
00:00
00:00
00:01
Transcript
1/0
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Wir wollen weitermachen in unserer Reihe durch den Titusbrief. Und heute sind die Verse Kapitel 2, Vers 15 bis Kapitel 3, Vers 2 dran. Ich lese uns aber Gottes Wort bereits ab Titus, Kapitel 2, Vers 11. Denn die Gnade Gottes ist erschienen, die heilbringend ist für alle Menschen. Sie nimmt uns in Zucht, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in der jetzigen Weltzeit. Indem wir die glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus, der sich selbst für uns hingegeben hat, um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für sich selbst ein Volk zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun. Jetzt der Abschnitt für heute. Dieses sollst du lehren und mit allem Nachdruck ermahnen und zurechtweisen. Niemand soll dich gering schätzen. Erinnere sie, dass sie sich den Regierenden und Obrigkeiten unterordnen und gehorsam sind, zu jedem guten Werk bereit. Dass sie niemand verlästern, nicht streitsüchtig sind, sondern gütig, indem sie allen Menschen gegenüber alle Sanftmut erweisen. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus, kennt ihr das? Ihr habt eine Geschichte erlebt, die total lustig war. Ihr lacht jetzt noch, wenn ihr daran denkt. Und deswegen wollt ihr unbedingt, dass andere das auch hören. Also fangt ihr an, diese Geschichte anderen zu erzählen. Ihr seid immer noch total am Lachen, aber irgendwie kriegt ihr nicht so richtig den roten Faden hin. Ihr fangt mehrfach wieder an, die Pointe passt nicht, die Geschichte ist fertig, ihr lacht immer noch und schaut erwartungsvoll die anderen an. Außer euch lacht keiner. Ihr habt es irgendwie vergeigt. Das kennt vermutlich jeder, solche Situation. Es ist vielleicht ein bisschen peinlich, man erwartet, alle anderen lachen auch, keiner lacht. Aber irgendwann lacht man dann zusammen drüber, dass keiner gelacht hat und weiter geht's. Zumindest unter guten Freunden. Dabei war die Geschichte doch wirklich passiert. Und sie ist auch wirklich lustig. Aber euer Vortrag Der war echt schlecht. In solchen Geschichten, die man erlebt hat, da ist es ein kurzer, peinlicher Moment, wenn man das Botschaften vergeigt. Aber was ist, wenn so etwas oder so etwas ähnliches bei der wichtigsten aller Botschaften passiert? Beim Evangelium von Jesus Christus. Das ist fatal. Ja, die Botschaft ist großartig. Es ist die Botschaft Gottes. Die Botschaft des Gottes, der alles gemacht hat und der dein Leben jede Sekunde am Leben erhält. Aber die Botschafter versagen. Und weil das so fatal ist, schreibt Paulus im Titusbrief fast überall, was die Botschaft ist. Diese Botschaft und was sie für Folgen hat für dein Leben in der Praxis. Das muss klar sein. Aber hier im letzten Vers von Kapitel 2 sagt er, wie man mit dieser Botschaft umgehen soll. Es ist sozusagen nicht mehr das Was, sondern jetzt das Wie. Beziehungsweise eigentlich sagt er konkret, wie Titus mit dieser Botschaft umgehen soll. Und dann auch am Anfang von Kapitel 3 in den ersten beiden Versen, wie wir alle Christen mit dieser Botschaft umgehen sollen. Und um das Wie zu verstehen, müssen wir erstmal klären, was das Was ist. Was ist das für eine Botschaft, die Paulus dem Titus weitergesagt hat und die Titus jetzt allen anderen weitersagen soll. In der letzten Predigt über Titus hatte ich euch das Bild eines Autos gegeben. Die Botschaft ist wie das Navi, wie das Navigationsgerät. Und wie das Benzin eines Autos. Wenn wir einfach nur mal im Kapitel 2 bleiben und ihr euch vielleicht zurückerinnert, dann ist das Navi zum Beispiel die ersten 10 Verse. Aufforderungen, Gebote. Paulus sagt den Christen über den Botschafter Titus, wie sie leben sollen. Und zwar vor allem in der Gemeinde. als Männer und als Frauen, als Junge und als Alte, als Sklaven und als Pastoren. Nach Vers 10 ist die Richtung klar. Wie soll man als Christ, als Nachfolger Jesu Christi leben? Aber auch klar ist, nur das Navi reicht nicht, um vorwärts zu kommen. Wenn man nur ein Navi hat, weiß man zwar, wo es hingeht, aber man kommt einfach nicht voran. Die Kraft fehlt, der Kraftstoff. Und deswegen gibt Paulus uns nicht nur das Navi, sondern auch das Benzin. Und in Kapitel 2 sind das die Verse 11 bis 14. Und dieses Benzin, dieser Kraftstoff, das sind die Verse 11 bis 14. Es ist das