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Gnade sei mit euch und Friede von Gott, dem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Wir machen heute ja weiter unsere Predigtreihe. Die Predigtreihe nennt sich mit Abraham glauben lernen. Und die Predigt ist heute Gottes Wort in 1. Mose Kapitel 14. Also schlagt gern schon mal die Bibel auf an dieser Stelle. Aber bevor wir den Text und den Abschnitt lesen, möchte ich einige Anmerkungen machen, euch ein bisschen vorwarnen. weil dieser Abschnitt ist vielleicht beim ersten Lesen etwas verwirrend. So verwirrend, als wenn dir jemand eine Geschichte erzählt und dann Orte erwähnt und Namen erwähnt, die du noch nicht gehört hast. Das verwirrt so ein bisschen. Wenn beispielsweise dein Sohn oder deine Tochter von der Schule nach Hause kommt und dir erzählt, Heute ist der Daniel den Berg hochgelaufen, hat er den Matthias getroffen und die sind dann da hinter dem Friedhof hergegangen, da bei der Müllhalde und dort kam es dann zum Streit zwischen Josia und zwischen Jakob und die haben sich voll in die Haare gepflegt, aber dann ist dann noch plötzlich der Junge gekommen und hat mich dann auch noch da verteidigt und du denkst mir nur, stopp, stopp, stopp, stopp, stopp, stopp, ich komm gar nicht mit, ich bin etwas verwirrt. Ich kenn ja gar keinen von denen, ich kenn die Orte gar nicht. Ja, genau so kann es uns gleich gehen, wenn wir den Text lesen werden. weil so viele Namen und viele Orte uns nicht bekannt zu sein scheinen. Wir fangen an und werden in diesem Text Stück für Stück, Abschnitt für Abschnitt erarbeiten und lesen zunächst die ersten elf Verse aus 1. Mose 14. Die ersten elf Versen. Und ich muss dazu sagen, es ist vielleicht gar nicht so leicht, das zu lesen, weil die Namen schwierig sind. Und es geschah zur Zeit Amraphels, des Königs von Sinia, Ariovs, des Königs von Elasa, Kedor Laomes, des Königs von Elam und Tideals, des Königs der Gohim. Dass sie Krieg führten mit Bera, dem König von Sodom und mit Birsa, dem König von Gomorra und mit Sinab, dem König von Adama und mit Zameber, dem König von Zebuim und mit dem König von Bela, das ist Zor. Okay, schon ein bisschen verwirrt. Diese verbündeten sich im Teil Silim, wo jetzt das Salzmeer ist, also das Todemeer. Sie waren zwölf Jahre lang Kedor und Laomer untertragen gewesen, aber dann im 13. Jahr fielen sie von ihm ab. Darum kamen Kedor, Laomer und die Könige, die es mit ihm hielten im 14. Jahr und schlugen die Rafaita in Astaroth, Kanahim und die Susita in Han und die Emita in der Ebene Kiryat-Ain. Auch die Horita auf ihrem Bergland, seht ihr. Bis nach Elphan, das an der Wüste liegt. Danach kehrten sie um und kamen nach En-Mishpat, das ist Kadesh, und schlugen das ganze Gebiet der Amalekiter, dazu die Amoriter, die in Hatsetson-Tamar wohnten. Da zogen der König von Sodom, der König von Gomorrah, der König von Adama, der König von Zebuim und der König von Bela, das Sowa ist, zum Kampf aus und sie stellten sich gegen sie zur Schlacht auf im Tal Sidim, gegen Kedor-Laomer, den König von Elam und Tideal, den König der Goyim. Und Amrafel, der König von Sinan und Ariok, dem König von Elassar, vier Könige gegen fünf. Das Teil Silim hatte aber viele Asphaltgruben und die Könige von Sodom und Gomorra wurden in die Flucht geschlagen und fielen dort. Und wer übrig blieb, flog ins Bergland. Und jene nahmen alle Haare von Sodom und Gomorra und alle ihre Nahrung und zogen davon. So, vielleicht bist du jetzt echt ein bisschen verwirrt von den vielen Namen und von den vielen Orten. Also diese elf Verse, die lesen sich wie so ein Kriegsbericht. Das ist übrigens der erste Krieg in der Bibel, der berichtet wird. Und ich versuche mal ein bisschen zusammenzufassen, mal ein bisschen zu ordnen, was da so passiert. Also wir haben zwei Allianzen, die sich gegenüberstehen hier. Vier gegen fünf. Und wir versuchen die Sache mal in vier Schritten zu ordnen. Zunächst, wer sind die Angreifer? Die Angreifer sind 4 Könige im Osten von Kanaan unter anderem Könige des späteren Gebietes Babylon von Iran und Irak heute, also ein bisschen weiter weg im Osten von Kanaan und der Big Dog dieser Gruppe ist der Kedor Laomer, das ist so dieser Anführer kann man sagen Das sind die Angreifer, die kommen von außerhalb Dann gibt es die Angegriffenen in diesem Krieg Wer sind die? Das sind Könige von 5 Städten, das sind so Stadtkönige gewesen, kann man sagen. Die wohnten nah beieinander in der Jordan-Ebene, also die wohnten so im Land Kanaan, so in der Gegend. So, die Städte Sodom, Gomorra, Adama, Tziboim, Zoa, Städte um das Tote Meer herum. Nächste Frage, dritte Frage, was hat den Krieg eigentlich ausgelöst? So, Anlass für diesen Aufstand, oder der Aufstand der 5 Stadtkönige da in Kanaan, das ist der Anlass, weil die waren vorher zwölf Jahre lang diesem Big Dog da von da hinten aus dem Osten waren sie untertan gewesen. Das heißt sie mussten zwölf Jahre lang steuern und so alle ihren Gewinn abführen in den Osten. So und davon hatten sie irgendwann die Nase voll und haben gesagt machen wir nicht mehr. Im 13. Jahr haben sie damit Schluss gemacht und im 14. Jahr lesen wir plötzlich dass dieser Big Dog, der Kedua Laomer so heißt er aus dem Osten hat sich seine Verbündeten gesammelt, drei andere Gruppen, Völker um die