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Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Amen. Wir machen endlich weiter im Brief des Paulus an die Römer. Und wir kommen zu Römer, Kapitel 9. Das Kapitel hat mich schon lange gefreut. Römer, Kapitel 9. Ich lese uns die Verse 1 bis 6. Römer 9, die Verse 1 bis 6. Und diese Predigt trägt den Titel Unsere christliche Pflicht, die Juden zu lieben. Dies ist das Wort des Herrn. Ich sage die Wahrheit in Christus. Ich lüge nicht, indem mein Gewissen mit mir Zeugnis gibt in dem Heiligen Geist, dass ich große Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen. Denn ich selbst, ich habe gewünscht, durch einen Fluch von dem Christus entfernt zu sein für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch. die Israeliten sind, deren die Sohnschaft ist und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der Dienst und die Verheißungen, deren die Väter sind und aus denen dem Fleisch nach, der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen. Nicht aber, dass das Wort Gottes hinfällig geworden wäre. Denn nicht alle, die aus Israel sind, diese sind Israel. Amen. Herr, öffne unsere Augen, damit wir wunderschauen aus deinem Gesetz. Amen. Ja, es ist schon wieder ziemlich lange her, dass ich aus dem Römerbrief gepredigt habe, über fünf Monate, um genau zu sein. Aber in Gottes Vorsehung ist jetzt genau die richtige Zeit, um weiter zu predigen. Denn in den nächsten drei Kapiteln, Römer 9 bis 11, geht es um ein Thema, das nicht nur politisch hochbrisant ist und die ganze Welt beschäftigt, sondern das auch in der Kirche seit jeher, seit biblischen Zeiten, hoch umstritten ist. Zur Zeit der Apostel wurde es zum größten Streitthema überhaupt in der frühen Kirche. Die ganze Kirchengeschichte hindurch blieb es immer ein schwieriges Thema und teilweise führte es zu schrecklichen Gräueltaten. Und seit dem 19. Jahrhundert macht sich eine ganz neue Lehre in der Kirche breit, die dazu geführt hat, dass heute fast alle Christen in unserem Land falsch denken über dieses Thema, weil sie falsch gelehrt wurden. Es geht jetzt um die Frage, was ist mit den Juden? Was ist mit Israel? Dieses Thema ist natürlich ein einziger großer Fettnapf. Man kann darüber nichts sagen, was nicht von den einen oder den anderen als affront aufgefasst wird. Die einen schimpfen dich einen Judenfreund und die anderen einen Judenfeind. Ach, wen interessiert's? Jetzt müssen wir über dieses Thema sprechen. Und noch einmal, es ist gut, dass wir jetzt darüber sprechen, denn dieses Thema wird gerade zu einem echten Problem. Nicht nur in der Welt, nicht nur in Großbritannien oder in Amerika, wo deswegen Unis zerstört werden, sondern es wird auch zu einem echten Problem in einigen christlichen Kreisen in Amerika, und vielleicht bald auch in Deutschland, wenn es nicht schon hier angekommen ist. Wir werden in den nächsten Wochen sprechen über das Judentum und den Staat Israel. Wir werden sprechen über die falsche Lehre des Dispensationalismus und des Zionismus und Wir werden sprechen über den sich gerade entwickelnden Antisemitismus in einigen leider auch reformierten Kreisen. Bei einigen reformierten Pastoren, die vielleicht auch einige von uns hören. Und das ist eine große Sorge, die ich habe, die mich seit Monaten sehr beschäftigt. Wir werden darüber reden müssen. Eigentlich wollte ich das alles heute schon predigen, aber dann habe ich gestern Nacht um halb drei gemerkt, dass das dann