Evangelium. Bei den Geboten geht es darum, was wir tun sollen. Beim Evangelium geht es darum, was Gott für uns und ohne uns getan hat und in der Zukunft auch tun wird. Und zwar hat Gott das alles getan, um uns überhaupt dazu zu befähigen, das zu tun, was wir tun sollen. Dahin zu fahren, wo das Navi uns hinweist. Paulus nennt das Evangelium hier in Vers 11 die Gnade Gottes. Und in Vers 12 schreibt er dann, diese Gnade nimmt uns in Zucht. Sie gibt uns die Kraft, sie befähigt uns dazu, nach den Geboten Gottes zu leben. Also was er zum Beispiel hier in den ersten zehn Versen schreibt. oder um im Bild zu bleiben, das Evangelium, die Gnade Gottes, gibt uns die Kraft, mit unserem Leben den Weg zu fahren, den das Navi uns anzeigt. Das ist die Botschaft. Aber was soll Titus jetzt ganz konkret mit dieser Botschaft machen? Und darum geht es jetzt im letzten Vers des Kapitels, Vers 15. Paulus schreibt dieses, also diese Botschaft, sollst du lehren und mit allem Nachdruck ermahnen und zurechtweisen." Ja, so sollst du es lehren, mit allem Nachdruck ermahnen und zurechtweisen. Wenn Paulus das hier gleich dreimal sagt, dann wird, glaube ich, eine Sache deutlich, nämlich, Titus, Junge, das ist wichtig. Ja, die Botschaft, die kennst du. Ich habe sie dir aufgeschrieben. Die Botschaft ist wahr. Das habe ich dir immer wieder gesagt. Aber jetzt geht es mir um noch was. Die Botschaft ist auch wichtig, überlebenswichtig. Und deswegen lehre sie, ermahne mit ihr und zwar mit Nachdruck und weise anhand von ihr zurecht. Warum? Weil es Gottes Botschaft ist. Und weil Gott die wichtigste Person in dieser Wirklichkeit ist, deswegen ist diese Botschaft auch die wichtigste Botschaft überhaupt. Und deswegen ist mein Thema für heute Morgen Gottesbotschaft und seine Botschafter. Und wir wollen uns drei Dinge anschauen. Erstens, sei bereit für Gottesbotschaft. Zweitens, sei bereit für Gottesbotschafter. Und drittens, sei bereit, Botschafter für Gott zu sein. Sei bereit für die Botschaft, für den Botschafter und sei bereit, Botschafter für Gott zu sein. Herr Paulus schreibt in der ersten Hälfte von Vers 15, wir haben das schon gesehen, diese sollst du lehren und mit allem Nachdruck ermahnen und zurechtweisen. Es geht also um die Botschaft. Nun haben wir hier einige Schwierigkeiten oder vor allem eine Schwierigkeit. Wenn man so Theologen fragt, dann nehmen sie die beiden Timotheusbriefe und hier diesen Titusbrief und sie sagen, das sind die Pastoralbriefe. Und der Grund, warum sie das machen, ist ganz einfach. Paulus hat diese Briefe ganz konkret an junge Pastoren geschrieben. Timotheus und hier Titus. Die anderen Briefe, die Paulus geschrieben hat, die hat er entweder an Gemeinden geschrieben oder an normale Gemeindemitglieder. Diese drei Briefe gehen an Pastoren. Jetzt ist es so, die allermeisten Leute, die die Bibel lesen, sind keine Pastoren. Also müssen wir, wenn wir diese Briefe lesen, immer wieder die Brücke schlagen von den Anweisungen, die an einen Pastor gegeben sind, zu uns. Und wisst ihr, was das Gute ist? Das geht. Woher weiß ich, dass das geht? Ich weiß es, weil Gott in seiner Weisheit bestimmt hat, dass diese Briefe Teil von seinem Wort sind. Und deswegen sind sie Gottes Wort auch für uns, nicht nur für Pastoren. Aber wir müssen eben immer wieder überlegen, was heißt das, was Paulus jetzt einem jungen Pastor schreibt für mich, auch wenn ich kein Pastor bin? Wenn Paulus jetzt also einen Pastor dazu auffordert, diese sollst du lehren und mit allem Nachdruck ermahnen und zurechtweisen, dann macht das für alle Christen eben deutlich, wie wichtig diese Botschaft ist. Oder anders formuliert, sei bereit für diese Botschaft. Das ist mein erster Punkt. Sei bereit für Gottes Botschaft. Ähm, noch was. Wenn du nachher die Sabine triffst, dann sag ihr bitte, dass wir uns morgen erst um neun treffen. Hast du das verstanden? Zwei Minuten später. Vergiss bitte nicht, der Sabine zu sagen, neun Uhr. Und kurz bevor man das Haus verlässt, denkst du bitte dran, Sabine, neun Uhr. Bitte vergiss es nicht. Jeder von uns kennt solche Gespräche. mit Arbeitskollegen, Ehepartnern, Kindern oder anderen Familienmitgliedern. Und wenn man gefühlt 35 Mal dran erinnert wird, dann ist man irgendwann genervt und antwortet dann sowas wie, ja, ich weiß, ich hab's verstanden. Aber was drückt der