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Ja, eine kurze Theologie der Technik ist mein Thema. Es ist sozusagen die Einleitung zu dem, womit wir uns in diesen Tagen beschäftigen wollen. Und ja, zu Beginn wollen wir uns eben die Frage stellen, wenn wir uns fragen, wie soll man mit Technik umgehen, was ist Technik überhaupt? Das soll heute das Thema sein. Und ich habe eben schon gesagt, Technik prägt heute unseren Alltag so sehr wie keine Generation der Menschheitsgeschichte vor uns. Ich möchte das mal an diesem Gerät hier deutlich machen, ein Smartphone. So ungefähr seit 2010 hat sich das Smartphone wirklich flächendeckend durchgesetzt. Ich habe gelesen, 2013 war das erste Jahr, wo mehr Smartphones als so dieser alten Standard-Handys verkauft wurde. Und das Smartphone, das ist ja nicht ein Telefon. Telefonieren kann es auch, aber ihr müsst euch mal vorstellen, was an anderen technischen Errungenschaften durch das Smartphone alles ersetzt wurde. Ich habe mal kurz nachgedacht, das ist bestimmt keine vollständige Liste. Also es ersetzt das Telefon, den Fernseher, den Computer, den Terminkalender, den Kompass, den Einkaufswagen, den Fotoapparat, die Filmkamera, das Aufnahmegerät, Und auch viele andere Dinge. Letztens ist jemand bei uns durch die Gemeinde gelaufen und hat sein Handy als Wasserwaage benutzt. Ich wusste nicht, dass das geht. Jetzt weiß ich es. Also selbst eine Wasserwaage kann man durch ein Smartphone ersetzen. Es prägt unser Leben. Wir haben es ständig dabei. Schauen vermutlich viel zu oft drauf. Das ist ein anderes Thema. Da wird es die Tage noch darum gehen. Aber es ist auf jeden Fall sehr, sehr zentral in unserem Leben. Ein anderes Thema, was jetzt in den letzten Jahren aufgekommen ist und ganz aktuell ist, ist die künstliche Intelligenz. So seit 2022. Ich glaube im November 2022 ging ChatGPT online. Und die künstliche Intelligenz hat schon sehr vieles verändert und wird vermutlich noch vieles ändern. Technik prägt uns so sehr, wie noch keine Generation der Menschheitsgeschichte vor uns. Und Paulus sagt in 1. Korinther 10, Vers 31, was auch immer ihr tut, tut alles zur Ehre Gottes. Und wir wollen uns in diesen Tagen damit beschäftigen, wie können wir mit Technik und mit Medien so umgehen, dass Gott alle Ehre bekommt. Bevor wir allerdings einsteigen, möchte ich einen Abschnitt aus Gottes Wort lesen, aus Jesaja, Kapitel 28. Es ist kein Abschnitt, den ich heute auslegen werde. Ich werde immer mal darauf zurückkommen. Aber damit wir zunächst uns unter Gottes Wort stellen, lese ich uns Kapitel 28 des Propheten Jesaja, die Verse 23 bis 29. Heucht auf und hört meine Stimme. Gebt Acht und hört meine Rede. Flügt der Ackersmann den ganzen Tag, um zu säen? Zieht er Furchen und eckt er auf seinem Acker den ganzen Tag? Ist nicht so! Wenn er ihn geebnet hat, so streut er Dill aus und sät Kümmel, wirft Weizen in Reihen und Gerste auf das abgesteckte Feld und spält an seinen Rand. Und dieses Vorgehen, könnte auch fast übersetzen um diese Technik, lehrte ihn sein Gott. Er unterwies ihn, dass er den Dill nicht mit dem Dreschwagen drischt und das Wagenrad nicht über den Kümmel führt, sondern Dill wird mit dem Stab ausgeklopft und Kümmel mit dem Stock. Wird Brotkorn etwa zermalmt? Nein, er drischt es nicht unaufhörlich aus. Selbst wenn er sein Wagenrad und seine Pferde darüber jagt, so zermalmt er es nicht. Auch dies geht aus von dem Herrn der Herrscharen, denn sein Rad ist wunderbar, und er führt es herrlich. hinaus. Soweit Gottes Wort. Die Frage ist also, wie können wir mit Technik so umgehen, dass Gott alle Ehre bekommt. Erste Korinther 10, 31 tut alles zur Ehre Gottes, also auch unser Umgang mit Technik. Und wie so oft bei Dingen, denen wir begegnen und wo wir uns fragen, wie sollen wir mit Christen damit umgehen, ist es auch bei der Technik so, dass die Bibel, das nehme ich schon mal vorweg, Weder davon spricht, dass wir etwas vollständig vermeiden sollen, also in diesem Fall die Technik, schon allein deswegen, weil das einfach nicht funktioniert. Selbst die Amischen in den USA, vielleicht habt ihr schon mal davon gehört, eine Volksgruppe, die eben lebt so ungefähr auf dem technischen Stand des 18. Jahrhunderts, weil sie alle modernere Technik ablehnen, aber selbst die Selbst die gebrauchen die Technik, dann eben die Technik, die sich bis zum 18. Jahrhundert entwickelt hat. Es funktioniert nicht, ohne Technik zu leben in dieser Welt. Und, wir werden das später noch ausführlicher sehen, alles was geschaffen ist, ist an sich erst einmal gut, sagt Gottes Wort. Aber während wir das nicht vermeiden können und sollen, dürfen wir es auch nicht vergöttern. Technik rettet nicht. Das werde ich noch ausführen, sie ist nicht das Evangelium und Technik hat ernsthafte Gefahren. Sie bietet ernsthafte Gefahren für unser Leben, zu Gottes Ehre. Und das werden wir uns noch anschauen. Ich habe euch eine Gliederung mitgebracht, die aus fünf Fragen besteht. Und zwar den Fragen, was ist Technik? Wie haben Menschen Technik gesehen? Warum kann Technik zum Guten dienen? Viertens, warum dient Technik häufig zum Schlechten? Und fünftens, wie sollen wir mit Technik umgehen? Die fünfte Frage, die ist nur so ein Teaser, so ein Einleiter oder so eine Einleitung, weil das werden wir dann ja in den anderen Vorträgen ausführlich für verschiedene Themenbereiche uns anschauen. Starten wir mit der ersten Frage, was ist Technik? Und der erste Unterpunkt, den ich da habe, ist Technik und der Schöpfungsauftrag, der zweite Technik und die Kultur und der dritte Kulturtechnik und der Sündenfall. Wir fangen an mit dem ersten Punkt, Unterpunkt 1, Technik und der Schöpfungsauftrag. Wenn wir die Bibel auf den ersten Seiten lesen, wo Gott alles schafft und zum Schluss den Menschen, dann sehen wir, dass Gott den Menschen einen Auftrag gibt, einen Schöpfungsauftrag. Wir finden den sozusagen in zwei Versionen. Einmal in 1. Mose 1, Vers 28, da ist der Auftrag über die Erde zu herrschen, fruchtbar zu sein und sich zu mehren. Da geht es also so um Verbreitung und Eroberung. Dann in 1. Mose 2, Vers 15 wird gesagt, der Mensch soll die Erde bewahren und bewahren. Hier geht es nicht so sehr um Eroberung und Erweiterung, sondern um Verwaltung und Gestaltung. Und die Idee hinter diesem Schöpfungsauftrag, der uns sozusagen in zwei verschiedenen Unteraufträgen übermittelt wird, die Idee dahinter lautet, der Mensch ist Unterkönig unter Gott, dem großen König. Wenn wir es so als Skizze aufmachen, malen wollten, dann ist oben Gott, unten ist die Schöpfung, und dazwischen sozusagen der Mensch. Er ist von Gott eingesetzt als Unterkönig, von dem großen König als Unterkönig, um über den Rest der Schöpfung zu herrschen und den Rest der Schöpfung zu verwalten. Als Gottes Stellvertreter hier auf der Erde soll der Mensch diese Erde in Gottes Auftrag regieren. Das ist übrigens die Kernbedeutung davon, dass wir Menschen im Ebenbild Gottes geschaffen sind. Gott hat diese Welt geschaffen und er hat sie ohne uns geschaffen. Er braucht uns auch dazu nicht, aber er hat sich dazu entschieden, die Erhaltung und die Entwicklung dieser Welt uns Menschen daran zu beteiligen. Zum Beispiel spiegelst du in gewisser Weise Gott wieder, wenn du dich in deinen Garten setzt oder kniest und dort Pflanzen einpflanzt. Ja, natürlich hat Gott diese Pflanze gemacht, die du da einpflanzt und Gott ist es auch der, der diese Pflanze wachsen lässt. Aber in gewisser Weise beteiligt er dich daran, indem du jetzt nämlich diese Pflanze dort