wieder so eine Zwei-Stunden-Predigt wird. Und da ich euch nicht zu sehr strapazieren will, ich weiß, einige freuen sich, wenn das lange wird, aber ich glaube die meisten nicht, habe ich mich entschieden, dass ich meine Predigt aufteile. Und vieles gerade von diesen sehr kritischen Themen, dann erst in der nächsten Predigt anspreche. Aber diese Predigt ist eine absolut notwendige Grundlage für das, was dann vielleicht in zwei, drei Wochen kommt. Lasst uns also einsteigen. Und zunächst wollen wir uns den Kontext, den Zusammenhang, in dem Paulus jetzt diese nächsten Verse hier schreibt, wollen wir uns diesen Zusammenhang noch einmal ins Gedächtnis rufen. In meiner Predigt vor fünf Monaten haben wir das achte Kapitel des Römerbriefes abgeschlossen. In diesem Kapitel ging es um ein großes Thema und wahrscheinlich erinnert sich niemand mehr daran nach so langer Zeit, aber das Thema war Heilsgewissheit. Wir Christen dürfen nicht nur, wir sollen Heilsgewissheit haben. Warum? Was ist der Grund für biblische Heilsgewissheit? Dass unser Heil nicht von uns abhängt, sondern von Gott. Wenn es von uns abhängen würde, von unserem freien Willen, von unserer Entschlossenheit, unserem Glauben, unserer Treue, dann hätten wir keinen Grund, Heilsgewissheit zu haben. Und wer das anders sieht, muss nochmal in sich gehen und ein bisschen mehr über sich selbst nachdenken. Aber wenn es von Gott abhängt, wenn unser Heil von Gott abhängt, dann können wir unseres Heils gewiss sein. Denn Gott ist treu. Anders als wir. Und er ist mächtig, mächtig, alle seine Kinder zu bewahren und ans Ziel zu bringen, heimzuführen. Und wir wissen, dass er das auch tun wird. Denn wir hatten das gelesen in Römer 8. Da hieß es, wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind. Denn welche er zuvor erkannt hat, die hat er auch zuvor bestimmt, im Bild seines Sohnes gleichwöhnlich zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Welche er aber zuvor bestimmt hat, diese hat er auch berufen. Und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt. Welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht. Römer 8, 28 bis 30. Amen dazu. Erinnert ihr euch? Das ist die goldene Kette der Erlösung, die niemand brechen kann, die niemand auflösen kann. Es ist allein Gott, der hier handelt. Du kommst hier drin gar nicht vor. Es ist Gott, der erwählt. Er erwählt, er bestimmt vorher, er beruft, er rechtfertigt, er verherrlicht. Es ist allein Gottes Werk von Anfang bis Ende. Und Gott sei Dank dafür, dass unser Heil allein an ihm liegt und nicht an uns. Wenn du heute Glauben hast, dann nur, weil Gott dich erwählt hat vor Grundlegung der Welt und dich vorherbestimmt hat, dass du verherrlicht werden wirst. Und nun sorgt er dafür, dass du auch verherrlicht wirst, dass ein Ratschluss zustande kommt, indem er alle Dinge lenkt zu diesem einen Ziel und Zweck. Er hat dich berufen. Hier in deinem Leben hat er dir Glauben geschenkt. Und durch diesen Glauben hat er dich gerechtfertigt. sodass du schuldlos stehst vor Gott. Und damit ist dein Heil so gewiss, dass Paulo schreiben kann, dass Gott dich auch schon verherrlicht hat. Obwohl das erst geschehen wird, wenn Christus wiederkommt. So sicher ist es, er hat es schon getan. Die Rettung der Christen ist Gottes Werk. Und weil es sein Werk ist, und weil er keine Fehler macht, und weil er nicht schläft und schlummert, und weil er nicht nachlässig ist, und weil er nicht unfähig ist, und weil er nicht untreu ist, weil