andere aus, wenn er einen so oft daran erinnert? Er drückt aus, diese Sache ist wirklich wichtig. Die Botschaft, die ich dir gebe, darfst du nicht vergessen, sie ist so wichtig. Und genau deswegen sagt Paulus das hier in Vers 15 gleich dreimal, lehren, ermahnen, zurechtweisen. Das ist die Kernaufgabe, die Titus als Pastor in Kreta hat. Ja, ein Pastor macht ja den ganzen Tag recht viel. Pastor ist irgendwie gleichzeitig Seelsorger, Manager, Vermittler, Organisator, Führungskraft, alles in einer Person. Aber vor allem ist er Lehrer der Botschaft. Und wenn er lehrt, soll er das so machen, dass die Wichtigkeit, ja die Ernsthaftigkeit der Botschaft deutlich wird. Es geht schließlich um Leben und Tod oder noch genauer um ewiges Leben und ewigen Tod. Vielleicht erinnert sich noch der ein oder andere, ich habe vor einigen Wochen diese Geschichte erzählt von dem Zirkusclown, der im benachbarten Dorf neben dem Zirkus einen Brand melden wollte, weil der Zirkus in Brand geraten ist und tragischerweise von den Leuten nicht ernst genommen wurde. Mit der fatalen Folge, dass nicht nur der Zirkus, sondern das ganze Dorf abbrannte. Eben, weil man Clowns nicht ernst nimmt. Und deswegen schreibt Paulus ein paar Verse vorher, in Vers 7 von Kapitel 2 im Titus, wenn du lehrst, dann bewahre einen würdigen Ernst. Oder anders formuliert, lehre so, dass man dich ernst nimmt. Oder besser, dass man die Botschaft ernst nimmt. Die Verantwortung liegt also beim Botschafter, beim Verkündiger. Er hat die Verantwortung Gottes Wort zu studieren, um es wirklich zu verstehen. Er hat die Aufgabe hier in der Predigt es gut zu erklären, es anschaulich zu machen. Er hat die Aufgabe die praktischen Folgen für das Leben zu zeigen und so zu sprechen, dass man auch gut zuhören kann. Und der Punkt hier ist, er muss so reden, dass deutlich wird, das hier ist wichtig. Ja, es ist überlebenswichtig für jeden, der das hört. Die Verantwortung, sagt Paulus, liegt beim Verkündiger. So, jetzt sind aber die meisten von euch keine Pastoren oder Ältesten, aber einige schon. Und andere von euch bereiten sich gerade darauf vor, das mal zu werden. Und wieder andere wissen vielleicht auch gar nicht, dass es irgendwann mal in ihrem Leben Realität wird. Für euch alle muss eine Sache klar sein. Sei bereit, die Last zu tragen, dass du hier keine inspirierenden Geschichten erzählst, keine effektive Lebenshilfe gibst, sondern eine todernste und überlebenswichtige Botschaft zu verkündigen hast. Und deswegen geht es nicht darum, die Botschaft irgendwie schön zu verpacken, schön anzustreichen, irgendwie die Sachen abzuhobeln, die vielleicht ein bisschen unangenehm sind, sondern die Botschaft zu lehren und damit zu ermahnen und zurechtzuweisen. Die Verantwortung, sagt Paulus, liegt bei dir, Titus, beim Verkündiger. Aber nicht nur. Die Verantwortung liegt genauso beim Hörer, also bei dir, bei jedem Christen. Jesus sagt immer wieder zu der Volksmenge, wer Ohren hat zu hören, der Hörer. Paulus schreibt einmal den Thessalonischen und erlobt sie dabei. Darum danken wir auch Gott unablässig, dass ihr, als ihr das von uns verkündigte Wort Gottes empfangen habt, es nicht als Menschenwort aufgenommen habt. sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, das auch wirksam ist in euch, die ihr gläubig seid. Die Thessalonicher haben nicht einfach das wie eine Geschichte unter vielen aufgenommen, was Paulus ihnen erzählt hat, sondern sie haben begriffen, das ist Gottes Botschaft an mich ganz persönlich. Und deswegen ist die Frage an dich, wie hörst du? Bist du bereit für Gottes Botschaft? Es ist nicht in erster Linie so, dass ich hier spreche oder irgendein anderer Prediger. Natürlich sprechen wir im biologischen Sinne. Aber in erster Linie ist es Gott, der durch die Predigt zu dir spricht. Deswegen ist die Frage, wie hörst du auf Gottes Botschaft? Wie gehst du mit deiner Verantwortung um? Was tust du, um wirklich für Gottes Botschaft bereit zu sein? Möcht ihr ein paar praktische Ratschläge geben? Ich weiß, ich mach das öfter, aber weil's so wichtig ist, mach ich's immer mal wieder. Erster, ganz wichtiger Ratschlag, geh Samstag früh genug ins Bett. Richtet sich, glaub ich, vor allem an jüngere Leute, den Älteren brauch ich das gar nicht zu sagen. Zweitens, liest den Abschnitt vorher und macht dir schon mal Gedanken