einpflanzt. Und dieser Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, sie zu gestalten, der wurde manchmal mit zwei Begriffen zusammengefasst. Ich finde das ganz hilfreich mit den Begriffen Natur und Kultur. Natur und Kultur. Natur ist das, was Gott geschaffen hat. Es kommt von dem lateinischen Wort für geboren werden oder entstehen. Und auf der anderen Seite ist Kultur das, was der Mensch aus Gottes Schöpfung macht. Es kommt interessanterweise das Wort Kultur von einem lateinischen Wort, was gleichzeitig pflegen, bebauen, bewahren und anbeten bedeutet. Kultur ist also im weitesten Sinne all das, was der Mensch gemacht hat, indem er die Natur, also Gottes Schöpfung, genommen hat und sie in irgendeiner Form gestaltet hat. Wo der Mensch also etwas, und ich sage es bewusst in Anführungszeichen, geschaffen hat. Er kann natürlich immer nur etwas schaffen, wo Gott ihm schon vorher etwas dazu gegeben hat. Also, Teile der Kultur sind Literatur, Bauwerke, Musik, Filme, technische Geräte, Ingenieurleistungen und wir könnten diese Liste noch ewig weiterführen. Natur und Kultur. Und die Frage ist jetzt, wo ordnen wir hier die Technik ein? Technik ist etwas, was der Mensch erfunden und entwickelt hat. Also logischerweise Teil der Kultur und nicht der Natur. Technik gehört zur Kultur dazu. Und die Frage ist, was genau ist jetzt Technik im Verhältnis zur Kultur? Punkt B bei der ersten Frage, Technik und die Kultur. Wenn der Mensch Kultur schafft, haben wir gesehen, dann kommt er dem Schöpfungsauftrag nach. Er spiegelt Gott wieder. Und welche Rolle spielt dabei jetzt die Technik? Und ich glaube, wir können es auf zwei Punkte bringen. Erstens, Technik ist Teil der Kultur. Technische Geräte, wie hier zum Beispiel dieses Smartphone, die prägen unsere Kultur. Sie sind Teil der Kultur, sie sind Entwicklungen unserer Kultur. Auf der anderen Seite ist aber nicht alles in der Kultur Technik. Zum Beispiel, wenn ihr ein wunderschönes Gemälde bei euch im Wohnzimmer hängen habt, dann ist das Teil der Kultur, aber so ein Gemälde ist jetzt keine Technik. Was also ist Technik im Vergleich zur Kultur? Technik ist vor allem ein Mittel, was es uns erleichtert, Kultur zu schaffen. Ich sag das nochmal. Technik ist ein Mittel, was es uns erleichtert, Kultur zu schaffen. Technik kommt von dem griechischen Wort technē. Das bedeutet so viel wie Kunst oder Handwerk. Und was fällt jetzt unter diesen Oberbegriff Technik? Und ich glaube, wir können es auf zwei Begriffe bringen. Das erste sind im weitesten Sinne technische Geräte. Also ein Hammer, eine Säge, ein Taschenrechner, ein Computer, ein Smartphone, was auch immer. Muss nicht elektrisch sein oder blinken oder Töne machen, sondern muss uns irgendwie helfen, als Gerät dem Schöpfungsauftrag nachzukommen. Und der andere Bereich der Technik, das sind sogenannte Verfahren oder Techniken. Zum Beispiel in der Malerei das Aquarellmalen. Das ist eine Maltechnik. Oder verschiedene Verfahren zur Essenszubereitung. Da gibt es ja viele Techniken. Ich kann Essen kochen, braten, backen, dünsten, grillen, wie auch immer. Kann ich alles mit Essen machen. Das sind verschiedene Techniken. Und beides fällt unter diesen Oberbegriff Technik. Für die von euch, die Englisch können, im Englischen unterscheidet man diese beiden Arten von Technik. Da nennt man die Geräte, nennt man Technology. Und diese Verfahren oder Mahlkochtechniken und so weiter nennt man Technik. Das ist so die Unterscheidung, die wir im Deutschen nicht haben. Deswegen wird Technik bei uns in einem doppelten Sinn verwendet. Nehmen wir noch mal das Beispiel von dem Gemälde, was bei euch im Wohnzimmer hängt. Das ist keine Technik, sondern es ist Teil der Kultur. Aber irgendwer hat dieses Gemälde mal gemalt. Und er hat dazu einen Pinsel verwendet, vermutlich. Und dieser Pinsel ist ein technisches Gerät. Die erste Bedeutung von Technik. D.h. dieser Pinsel hat dem Maler geholfen, Kultur zu schaffen. Nehmen wir an, dieses Gemälde ist ein Aquarell-Gemälde. Dann war diese Aquarell-Maltechnik die Technik, mithilfe derer der Maler dieses Bild gemalt hat. Es sind zwei Formen der Technik, also Technology und Technik, die uns helfen, Kultur zu schaffen. Ich möchte es zusammenfassen. Wie passen jetzt also Kultur und Technik zusammen? Ich möchte es mal deutlich machen an einem ganz einfachen Beispiel. Diesmal nicht dem Gemälde in eurem Wohnzimmer, sondern dem Apfelbaum in meinem Garten. Der Apfelbaum in meinem Garten, der steht da, der wächst. Irgendwer hat ihn bestimmt mal gepflanzt, lange vor meiner Zeit. Er ist an sich erst mal Natur. Er wächst irgendwie. Und mindestens einmal im Jahr gehe ich hin und ich beschneide diesen Baum. Dass ich diesen Baum jetzt beschneide, das ist Kultur. Ich komme dem Schöpfungsauftrag nach. Und jetzt kommt Technik ins Spiel. Die Technik hilft mir jetzt nämlich, diesem Auftrag nachzukommen. Ich könnte natürlich mit roher Gewalt jetzt einfach die Äste abbrechen. Es gab bestimmt Zeiten, da musste man so Apfelbäume beschneiden. Aber heute gibt es dafür zum Glück andere Möglichkeiten. Einerseits gibt es Werkzeuge. Ich habe dafür entweder eine Astschere oder eine Säge. Das ist der eine Bereich der Technik, der wichtig wird. Der andere Bereich der Technik ist das Verfahren, mit dem man das macht. Ich beschneide meinen Apfelbaum einfach immer irgendwie. Ich habe mir sagen lassen, das kann man richtig und das kann man falsch machen. Da gibt es einen bestimmten Winkel, in dem man solche Äste absägen soll. Es gibt einen bestimmten Abstand zum nächsten Ast, in dem man das machen soll. Es gibt eine bestimmte Luft, die dazwischen sein soll, damit die Äpfel auch genug Licht kriegen. Man kann einen Apfelbaum wohl so beschneiden, dass er möglichst viele Äpfel trägt. Ich habe keine Ahnung davon. Aber ihr seht, das wäre, da könnte ich mich noch weiterentwickeln, nicht nur mit der Säge, mit dem technischen Gerät einfach dran zu gehen, sondern mit einer gewissen Beschneidetechnik. Technik ist also ein sehr breiter Begriff. Technik hilft uns Kultur zu schaffen. Das Problem ist nur, Technik, Kultur, all das findet ja nicht im luftleeren Raum statt. Unsere Welt ist gefallen, ich kann da jetzt nicht im Detail drauf eingehen, aber die meisten von euch werden die Geschichte kennen von Adam und Eva, die eben von der verbotenen Frucht gegessen haben. Und wir müssen uns jetzt natürlich fragen, welche Bedeutung hat Technik in einer gefallenen Welt, in einer von der Sünde betroffenen Welt. Wichtig ist erstmal, das ist Punkt C, Kultur, Technik und der Sündenfall. Wichtig ist erstmal, dass der Schöpfungsauftrag vor dem Sündenfall gegeben wurde. Und wichtig ist auch, der gilt nach dem Sündenfall weiter. Wir sehen zum Beispiel direkt am Anfang, Kain und Abel, die werden direkt Bauern. Der eine Getreidebauer oder Ackerbauer, der andere Viehzüchter. Und es wird sogar noch deutlicher in 1. Mose Kapitel 9 in den Versen 1 und 7, werden wir nicht aufschlagen, aber das ist nach der Sintflut. Gott wiederholt den Schöpfungsauftrag nach der Sintflut an Noah. Das heißt, es wird deutlich, der gilt nach dem Sündenfall weiter. Und weil Technik eben ein Hilfsmittel ist, um den Schöpfungsauftrag durchzuführen und zwar auch nach dem Sündenfall, ist Technik niemals per se schlecht. Also nur weil etwas technisch ist, ein technisches Gerät, ist es nicht schlecht. Wir schauen uns das noch genauer an. Die Frage ist, welchen Einfluss hat der Sündenfall jetzt auf Technik? Und es gibt zwei Hauptauswirkungen. Die erste Folge des Sündenfalls