Aufständischen zu bestrafen. So, vierte Frage, wie verläuft dieser Krieg? Was macht dieser Kedor-Laomer? Er nimmt sich seine drei Verbündeten und die ziehen jetzt nach Kanan, aber die gehen jetzt nicht zuerst diese Aufständischen an, sondern was sie machen ist, die ganzen Nachbarvölker drumherum bekämpfen die und rauben die aus. Und jetzt bekommen natürlich die fünf Stadtkönige, die vorher dem Kedor-Laomer untertan waren, denen ist klar, als nächstes sind wir dran. Was machen die? Die sammeln sich, stellen sich jetzt hin und sagen so, wir gehen in diesen Kampf, wir kämpfen. Aber merken, sie kommen da völlig unter. Diese fünf Stadtkönige kommen völlig unter gegen diese vier Könige aus dem Osten. Ihre Städte werden geplündert, Nahrung und Leute, alles ist weggebracht und hier diese Asphaltgruben werden noch erwähnt. Also ganz klar ist, diese fünf Könige aus Kanaghan Die haben so richtig einstecken müssen. Und vielleicht denkst du ja, okay, jetzt in vier Schritten, ich habe diesen Krieg besser verstanden. Aber du fragst dich, warum steht dieser Abschnitt in der Bibel? Was hat diese Geschichte, und wir gehen ja gerade durch Abrahams Leben, was hat diese Geschichte mit dem Leben von Abraham zu tun? Was hat die überhaupt im ersten Buch Mose zu finden oder zu suchen? Wie passt sie in die gesamte Bibel? Und dann auch die letzte Frage natürlich, was hat die mit meinem Leben zu tun, diese Geschichte? Und ich meine, das ist jetzt ein Kriegsbericht und Kriegsberichte sind ja brutale Geschichten und diese hier auch, die sind ja nicht schön. Verschleppungen und die Fluchtgeschwannen, viele, vielen dort, mal so ganz nebenbei erwähnt. Aber Kriegsgeschichten, wir werden manchmal ziemlich gleichgültig gegenüber Kriegsgeschichten. Ich weiß nicht, ob dir das bekannt ist, wie viele Jahre eigentlich schon im Jemen bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen oder Bürgerkrieg herrscht und wir kriegen das hin und wieder mal eine Nachricht zu hören. Aber es berührt uns kaum, oder? Und dann seit knapp über einem Jahr gibt es einen anderen Krieg hier in Europa. Und der beschäftigt uns dann doch ziemlich stark, oder? Woran liegt das? Warum beschäftigt uns der Krieg hier in Europa mehr als der Bürgerkrieg in Jemen? Ganz einfach. Weil die Auswirkungen zu spüren sind. Der Krieg in der Ukraine hat mehr Auswirkungen auf uns als der Krieg in Jemen. Und wir können uns fragen, was hat diese Geschichte, dieser Krieg mit Abraham zu tun? Wie berührt das das Leben von Abraham? Und wir lesen jetzt mal einen Vers weiter, nämlich Vers 12. Und dann werden wir feststellen, was es mit Abraham zu tun hat und warum diese Geschichte in der Bibel steht. Vers 12. Sie, also die Angreifer aus dem Osten, sie nahmen auch Lot mit sich, den Sohn von Abrahams Bruder und seine Habe, denn er wohnte in Solom, er wohnte in einem dieser Städte von diesen fünf Königen und zogen davon. Und jetzt ist es nicht nur irgendein Krieg, sondern jetzt ist Abraham, von dem wir lernen wollen, unser Glaubensvater, Abraham ist jetzt ein Betroffener dieses Krieges. Und wir erinnern uns, Gott hatte Abraham herausgerufen aus einem fremden Land, aus der Gegend von diesen vier Königen, wenn man so will, aus diesem fremden Land, aus dem Osten. Und Gott hat diesem Abraham große Verheißung gegeben. Gottes Gnade stand im Beginn, am Anfang des Lebens von Abraham. Und alle die Geschichten, die wir jetzt in unserer Predigtreihe durchgehen, die beschreiben, meine ich, die Reaktion von Abraham auf das, was Gott bereits mit ihm getan hat. Das heißt, wir sehen Abrahams Reaktion auf Gottes Verheißung. Und wir sehen, dass das ein Leben ist voller Hindernisse bis zu ihrer Erfüllung, bis Abraham erlebt, dass Gott seine Verheißung tatsächlich wahr werden lässt. Also Abraham hatte diese große Verheißung bekommen, aber die Frage ist, wie wird Abraham seinen Glauben an diese Verheißungen zeigen, wenn er verschiedene Herausforderungen erlebt? Und wir haben in den letzten Predigten, in dieser Predigtreihe, immer verschiedene Herausforderungen gesehen, die dem Abraham begegnet sind. Im Kapitel 12 hatten wir die Herausforderung der Hungersnot und da war die Verheißung des Landes in Gefahr. Kapitel 13, da ist Abraham wieder zurück in Kanaan, auf dem er nach Ägypten gegangen ist, Kapitel 12, da merken wir, da ist Abraham plötzlich reich und die Frage ist, da kommt es zum Streit mit Lot und da hat er die Herausforderung des Reichtums, wie geht er mit Wohlstand um? Und jetzt im Kapitel 14 ist Abraham herausgefordert, ich würde mal sagen durch ein an sich kein schlechtes Leben. Ihm ging es eigentlich nicht schlecht. Er ist herausgefordert, wenn man so will, durch Erfolg. Oder wie ich heute in der Predigtüberschrift eigentlich sage, durch gute Zeiten. Vielleicht wundert ihr euch, wenn ich jetzt sage, dass ich hier von Erfolg spreche. Und warum ist Erfolg eine Herausforderung für den Glauben? Können wir nicht sogar sagen, dass Segen, Erfolg, gute Dinge, die wir erleben, nicht auch eine Bestätigung der Verheißung sind? Ich meine, Abraham ist doch bestätigt worden, dass er Segen erleben wird. dass er in Kapitel 13 etwas Gutes hatte, den Lot geht weg, aber auch in dem Abraham geht es nicht schlecht. Wir werden später noch sehen, dass er es eigentlich ganz gut hatte. Ja, der