drüber. Ja, was steht hier? Was hab ich vielleicht für Fragen? Dann komm am Sonntag hierher, wenn ich wirklich was dagegen spreche. Und wenn du sagst, es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren, ich schweife immer ab oder neige dazu, einzuschlafen oder was auch immer, dann schreib mit. Es hält deine Aufmerksamkeit dabei. Und dann mach dir bewusst, was der Unterschied ist zwischen der Serie von gestern Abend und der Botschaft, die du heute Morgen hörst. Es sind vor allem zwei Begriffe, Wahrheit und Wichtigkeit. Denn wenn der Gottesdienst fertig ist, denk darüber nach, was du gehört hast. Ja, sprich mit deinen Familienmitgliedern, Mitbewohnern, Freunden, sprich darüber. Und als letztes überleg dir eine praktische Sache aus der Predigt, die du in der kommenden Woche ganz konkret umsetzen möchtest. Und setze sie um. Weißt du, Gott redet in diesem Moment mit dir, zu dir. Und die Frage ist, wie reagierst du darauf? Das eine Problem ist, uns ist häufig gar nicht so sehr bewusst, dass Gott durch sein Wort zu uns redet. Das hatten wir. Das andere Problem ist, wir mögen nicht, dass Gott zu uns redet. Herr Paulus sagte ja zu Titus in Vers 15, Lehre, das geht ja noch, Aber dann ermahne, und das auch noch mit Nachdruck, und weise zurecht. Ja, ermahnen und zurechtweisen ist meistens anstrengend und unerfreulich. Eltern können ein Lied davon singen, Lehrer auch. Und noch unangenehmer ist es, wenn man selbst ermahnt oder zurechtgewiesen wird. Ja, wir schalten dann in verschiedene Modi, also zum Beispiel den Rechtfertigungsmodus. Naja, so schlimm ist das ja nicht. Oder den Nicht-mit-mir-Modus. Was bildet der sich eigentlich ein? Oder den Es-geht-dich-gar-nichts-an-Modus. Der soll erstmal vor seiner eigenen Haustür kehren. Dabei sagt Gottes Wort hier ganz klar, Zurechtweisung und Ermahnung gehört dazu, denn wir alle haben das nötig. Ja, es ist die Funktion von Gottes Botschaft, genau das zu tun. In den anderen jungen Pastor, in den Paulus sogar zwei Briefe schreibt, Timotheus, beschreibt er diesen so bekannten Vers über Gottes Wort. Er sagt, alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit. Interessant ist nicht nur, was hier steht, sondern auch, was hier nicht steht. Es steht nicht, sie ist nützlich zur Unterhaltung oder zur Inspiration oder zur Lebensverbesserung. Ja, das alles kann Gottes Wort auch bewirken, aber das ist nicht, wofür Gottes Wort gegeben ist. Andersrum formuliert, wenn du Gottes Wort hörst oder liest, dann muss es dich von Zeit zu Zeit ärgern, was du da liest. Es muss dir von Zeit zu Zeit auf die Füße steigen, dein Leben wirklich hinterfragen. Wenn das nie passiert, Wenn du es so liest oder hörst, dass es nie passiert, dann liest und hörst du falsch. Oder du hast einen schlechten Pastor. Denn wenn das nie passiert, dann ist dein Gott ein selbstgebastelter Gott, der dich nie kritisiert und immer nur bestätigt. Und er ist nicht der lebendige Gott, dem du gegenüber verantwortlich bist. Sei bereit für die Botschaft, selbst wenn sie dir auf die Füße tritt oder dir der Botschafter mit der Botschaft auf die Füße tritt. Sei nicht nur bereit für die Botschaft, sondern sei auch bereit für den Botschafter an sich. Das ist mein zweiter Punkt. Sei bereit für Gottes Botschafter. In Vers 15 schreibt Paulus weiter, Niemand, Titus, soll dich geringschätzen. Hast du das gelesen? Dann hab ich mir gedacht, hm, das klingt ein bisschen komisch. Es ist wie, wenn ein Kind morgens aus dem Haus geht, zur Schule, und die Mama ruft hinterher, übrigens, niemand soll dich heute auf dem Schulhof auslachen. Und das Kind läuft so zur Bushaltestelle und denkt sich, toll Mama, sagt das nicht mir, sondern sagt das doch besser den anderen. Was hat das mit mir zu tun? Aber Paulus sagt es hier tatsächlich Titus, wie die anderen über ihn denken sollen. Und warum tut er das? Die Antwort ist, auch hier haben wieder beide Seiten Verantwortung. Die Botschafter und die Zuhörer des Botschafters, beide haben Verantwortung. Welche Verantwortung hat der Botschafter? Die Art und Weise, wie der Botschafter die Botschaft verkündigt, die muss so sein, dass andere ihn respektieren. Wir haben im Deutschen ein schönes Wort dafür, das heißt respektabel. Respektabel, wenn jemand ein respektables Auftreten hat, dann bedeutet das, es fällt anderen leicht, die andere