ist, Technik ist ebenfalls gefallen und kann jetzt missbraucht werden. Sie wird nicht in jedem Fall missbraucht, aber sie kann missbraucht werden. Und das zweite ist, der Bedarf an Technik ist jetzt deutlich größer geworden, weil die Schöpfung unter dem Fluch steht. Technik wird jetzt gebraucht, um die Folgen des Sündenfalls zu lindern. Ihr fragt euch vielleicht, was bedeutet das? Ich möchte euch auch mal ein Beispiel deutlich machen. Wenn ihr die Geschichte des Sündenfalls ein bisschen kennt, dann sind es ja vor allem zwei Bereiche, wo Gott gesagt hat, die stehen jetzt unter einem Fluch. Das eine ist der Ackerbau und das andere ist das Kinderkriegen. Über den Mann sagt Gott, du wirst im Schweiße deines Angesichts Ackerbau betreiben und zur Frau sagt er, du wirst unter Schmerzen Kinder kriegen. Und jetzt schaut euch mal in den Tausenden von Jahren seitdem an die technische Entwicklung und wie die es tatsächlich geschafft hat, den Fluch nicht aufzuheben, aber abzumildern. Zum Beispiel beim Ackerbau. In früheren Zeiten war es so, dass prinzipiell fast jedes Mitglied der Gesellschaft selbst Ackerbau betreiben musste, um sich zu ernähren. Wir sind mittlerweile technisch so weit, dass mittlerweile nur noch ungefähr ein bis zwei Prozent der Bevölkerung in Deutschland in der Landwirtschaft tätig sind, weil sie in der Lage sind, den Rest der Bevölkerung zu ernähren. Und das liegt an der technischen Entwicklung. an Landwirtschaftsmaschinen, Dünger, Schädlingsbekämpfungsmitteln und allen möglichen anderen, was es sehr wenigen Menschen ermöglicht, sehr viele Menschen zu ernähren. Wenn ich so einen Landwirt frage, der würde ich immer noch sagen, ich habe genug Probleme, es gibt genug Herausforderungen beim Thema Ackerbau. Aber es geht heute deutlich leichter als vor mehreren tausend Jahren. Aufgrund der technischen Entwicklung. Ähnlich ist es beim Kinderkriegen. Vermutlich werden alle Mütter hier zustimmen und vermutlich auch alle Väter. Ein Glück, dass wir schwanger sind, schrägstrich schwanger waren. Heute und nicht vor 100, 200 oder 1000 Jahren. Weil heute gibt es Dinge wie Schmerzmittel, PDAs, Kaiserschnitte. Was weiß ich nicht alles, die eine Geburt jetzt nicht zu einer angenehmen Angelegenheit werden lassen, aber der technische Fortschritt sorgt dafür, dass es auf jeden Fall deutlich angenehmer ist, als es früher war. Was wir sehen an diesen beiden Beispielen ist, wie Technik die Folgen des Sündenfalls lindert. Sie nicht wegnimmt und schon gar nicht erlöst, aber die Folgen in ihrer Auswirkung zumindest lindert. Ich möchte ein Fazit zu dieser ersten Frage, was ist Technik, geben in fünf Punkten. Erstens, der Erschöpfungsauftrag ist auch nach dem Sündenfall noch da. Wir Menschen sind dazu berufen, diese Welt als Unterkönige unter dem großen König zu verwalten. 2. Wir sind als Christen unter anderem zu diesem Zweck erlöst worden. Wir sind nicht nur erlöst worden, um irgendwann mal in den Himmel zu kommen, das auch. Wir sind auch erlöst worden, um diesen Auftrag so auszuführen, dass es Gott gefällt. 3. Technik ist dafür nötig oder zumindest sehr hilfreich und schon allein deswegen nicht an sich abzulehnen. Vierte, Technik ist sogar noch nötiger als vor dem Sündenfall, weil sie jetzt auch dazu dient, die Folgen des Sündenfalls zu lindern. Und das Fünfte, Technik kann sehr gefährlich werden aufgrund der Sünde. Wie genau, das werden wir noch sehen. Kommen wir zum zweiten Punkt. Wie haben Menschen in der Geschichte Technik gesehen? Ich werde jetzt keinen Gesamtüberblick machen, da würden wir morgen noch nicht fertig sein. Aber wir können so ganz grundlegend festhalten, Technik wurde in der Geschichte der Menschheit sehr ambivalent. Ambivalent bedeutet zweiseitig gesehen. Es gab in der Geschichte im Prinzip zwei Gruppen von Menschen. Und zwar unabhängig davon, ob die Leute Christen waren oder nicht. Und ihre These war entweder, Die Technik führt uns ins Paradies, in Anführungszeichen, oder die Technik führt uns in die Hölle. Merkt schon, das sind deutliche Unterschiede. Und wir wollen uns die beiden jetzt anschauen. Wir haben auf der einen Seite die sogenannten Utopisten. Ich sag's so ein bisschen platt. Technik führt uns ins Paradies. Und auf der anderen Seite die Distopisten, die gesagt haben oder sagen, Technik führt uns in die Hölle, in Anführungszeichen. Ich möchte euch einfach mal einige Vertreter vorstellen, manche kennt ihr vielleicht sogar, um euch so ein bisschen deutlich zu machen, wie da argumentiert wurde. Der erste Utopist der Weltgeschichte, der das so richtig detailliert durchdacht hat, war Francis Bacon. Er lebte im 17. Jahrhundert. Und er hat eine Insel erfunden, die hieß Nova Atlantis. Oder die Stadt hieß Nova Atlantis, die Insel hieß Bensalem. Gesagt ist irgendwo bei Amerika. Und es ist auch irgendwie christlich, weil irgendwie ist da das Christentum hingekommen. Aber das Wichtige an dieser Insel ist, in der Mitte der Insel gibt es ein technisches Institut. Heute würden wir wahrscheinlich sagen eine Uni. Und dieses technische Institut heißt Haus Salomos. Und das entwickelt eben immer wieder technische Neuerungen. Und weil technisch alles ständig vorangeht auf dieser Insel, deswegen geht es allen Menschen gut. Und alle Menschen sind gut. Ja, das Christentum ist zwar irgendwie auf dieser Insel der Rahmen, den es irgendwie gibt. Er konnte sich keine Welt ohne Christentum vorstellen. Aber das, worum es eigentlich geht, was im Zentrum dieser Insel steht, ist dieses technische Institut, ist die technische Entwicklung. Und die erlöst quasi die Menschen. Auf jeden Fall geht es allen gut und alle sind gut. Weiter wurde dieser Gedanke dann im 19. Jahrhundert gedacht. Im 19. Jahrhundert, es ist ja das Jahrhundert, wisst ihr vielleicht noch aus dem Geschichtsunterricht, wo technisch alles durch die Decke gegangen ist. In den Jahrhunderten vorher gab es auch mal technische Neuerungen, aber es ging alles langsam. Im 19. Jahrhundert ist das absolut explodiert. Dampfmaschine, elektrischer Strom, Verbrennungsmotor. Allein diese drei Antriebsmöglichkeiten haben ungeahnte Möglichkeiten eröffnet von technischer Entwicklung. Am Ende des Jahrhunderts, am Beginn des 20. Jahrhunderts, standen dann Erfindungen wie die Lokomotive, das Auto, das Flugzeug und so weiter und so fort. Alles während des 19. Jahrhunderts. Und man dachte jetzt, diese Utopie, die Bacon hatte, die Utopie seiner Insel, die kann jetzt wirklich Realität werden. Weil jetzt haben wir echt so ein Institut, so ein Haus Salomos. Jetzt schafft Technik die perfekte Welt. Und wo man das in der Kultur besonders gemerkt hat, sind einige Romane. Manche von euch kennen die vielleicht sogar von Jules Verne. Der hat so Romane geschrieben wie in 80 Tagen um die Welt. Oder Reise zum Mittelpunkt der Erde. Oder 20.000 Meilen unter dem Meer. Das sind alles so Abenteuergeschichten, sind auch super verfilmt worden und so weiter. Was haben diese Bücher alle gemeinsam? Sie vertrauen darauf, dass irgendein Abenteurer ein großes Abenteuer erleben kann und richtig glücklich wird, sozusagen Erfüllung findet. Wie? Durch den technischen Fortschritt. Um 80 Tage um die Welt zu reisen, musste damals, das ging erst mit den ganzen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts. Vorher war das undenkbar. Diese Euphorie des 19. Jahrhunderts wurde radikal beendet durch den Ersten Weltkrieg, als man feststellte, die ganze schöne technische Entwicklung macht nicht alle Menschen gut, sondern kann auch dazu dienen, dass sich Menschen