Erfolg ist an sich nicht das Problem. Aber der Erfolg und gute Zeiten können für uns tatsächlich zu einer Herausforderung werden. Und Erfolg kann dann auch irgendwann zu Sünde führen. Diese Woche erzählte mir meine Frau eine Geschichte von einer Bekannten, Die war mal in ihrer Jugendzeit zusammen mit einer weltbekannten Person, die aus dem Raum Gießen kommt. Also sie waren damals quasi befreundet gewesen. Also quasi, Mann von Welt war quasi früher der Freund von dieser Bekannten. Und diese Frau sagte nur, ja, wie ist das wohl mit so einem Weltstar zusammen zu sein? Und die Frau sagte nur, früher als er noch nicht so erfolgreich war, war er eigentlich auch ganz angenehm. Und wir verstehen, woher die Redewendung kommt. Erfolg verdirbt den Charakter. Aber verdirbt tatsächlich Erfolg den Charakter? Oder müsste man sagen, Erfolg oder gute Zeiten zeigen, wer ich wirklich bin. Was wirklich in mir drinsteckt. Also Abraham, ich würde sagen, er hatte gute Zeiten erlebt, im Gegensatz nicht schlecht, er hat Reichtum erlebt. Und jetzt stand er vor zwei Versuchungen, zwei Herausforderungen in seinem Glauben. Und die eine Herausforderung, das wird mein erster Punkt sein, die eine Herausforderung ist, die Versuchung an anderen vorbeizuschauen oder vorbeizusehen. Das sind die Verse 13 bis 16. Und die zweite Versuchung wird sein, die Versuchung zu sich selbst aufzusehen, heraufzuschauen. Die Verse 17 bis 24. Lass uns mal die erste Versuchung uns näher ansehen. Die Versuchung an anderen vorbeizusehen. Was machte Abraham, als er die Nachricht hörte, dass sein Neffe Lot unter diesen Verschleppten war. Wir lesen die Verse 13 bis 16 weiter. Es kam aber ein Entflohner und sagte es Abram, dem Hebräer, der bei den Theravinden Mambres wohnte, des Amoritas, der ein Bruder von Eschkol und Anna war. Diese waren Abrams Bundesgenuss. Als nun Abram hörte, dass sein Bruder gefangen sei, bewaffnete er seine 318 erprobten Knechte, die in seinem Haus geboren waren, und jagte jene nach bis dahin. Und er teilte seine Schar nachts auf und überfiel sie mit seinen Knechten und schlug sie und folgte sie bis nach Hobar, das zur linken von Damaskus führt. Und er brachte alle Habe wieder, auch Lot, seinen Bruder, und dessen Habe die Frauen und das Volk brachte er wieder. Jetzt sehen wir hier schon, was ich damit meine, wenn ich sage, Abraham war erfolgreich. Wir sehen hier in Vers 13, Abraham, der wohnte bei diesen Terrabinten oder bei den Eichen, Mammres muss scheinbar ein kannter Ort gewesen sein. Aber es scheint ein Hinweis darauf zu sein, dass Abraham sicher und friedlich wohnte, weil er scheint von diesem Konflikt in diesem Krieg, der gar nicht mal so weit von ihm war, gar nichts mitbekommen zu haben. Und er hatte sogar Verbündete. Er lebte zwar als Hebräer, also er gehörte nicht, er hat sich nicht mit identifiziert, die dort lebten, aber er hatte Verbündete. Er hatte, wie heißt es hier, das waren Abrams Bundesgenossen, also der hatte da Allianzen gehabt. Er hatte Verbindungen gehabt. Ihm ging es nicht schlecht. Und in Vers 14 sehen wir auch, dass Abraham 318 erprobte Knecht in seinem Haus hatte. Wir sehen auch hier Reichtum und auch Macht. Abraham tritt hier so ein bisschen wie auch als König auf, kann man sagen. Oder so eine kleine Privatarmee. Also er scheint nicht ein Pazifist gewesen zu sein. Hatte also eine kleine Privatarmee zu Hause gehabt. Und in Vers 15 und 16 sehen wir auch, dass Abraham sogar jetzt hier wieder erfolgreich war in seinem Feldzug und die vier Könige eingeholt hatte und sogar besiegt hat und nachher alles wieder zurückgebracht hat. Und wir sehen auch irgendwie von gar keinen finanziellen Schäden oder irgendwelchen Nachteilen, die er dort erlebt hat. Aber wir erinnern uns, es war nicht Abrahams Krieg. Das alles, was um ihn herum passierte, berührte ihm im ersten Moment nichts. Erst als sein Neffe Lot unter den Weggeführten war, griff Abraham in den Krieg ein. Und für Abraham scheint es irgendwie gar keine Frage gewesen zu sein, ob er eingreifen sollte oder nicht. Und das ist es, was mich ehrlich gesagt in diesem Text so überrascht. Warum greift Abraham eigentlich ein in den Krieg? Denn wenn ich beurteilen muss in meinem Leben, ob ich in eine Situation eingreife, die mich eigentlich nichts angeht oder nicht, dann stelle ich mir eigentlich zwei Fragen, oder? Die eine Frage ist, verdient die Person, für die ich mich jetzt gerade einsetzen soll, verdient die meine Hilfe? Das ist die erste Frage. Und die zweite Frage ist, kann ich der Person tatsächlich helfen, ohne ein Risiko einzugehen? Und wenn die Antwort auf diese zwei Fragen Ja lautet, dann sind wir normalerweise froh zu helfen, oder? Wenn aber die Antwort Nein lautet, dann neigen wir normalerweise dazu, nicht einzugreifen, uns zurückzuziehen. Und wenn wir kennen das aktuell aus der politischen Lage, Wir fragen uns, der Krieg der jetzt gerade stattfindet, inwiefern müssen wir da als Land eingreifen? Ist dieses Land es wert, dass es unsere Unterstützung verdient? Sind wir da genug mit verbunden? Das ist die eine Frage. Und die zweite Frage ist, können wir uns daran beteiligen ohne uns selbst zu schädigen, ohne selbst Kriegspartei zu werden? Wir wollen aber heute nicht über Politik reden, sondern kennen wir das nicht genau mit unserem