Person zu respektieren. Und genau das ist Titos Verantwortung. Und das ist die Verantwortung von jedem Botschafter Gottes. Ich habe eben schon gesagt, wir haben ja einige in der Gemeinde, die sich darauf vorbereiten, genau das zu werden. Verkündiger, Botschafter Gottes. Und gerade für euch gilt, ihr braucht gute, gesunde Theologie. Dafür studiert ihr. Das ist eure Aufgabe. Aber ihr braucht auch Charakter. Bei den Kriterien für Älteste, die Paulus im selben Brief in Titus Kapitel 1 gibt, kommt, wir hätten das gesehen, Charakter vor der richtigen Lehre, vor der richtigen Theologie. Respektabel sein. Das bedeutet, sich so zu verhalten, dass es anderen leicht fällt, euch zu respektieren. Dass sie eben nicht dazu neigen zu denken, ach der XY, jaja. oder dass sie den Drang haben, sich vielleicht lustig zu machen oder den Kopf zu schütteln. Ja, respektabel, das ist die Verantwortung des Botschafters. Aber die Verantwortung liegt auch hier auf beiden Seiten. Auch die Hörer haben Verantwortung. Und da das alle hier im Raum betrifft, möchte ich auch hier den Schwerpunkt drauflegen, in meinem zweiten Punkt. Ja, deine Verantwortung lautet, sei bereit für Gottes Botschafter. Respektiere Gottes Botschafter, nicht nur die Botschaft, sondern auch den Botschafter. Was hält Menschen davon ab, auch in der Gemeinde, den Botschafter zu respektieren? Und ich glaube, es gibt da drei Dinge. Das erste ist die Sünde des Botschafters. Ja, selbst wenn der Botschafter danach strebt, respektabel zu sein, er ist und bleibt ein sündiger Mensch. Er hat Stärken, aber er hat auch Schwächen. Und das merken die Gemeindemitglieder. Spätestens auf einer Zeit merken die Gemeindemitglieder, der, der mir Gottes Wort bringt, der ist auch ein Sünder. Und das bringt uns zum zweiten Grund, warum es Menschen schwerfällt, den Botschafter zu respektieren. Es ist die Sünde des Hörers. Auch du als Zuhörer bist eben Sünder. Und deswegen neigt dein Fleisch dazu, gegen den Botschafter zu rebellieren. Ja, gerade dann, wenn er vielleicht das macht, was er soll. Nämlich ermahnen und zurechtweisen. Steht ja nur ein paar Wörter weiter vorne. Und der dritte Grund, warum es dir schwerfallen könnte, den Botschafter zu respektieren, Der Botschafter ist immer anders als du. Was meine ich damit? Ich stehe hier heute vor euch als Mann, Mitte 30, Ehemann, Vater von kleinen Kindern, Pastor und und und. Viele von euch sind Frauen und oder alleinstehend und oder älter und erfahrener als ich und oder jünger und cooler als ich. und oder beruflich ganz anders unterwegs als ich und oder sie kämpfen mit völlig unterschiedlichen und ganz anderen Problemen als ich. Auf den Punkt gebracht, ich bin anders als ihr. Bei manchen von euch ist es mehr so, bei manchen weniger. Aber ich bin anders. Und das kann den Gedanken aufkommen lassen, was kann der da vorne mir schon sagen? Der kennt doch meine Situation gar nicht. der kann sich doch gar nicht in mich hineinversetzen. Das ist erstmal nachvollziehbar, so zu denken. Nehmen wir an, da ist so ein mittelständischer Betrieb und eines Tages trifft sich die Abteilung und der Sohn vom Chef, so Mitte 20, tritt vor die Belegschaft und erklärt kurz, wie jetzt so in den nächsten Wochen der Hase läuft. Was denkt sich da vermutlich der Arbeiter, der seit 45 Jahren im Betrieb ist und kurz vor der Rente steht Man denkt sich irgendwie sowas wie, was will der Grünschnabel mir denn jetzt sagen, wie ich hier meine Arbeit zu machen habe? Das ist nachvollziehbar. Und doch ist in der Gemeinde etwas anders. Gibt es einen Riesenunterschied zwischen diesem Betrieb und der Gemeinde Gottes. Was ist dieser Unterschied? Der Unterschied ist, der Botschafter steht hier nicht in seinem eigenen Namen, sondern er ist Botschafter Gottes. Und deswegen heißt der zweite Punkt auch, sei bereit für die Botschafter Gottes. Selbst wenn der Verkündiger ganz anders ist als du, seine Botschaft ist für dich gültig, weil es nicht seine, sondern weil es Gottes Botschaft ist. Und übrigens, Gott sieht dich auch in deinem Anderssein und berücksichtigt das auch. Deswegen gibt er zum Beispiel den Auftrag, nur einige Verse weiter vorne, Kapitel 2 in den Versen 4 bis 5, dass den Hauptauftrag zum Lehren der jüngeren Frauen die älteren Frauen haben. Warum? Weil sie sich vermutlich besser in die jüngeren Frauen hineinversetzen