, oder? Gottes Wort zeigt uns, Dein Problem. Dein Problem geht viel tiefer, als du denkst. Und deswegen, deswegen muss auch die Lösung, die Gott gibt, viel tiefer gehen, als du denkst. Das mit der Selbsthilfe, das funktioniert deswegen nicht, weil dein Problem viel größer ist, als du denkst. Denn dein Problem ist nicht, dass dein Leben öfters mal nicht so läuft, wie du dir das wünschst. Dein Problem ist deine Rebellion gegen Gott. Aus der nur Gott dich retten kann. Aus der du dich niemals selbst retten kannst. Gott ist niemand, der dir Hilfe zur Selbsthilfe schenkt. Wenn Gott dich rettet, dann rettet er dich und zwar zu 100%. Der wahrscheinlich stärkste Satz von Jonah in diesem gesamten Gebet ist ein letzter. Vers 10 am Ende. Die Rettung kommt von dem Herrn. Und weißt du, Jonah musste erst ganz unten sein, um das zu verstehen. Und Gott führt auch dich manchmal ganz unten in die Tiefe, um dir genau das zu verdeutlichen. Um dir deutlich zu machen, du kannst dich nicht retten, nicht mal ein bisschen. Und die Tiefe hat den Vorteil, zumindest kann sie den Vorteil haben, dass das dort nicht nur dein Kopf versteht, sondern auch dein Herz. Weil du in der Tiefe als ganzer Mensch, als ganzes Ich begreifst, ich kann nichts mehr machen. Wenn die Rettung nicht von dem Herrn kommt, dann gibt es keine Rettung. Also spannend zu sehen. Für Jona ist nicht der Bauch des Fisches der Tiefpunkt, sondern der Moment, als er im Meer versunken ist. Ja, Vers 3, der Schoß des Totenreiches, oder die Verse 4 und 6, die Tiefe. Der Moment, als er sozusagen auf den Meeresgrund zugesteuert ist. Es war der Moment, als die Strömung ihn umspülte und die Wogen und Wellen über ihn gingen. Da sank er hinunter zu den Gründen der Berge, Vers 7, da verschmachtete seine Seele in ihm, Vers 8. So schwer das für uns vermutlich vorstellbar ist, die drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches, Es war eben der erste Schritt zur Rettung. Jonas schaut schon im Bauch des Fisches zurück, voller Dankbarkeit für seine Errettung. Es klingt ironisch, wenn man darüber nachdenkt, dass er in einem Fischmagen sitzt. Aber er weiß eben, dass er schon viel, viel länger jetzt am Leben ist, als es eigentlich logisch ist. Dahinter steckt seine Überzeugung. Gott hätte niemals, niemals diesen Fisch geschickt, wenn er mich nicht auch ultimativ retten wollte. Wenn du das begreifst, dass die Rettung von dem Herrn kommt, dann verstehst du Stück für Stück, was Gnade bedeutet. Und ich möchte einfach mal deutlich machen, was Gnade bedeutet an einem Beispiel. Man hat von einem anderen Propheten, den wir auch in der Bibel finden, seine Geschichte. Wir lesen von ihm im ersten Königebuch in Kapitel 13. Er wird dort der junge Prophet genannt. Und dieser junge Prophet, der bekommt von Gott einen Auftrag. Er soll nämlich Gericht vollkündigen. Und Gott sagt ihm, während du diesen Auftrag ausführst, ist eine Sache ganz wichtig, du darfst auf dem Hinweg, wenn du diesen Auftrag ausführst und auf dem Rückweg, nichts essen und nichts trinken. Der junge Prophet hält sich auch daran. Und auf dem Rückweg von dieser Mission begegnet er einem alten Propheten. Und der alte Prophet, der kommt auf ihn zu und sagt, komm doch zu mir zum Essen. Der junge Prophet sagt, ich darf nichts essen. Dann sagt der alte Prophet, doch, komm bei mir zum Essen. Und irgendwann, als er merkt, der junge Prophet ist wirklich eine harte Nuss, ich kriege den nicht überredet, da sagt er sogar, es ist ein Engel zu mir gekommen und hat mir gesagt, ich soll dich zum Essen einladen. Es war gelogen. Und in dem Moment lässt sich dann der junge Prophet breitschlagen und er ist etwas bei diesem alten Propheten. Und das Ende der Geschichte ist, als sich der junge Prophet wieder auf den Weg macht, begegnet ihm unterwegs ein Löwe. Gott schickt diesen Löwen und der Löwe tötet diesen jungen Propheten. Und wir sehen an dieser Geschichte, es ist kein Spaß, Gott nicht zu gehorchen. Aber Hand aufs Herz, wenn wir jetzt diesen jungen Propheten vergleichen mit Jonah, Wer ist der schlimmere Prophet? Wer ist der schlimmere Rebell? Und die Antwort ist offensichtlich Jonah. Aber Gott schickt keinen Löwen, um ihn zu töten, sondern einen Fisch, um ihn zu retten. Die Frage ist, warum? Und die Antwort ist, keine Ahnung. Und dieses keine Ahnung, das ist genau das, was die Bibel Gnade nennt. Warum hat Gott dich gerettet, aber so viele andere Menschen nicht oder noch nicht? Es ist unerklärlich, es ist unverdient. Die Rettung kommt von dem Herrn. Weißt du, das verstehst du oft erst, wenn du ganz unten bist. Wenn du merkst, eigentlich hätte ich den Löwen verdient, aber Gott schickt den Fisch. Und das nicht, um dich vor dem Ertrinken zu retten, sondern vor dem ewigen Tod. Natürlich schickt dir Gott dafür keinen Fisch im wörtlichen Sinn, der dich erst verschluckt und am Ende wieder ans Land spuckt, sondern er hat dir einen viel besseren Retter geschickt. Hier im Alten Testament lesen wir, die Rettung kommt von dem Herrn. Und das Neue Testament zeigt uns, der Herr selbst ist der Retter. Für Rettung steht hier in Vers 10 ein Wort, was ihr kennt. Es ist das Wort Jeschua. Hier steht, Jeschua kommt von dem Herrn. Und das Neue Testament zeigt uns, der Sohn Gottes gibt sich diesen Namen, den Namen Jeschua oder dann auf Griechisch Jesus. Und er macht damit deutlich, ich bin nicht nur der, der euch Rettung bringt, ich bin der Retter selbst. Als Jesus Mensch wurde und hier auf der Erde war, Da ist er für dich in die Tiefe gesprungen, um dich aus der Tiefe zu retten. Und er sagt es ausdrücklich, wenn er seinen Tod als das Zeichen des Propheten Jonah bezeichnet. Wir haben das eben gelesen im Matthäusevangelium. Wie Jonah drei Tage im Bauch des Fisches war, so war Jesus drei Tage tot. Damit du lebst. Aber er ist nicht nur in die Tiefe gesprungen, um dich dort zu retten, sondern auch, um dir in den Tiefen deines Lebens zu begegnen und dich durch alle Tiefen deines Lebens durchzutragen. Amen.
Warum Gott dich manchmal in die Tiefe führt
Series Jona
…damit du lernst, dass Gebet entscheidend ist
…damit du lernst, dass Umkehr nötig ist
…damit du lernst, dass Rettung Gottes Sache ist
Sermon ID | 67251438427731 |
Duration | 50:00 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Jonah 2 |
Language | German |
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