es sein Werk ist, wird er keines der seinen verlieren auf dem Weg. Alle, die er erwählt hat. Die Ehadie hat er auch vorherbestimmt. Und die hat er auch berufen. Und die hat er auch gerechtfertigt. Und die hat er auch verherrlicht. Und da ist nicht einer verloren gegangen zwischendurch. Und weil das so ist, bricht Paulus am Ende des achten Kapitels in Jubel aus. Wenn Gott für uns ist, wer gegen uns? Wer wird gegen Gottes auserwählte Anklage erheben? Wer wird uns verdammen? Wer wird uns scheiden von der Liebe des Christus? Antwort, nichts und niemand. weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Gewalten, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf, da bist du übrigens auch mit eingeschlossen, auch du wirst es nicht tun mit deinem freien Willen, noch irgendein anderes Geschöpf wird uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. Amen. Das war Römer 8, 31 bis 39. Und dann kommt unser Predigtext. Denkt daran, die Kapiteleinteilung in der Bibel, die ist nicht von Paulus. Die gibt es erst seit dem 13. Jahrhundert. Paulus hat einfach weitergeschrieben. Nach diesem herrlichen Jubel über unser Heil kommt also direkt unser Text. Ich habe große Traurigkeit und unauffälligen Schmerz in meinem Herzen. Wie seht ihr diesen abrupten Wechsel von Jubelfreude am Ende von Kapitel 8 zu Traurigkeit und Schmerz am Anfang von Kapitel 9? Also direkt im nächsten Satz? Warum dieser plötzliche Wechsel? Weil Paulus jetzt an sein Volk denkt. An die Juden. Und da gibt es leider keinen Grund zur Freude. sondern zu Traurigkeit und Schmerz. In diesem Moment der Jubelfreude über unser Heil, über die Liebe Gottes, in wem? In Christus, Jesus, unserem Herrn, von der uns niemand mehr scheiden kann, inmitten dieser Jubelfreude, da geht ein stechender Schmerz durch Paulus Herz. Denn er denkt an die, die diese Heilsfreude, diese Heilsgewissheit nicht haben. Die diese Liebe Gottes in Christus Jesus nicht haben, weil sie nicht glauben an Christus Jesus. Noch aus einem anderen Grund muss Paulus jetzt auf die Juden zu sprechen kommen. Denn gerade noch hatte er uns ja in höchsten Tönen davon erzählt, dass wir Heilsgewissheit haben können. Warum? Weil Gott alle seine Erwählten rechtfertigt durch den Glauben an Christus und sie alle verherrlicht, wie? Indem er sie dem Bild Christi gleichförmig macht. Aber wenn doch Gott alle seine Erwählten auch verherrlicht, ans Ziel bringt, dann stellt sich doch die Frage, Moment mal, was ist denn dann mit den Juden? sind die nicht auch Gotteserwählte? Was ist mit Israel? Ist es nicht Gottes auserwähltes Volk? Aber die meisten Juden glauben ja nicht an Jesus. Tatsächlich glauben nur so viele, dass man sagen kann, Israel glaubt nicht an Jesus. Das heißt, sie werden auch nicht gerechtfertigt durch den Glauben an ihn. Und sie haben nicht die Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist. Und sie werden nicht verherrlicht und dem Bild Christi gleichförmig gemacht. Was heißt das denn jetzt? Kann es überhaupt dann Heilsgewissheit geben? Wie soll ich Gottes Wort denn glauben, dass er seine Auserwählten rettet? wenn doch sein auserwähltes Volk Israel verloren geht? Das ist die Frage, die Paulus jetzt beantworten muss. Und wir wissen, dass das die Frage ist, denn Paulus schreibt das selbst. Deswegen habe ich Vers 6 noch hinzugenommen. Vers 6. Nicht aber, dass das Wort Gottes hinfällig geworden wäre. Das ist die Frage. Kann man Gottes Wort glauben? Steht sein Wort? Oder ist es hinfällig