können, als es Titus kann. Und trotzdem beruft Gott Titus als Botschafter für die ganze Gemeinde. Und deswegen Respektiere den Botschafter, selbst wenn er sündig ist und du sündig bist und er ganz anders ist als du. Nicht in erster Linie wegen dem Botschafter an sich, sondern wegen der Botschaft, die er bringt. Und deswegen schreibt Paulus Jan Titus, niemand, niemand soll dich geringschätzen. An Timotheus wird er sogar noch konkreter, sagt er, niemand verachte dich wegen deiner Jugend, in 1. Timotheus 4, Vers 12. Sei bereit für die Botschaft. Sie ist todernst und überlebenswichtig. Zweitens, sei bereit für den Botschafter. Er ist Gottes Botschafter. Aber das ist noch nicht alles. Denn in den ersten beiden Versen von Kapitel 3 geht es jetzt darum, wie du mit der Botschaft aktiv umgehst. Und zwar nicht so sehr in dem, wie du redest, das auch, aber vor allem, wie du dich verhältst. Das ist mein dritter und letzter Punkt. Sei bereit, Botschafter für Gott zu sein. Das heißt in Kapitel 3, Vers 1, erinnere sie daran, dass sie sich den Regierenden und Obrigkeiten unterordnen und gehorsam sind, zu jedem guten Werk bereit, dass sie niemand verlästern, nicht streitsüchtig sind, sondern gütig, indem sie allen Menschen gegenüber alle Sanftmut erweisen. Als ich ungefähr so 15 war, da waren für mich Sonntag und Montag zwei Welten. Sonntag war ich in der Gemeinde mit meinen Eltern. Montag war ich in der Schule. Sonntag ging es um den Glauben. Es war für mich auch alles super. Ich habe das akzeptiert. Ich habe das geglaubt. Ich war jetzt nicht so der rebellische Typ. Und am Montag habe ich das immer noch geglaubt. Es hatte nur wenig Auswirkungen darauf, wie ich gelebt habe. Ich habe jetzt nicht besonders was Schlimmes angestellt. Aber mein Leben war auch echt wenig davon geprägt, was ich geglaubt und bekannt habe. Mittlerweile bin ich 20 Jahre älter und ich habe, glaube ich, in den letzten 20 Jahren die Problematik dahinter besser verstanden. Ich behaupte nicht, dass ich das aktiv in meinem Leben immer gut hinbekomme, den Spagat zwischen Sonntag und Montag. Ich denke, jeder von uns kennt diese Herausforderung. Nicht nur Sonntagskrist zu sein, wenn es fast alle um dich herum auch sind, sondern vor allem dann als Christ zu leben, wenn man vielleicht als Christ ziemlich alleine ist im Alltag. In Kapitel 2 geht es ja schwerpunktmäßig um das Leben in der Gemeinde, den Beziehungen zu anderen Christen. Und jetzt in Kapitel 3 ändert sich das. Jetzt geht es um die Regierung in Vers 1. Und dann sogar um alle Menschen, Vers 2. Es geht also um deinen Umgang mit Menschen, die häufig, vielleicht sogar meistens, keine Christen sind. Und an der Stelle finde ich die Kapitelunterteilung auch ein bisschen schade. Man kann auf der einen Seite sagen, sie passt voll, denn Kapitel 2 hauptsächlich Gemeinde, Kapitel 3 hauptsächlich dann nach außen. Aber es könnte dazu verführen, dass man aus dem Kapitelsprung auch einen Sprung im eigenen Leben macht. Von Sonntag, Kapitel 2, zu Montag, Kapitel 3. Die Kapiteleinteilung ist ja nicht original und deswegen wechselt Paulus zwar den Fokus ab Kapitel 3, Vers 1 von der Gemeinde hin zum Alltag, aber er tut das ohne Unterbrechung. Jesus ist nicht nur König über unseren Sonntag, sondern auch über unseren Montag. Er ist nicht nur König über die Gemeinde, sondern er ist König über die ganze Welt, über jeden Quadratzentimeter des Universums. Und die Frage ist, wie soll unser Leben außerhalb der Gemeinde aussehen? Kurz auf den Punkt gebracht, was Gottes Wort hier in den ersten beiden Versen von Kapitel 3 von dir fordert, ist, lebe außerhalb der Gemeinde, auch außerhalb der Gemeinde ein vorbildliches Leben. Zum einen in den Autoritätsverhältnissen, in denen du stehst. Also überall dort, wo Menschen über dich gesetzt sind. Man könnte auf die Idee kommen als Christ, ich bin frei. Das stimmt, sagt die Bibel. Man könnte weiter denken, Jesus ist mein König. Das stimmt auch. Also brauche ich mich niemandem mehr unterzuordnen, außer Jesus. Stimmt nicht. Die Bibel sagt eindeutig, Gott hat dir Vorgesetzte gegeben. Ja, wenn du jung bist, sind es vor allem deine Eltern, dann in der Gemeinde Pastoren und Älteste, auf der Arbeit Chefs und andere Vorgesetzte, in der Ausbildung Lehrer oder Ausbilder oder Professoren. Und, darauf verweist Paulus hier, die