zu Tausenden und Zehntausenden abschlachten. Das hat aber die Utopisten nicht komplett zum Schweigen gebracht, denn sie gibt es auch heute. Heute nennt man sie Transhumanisten. Der bekannteste Vertreter ist ein israelischer Historiker namens Yuval Noah Harari. Ein anderer bekannter Vertreter ist Ray Kurzweil, der arbeitet für Google daran, den Menschen unsterblich zu machen oder sein Leben auf jeden Fall unbegrenzt zu verlängern. Und man glaubt dem Transhumanismus mit Hilfe von Technik, das Leben der Menschen zu verbessern, zu verlängern oder ihn sogar unsterblich zu machen. Die Grundannahme ist, Technik erlöst den Menschen hin ins Paradies, indem er zwei Probleme löst. Einerseits das Problem der menschlichen Begrenztheit und andererseits das Problem der menschlichen Endlichkeit. Ich lasse das hier ganz kurz, denn Ludwig wird am Samstag einen ausführlichen Vortrag zu diesem Thema halten. Fazit zu den Utopisten. Technik wird gesehen als Weg zum Paradies. Technik ist nicht mehr nur ein Hilfsmittel, um den Schöpfungsauftrag auszuführen oder irgendwie um die Folgen des Sündenfalls abzumildern, sondern es ist das Gegenmittel zum Sündenfall. Es ist der Messias. Es ist der Erlöser. Es ist das Evangelium und zwar alles in einem. Dazu gibt es das Gegenteil. Das sind die ist die Dystopie-Technik als Weg in die Hölle. Das 19. Jahrhundert hat rasend schnelle technische Entwicklungen durchgemacht, aber es gab eine Schattenseite dazu. Vor allem Karl Marx hat das beobachtet. Es gab ja dann durch die industrielle Revolution riesige Fabriken. Die Leute haben nicht mehr in der Landwirtschaft gearbeitet, sondern jetzt zu tausenden in Städten in automatisierten Arbeitsbetrieben. Und das Problem war nicht nur die soziale Frage, nämlich die Problematik, dass jetzt ganze Gesellschaftsschichten verarmt sind und für den Hungerlohn dort arbeiten mussten, sondern das Problem war auch, sie waren irgendwie entfremdet von ihrer Arbeit. Sie haben nur noch den ganzen Tag dieselbe Handbewegung gemacht. oder an etwas gearbeitet, wo sie das Resultat überhaupt nicht gesehen haben. Sie hatten gar keine wirkliche Beziehung mehr zu ihrer Arbeit. So ein Bauer, der irgendwas aussät und es ein halbes Jahr später erntet, der sieht so richtig, okay, das habe ich geschafft. Aber durch die industrielle Revolution, durch diese technische Entwicklung wurde der Mensch von der Arbeit entfremdet. Karl Marx hat das festgestellt und ich bin wirklich kein Marx-Fan. Ich glaube, in diesem Punkt hat er einen Punkt, dass das ein Problem war. Dann kam der Erste und der Zweite Weltkrieg, ich hab's eben schon erwähnt, und das hat auch die ganzen Utopisten des 19. Jahrhunderts ziemlich zum Schweigen gebracht. Denn plötzlich hat man gesehen, die Menschheit zerstört sich gegenseitig durch Wachen. Der Erste Weltkrieg war der erste industrielle Krieg. Was Deutschland angegriffen hat 1914, die Franzosen, da ist man davon ausgegangen, das geht alles so aus, wie knapp 50 Jahre vorher, als man schon mal Krieg gegen Frankreich geführt hat. Wir marschieren da ein, dann gibt es ein paar Schlachtfelder, wir führen ein paar Schlachten auf Schlachtfeldern, Soldat gegen Soldat. Irgendwer hat dann gewonnen, hoffentlich wir Deutschen, und dann ist das in einem Jahr vorbei. Aber durch die technische Entwicklung haben jetzt beide so hochgerüstet, dass man sich irgendwann jahrelang in Schützengräben gegenüberstand und mit Technik sich gegenseitig zu Zehntausenden abgeschlachtet hat. Und plötzlich haben alle, selbst die größten Optimisten, was die Technik angeht, festgestellt, okay, das Gleiche, was uns nach oben bringen kann, das kann uns auch alle töten. Noch krasser wurde es dann im Zweiten Weltkrieg. Da gab es jetzt nicht so viele Neuerungen. Man wusste aus dem Ersten Weltkrieg, wie so ein Krieg endet, der durch technische Entwicklungen geführt wird. Aber es gab vor allem während des Zweiten Weltkriegs noch zwei technische Neuerungen, die diesen Krieg noch grausamer gemacht haben. Das eine ist die Atombombe, die die Amerikaner ja dann gegen Ende des Krieges auf zwei Städte in Japan geworfen haben. Und das andere sind die Gaskammern, mit denen zu Tausenden, Zehntausenden, Hunderttausenden Juden umgebracht wurden. Albert Einstein, der nach dem Zweiten Weltkrieg Pazifist wurde, Und er hat mal gesagt, ich weiß nicht genau, mit welchen Waffen die Menschen im Dritten Weltkrieg gegeneinander kämpfen, aber ich weiß, dass sie im Vierten mit Stöcken und Steinen gegeneinander kämpfen werden. Was er damit zum Ausdruck bringen wollte ist, dass im Dritten Weltkrieg endgültig die Waffen, die technische Entwicklung so weit ist, dass die Menschheit sich so komplett zerstören wird, dass, falls überhaupt jemand überlebt, man dann im Vierten Weltkrieg nur noch mit Stöcken und Steinen gegeneinander kämpfen kann. Eine weitere Gruppe derer, die sehr skeptisch gegenüber der technischen Entwicklung waren, sind die vor allem Schriftsteller, die gesehen haben, die Technik dient auch dazu, Staaten Mittel in die Hand zu geben, um ihre Bevölkerung systematisch zu unterdrücken. Also ein Werkzeug in den Händen totalitärer Systeme. Das ist ja eine subtile Gefahr der Technik. Aber es gibt vor allem zwei Autoren, die im 20. Jahrhundert mit ihren Thesen dazu bekannt geworden sind. Das eine ist Aldous Huxley, das andere ist George Orwell. Aldous Huxley hat ein Buch geschrieben, das heißt Schöne neue Welt. Und George Orwell hat ein Buch geschrieben, das heißt 1984. Und beide beschreiben eine Gesellschaft, die es damals nicht gab, aber die sie befürchten, in der ein totalitärer Staat mit Hilfe von Technik seine Bürger perfekt unter Kontrolle hat. Das Spannende ist, wie sie diese Technik einsetzen, diese totalitären Staaten, das ist bei Huxley ganz anders als bei Orwell. Bei Huxley wird die Technik, gebraucht der Staat die Technik, um den Menschen glücklich zu machen. So viel Unterhaltung, dass der Mensch nichts mehr anderes will, als von der Technik beherrscht zu werden. Und bei Orwell wird die Technik gebraucht, um die Menschen einzuschüchtern. Sie trauen sich nicht mehr, dagegen zu rebellieren. Der bekannteste Slogan aus dem Buch 1984 ist, Big Brother is watching you. Überall ist Big Brother, irgendwelche Überwachungsmechanismen, die dazu beitragen, dass die Leute überwacht werden. Wir haben zwei aus China hier, die können euch vielleicht ein bisschen was davon erzählen, wie es in dem Land aussieht, wo Orwells Dystopie teilweise schon Realität ist. Und das Erschütternde ist, Huxley hat 1932 sein Buch geschrieben, Orwell 1948. Das heißt schon eine Weile her. Heute sind natürlich die technischen Möglichkeiten sowas durchzuziehen noch ganz andere als die beiden sich das vorstellen konnten. Und die letzte Gruppe derer, die skeptisch gegenüber der technischen Entwicklung sind, ist die grüne Bewegung. Im 20. Jahrhundert war vor allem das Thema Ökologie und Umwelt, heute ist es eher Klima. Und ihre These ist, die Welt der Technik zerstört die Schöpfung. Die technische Entwicklung, um es mit dem Begriff vom Anfang zu sagen, zerstört die Natur. Da gab es immer wieder andere Dinge, ich sah auch in Regen, Verschmutzung der Flüsse durch ungehinderte Chemikalien, die man da rein geleitet hat, Luftverschmutzung, Feinstaub, Problem der Endlagerung von Atommüll, Problem der Müllentsorgung und heute Klimaentwärmung durch CO2. Ich gehe da jetzt nicht ins Detail. Ich glaube, manche von den Dingen, die Sie angeprangert haben, haben Sie zu Recht angeprangert. Ich glaube, manche haben