geworden? Wenn er sagt, er habe Israel erwählt und er rettet alle seine Erwählten, aber Israel wird nicht gerettet, sondern geht verloren. Ist Gottes Wort hinfällig geworden? Kann man ihm doch nicht Glauben schenken? Wenn es noch Zweifel gab, warum auch immer, wenn es noch irgendwie Zweifel gab, ob wir Römer 8 richtig ausgelegt haben, nämlich kalvinistisch, dass Gott Menschen erwählt und sie nicht mehr verloren gehen. Wenn es also noch irgendeinen Zweifel daran gab, dann ist dieser Zweifel spätestens jetzt beseitigt. Denn wenn Paulus in Römer 8 sagen wollte, dass man sich aus freiem Willen entscheiden kann, zu glauben oder nicht zu glauben oder wieder vom Glauben abzufallen, dann gäbe es jetzt keinen Grund für ihn, darüber zu sprechen, ob das Wort Gottes hinfällig geworden sein könnte. Dann wäre ja nur passiert, was Gottes Wort auch sowieso sagt. Ach, der freie Wille des Menschen. Einige entscheiden sich halt für Jesus, andere gegen ihn, einige fallen wieder ab. Wo ist das Problem, wenn die Juden nicht gerettet werden? Liegt doch an ihrem freien Willen. Aber wenn Gottes Wort lehrt, was es tut, dass alle, die Gott erwählt, dass sie alle an Christus glauben und dass sie alle gerettet werden und dass sie alle verherrlicht werden und dass keines von ihnen jemals mehr verloren geht, dann muss man die Frage stellen, ist Gottes Wort vielleicht hinfällig geworden, wenn die Juden, Gottes auserwähltes Volk, nicht glauben an den Christus und nicht gerettet werden durch ihn, sondern verloren gehen? warum das nicht bedeutet, dass Gottes Wort hinfällig geworden ist. Das schauen wir uns in den nächsten Predigten dann genauer an. Tatsächlich ist es genau das, was Gottes Wort immer gesagt hat. Aber dazu dann, wie gesagt, in den nächsten Predigten. Da wir jetzt also wissen, warum Paulus diese Verse hier überhaupt schreibt und warum er letztlich die nächsten drei Kapitel schreibt, Lass uns also jetzt schauen, was er genau schreibt. Also Vers 1. Ich sage die Wahrheit in Christus. Ich lüge nicht, indem mein Gewissen mit mir Zeugnis gibt in dem Heiligen Geist. Ich weiß nicht, wie Paulus, wie irgendjemand mehr beteuern könnte, dass er jetzt die Wahrheit sagt. Er beteuert es auf drei verschiedene Weisen. Ich sage die Wahrheit. Ich lüge nicht. Mein Gewissen gibt auch Zeugnis. Ich sage die Wahrheit. Und zwar in Christus. Paulus beteuert nicht, die Wahrheit zu sagen wie ein Gottloser. Dann könnte man darauf nicht viel geben. Aber er beruft sich auf Christus. Er sagt die Wahrheit in Christus, als ein Christ, als jemand, der in Christus ist, aufs innigste mit ihm verbunden, eins gemacht mit ihm. Paulus ist eins gemacht mit dem, über dessen Lippen kein böses Wort kam, in dessen Mund kein Trug war, der nicht lügen kann. Und deshalb wird auch Paulus nicht lügen, sondern die Wahrheit reden in Christus. Und das beteuert er dann gleich noch einmal. Ich lüge nicht. Paulus verstärkt seine Aussage, indem er dieselbe Sache zweimal sagt. Einmal positiv, einmal negativ formuliert. Ich sage die Wahrheit. Ich lüge nicht. Und wenn er das so beteuert, dann fügt er hinzu, indem mein Gewissen mit mir Zeugnis gibt. Und zwar in dem Heiligen Geist. Paulus zeugt nicht nur selbst von seiner Aufrichtigkeit. sondern sein Gewissen gibt mit ihm Zeugnis. Was das Gewissen ist, hatten wir in Kapitel 2 gesehen. die das Werk des Gesetzes geschrieben zeigen in ihren Herzen, wobei ihr Gewissen mitzeugt und ihre Gedanken sich untereinander anklagen oder auch