Leben? Da streiten sich plötzlich zwei Schüler auf dem Schulhof. Greife ich ein oder nicht? Das kommt darauf an. Ist der, der da gerade kämpft, einer meiner Freunde? Vielleicht. Und wenn ich aber denke, okay, da sind aber zwei viel stärkerer als ich und wenn ich da eingreife, ich kriege eh nur einen. auf den Deckel, ich lasse es lieber. Oder weiter gedacht, wir sind im Zug unterwegs, da ist eine Gruppe von alkoholisierten Fußballfans und die überlässt sich in eine Mitfahrerin. Eine, die wir gar nicht kennen. Greifen wir ein oder greifen wir nicht ein? Wenn auf der Arbeit mein Kollege ein Problem mit seiner Aufgabe hat oder mit dem Chef hat, greife ich ein oder greife ich nicht ein? Das kommt immer darauf an, oder? Wie ich zu der Person stehe und ob ich mich selbst damit schade. Und jetzt, um jetzt ein bisschen persönlicher zu werden, Ich sehe zwei Leute in der Gemeinde, die vielleicht uneinig sind, die im Streit leben. Greife ich ein oder greife ich nicht ein? Muss ich mir die Hände da echt dreckig machen? Und dann sehe ich einen Mitchristen aus der Gemeinde, Sündigen, wo da unweise Entscheidungen treffen. Ehrlich, soll ich da reingreifen? Bei all diesen Beispielen stehen wir vor der Frage, greifen wir ein oder greifen wir nicht ein? Und wir fragen uns, wie nahe stehe ich diesen Menschen und werde ich mich selbst gefährden? Aber wie reagiert Abraham? Abraham denkt absolut nicht in solchen Kategorien. Und das überrascht mich so. Lot hat es nämlich nicht verdient, dass Abraham sich um ihn kümmert, oder? Lot hat sich selber in dieses Schlamassel gebracht. Wir erinnern uns an die letzte Predigt, in Kapitel 13. Lot hatte seine Entscheidung getroffen, in der Nähe von Sodom zu leben. Netzlesen so, er lebte schon in Sodom. Seine Zelte nicht nur am Rand abgeschlagen, er lebte schon mittendrin. Lot war nicht einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Nein, er hatte sich selbst von diesem Segensträger Abraham entfernt. Und dann hat er es ihm immer mehr und mehr hineingezogen. Wir denken an den Frosch, in der letzten Predigt hatte ich ja von dem Frosch gesprochen, der in diesem Topf war und der nicht aus dem Topf raus springt, wenn man das Wasser nur langsam erwärmt. So, der Lot hatte sich Stück für Stück, nicht von Abraham sondern von Abraham entfernt, aber er hat sich Stück für Stück, wenn man so will, weich kochen lassen. Warum sollte jetzt Abraham die Suppe auslöffeln, die der Lot sich eingebrockt hatte? Aber Abraham dachte nicht so. Lot war sein Neffe, der Sohn seines Bruders, aber zweimal erwähnt der Text hier Lot nicht als Neffen oder nicht als Sohn des Bruders, sondern als seinen Bruder Lot. Abraham sah sich in der Verantwortung, dem zu helfen, der abgeirrt war. Er war tatsächlich seines Bruders Hüter. Abraham hatte im Kapitel vorher, 13, nachgegeben im Lot. Aber jetzt war er nicht nachtragend, sondern sogar nachgehend. Abraham hatte nachgegeben und jetzt war er nicht nachtragend, sondern nachgehend. Und dabei war das, was er tat, nicht ohne Risiko, ihm zu helfen. Er sieht sich immer noch mit Lot verbunden und er ist sogar bereit, auch wenn er einen auf den Deckel kriegt, ist er bereit, ihm zu helfen, weil das, was er jetzt gerade tun will, nämlich Lot zu befreien, war nicht ohne Risiko. Er setzte damit sein Leben aufs Spiel, weil schließlich hatten es vier Könige geschafft, gegen die fünf Könige zu gewinnen. Warum sollte es Abraham? Ja, er war reich, gar keine Frage. 318 Soldat in seinem Haus zu haben, das ist schon was. aber doch gegen diese vier Angreifer, da sollte es dann schon noch schwer werden. Das war auch kein kleiner Ausflug, den er zu machen hatte, weil er ist, ich meine, er wohnt ja da, wenn man so ein bisschen die Geografie kennt, so ein bisschen vom Land Kanaan und von Israel und so ein bisschen so, das Ganze spielt sich so ein bisschen so beim Toten Meer ab, so im Süden des Landes und wir sehen hier den Hinweis, der zog dann diesen Angreifer nach, bis nach da, also bis in den Norden des Landes, bis fast schon bei Sagen wir mal, die Libanon-Gruppe in der Ecke. Also er hat wirklich eine Reise damals hingelegt. Dazu war er bereit. Das war er bereit zu machen. Und ich meine, durch das was er vorhatte, da hätte Abraham sich einige mächtige Feinde geschaffen. Können wir uns das erlauben, diese großen vier Reiche zu unseren Feinden zu haben? Aber Abraham macht sich über all diese Dinge gar keine Gedanken, sondern er zieht los. Zumindest, wir wissen ja, wenn er sich Gedanken macht, aber es spielt hier keine Rolle. Er setzte sich dieser Gefahr aus. Warum um alles in der Welt setzt sich Abraham dieser Gefahr aus? Weil die Entführung von Lot hatte noch eine andere Dimension als einfach nur, da wird jetzt jemand weggeführt. Es war nicht einfach etwas, was einer rechtschaffenden Person passierte, sondern es war tatsächlich eine Bedrohung für das Versprechen von Nachkommen und Land, das Abraham gegeben worden ist. Weil schließlich war zu dem Zeitpunkt der Lot Wenn man so will, die einzige Familie, die Abraham hatte. Abraham hatte ihn, seine Frau und den Lot. Alle anderen waren seine Knechte. Und wenn dieses Versprechen Gottes lautete, ich will dich groß machen, ich will dich zu einem großen Volk machen, dann zählte für ihn der Lot mit dazu. Was nützt es, ein