Sie künstlich aufgebauscht. Da gab es ein Problem, aber es war lange nicht so groß, wie Sie es gemacht haben. Und ich glaube, andere Dinge sind gar keine Probleme. Aber der Kerngedanke, der ist erstmal nicht falsch, nämlich zu sagen, wenn wir Kultur schaffen, mithilfe von Technik, ohne Rücksicht auf die Natur, dann ist das ein Problem. Auch wenn es nicht so dramatisch ist, wie häufig von Anhängern dieser Bewegung gesagt wird. Das äußert sich dann auch in unterschiedlichen Bewegungen. In den 70er, 80er Jahren war das der Slogan No Future. Nach dem Motto, wenn wir so weitermachen, haben wir keine Zukunft. Dann hatten wir die Anti-Atom-Bewegung der 1980er. Die Gründung der Grünen-Partei, die das verkörpert. Dann, wenn man nicht so politisch war, sondern eher so ein Lebemensch, dann wurde man halt Hippie. Mit dem Slogan Make Love, Not War. Und mittlerweile, heute im 21. Jahrhundert, sind wir eher bei der Klimabewegung, Fridays for Future, Letzte Generation und die Straßenkleber. Alles ist dieselbe Denkrichtung. Eine große Skepsis gegenüber Technik, denn Technik zerstört unsere Welt. Und ihr merkt, es gibt völlig unterschiedliche Menschen, Bewegungen und Gründe, warum Menschen skeptisch gegenüber der Technik sind, warum sie befürchten, dass Technik der Weg in die Hölle ist. Wir haben die vier Hauptstoßrichtungen gesehen. Erstens, Technik entfremdet den Menschen von seiner Arbeit. Zweitens, Technik wird gebraucht, damit Menschen sich gegenseitig töten, in Massen. Technik wird drittens ein Instrument des Staates, zur Überwachung. Und viertens, Technik zerstört die Umwelt. Und was wir an diesen Utopisten und Dystopisten sehen ist, Technik wird völlig unterschiedlich bewertet. Von radikaler Gegnerschaft auf der einen Seite bis zu starkem Optimismus und Begeisterung auf der anderen Seite. Die Sicht auf Technik spaltet die Menschheit, spaltet die Ideologien und spaltet häufig auch die Generationen. Häufig folgt auf eine sehr optimistische Generation eine sehr pessimistische und andersrum. Das sagen die Menschen. Aber für uns ist ja die Frage wichtig, was sagt die Bibel? Was sagt Gottes Wort? Und das ist meine dritte Frage. Warum kann Technik zum Guten dienen? In 1. Timotheus 4, in den Versen 4 und 5 lesen wir, Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut. Und nichts ist verwerflich, wenn es mit Danksagung empfangen wird, denn es wird geheiligt durch Gottes Wort und Gebet. Und in dem Sinn, in dem Technik ein Teil der Schöpfung Gottes ist, ist Technik erstmal etwas Gutes. Wir dürfen sie gebrauchen. Und genau das zeigt uns auch ein Schnelldurchgang durch die Bibel. Ich mache mal einen Schnelldurchgang durchs Alte Testament mit euch. Wir werden die Stellen jetzt nicht aufschlagen, aber ich werde immer kurz sagen, was wir dort lesen. 1. Mose 4, Vers 2, schon erwähnt. Kein wird Ackerbauer, Abel wird Viehzüchter. Das heißt, dafür haben sie in irgendeiner Form bereits Technik gebraucht. Selbes Kapitel, 1. Mose 4, in den Versen 20 bis 22, da begegnen uns die ersten Erfinder. Erfinder der Musikinstrumente, der Viehzucht und des Metallbaus. Ich werde am Sonntag über diesen Abschnitt predigen und noch einiges dazu sagen. Dann haben wir 1. Mose 6, Vers 14. Die Menschheit, also Noah in dem Fall, baut die Arche. Und das Spannende ist, in den Anweisungen, die Gott ihm gibt, sind technische Anweisungen enthalten. Zum Beispiel, Überziel die Arche mit Pech, damit sie wasserdicht wird. Das ist eine Technik. Oder baue es aus Tannenholz. Ich habe mich nicht damit beschäftigt, warum ausgerechnet Tannenholz geeignet ist zum Schiffbau. Aber anscheinend war das wichtig, dass es nicht ein anderes Holz ist. Dann haben wir 1. Mose 11, den Turmbau zu babeln. Auch da ist der technische Fortschritt ausschlaggebend dafür, dass die Menschheit anfängt, diesen Turm zu bauen. Die Menschen bauen nämlich nicht mehr aus Natursteinen, die gab es nämlich in Babel nicht so richtig, sondern sie entwickeln die Kunst, Ziegel zu brennen. Und deswegen können sie auch in Babel, wo es kaum Natursteine gibt, massenhaft Steine bauen und so eben diesen Turm bauen. Gehen wir weiter ins zweite Buch Mose. Im Kapitel 31 in den Versen 1 bis 5 begegnet uns ein Mann namens Bezaleir. Und er wird beauftragt, die Stiftshütte zu bauen und auch die Bundeslade zu machen. Und das Spannende ist, dass Gott diesem Bezahleel seinen heiligen Geist gibt, um das alles zu machen. Gott schenkt seinen heiligen Geist, um einen Menschen technisch zu begaben, könnten wir sagen. Ich lese mal einige Verse, 2. Mose 31, Abvers 2. Siehe, ich habe Bezaliel mit Namen berufen, den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Judah, und habe ihn mit dem Geist Gottes erfüllt. Ist das eine? Was bedeutet das jetzt in der Praxis? Mit Weisheit und Verstand und Erkenntnis und Geschicklichkeit für jede Arbeit. Können zusammenfassen mit technischem Verständnis. Spannende ist, Bezaliel ist der erste Mensch der Bibel, von dem ausdrücklich gesagt wird, dass er den Heiligen Geist bekommen hat für ein Amt. Und was gibt der Heilige Geist hier technische Fähigkeiten? In 1. Samuel Kapitel 13 lesen wir, wie fast so in einer Nebenbemerkung, dass das Volk Israel zu den Philistern gehen musste, wenn sie ihre Metallgegenstände bearbeitet haben wollten. Die Philister haben damals Israel dominiert und einer der Gründe, warum sie Israel unterdrücken konnten, war ihr technischer Fortschritt oder Vorsprung. Sie konnten eben Waffen schmieden, das konnte die Israeliten nicht, deswegen heißt es an anderer Stelle, dass Saul und Jonathan Die einzigen waren im Volk Israel, die eiserne Waffen hatten. Ich weiß nicht, was die anderen hatten, Holzstöcke oder sowas. Aber ihr könnt euch vorstellen, wie so eine Schlacht ausgeht, Holzstöcke gegen... Bronze. Bronze? Die Bronze-Zeit gegen die Eisen-Zeit. Ja, okay. Also... Auf jeden Fall die deutlich schwächeren Waffen. 1. Samuel 17, dann David und Goliath, die ganz bekannte Geschichte. David verzichtet ja auf die Rüstung. Jetzt könnte man denken, ja, das ist eine Geschichte, wo Gott sagt, nein, man braucht keine Rüstung, man braucht nur die Hilfe Gottes. Das Spannende ist, David tauscht nicht Technik gegen keine Technik, also die Rüstung gegen ich gehe einfach so, sondern er tauscht Technik gegen Technik. Er sagt keine Rüstung, aber dann hat er eben die Steinschleuder. Er wählt diese Technik, die in seinem Stammesgebiet eben sehr weit verbreitet war und tötet Goliath so. Und dann auch beim Bau des Tempels lesen wir Ähnliches wie beim Bau der Stiftshütte, 1.Könige 5, Vers 7. Auch da spielt Technik eine entscheidende Rolle. Ich lese auch da mal einige Verse. 