entschuldigen." Römer 2, 15. Alle Menschen haben das Gesetz Gottes, wenn auch verkümmert, in ihren Herzen geschrieben. Nicht so wie im Neuen Bund, dass sie es lieben und tun, aber so, dass sie wissen, wenn sie Gottes Gesetz übertreten und sündigen. Sie wissen, dass sie gesündigt haben. Sie wissen, dass sie schuldig geworden sind. Sie wissen, dass sie des Todes würdig sind. Das ist das Gewissen, das innere Wissen. Ich habe gesündigt gegen Gott. Gedanken, die uns anklagen. Du bist schuldig. Oder die versuchen, uns zu entschuldigen. Nein, nein, nein, du bist gar nicht schuldig. Aber diese Gedanken kommen, weil wir wissen, dass wir schuldig sind. Dass wir irgendwie eine Entschuldigung besuchen müssen. Bei dem, was Paulus jetzt sagt, ist sein Gewissen völlig rein. Es gibt mit Paulus Zeugnis, dass er nicht lügt. sondern die volle Wahrheit spricht. Da ist nichts in Paulus, auch wenn er sein Gewissen untersucht, da ist nichts, was irgendeinen Hinweis geben würde. Vielleicht nicht ganz die Wahrheit. Es ist wirklich die Wahrheit. Und seht ja, Paulus Gewissen ist nicht abgestumpft, wie das der meisten Menschen. Es ist nicht hart und unempfindlich geworden durch die Sünde, sondern es gibt Zeugnis in dem Heiligen Geist. Paulus Gewissen ist gereinigt und geheiligt und gebildet und geformt durch das Wirken des Heiligen Geistes in ihm. Es ist ein geheiligtes Gewissen. Dieses Gewissen betrügt ihn nicht. sondern bestätigt, dass er wirklich die Wahrheit sagt. Paulus ist es ziemlich wichtig, jeden Zweifel zu beseitigen, jede falsche Anklage, die gegen ihn aufkommen könnte, dass das, was er jetzt sagt, etwas anderes sein könnte als die reine Wahrheit. Christus und der Heilige Geist können es bezeugen. Was ist es, dass Paulus so wichtig ist, dass wir es ihm unbedingt glauben müssen? Noch einmal ab Vers 1. Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, indem mein Gewissen mit mir zeugt, es gibt in dem Heiligen Geist, dass ich große Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen. Große Traurigkeit. und unaufhörlicher Schmerz im Herzen. Ich weiß nicht, wenn ich das nur lese, werde ich selbst traurig und leide mit, mit Paulus. Dieser arme Mann, das ist wirklich die Wahrheit. Seine Traurigkeit ist groß und sein Schmerz ist unaufhörlich. Das hört nie auf. Jeden Tag ist er dieser Schmerz in seinem Herzen. Selbst wenn er voller Jubelfreude ist, wie noch zwei Verse zuvor, ist da immer verborgen in seinem Herzen diese Traurigkeit und dieser Schmerz. Und das ist die Wahrheit. Paulus übertreibt nicht. Das hat er ja gerade so eindringlich beteuert vor Christus und dem Heiligen Geist. Aber wieso? Wieso hat er so große Traurigkeit und unaufhörlichen Schmerz? Hier ist die Begründung, Vers 3. Denn ich selbst, ich habe gewünscht, durch einen Fluch von dem Christus entfernt zu sein für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch, die Israeliten sind. Das ist der Grund für seine Traurigkeit, für seinen unaufhörlichen Schmerz. Er denkt an sein Volk. Er denkt an die Juden. Und schaut, wie er sie hier nennt. Meine Brüder. Meine Verwandten. Wie viel Verbundenheit, wie viel Liebe kommt darin zum Ausdruck. Meine Brüder. Seht ihr, wie viel Liebe Paulus zu den Juden hat? So viel Liebe, dass es ihm nicht egal ist, was aus ihnen wird, sondern dass er tief bewegt ist ihretwegen. dass er ihretwegen große Traurigkeit und unaufhörlichen Schmerz leidet. So viel Liebe, dass er sie seine Brüder nennt, seine Verwandten, um die er