gelobtes Land zu haben, wenn jederzeit von einer mächtigen Armee von Ausländern überrannt werden konnte und ins Exil verschleppt werden konnte? Konnte der Herr Abrahams Familie und Land vor der ständigen Gefahr ausländischer Angreifer wirklich schützen? Ja, Gott konnte es tun und tat es auch durch sein auserwähltes Werkzeug, durch Abraham, der den Lot nicht seinem Schicksal überlassen hat. Abraham musste also eingreifen, weil es die Verheißung betraf, die er erhalten hatte. Und jetzt stand er also, merken wie er in der Gefahr stand, an anderen vorbeizuschauen, nämlich an seinen an seinen Mitbruder vorbeizuschauen, nämlich an den Lot vorbeizuschauen, ihn zu vergessen. Und das betrifft ja nur mich. Mir geht es sehr gut. Ich sitze hier unter meiner Eiche, unter meiner Therabinte. Ich habe ja alles, was ich brauche. Aber er dachte nicht nur an sich. Aber er dachte größer. Und auch das wollen wir nicht vergessen. In unseren Räumlichkeiten von unserem Theologischen Seminar haben wir jetzt in den letzten Wochen ein paar dekorative Maßnahmen vorgenommen. Wir haben ein paar Bilder, Porträts aufgehängt von Menschen der Geschichte, der Vergangenheit, Reformatoren natürlich. Aber der Jüngste, den wir da aufgehängt haben, ist eine Person, die noch kurz vor dem Zweiten Weltkrieg gestorben ist oder umgebracht worden ist, nämlich Paul Schneider. Und dieser Paul Schneider hat etwas gesagt, das haben wir uns da drunter geschrieben. Der Paul Schneider, der bekannte Prediger aus Buchenwald. Er hat gesagt, wir haben uns diesen Kampf nicht ausgesucht, müssen ihn aber um des Evangeliums willen kämpfen. Wir haben uns diesen Satz bewusst aufgehängt, um zu sagen, manchmal gibt es Streitigkeiten und Konflikte, denen wir gerne aus dem Weg gehen würden. Eigentlich wollen wir da gar nicht hineingezogen werden. Aber die Botschaft heute ist, wir suchen uns unsere Kämpfe nicht aus. Wir würden am liebsten an dem anderen vorbeischauen, ihn in Ruhe lassen. Aber eigentlich wollen wir uns in Ruhe lassen. Ja, wir können nichts dafür, dass Mitglieder unserer Gemeinde in Schwierigkeiten geraten oder auf Abwegen geraten. Aber dadurch werden auch wir hineingezogen in diesen Kampf. Und dann stellt sich die Frage, ob wir zu Segenskanälen werden wollen im Bereich Gottes, wie es Abraham gewesen ist. Und das Neue Testament greift diesen Gedanken an mehreren Stellen in den Neu-Testament-Briefen auf. Und beschreibt eigentlich das, was Abraham getan hat, auch für Mitglieder der Gemeinde. Zum Beispiel Galater 6, Vers 1. Da schreibt Paulus, Brüder, wenn auch ein Mensch von einer Übertretung übereilt wurde, und jetzt kommt es, so helft ihr, die ihr geistig seid, einem solchen Geist der Samspur wieder zurecht. Das Problem deiner Mitchristen ist doch dein Problem. Oder Jakobus 5, 19-20. Brüder, wenn jemand unter euch von der Wahrheit abwirbt und es führt ihn einer zu Umkehr, so soll er wissen, wer einen Sünder vor seinem Irrweg zu Umkehr führt, der wird eine Seele vom Tod erretten und eine Menge Sünde zudenken. Also wir kämpfen heute gewissermaßen einen anderen Kampf als Abraham und Lot damals gekämpft haben, leibhaftig. Aber es geht bei uns immer noch um die Verheißung. Es ist ein geistlicher Kampf. Und wir sollten uns da nicht blenden lassen, gerade wenn es unseren Angehörigen, Familie, Freunde, Nachbarn, aber vor allen Dingen auch Gemeindemitgliedern schwierig ist, dann geht es auch um uns. Und jetzt die Frage an uns, wie viele Tränen haben wir schon für unseren Lot vergossen? Haben wir einen Lot im Leben, der uns beschäftigt? Wie viele Gebete haben wir schon in den Himmel geschickt für unseren Lot? Und wie viel Einsatz, wie viel Mühe, wie viel Zeit Hast du bereits aufgebracht. Ja, was ist, wenn du irgendwo ein Gebetsanliegen mitgeteilt bekommst, am Freitag vielleicht hier in der Bibelstunde und bekommst mit, da hat jemand gerade zu kämpfen mit einer Sorge. Okay, ist die Bereitschaft da, sich mit dieser Person mal zu treffen? Also wir müssen jetzt nicht bis nach Dahn fahren oder bis in den Norden des Landes, sondern vielleicht mal bis zu einem Café oder bis zum Haus unseres Gemeindemitglieds. Also Abraham wurde zu einem Segenskanal. Aber wir merken, Gottes Verheißung kann nicht aufgehalten werden. Gott hatte versprochen, Abraham zu einem großen Namen zu machen. Und das gab Abraham den Mut, in den Kampf zu ziehen. Und selbst mit großen Königen, es mit großen Königen aufzunehmen. So, wir sehen also, Abraham hat diese erste Versuchung, einem anderen vorbeizuschauen, sich nicht um ihn zu kümmern, die hatte Abraham gemeistert. Aber es war also noch eine zweite Versuchung aufregend. Wir lesen die Verse 17 bis 24. Als aber Abram von der Schlacht gegen Kedor, Laomer und die Könige, die mit ihm waren, zurückkehrte, ging ihm der König von Sodom entgegen in das Tal Shaveh, das ist das Königstal. Aber Melchisedek, und jetzt kommt diese Person, von der wir vorher in Hebräer gelesen haben, aber Melchisedek, der König von Salem, brachte Brot und Wein herbei und er war ein Priester Gottes des Allerhöchsten. Und er segnete ihn und sprach, gesegnet sei Abram von Gott, dem Allerhöchsten, dem Besitzer des Himmels und der Erde, und gelobt sei Gott, der Allerhöchste, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat. Und Abraham gab ihm