1.Könige 7, Vers 13. Der König Salomo sandte hin und ließ Hiram von Tyrus holen. Er war Sohn einer Witwe aus dem Stamm Navtali. Sein Vater aber war ein Mann aus Tyrus, ein Erzschmied. Der war voll Weisheit, Verstand und Kunstsinn. Also voll von technischem Sachverstand, um allerlei Arbeiten in Erz auszuführen. Und er kam zum König Salomo und führte alle Arbeiten für ihn aus. Und an letzter Stelle haben wir eben schon gelesen in Jesaja 28, wo Gottes Wort sagt, dass es Gott ist, der dem Bauer die Weisheit gegeben hat, nicht mit normalem Getreide, Dill und Kümmel gleich umzugehen, sondern verschiedene Verfahren anzuwenden, wenn man die Sachen anbaut. Gott hat den Menschen Technik beigebracht und es ist wunderbar, Jesaja 28, Vers 29, auch dies, also dieser gesamte technische Sachverstand, den Gott einem Bauern gegeben hat, auch dies geht aus von dem Herrn der Herrscharen, denn sein Rat ist wunderbar und er führt es herrlich hinaus. Was können wir also festhalten? Technik an sich wird niemals negativ dargestellt. Sie ist Teil von Gottes guter Schöpfung und nötig als Ausrüstung für den Schöpfungsauftrag. Entweder lesen wir kommentarlos, dass sie einfach verwendet wurde, oder die Art der Erzählung macht deutlich, es ist etwas Positives und bei Bezalier lesen wir sogar, da hat jemand den heiligen Geist bekommen, um technische Fertigkeiten anzuwenden. Kommen wir zum vierten Punkt. Warum wird jetzt Technik aber häufig etwas Schlechtes? Und auch da möchte ich mit euch kurz durch die Bibel gehen und euch zeigen, dass es tatsächlich Probleme gibt bei der Verwendung der Techniken. Ja, Technik ist Teil von Gottes guter Schöpfung, aber die Schöpfung ist gefallen. Und damit ist auch die Technik gefallen. Technik an sich ist etwas Gutes, aber sie wird durch die Sünde entstellt und durch den Sünden der missbraucht. 1. Mose 4, Vers 20. Ich hatte das eben schon erwähnt. Das ist die Stelle, wo wir von den Erfindern der Musikinstrumente und sowas lesen. Und die Erfindungen an sich sind gut, aber der ganze Kontext, in dem das berichtet wird, ist negativ. Wir werden das am Sonntag sehen in der Predigt. Das ist alles, diese Erfinder sind alle Nachfahren, keins. Sie sind die Kinder von einem gewissen Lamech, der ein absolut katastrophaler Charakter ist. Das heißt, der Kontext, in dem das dort berichtet wird, ist ein sündhafter, auch wenn die Erfindungen an sich gut sind. Und zum ersten Mal wirklich problematisiert wird Technik dann in der Geschichte des Turmbaus zu Babel. Ich habe es eben als Positivbeispiel erwähnt. Das sind Menschen. Die können jetzt ein Gebäude, ein großes Gebäude in Babel bauen, weil sie die Erfindung machen, Ziegel zu brennen. Aber wofür nutzen sie diese Erfindung? Diese an sich gute Erfindung nutzen sie, um sich selbst einen Namen zu machen, um sich selbst zu Gott zu machen. Die Geschichte des Turmbaums zu Babel ist ja ein einziger Angriff Auf Gott. Einerseits brennen sie Ziegel. Das andere, was sie machen, ist, sie verwenden Asphalt statt Mörtel. Haben sich immer schon Leute gefragt, was ist daran so bedeutsam? Asphalt statt Mörtel, klebt das besser oder warum? Und ich habe bei einem Theologen gesehen, ich fand die Gedanken sehr spannend. Der Asphalt ist dasselbe, was Noah verwendet hat, um die Arche abzudichten. Das heißt, die Leute haben auch ein Stück weit mit dem Turmbau zu Babel gesagt, das ist jetzt unsere selbst gebaute Arche. Gott hat die Welt gerichtet und damit Noah überlebt, hat er ihm sozusagen eine Rettung gegeben. Wenn Gott nochmal auf die Idee kommen sollte, sowas mit uns zu machen, dann haben wir unsere eigene Arche gebaut. Der ultimative Angriff auf Gott mithilfe von Technik, das ist der Turmbau zu Babel, die Überzeugung der Menschen, Wir schaffen es durch Technik, Gott nicht mehr zu brauchen. In Ezekiel 26 bis 28 wird uns die Stadt Tyrus geschildert. Und ganz ähnlich ist die Darstellung der Stadt Babylon in Offenbarung Kapitel 17 bis 18. Und in beiden Abschnitten aus dem Alten wie auch aus dem Neuen Testament lesen wir von einer Stadt, der es wirklich gut geht. Die hat alles. Und ein entscheidender Faktor, warum sie alles hat, ist die Tatsache, dass es dort technische Geräte, eine wahnsinnige technische Entwicklung gibt. Sie sind reich, sie haben Wohlstand, aber sie rebellieren gerade in ihrem Reichtum, in ihrem Wohlstand gegen Gott. Also im Prinzip haben sie das geschafft, woran die Turmbauer in Babel noch gescheitert sind, wegen der Sprachverwirrung. Das haben diese Städte hinbekommen. Erlösung durch Technik. Zumindest bilden sie sich das ein, denn dann kommt jeweils das Gericht. Gott verkündigt bei den Städten schreckliches Gericht. Was sehen wir also, wenn wir uns die Bibel anschauen? Wir sehen, dass die Menschen häufig Technik gebrauchen zu ihrer eigenen Ehre und zur Rebellion gegen Gott. Die Technik wird für sie sozusagen zu einem alternativen Evangelium, zu einer alternativen Heilslehre. Besonders wird diese Zweiseitigkeit deutlich in einem Abschnitt aus dem Propheten Jesaja, Jesaja Kapitel 54, die Vers 16 bis 17. Ich habe es hier vorne auch abgedruckt. Da macht Gott deutlich, dass er die souveräne Kontrolle darüber hat, Selbst dann, wenn Technik missbraucht wird. Er sagt dort, siehe, ich habe den Schmied gemacht, der das Kohlenfeuer anbläst und eine Waffe hervorbringt, nach seinem Handwerk. Herr Gott sagt, ich habe dem Schmied sozusagen die technischen Fähigkeiten gegeben, um Waffen zu schmieden. Und ich habe auch den Zerstörer gemacht, um zu vernichten. Ich finde Zerstörer hier nicht so ganz die glückliche Übersetzung. Gemeint ist der, der jetzt diese Waffe bekommt, um damit andere zu töten, also der Soldat. Auch den hat Gott gemacht. Auch der steht unter Gottes Souveränität. Das heißt, wir haben hier eine große Ambivalenz. Der eine schafft etwas durch Technik, der Schmied, und der nächste nimmt diese Technik, wendet sie an, zur Zerstörung anderer, zum Töten anderer Menschen. Gott gibt an seinem Volk die Verheißung, keiner Waffe, die gegen dich geschmiedet wird, soll es gelingen. Das heißt, es ist eine Verheißung der Bewahrung, aber es ist schon spannend, dass diese Schmiedekunst, die eigentlich ein Geschenk Gottes ist, hier verwendet wird, um Gottes Volk zu bedrohen. Gott verheißt ultimativ, es wird nicht gelingen. Aber das zeigt uns so diese Spannung, die bei der Technik einfach herrscht. Geschenk Gottes und trotzdem durch die Sünde so schnell dazu missbraucht, uns gegenseitig zu töten und der Schöpfung zu schaden. Und wie sieht das jetzt konkret aus, dass Technik missbraucht wird? Und ich möchte es unter zwei Punkten deutlich machen. Das ist mein Punkt B und C bei Punkt 4. Gott wird entgöttlicht und der Mensch wird entmenschlicht. So habe ich es genannt. Gott wird entgöttlicht und der Mensch entmenschlicht. Gott wird entgöttlicht. Die Menschen kommen auf die Idee, durch technische Entwicklung Gott nicht mehr zu brauchen. Zum Beispiel früher, da haben Christen und auch andere Religionen, wie selbstverständlich, jedes Frühjahr um Regen gebetet. damit etwas auf dem eigenen Feld wächst. Wenn es heute bei uns nicht regnet, dann finden wir es schade. Ich finde es dann immer schade, weil mein Rasen vertrocknet. Aber irgendwie gehe ich wie selbstverständlich davon aus, naja, das Zeug im Supermarkt, das ist sowieso da. Weiß nicht, ob es euch anders geht. Erntedankfest für mich ist immer was, da muss ich mich wirklich dran erinnern. Stimmt, das, was auf meinem Tisch steht, ist alles andere als selbstverständlich. Wir sind heute glaube ich nicht größere Sünder als die Leute früher, aber die Leute früher wussten das aus eigener Erfahrung, dass sie Gott brauchen, um versorgt zu werden. Wir vergessen das häufig. Die technische Entwicklung, die wir erlebt haben, die dafür verantwortlich ist, die lässt uns immer wieder glauben, dass wir Gott nicht brauchen. Wie entgöttlichen wir Gott noch? Entgöttlichen natürlich in Anführungszeichen. Menschen kommen auf die Idee, sich selbst zu Gott zu machen. Das ist die Steigerung davon. Das sehen wir beim Turmbau zu Babel. Sie nutzen Technik, um sich selbst, ich nenne es mal, upzugraden. Da sind wir wieder beim Transhumanismus. Ludwig wird uns mehr dazu berichten. Aber dieser Versuch, dass wir Menschen uns quasi selbst durch Technik zu Göttern upgraden. Oder Menschen kommen auf die Idee, dass Technik sie erlöst. Dann wird Technik zum Evangelium. Zum Beispiel dieser ganze