jeden Tag trauert. Soweit ich weiß, ist das hier die einzige Stelle, an der Paulus die Juden Brüder nennt. Normalerweise spricht er von seinen Brüdern nur, wenn er die Christen meint. Und damit er nicht missverstanden wird, stellte das auch klar meine Verwandten nach dem Fleisch. Anders als die Christen, die wirklich in Wahrheit seine Brüder sind, seine Brüder im Geist, seine Brüder in Christus, sind die Juden nur seine Brüder nach dem Fleisch. Was sie miteinander verbindet, ist nicht der Glaube an Christus. ist nicht die geistige Verwandtschaft, ist nicht die neue Gesinnung im Heiligen Geist, sondern schlicht die leibliche Abstammung. Und dennoch, obwohl es nur Brüder sind nach dem Fleisch, hat er so eine Liebe zu ihnen. Denn schaut mal, was das für eine Abstammung ist. Nochmal Ende von Vers 3. Meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch, die Israeliten sind, denen die Sohnschaft ist und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der Dienst und die Verheißungen. Paulus zählt hier die Vorzüge auf, die die Juden nach dem Fleisch haben, die Vorzüge, die es mit sich bringt, zum ethnischen Volk der Juden zu gehören. Und die sind wirklich erstaunlich. Als ich mich damit beschäftigt habe in der Vorbereitung, der Predigtvorbereitung, ich kam immer mehr in Staunen. Und die Tränen liefen mir nur so runter, als ich überlegt habe, was dieses Volk eigentlich alles für Segnungen hat. Paulus beginnt damit, dass er sie nicht Juden nennt, wie sie sonst üblicherweise genannt wurden damals als die Bewohner Judäas, sondern er nennt sie bewusst Israeliten. Er nennt sie bei ihrem alten Bundesnamen, bei dem Gott sie rief, als er seines Bundes gedachte, mit ihren Vätern Abraham und Isaac und Jakob, das ist Israel. Und als er sie hinausführte aus der Knechtschaft Ägyptens mit großen Zeichen und Machttaten. Und als er sie zu seinem Volk machte beim Bundesschluss am Sinai. Und als er sie 40 Jahre lang versorgte in der Wüste und als er sie führte in das gelobte Land und all ihre Feinde vor ihnen vertrieb, diese ganze Geschichte Gottes mit diesem Volk kommt in den Sinn bei dem Namen Israeliten. Paulus nimmt sie ganz bewusst so. Denn nun zählt er auf, was die Vorteile davon sind, ein Israelit zu sein, zum alten Bundesvolk Gottes zu gehören. In Kapitel 3 hat er ja schon einmal etwas Ähnliches gesagt. Was ist nun der Vorteil des Juden oder was der Nutzen der Beschneidung? So wurde man Israelit durch die Beschneidung. Viel in jeder Hinsicht. Denn zuerst einmal sind ihnen die Aussprüche Gottes anvertraut worden. Römer 3, 1 und 2. Das war ein großer Nutzen, ein großer Vorteil davon, ein Jude zu sein, ein Israelit zu sein. Sie hatten das Wort Gottes. Sie hatten den Tanach, das alte Testament. Kein anderes Volk hatte das. Zu keinem anderen Volk hatte Gott in dieser Weise gesprochen und sich ihnen offenbart, ihnen seinen Willen gezeigt, seinen Ratschlusskund getan. Damals in Kapitel 3 schrieb Paulus, denn zuerst einmal, das klang so, als wolle er eine Aufzählung beginnen, die er aber nie vorführte, nun jetzt führt er sie fort. Den Israeliten sind nicht nur die Aussprüche Gottes anvertraut, sondern, Vers 4, deren die Sohnschaft ist. Den Israeliten ist die Sohnschaft. Paulus denkt bestimmt an den Ausflug aus Ägypten, als Gott zu Moses sprach, und du sollst zum Pharao sagen, so spricht der Herr. Mein Sohn, mein Erstgeborener, ist Israel. Und ich sage zu dir, lass meinen Sohn ziehen, damit er mir dient. Und weigerst du