Regierung mit all ihren Vertretern und Beamten. Wir lesen schon im Alten Testament, im fünften Gebot, du sollst Vater und Mutter ehren. Und der Heidelberger Katechismus, der erklärt es dann so schön, dass es nicht nur um Vater und Mutter geht, sondern um alle Autoritäten in deinem Leben. Und heißt es, was will Gott im fünften Gebot? Antwort, ich soll meinen Vater und meine Mutter und allen, die mir vorgesetzt sind, alle Ehre, Liebe und Treue erweisen und alle gute Lehre und Strafe mit gebührendem Gehorsam annehmen. auch mit ihren Schwächen und Fehlern Geduld haben. Und dann kommt die Begründung. Warum? Weil Gott uns durch ihre Hand regieren will. Diese Autoritäten sind Gottes Werkzeuge, um dich zu lenken. Und deswegen sollst du ihnen gehorchen, weil du dann Gottgehorsam bist. Also im Fall der Regierung zum Beispiel bedeutet es, den bestehenden Gesetzen zu gehorchen. Gerade in den letzten Jahren mit den Einschränkungen auch für Gottesdienste haben wir uns als Gemeinde darüber Gedanken gemacht, welche Grenzen es für den Gehorsam gibt, gerade gegenüber der Regierung. Wir haben damals festgestellt, es gibt knapp zusammengefasst zwei Grenzen. Die erste ist, du brauchst den staatlichen Anweisungen nicht zu gehorchen, wenn sie sich gegen Gottesgebote richten. Die zweite Grenze ist, wenn die staatlichen Anordnungen die Kompetenzen des Staates überschreiten. Ja, also wenn der Staat etwas für einen Bereich gebietet, wofür Gott ihm keine Autorität gegeben hat. Auch dann brauchen wir den Anordnungen nicht Folge zu leisten. Ich habe das mal ausführlich erklärt in einer Predigt über 1. Petrus 2, Verse 13-17. Wem das genauer interessiert, ihr könnt diese Predigt gerne nachhören. 1. Petrus 2, Verse 13-17. Zurück zu dem, was wir hier lesen. Wenn die Regierung also innerhalb des Bereiches, für die Gott sie eingesetzt hat, wenn sie für diesen Bereich Anweisungen gibt und diese Anweisungen nicht Gottes geboten widersprechen, dann musst du gehorchen. Ob dir das passt oder nicht. Denn wenn du gehorchst, dann gehorchst du Gott, beziehungsweise wenn du nicht gehorchst, gehorchst du Gott nicht. Und das gilt besonders für dich als Christ. Paulus schreibt das ganz bewusst an die Christen in Kreta. Die waren ja bekannt, hat Paulus in Kapitel 1 gesagt, als nicht ganz so angenehme Zeitgenossen. Lügner, böse Tiere, faule Bäuche. Und sie waren übrigens auch dafür bekannt, dass sie ständig gegen die Autoritäten, die über sie gesetzt waren, rebellierten. Kreta war zu diesem Zeitpunkt schon seit über 100 Jahren eine römische Provinz, aber Ruhe gab es dort nie. Für die römischen Autoritäten war Kreta eine wirklich stressige Provinz. Übrigens wie Judäa auch. Die Kreter hatten also einen ganz gewissen Ruf. Und Paulus sagt jetzt, liebe Christen aus Kreta, egal wo ihr herkommt, setzt alles daran, dass ihr diesen Ruf nicht bekommt. Ja, ja, die Christen. Sonntags sitzen sie wie Lämmchen in der Kirche, aber montags benehmen sie sich wie die Kreter. Ich glaube nicht, dass irgendetwas uns Christen so unglaubwürdig macht, als wenn wir Sonntag so sind und Montag ganz anders. Gerade gegenüber Autoritäten. Wir sind dann durch unser praktisches Verhalten schlechte Botschafter unseres Königs. Und um diese Autoritäten geht es Paulus hier. Deswegen schreibt er in Vers 1, erinnere sie, dass sie sich den Regierenden und Obrigkeiten unterordnen und gehorsam sind, zu jedem guten Werk bereit. Aber dann schreibt er weiter, Vers 2, dass sie niemand verlästern, nicht streitsüchtig sind, sondern gütig, indem sie allen Menschen gegenüber alle Sanftmut erweisen. Das, was für die Regierung gilt, Vers 1, gilt im Prinzip für alle Menschen. Vers 2. Allen Menschen gegenüber alle Sanftmut. Es gibt hier zwei negative Ausdrücke und zwei positive. Paulus schreibt, nicht lästern und nicht streitsüchtig. Das sind die negativen. Bei beidem geht es erstmal um unser Reden. Einmal, wenn unser Nächster nicht da ist, dann neigt ja unser Fleisch dazu, dass wir anfangen, über die Person, die nicht da ist, zu lästern. Und dann einmal, wenn die Person da ist, dann neigt unser Fleisch dazu, mit dieser Person über irgendetwas einen Streit anzufangen. Paulus sagt, lasst beides. Gerade außerhalb der Gemeinde, wenn ihr Botschafter für Gott seid. Wenn die anderen wissen, dass ihr zu Gott gehört und euch vielleicht genauer