den zehnten von allen. Der König von Sodom sprach zu Abraham, Gib mir die Seele, und die habe, behalte für dich. Abraham aber sprach zu dem König von Sodom, Ich gebe meine Hand auf zu dem Herrn, zu Gott, dem Allerhöchsten, dem Besitzer des Himmels und der Erde, dass ich von allem, was dir gehört, nicht einen Faden noch Schuhriemen nehmen will, damit du nicht sagen kannst, ich habe Abraham reich gemacht. Nichts für mich, nur was die Knecht gegessen haben und den Teil der Männer Anna, Eschkon und Mama, das waren diese, die mit mir gezogen sind, also seine Bundesgenossen, sie sollen ihren Anteil haben. Abraham kehrt also erfolgreich aus dieser Schlacht zurück Und es wartet eigentlich ein zweiter Kampf auf ihn, eine zweite Herausforderung, eine zweite Versuchung nach seinem Erfolg. Die Herausforderung, ich habe sie ja in der Überschrift so genannt, zu sich selbst aufzuschauen. Weil die Herausforderung, die hier auf ihn wartet, ist Stolz und Ehre. Die Versuchung, groß über sich selber zu denken. Ja, Abraham ist von Gott verheißen worden, dass er einen großen Namen bekommen wird. Kapitel 12, Verse 1-3. Und wisst ihr was, das Spannende ist hier, Abraham hat tatsächlich den großen Namen. Er kommt aus der Schlacht zurück und die Könige stehen Schlange, um mit ihm zu reden. Wir sehen hier in Vers 17, der König von Sodom tritt ihm entgegen im Königstal. So, Abraham. Und der König ist da, da kommt jetzt ein anderer entgegen. Dann Kapitel 18 drängt sich noch so ein anderer König vor, der Melchisedek. Also sie stehen quasi Schlange, um diesen großen Abraham jetzt zu begegnen. Also Abraham hat tatsächlich schon einen großen Namen bekommen. Und diese zwei Könige, die stehen uns ganz bewusst im Kontrast gegenüber. Einerseits der König von Sodom und andererseits der König von Salem. Der heißt Melchisedek. So, der König von Sodom hat irgendwie keinen Namen. Zumindest mal hier nicht. Und ich denke, dass diese Könige uns ganz bewusst gegenübergestellt werden. Der Melchisedek, der kommt dann mit Wein und Brot und einem Segen an. Und was er eigentlich deutlich macht in den Versen 19 bis 20, er segnet ja Abraham. Interessanterweise, der Melchisedek, der ist eben nicht vom Stammbaum von Abraham. Er gehört nicht zu diesem erwählten Volk. Aber er ist ein Priester Gottes. Wir haben in der Geschichte Israels immer wieder Leute, die von außen an das Volk Gottes herankommen. Hier haben wir den Melchisedek. der nicht zu dem Volk der Juden gehört, der außerhalb dieser Reihe ist, und er segnet Abraham und er macht sich erkennbar als wirklich ein Diener Gottes, als Diener des Allerhöchsten. Und er macht klar, Abraham, den Sieg, den hast dich du eingefahren, den Sieg hat Gott, der Allerhöchste, eingefahren. Da sagt er mich ausdrücklich im Vers 20, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat. Und dieser Melchisedek, unser Vorstand, der Abraham, hat Krieg geführt und gewonnen. Und jetzt gibt er 10% an den Melchisedek ab. Der König von Solom, der auftritt, der tritt ganz anders auf. Der kommt eigentlich mit schroffen und widerwilligen Worten. Er machte Abraham ein handfestes Angebot und schlug einen Deal vor, in Vers 21. Er sagt, Abraham, du hast einen Sieg eingefahren. Ich erkenne das an, dass Du uns gerettet hast, weil der König von Sodom, der ist ja von Abraham eigentlich gerettet worden, weil er gehörte auch zu diesen fünf Stadtkönigen. Okay, ich erkenne das an, Du hast uns gerettet, gib mir die Leute und Du behältst die gesamte Beute. War das nicht verlockend für Abraham? Hätte Abraham nicht die Ehre einstecken können? Weil Abraham hätte tatsächlich das Recht gehabt, er ist der Gewinner gewesen und menschlich gesehen hätte er das Recht gehabt, alles zu nehmen. Er hatte sie nämlich alle befreit, das war damals das Recht. Aber Abraham erkannte, der Sieg war Gottes Sieg. Und jetzt zu meinen, es selbst geleistet zu haben, würde nicht der Wahrheit entsprechen. Ich kenne diese Versuchung. Es sieht immer ähnlich aus. Vor der Predigt sieht es immer so aus. Da falte ich ganz demütig meine Hände im übertragenen Sinn und sage, Gott, ich weiß nicht, was ich zu sagen habe, wenn du nicht eingreifst und die richtigen Worte schenkst. Keine Ahnung. Wenn die Predigt dann gut geworden, was immer auch gut ist, dann sind es nicht mehr die demütigen, gefeilten Hände, sondern die stolzen Hände, die sich selbst auf die Schulter schlagen. Wir haben das vielleicht auch, wenn vor der Arbeit, vor der Prüfung, die ansteht in der Schule, da beten wir vielleicht ganz demütig und erkennen unsere Schwächen und unsere Bildungslücken und wenn die Prüfung dann mit einer Eins absolviert worden ist, dann haben wir halt die Wir haben halt gewusst, was wir nicht lernen müssen und was wir lernen müssen. Dann sind wir doch gar nicht mal so schlecht gewesen. Also wir kennen diese Versuchen, die Abraham hatte, oder? Einerseits vorher, okay, können wir das wirklich? Andererseits, wenn es dann geklappt hat, die Gefahr, es auf meine eigene, mir selbst zuzuschreiben, was ich erreicht habe. Und das, was der König von Sodom vorhat, scheint für Abram zunächst attraktiv vielleicht zu sein. Er sollte die Ehre für den Sieg bekommen und großen Reichtum bekommen. Und ich meine, was hätte er nicht mit dem Reichtum alles Gutes machen können, oder? Und