Bereich durch Technik das Leben zu verlängern. Das haben wir schon ein Stück weit geschafft. Die Lebenserwartung ist ja gestiegen in unseren Breiten und verantwortlich dafür ist die technische Entwicklung. Aber jetzt ist das Ziel eben auf Dauer dadurch Unsterblichkeit zu erreichen. Technik bringt den sündigen Menschen auf die Idee, mithilfe von Technik Gott abzuschaffen. klappt natürlich nicht, aber in ihrem Bewusstsein ihn abzuschaffen, ihn in ihrem Bewusstsein, in ihrer Vorstellung, in ihrem praktischen Leben eben zu entgöttlichen. Und das zweite, was passiert? Mein Punkt C, der Mensch wird entmenschlicht. Gott wird entgöttlicht, der Mensch wird entmenschlicht. Zum Beispiel dadurch, dass der Mensch anfängt der Technik zu dienen. Technik soll uns Menschen dienen. Wir haben ganz am Anfang gesehen, wofür brauche ich Technik? Hier ist Gott, er gibt mir den Auftrag Kultur zu schaffen und damit ich diesen Auftrag ausführen kann, habe ich die Technik als Hilfsmittel, die mir dabei hilft. So, wenn ich jetzt aber anfange der Technik zu dienen, dann ist irgendetwas radikal auf den Kopf gestellt. Technik soll mein Leben vereinfachen, dafür ist sie da, dafür ist sie gut. Aber sie nimmt uns oft gefangen. Internetsucht. Spielsucht, also Computerspielsucht. Smartphonesucht. Viele, viele Menschen haben damit zu kämpfen. Zweite, Menschen zerstören Menschen mit Technik. Wir haben das schon gesehen bei dem geschichtlichen Durchgang. Kriegstechnik und Waffen. Heute mit Atomwaffen. Mit einer einzigen Waffe können Hunderttausende von Menschen getötet werden. Es geht eben auch subtiler. Das, was Orwell und Huxley vorausgesehen haben, Überwachungssysteme. Ich finde immer so ein erstaunliches Beispiel die DDR. In der DDR lief ungefähr nicht so ganz so viel. Und die technische Entwicklung hinkte der des Westens dramatisch hinterher. Aber wo die top waren, war die Überwachungstechnik. Andere Leute abzuhören. Da waren die richtig gut, technisch ganz vorne dabei. Oder China, da ist es heute so, alles wird durch Überwachungskameras kontrolliert. Ein weiteres Problem der Entmenschlichung ist, dass die menschliche Persönlichkeit verschwindet. Auch das hat im 19. Jahrhundert angefangen und hat sich eigentlich nur weitergezogen. Technische Geräte sind ja super, weil sie erleichtern uns einfach die Arbeit. Aber irgendwann besteht eben die Gefahr, dass der Mensch selbst zu einer Maschine wird. der einfach nur noch die Aufgaben übernimmt, die die anderen Maschinen eben nicht übernehmen können, aber im Prinzip in der Firma genau die gleiche Rolle wie eine Maschine hat. Und die Gefahr besteht, dass dann nur noch in maschinellen Kategorien gedacht wird. Nur noch in Kategorien von Ressourcen und Technik. Ich weiß nicht, ob da irgendwas geistesgeschichtliches hinter steht, aber in vielen Unternehmen wird die Personalabteilung Human Resources genannt. Also als wären die Menschen so eine weitere Ressource, mit der wir eben arbeiten als Firma. Und das ist, glaube ich, auch eine Folge und eine Gefahr der technischen Entwicklung. Wir reduzieren andere Menschen nur noch auf ihren technischen Nutzen. Oder ein ganz alltägliches Beispiel. Menschen sind zusammen in einem Raum, fünf bis zehn Menschen, und jeder hängt einfach nur vor seinem eigenen Handy. Es gibt Studien, die analysieren einen dramatischen Rückgang der sozialen Kompetenzen bei jungen Menschen, seitdem das Smartphone Einzug gehalten hat. Der Mensch wird entmenschlicht durch Technik. Das passiert nicht automatisch. Das ist jetzt nicht der Grund, warum wir alle Technik von Bord schmeißen sollten und wie in der Steinzeit leben sollten oder sowas. Ich werde euch am Sonntag erklären, so gab es die Steinzeit gar nicht, wie manche sich das vorstellen. Aber wir sollten die Gefahren kennen. Gott wird entgöttlicht, der Mensch entmenschlicht. Und ich möchte jetzt zum Schluss die Frage stellen, wie sollen wir mit Technik umgehen? Ich werde diese Frage nur recht oberflächlich beantworten, weil wir eben in den nächsten Vorträgen ins Detail gehen. Und zwar habe ich am Anfang die Frage gestellt, wie können wir mit Technik umgehen, damit Gott alle Ehre bekommt. Gott sagt zu uns, tut alles, zu meiner Ehre. Das ist der Auftrag unseres Lebens und das gilt eben auch für Technik. Wie können wir diesen Auftrag im Blick auf Technik leben? Ich habe sieben Punkte, die ich euch mitgeben möchte kurz. Erstens. Ich verstehe, dass das Thema heute wesentlich aktueller ist als zu biblischen Zeiten. Es ist nicht neu. Wir haben gesehen, die Bibel hat etwas dazu zu sagen. Aber ihr müsst euch auch vor Augen führen, jemand der vor 200 Jahren gelebt hat, der war so von dem ganzen Leben mit Technik näher an den biblischen Zeiten dran, als an dir. Also sein Leben war mit Blick auf Technik ähnlicher zu dem Leben 1000, 2000, 3000 Jahre vor ihm, als es zu dem Leben ist, was du heute lebst. Interessantes Beispiel. Ein amerikanischer Professor, ist noch nicht so lange her, der hat, Geschichtsprofessor, der hat seine Schüler oder seine Studenten folgende Frage gestellt. Er hat gesagt, stellt euch mal vor, ihr hättet die Wahl, mit John Rockefeller zu tauschen, im Jahr 1916. Also ihr könntet er werden und er wird, er wird du. John Rockefeller war damals der reichste Mann der Welt. Er besaß ein Vermögen von 2,3 Milliarden US-Dollar, was nach heutigem Ermessen vielleicht sogar in die Billionen geht. Also unfassbar reich. Und die Frage, die er seinen Schülern gestellt hat, würdet ihr mit ihm tauschen wollen? Und dahinter steckte eben der Gedanke, ja, ich wäre dann zwar reich, aber ich würde vor 100 Jahren leben. Und ja, von dem Geld könnte ich mir theoretisch ein Privatjet kaufen und in die Südsee fliegen und mir da eine Insel kaufen. Aber es gibt halt noch keine Privatjets. Und die Schüler haben wirklich mit der Frage gerungen, will ich nur 100 Jahre zurückgehen, selbst wenn ich dann alles Geld der Welt hätte, und auf diese ganzen technischen Errungenschaften seitdem verzichten? Und das bedeutet eben im Umkehrschluss, wir leben in einer Welt, die absolut von Technik dominiert wird. Die Jüngeren unter euch fragen sich vielleicht manchmal, wie sieht eigentlich das Leben als junger Mensch bei unseren Eltern oder Großeltern aus. Also ohne Handy, Computer oder Tablet. Kann man so eigentlich überhaupt leben? Sie sind hier, ihr könnt sie mal fragen, wie das funktioniert. Oder wie bekommt man eigentlich einen Schulabschluss ohne Wikipedia, Google und Gen-GPT? Technik hat es immer gegeben, keine Frage. Zu biblischen Zeiten, wir haben das gesehen, aber Sie dominiert heute unser Leben so sehr wie zu keiner Zeit vor uns und deswegen gehört es zu deiner Berufung als Kind Gottes. Es gehört zu deiner Berufung als Kind Gottes, dir Gedanken über dieses Thema zu machen. Deswegen machen wir es hier auf der Freizeit. Ein zweiter Punkt ist, sei dankbar für die technische Entwicklung. Ja, Technik richtig gebraucht ist ein Segen. Ich bin froh, dass ich heute leben darf und nicht vor 100 Jahren. Ja, es gibt hier auch noch Menschen, die haben studiert, die haben ihre Hausarbeiten mit Hand oder mit Schreibmaschine geschrieben. Ich weiß, ich kann mir nicht vorstellen, also... Da braucht man ja nochmal dreimal so lang, wie man sowieso schon braucht, also unfassbar. Ja, ich habe schon von Schwangerschaften gesprochen. Es ist ja nicht nur so, dass Schwangerschaften heute ein bisschen angenehmer sind durch den Fortschritt, sondern die Sterberate ist einfach gesunken. Früher war jede Schwangerschaft das Risiko sehr hoch, dass das Kind bei der Geburt, vor der Geburt oder direkt nach der Geburt oder in den ersten Lebensjahren stirbt. Hälfte der Kinder haben das fünfte Lebensjahr nicht überlebt. Und das Risiko für die Frauen war auch sehr, sehr hoch. Es gibt kein biblisches Ideal zurück zur Natur. Warum nicht? Weil ja, die Kultur ist gefallen. Ja, die Technik ist gefallen. Aber die Natur ist eben auch gefallen. sei dankbar für die technische Entwicklung. 