beobachten. Und auf der anderen Seite gibt es die positiven Aufforderungen. Paulus schreibt es als gütig sein und sanftmütig und zwar gegenüber allen Menschen. Denn diese beiden Wörter, die hier mit gütig und sanftmütig übersetzt sind, die sind gar nicht so leicht zu übersetzen. Gerade zusammengenommen bedeuten sie sowas wie freundlich, hilfsbereit, aufbauend, zuvorkommend, Und das eigentlich Ärgerliche an diesem Vers ist doch, wir sollen so sein gegenüber allen Menschen. Nicht nur gegenüber denen, von denen man was will. Da schaffen wir das ja. Oder gegenüber denen, die uns sympathisch sind. Da kriegen wir das auch hin. Sondern gegenüber denen, die nichtgütig und sanftmütig zu dir sind. Die dich vielleicht im Straßenverkehr echt nerven. Kurz, sei gegenüber allen Menschen durch dein Leben ein guter Botschafter für die Botschaft, die du glaubst. Die alles entscheidende Frage ist, wie geht das? Ich meine, ich sage euch damit ja vermutlich nichts Neues. Dass wir als Christen freundlich sein sollen und gütig zu allen Menschen, das wissen sogar die meisten Nicht-Christen. Dass wir durch unser Verhalten gute Botschafter in der Welt sein sollen, das haben wir immer wieder. Das Problem ist nicht, dass wir das nicht wissen. Das Problem ist die Praxis. Das Problem ist unsere Natur, unsere alte Natur. Wie geht das, wo wir doch wissen, es ist wirklich anstrengend. Weißt du, ich glaube, es ist nicht genug, das immer wieder gesagt zu bekommen. Und es reicht auch nicht, sich das immer wieder selbst zu sagen. Beides ist gut und wichtig. Es reicht nicht. Was du brauchst, ist jemand, der dir diese Güte und Sanftmut, die du zeigen sollst, zeigt. Und der sie dir nicht zeigt auf irgendeiner Bühne, dass du sie dir angucken kannst, wie man so gütig und sanftmütig ist. sondern du brauchst jemand, der gütig und sanftmütig zu uns ist. Zu mir und zu dir. Und zwar ist, der das uns gegenüber ist. Und das, obwohl du so oft so anders bist. Du brauchst jemand, der gütig und sanftmütig zu dir ist, gerade wenn du es nicht bist. Wir haben eben in der Lesung vor der Predigt 2. Korinther Kapitel 10 gelesen. Und dieser Abschnitt geht los mit den Worten, ich selbst aber, Paulus, ermahne euch. Also er macht das, was er hier von Titus verlangt, was sein Botschafter ihm machen soll. Dann fügt er aber etwas hinzu, nämlich die Worte, angesichts der Sanftmut und Freundlichkeit des Christus. Paulus schreibt also als jemand, der die Sanftmut und Freundlichkeit von Jesus erfahren hat. Und er schreibt an eine Gemeinde, die das auch erfahren hat. Und wisst ihr, welche Worte er dafür verwendet, um Jesus als sanftmütig und freundlich zu charakterisieren? Es sind genau die Worte. die wir hier in Titus, Kapitel 3, Vers 2 haben, wo Paulus uns auffordert, sanftmütig und gütig oder freundlich zu sein. Und so ergibt sich ein Bild. Nur weil du die Sanftmut Jesu erfahren hast, kannst du sanftmütig sein. Nur weil du die Freundlichkeit Jesu kennst, kannst du freundlich sein. Wenn wir selbst oft so wenig sanftmütig und gütig zu anderen sind, Dann ist der Grund, dass uns der sanftmütige und gütige Jesus, den wir doch eigentlich kennen, irgendwie aus dem Blickfeld verschwunden ist. Vielleicht wurde er erstickt von anderen Dingen im Leben, die uns wichtiger wurden. Vielleicht scheint er irgendwie in unseren Problemen so weit weg zu sein. Vielleicht scheint uns auch seine Sanftmut und Güte, die er uns jeden Tag zeigt, irgendwann so selbstverständlich zu sein. Was du brauchst, ist immer wieder die Botschaft Gottes, die dir der Botschafter Gottes verkündigt und dadurch deinen Blick neu auf Jesus richtet. Sei bereit für die Botschaft. Sei bereit für die Botschafter, nicht nur, aber vor allem sonntags. Und lass dich füllen mit der Botschaft des sanftmütigen und gütigen Retters. Und dann geh montags raus und lebe als Botschafter der Sanftmut und Freundlichkeit Jesu. die er dir jeden Morgen aufs Neue schenkt. Amen.
Gottes Botschaft und seine Botschafter
Series Titus
Sei bereit für Gottes Botschaft (V. 15a)
Sei bereit für Gottes Botschafter (V. 15b)
Sei bereit, Botschafter für Gott zu sein (V. 1-2)
Sermon ID | 61423155202275 |
Duration | 42:55 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Titus 2:15-3:2 |
Language | German |
Documents
Add a Comment
Comments
No Comments
© Copyright
2025 SermonAudio.