hat Gott eigentlich nicht versprochen, dass er ihn segnen möchte? Und kann das nicht ein Segen Gottes sein, jetzt wieder auch jetzt vom König von Sodom die Sache entgegenzunehmen? Die Versuchung, die der Lot, Kapitel 13 hatte, die hatte Abram jetzt in Kapitel 14. Nimm doch das Gute, nimm doch den ganzen Reichtum. Aber er macht ja nicht denselben Fehler, den er damals in Ägypten gemacht hatte, weil interessant ist, als er in Ägypten war, da hatte Abraham scheinbar keinen Skrupel, Geld von jemand anderem anzunehmen. Erinnern wir uns noch, da ging es darum, dass Sarah, seine Frau, also der Pfarrer interessierte sich für Sarah, seine Schwester oder seine Frau, und hat in Abraham dann ganz viele Kamele und so weiter zugestellt. Da scheint Abraham gar kein Problem zu haben, nämlich gerne entgegen. Hier sagt er, Hey, nicht ein Schnurrsenkel von dir. Ich will mich absolut nicht bereichern lassen. Warum? Abraham wollte keine Abkürzungen nehmen. Er hätte natürlich auf sich gucken können, was er erreicht hat. Er sagt, nein, Gott ist der Herr. Er bekommt die Ehre und sagt auch ganz klar, auf diese Verheißung darf kein schlechtes Licht geworfen werden. Von dem König von Sodom, und wir sagen ja manchmal, wenn ganz schlimme Zustände herrschen, unmoralische Zustände herrschen, sagen wir manchmal, ihr verhältet sich wie in Sodom und Gomorra. Sodom und Gomorra ist ein Ausdruck von Perversion, von Schlechtigkeit. Das wissen wir. Und Abraham sagt, von diesem König nehme ich nichts an. Weil wenn ich das mache, ja, dann gewissermaßen verunreinige ich auch die Verheißung, die wir bekommen haben. Ihr müsst euch mal vorstellen, wenn jetzt zum Beispiel ein Pornoproduzent anbieten würde, uns als Gemeinde ganz viel Geld zuzustecken. Und man sagt, ja, dafür kann man große Dinge für Gott tun. Ne, damit wollen wir nichts zu tun haben. Aber er könnte vielleicht versucht gewesen sein, eine Abkürzung zu nehmen, Geld zu nehmen, Reichtum zu bekommen von Menschen, die unmoralisch sind und damit vielleicht zur Ehre, zu Segen zu empfangen, die aber nicht im Sinne von Gott sind. Und er sah diese Abkürzung, die da ist, und ich frage mich manchmal, Warum steht hier im Vers 17, der ist im Tal der Könige, und da kommt ihm der König von Sodom entgegen, so als wollte er jetzt mit ihm reden. Und dann drängt sich im Vers 18 der Melchisedek dazwischen. Bevor der Sodom das Angebot macht und Abraham vielleicht auf die Idee kommt, darauf einzustimmen, sagt, gute Idee, kommt der Sodom und der Abraham muss anerkennen, ja stimmt, kommt der Melchisedek und der Abraham muss anerkennen, stimmt, der Melchisedek hat recht. Gott, der Allerhöchste hat das gemacht. Also ich frage mich, warum dieses Zuerst der König von Sodom entgegenkommt und dann der Märchis Selig da quasi so wie so dazwischen kommt. Kann es sein, dass Märchis Selig auch den Abraham bewahrt? Ich weiß es nicht. Aber was wir hier sehen, dass der Abraham nicht bereit ist, Abkürzungen zu akzeptieren, um zum Segen zu kommen. Und das finde ich spannend. Und ich meine, dass uns das auch eine große Lehre sein kann, dass wir manchmal den Segen, den Gott uns verspricht, manchmal auch schneller entgegennehmen wollen. Wir wollen eine Abkürzung nehmen. Zum Beispiel das Thema Sex vor der Ehe. Warum bis zur Ehe warten? Kann der Segen Gottes, die gute Gabe Gottes nicht schneller zu uns kommen, als wenn wir uns vorschreiben lassen bis zur Ehe zu warten? Oder muss ich das immer so ganz genau nehmen auf der Arbeit? Andere machen es doch auch. Warum soll ich diesen Vorteil nicht gerade mitnehmen? Aber so dachte Abraham nicht über die Verheißungen Gottes, über Abkürzungen nach. Das ist die Frage an uns, auf welche Versprechen können wir nicht warten und sind versucht, Abkürzungen zu nehmen, anstatt auf Gott zu warten. Und Gott oder Abraham lehnte hier die Plünderungen ab von Sodom, weil er wollte sich nur von Gott reich machen lassen. Sind unsere Reichtümer, die wir haben, ein Zeichen des Segens Gottes oder sind unsere Reichtümer ein Zeichen unserer eigenen Gerissenheit, unserer eigenen moralischen Kompromissbereitschaft? Aber etwas, und ich möchte auch ehrlich sein mit uns, wir gehen durch das Leben von Abraham und wir fragen uns, wie sieht Glauben an einer Verheißung aus? Und ich möchte ehrlich mit euch sein, dies sieht nicht immer gleich aus. Weil in dem ersten Teil meiner Predigt habe ich gesagt, was Abraham macht, ja, da ist eine Verheißung, was macht Abraham? Abraham greift ein in einen Konflikt, der gar nicht sein Konflikt ist. Aber was Abraham macht ist, er geht aktiv vorwärts, er wartet nicht, sondern geht los. Das bedeutet Kampf. Für ihn bedeutet hier Glaube gleich Kampf. Und beim zweiten Teil ist es nämlich kein Kampf um die Verheißung, sondern Warten auf Gott. Merkt ihr, wie es kompliziert ist zu unterscheiden? Wann muss ich etwas tun und wann muss ich etwas lassen? Und das zieht sich durch das Leben von Abraham immer wieder durch. Manchmal muss er für das Land kämpfen und muss bleiben in Kapitel 12. Und manchmal, Kapitel 13, kann er das Land einfach gehen lassen. Und hier muss er wieder kämpfen, in Kapitel 14. Und es braucht Weisheit zu unterscheiden. Wo bedeutet Glaube manchmal weniger zu tun, als wir wollen? Oder wo bedeutet Glaube manchmal mehr zu tun, als wir