3. Vergiss wegen der Technik nicht Gott. Ich lese einige Verse aus 5. Mose 8, 11. Da geht es darum, wenn das Volk Israel im verheißenen Land ist und es ihnen wirklich gut geht, worauf sollen sie achten? Hüte dich, dass du den Herrn, deinen Gott, nicht vergisst, sodass du seine Gebote, seine Satzungen und Rechtsbestimmungen, die ich dir heute gebiete, nicht hältst, damit nicht, wenn du isst und satt wirst und schöne Häuser erbaust und darin wohnst und deine Rinder und Schafe sich mehren und dein Silber und Gold sich mehren und du Smartphones hast und Computer und so weiter und so fort, steht hier nicht, aber damit nicht dann dein Herz sich überhebt, Und du den Herrn, deinen Gott, vergisst, der dich aus dem Land Ägypten herausgeführt hat, aus dem Haus der Knechtschaft. Ja, Technik hängt ja eng mit Wohlstand zusammen. Warum sind wir technisch weiterentwickelt in Deutschland, als viele Länder, sagen wir mal, in Afrika? Ja, einfach, weil wir mehr Wohlstand haben. Das heißt, mit Wohlstand kommt die technische Entwicklung, aber mit beidem kommt die Gefahr, darüber Gott zu vergessen. Scheinbar scheint ja Technik alle unsere Probleme zu lösen, für die wir früher beten mussten. Aber Technik löst nicht das Sündenproblem und es bringt dich nicht in die Ewigkeit. Es ersetzt nicht Gott, es ersetzt auch nicht die Menschen und es ersetzt vor allem nicht das Evangelium. Psalm 20 heißt es, jene, also die Gottlosen rühmen sich der Wagen und diese der Rosse. Also starker Kriegsmaschinerie. Heute würden wir sagen der Atombomben und der Taurusraketen oder was auch immer. Wir aber des Namens des Herrn unseres Gottes. Sie sind niedergesunken und gefallen. Wir aber stehen fest und halten uns aufrecht. Mein vierter Punkt. Erkenne die Grenzen der Technik. Technik wird in jedem Fall begrenzt durch die Schöpfung. Technik kann immer nur das erreichen, was Gott schon an Potenzial in diese Welt hineingelegt hat. Gott bleibt der Schöpfer und der König. Wir bleiben immer Unterkönige, selbst in unserer Rebellion. Und es gibt Grenzen, die können wir auch in unserer Rebellion nicht überschreiten. Also selbst wenn die technische Entwicklung in Zukunft krasse Sachen schaffen wird, von der wir uns jetzt vielleicht noch gar nicht vorstellen können. Sie wird niemals sich zum Gott aufschwingen können, niemals. Sie wird immer innerhalb dieser Schöpfung hier bleiben. Und das ist, glaube ich, auch ein Trost, wenn wir uns Sorgen machen, vielleicht vor Fragen, was wird KI noch anrichten? Oder wo wird der Transhumanismus hinführen? Die technische Entwicklung ist durch die Grenzen der Schöpfung begrenzt. Das fünfte ist, diene nicht der Technik. Und in dem Punkt möchte ich Technik einfach mal mit Geld vergleichen. Geld ist als Werkzeug sehr hilfreich, Technik ist als Werkzeug sehr hilfreich. Aber sobald ich anfange Geld oder Technik zu dienen, wird es schlimm bis katastrophal. Technik frisst unsere Zeit, sie frisst unsere Beziehungen, sie frisst unsere Persönlichkeit, sie frisst unser Geld. Zumindest bestehen diese Gefahren. Und deswegen frage dich beim Gebrauch jeder Technik, Dient diese Technik mir, meiner Familie und dem Reich Gottes? Oder diene nur noch ich dieser Technik? Und wenn du feststellst, dass Zweiteres passiert, dann verzichte. In Bezug auf das Geld sagt Gott, du kannst nicht Gott dienen und dem Mammon, also dem Geld. Matthäus 6, Vers 24. Und analog können wir wirklich sagen, du kannst nicht Gott dienen und der Technik. 1. Korinther 6, Vers 12 ist hier sehr passend, wo Paulus schreibt, alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. Alles ist mir erlaubt, aber, jetzt kommt's, ich will mich von nichts beherrschen lassen. Ich glaube, das ist unser großes Problem, vielleicht als Christen, nicht so sehr, dass wir jetzt mit Technik super viel sündigen, sondern dass wir uns vielleicht manchmal davon beherrschen lassen. Sechstens, ignoriere nicht die Gefahren der Technik. Ja, wir haben gesehen, durch die Sünde wird Technik auch zur Gefahr. Wir können durch den Gebrauch von Technik sündigen. Andere können durch Technik sich an uns versündigen. Und ich habe schon erwähnt, die Stadt in Offenbarung 17 und 18, Babylon, ist eine Stadt, der geht super gut. Die hat alles. Wohlstand. Ist ein Traum. Äußerlich. Aber dann sehen wir in Offenbarung 18, was Gott sagt, wie wir uns gegenüber dieser Stadt verhalten sollen. Offenbarung 18, Vers 4. Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach, Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt. Denn ihre Sünden reichen bis zum Himmel. Und Gott hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht. Geht raus! Das Spannende ist, das ist nicht die einzige Perspektive, die die Bibel darauf hat. Denn an anderer Stelle ist das Volk Gottes tatsächlich im wirklichen Babel, In Jeremia 29. Und dort sagt Gott ihr, weil da können sie ja gar nicht raus, da waren sie im Exil, da sagt Gott, suche der Stadt Bestes. Und jetzt die Frage, wie jetzt? Rausgehen oder drinbleiben und das Beste suchen? Sich von der Sünde unbefleckt verhalten. Ich glaube, es ist beides. Ja, wir können einerseits gar nicht komplett raus, solange wir hier auf der Erde sind. Wir leben in gewissem Sinn als Christen alle in Babylon, bis Jesus wiederkommt. Aber was bedeutet dann, geh raus? Ich glaube, es heißt vor allem, sag nein, nicht zur Technik an sich, aber sag nein zum Evangelium der Technik. Sag nicht nein zur Technik an sich, aber sag nein zum Evangelium der Technik. Falle nicht darauf rein, was Menschen dir versprechen. Wenn du diese Technik verwendest, dieses technische Gerät hast, wenn wir erst mal diese technische Entwicklung gemacht haben, dann wird alles gut. Fall darauf nicht rein. Wenn du in der Gefahr stehst, dann geh raus. Und das Letzte, was ich euch mitgeben möchte, ist Gebrauchertechnikweise. Das ist keine leichte Frage. Wo dürfen und sollen wir Technik als Teil der guten Schöpfung Gottes gebrauchen, um hier in dieser Welt unserem Schöpfungsauftrag nachzukommen? Wo sollen wir mithilfe der Technik vielleicht auch der Stadt Bestes suchen, also zum Beispiel das Beste unserer Firma oder unseres Betriebes? Wo sollen wir dankbar sein für die Technik, die uns ultimativ ja Gott geschenkt hat und die das Leben in einer gefallenen Welt heute in vielen Bereichen so viel angenehmer macht als früher? Und auf der anderen Seite, wo sollen wir rausgehen aus Babylon und Nein sagen zu gewissen technischen Entwicklungen? Ich glaube, dieses Abwägen ist alles andere als leicht. Wir brauchen dafür Gottes Weisheit. Und deswegen wollen wir in diesen Tagen konkret werden und uns anhand verschiedener technischer Entwicklungen und Bereiche die Frage stellen, wie kann es gelingen, unser ganzes Leben Auch das Leben, was wir mit der Technik leben. Wie kann es gelingen, dieses Leben zur Ehre Gottes zu leben? Amen.
Eine (kurze) Theologie der Technik
Series Technik und Medien
Sermon ID | 61325104156851 |
Duration | 1:08:20 |
Date | |
Category | Camp Meeting |
Bible Text | Isaiah 28:23-29 |
Language | German |
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