meinen, fähig zu sein? Das sieht nicht immer gleich aus. Manchmal sieht es bei Adam aus, er muss losziehen, manchmal muss er sagen, er muss warten. Und am Ende dieser Predigt muss ich noch etwas zugeben, nämlich, dass ich etwas ausgelassen habe zu sagen. Angenommen diese Predigtreihe durch das Leben von Abraham ist wie so eine Serie auf Netflix. Also eine Predigtreihe oder eine Serie, ein filmseriöses Leben von Abraham. Und Gott als Filmproduzent würde dann immer so einzelne Episoden machen. Und meine heutigen Produzenten wissen ganz genau, am Ende einer Episode muss was sein, damit man weiterguckt? Ein Cliffhanger muss da sein, oder? Da muss so ein Cliffhanger sein, so die Spannung, wie wird die Geschichte wohl weitergehen? Und am Ende dieses Kapitels haben wir tatsächlich einen Cliffhanger. Nämlich, wir haben hier eine Person, die irgendwie speziell ist. Der Melchisedek taucht hier auf. Und wir haben endlich gesagt, Wir wissen gar nicht, wo kommt der plötzlich her? Wo war der die ganze Zeit vorher? Wir kennen diesen König irgendwie gar nicht. Ja, wir wissen, der ist der König von Salem, König des Friedens, König von Jerusalem vielleicht, die Stadt, kann sein. Jerusalem, möglicherweise Stadt des Friedens. Und dann heißt er ja noch, und das haben wir ja vorher in Hebräa gelesen, der heißt Melchisedek, König der Gerechtigkeit. Aber wir wissen, er kommt nicht aus dem jüdischen Volk, der hat keinen Stammbaum, wir wissen auch nachher nicht mehr, wie es über ihn weitergeht. Das ist so eine geheimnisvolle Person. Und jetzt stellt euch vor, in den jüdischen Familien, die haben diese Geschichten aus dem Argentestament gelesen. Und die Eltern lesen ihren Kindern diese Geschichte vor. Und dann ein Kind so, ja du Papa, Wer ist denn eigentlich dieser Mann? Abraham ist doch dieser große Mann. Abraham ist doch unser Glaubenspartner. Was macht denn dieser Melchisedek hier? Warum? Der muss doch irgendwie so groß sein, dass selbst unser großer Vater Abraham ihm den Zehnten gegeben hat. Ja, und Papa, wo kommt der eigentlich her? Der gehört doch gar nicht zu uns. Ja, der ist doch irgendwie nicht von uns. Der ist irgendwie noch nicht von Abraham. Und der hat ja gar keinen Anfang, gar kein Ende. Papa, weißt du, dass da noch irgendwie mehr kommt mit in der Geschichte? Ja, es ist ein Cliffhanger und der Cliffhanger wird gleich nochmal bestätigt im Alten Testament, nämlich im Psalm 110, kommt nochmal die Erwähnung, das ist ein provetischer Psalm, da wird jemand kommen, ein König, der nach der Ordnung Melchizedek ist. Aber dann, im Neuen Testament, wir müssen also die Serie wirklich, wir haben es hier in der Predigt mal gelehrt, durchbinchen oder wie heißt das, wenn man eine Serie durchguckt? Ja, wir müssen dann mal, aber ein Schlag heißt das meine ich, wenn man es durchguckt. Wir müssen bis zum Neuen Testament lesen und dann stellen wir fest, in Hebräa, Hebräer 7 haben wir vorhin gelesen, der Melchisedek, das ist eine historische Person, den gab es damals wirklich. Aber der Melchisedek ist ein Hinweis auf Jesus. Und was der Hebräerbrief dann macht, sagt, ja, ihr habt immer von dem Melchisedek gelesen in der Bibel? Im 1. Mose? Und ihr wisst nicht, wer das ist? Und das müsste ein großer Mann sein? Wisst ihr was? Hier ist noch viel, viel mehr als Melchisedek. Ja, Jesus und Melchisedek, die sind sich ähnlich. Beide sind Könige und Priester zugleich. Der Melchisedek ist König und auch Priester. Er segnet ihn, er bekommt den Zehnten. Beide, Jesus als auch Melchisedek, sind ohne Anfang, ohne Ende gewissermaßen. Beide kommen, um uns, damals Abraham, uns zu segnen. Beide übrigens mit Brot und Wein, auch im Abendmahl. Und was der Schreiber des Hebräerbriefes macht, ist zu sagen, der Melchisedek ist eine geheimnisvolle Person, ein musköserer als Abraham, aber hier ist jemand noch mehr als Melchisedek, weil dieser Jesus ist nicht nur König und Priester, sondern er ist das Opfer selbst. Und das macht der Hebräerbrief deutlich. Melchisedek ist wie ein Schatten auf Christus hin. Er ist das Opfer noch selbst. Es ist er mehr als Melchisedek, der möglich gemacht hat, dass die Verheißung, die an Abraham gegeben worden ist, aus ihm ein Segen für alle Völker werden kann. Nämlich weil Jesus selbst das Opfer ist. Die Schuld und all das Versagen, was selbst Abraham immer wieder begegnet, auf sich nimmt. Deshalb müssen wir am Ende dieses Kapitels sagen, ja, Abraham war erfolgreich. Aber ist er der große Sieger? Ja, er ist mutig in den Kampf gezogen, erfolgreich zurückgekommen. Aber die ganz große Figur ist eigentlich der Mechizedek. Er ist der Größere. Er bekommt die 10%. Und wir dürfen aber hier mit diesem Kapitel wissen, es gibt noch jemanden, der größer ist als der Mechizedek und das ist Jesus Christus. Und er ist jeden Einsatz wert. Weil er seine Verheißung an uns erfüllen wird. Und deshalb kriegt er eben nur 10%. Nach Römer 12 kriegt er 100% unser ganzes Leben. Amen.
Wie gute Zeiten für dich zu einer Gefahr werden können
Series Abraham: ein Leben im Glauben
Die Gefahr, an anderen vorbeizuschauen
Die Gefahr, zu sich selbst aufzuschauen
Sermon ID | 625231231363682 |
Duration | 42:35 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Genesis 14 |
Language | German |
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