dich, ihn ziehen zu lassen, so werde ich deinen Sohn, deinen Erstgeborenen, töten. Exodus 4, 22 und 23. Deswegen ließ Gott die zehn Plagen kommen über Ägypten. Deswegen schlug er in der zehnten Plage alle Erstgeburt im Land Ägypten. Warum? Weil die Ägypter sich an seinem erstgeborenen Sohn vergangen hatten. weil sie seinen erstgeborenen Sohn versklavt und bedrückt hatten. Gott recht, Israel, seinen erstgeborenen Sohn. Wenn Paulus hier von der Sohnschaft spricht, dann müssen wir aufpassen, das ist nicht dieselbe Sohnschaft, die wir Christen haben. Von dieser Sohnschaft hat er Paulus in Kapitel 8 gerade geschrieben. dass sie nur denen gehört, die in Christus Jesus sind, weil sie an ihn glauben. Nur die empfangen den Geist der Sohnschaft, den Geist Christi. Nur die sind wahre Söhne und Erben Gottes und Brüder und Miterben Christi. Oder wie Paulus schreibt im Brief an die Galater, ihr alle seid Söhne Gottes durch den Glauben an Christus Jesus. Galater 3, 26. Das ist nicht dieselbe Sohnschaft wie die der Israeliten. Wir wissen das, denn als die Schriftgelehrten und Pharisäer zu Jesus sagen, wir haben einen Vater, Gott, da antwortet er ihnen, wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben. Ihr seid aus dem Vater dem Teufel. Denn er ist ein Lügner und ihr Vater. Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht." Johannes 8, 41-45 Viele Juden, viele Israeliten sind nicht Kinder Gottes. sondern Kinder des Teufels, das sich daran zeigt, dass sie Christus nicht lieben und seinen Worten nicht glauben. Das ist nicht dieselbe Sohnschaft, die wir haben, die wir in Christus Jesus sind. Aber Paulus rückt die Sohnschaft Israels dennoch bewusst so nah an die wahre Sohnschaft heran. Denn von da wäre es nur ein kleiner Schritt gewesen, zur wahren Sohnschaft zu gelangen. Gott hat Israel geliebt wie einen Sohn. Er hatte seine Arme in Zuneigung zu ihnen ausgestreckt. Über Jahrhunderte. Und sie hätten nur glauben müssen. an den Sohn Gottes, um selbst wahre Söhne Gottes zu werden. Wie nah waren sie dran. So eng war Gottes Beziehung zu den Israeliten, so wie zu keinem anderen Volk. Den Israeliten ist außerdem die Herrlichkeit. Paulus meint wahrscheinlich die Herrlichkeit Gottes in der Wolke, die das Volk Israel auf der Reise durch die Wüste begleitete und die bei seiner Einweihung das Zelt der Zusammenkunft erfüllte und auf diesem Zelt blieb und die später bei der Einweihung des Tempels auch den Tempel erfüllte. Die Herrlichkeit Gottes, die auf dem Sühnedeckel der Lade des Zeugnisses zwischen den beiden Cherubim erschien und aus der Gott redete. Es ist das, was die Juden Shekinah nennen, die Gegenwart Gottes, die Wohnung Gottes bei seinem Volk. Was eine unfassbare Gnade. Stellt euch vor, wie das gewesen sein muss, als die Israeliten die Herrlichkeit Gottes sehen konnten mit ihren Augen, wie sie war in ihrer Mitte. Ein sichtbares Zeichen, Gott ist mit uns, er wohnt bei seinem Volk. Kein anderes Volk hatte diese Shekinah. Die Israeliten sind außerdem die Bündnisse. Und Teil dieser Bündnisse waren die Gesetzgebung und der Dienst und die Verheißungen. Der Bund mit Abraham. Gott verhieß ihm, dass er viele Nachkommen haben wird und dass aus ihm Könige hervorgehen werden und dass sie das Land Kanaan besitzen werden. Das galt für die, die sich beschneiden ließen, nachzulesen in Genesis 17. Diesen Bund bekräftigte Gott mit den Nachkommen Abrahams, mit Isaak und mit Jakob, den er den Namen gab, Israel. Dieser Bund mit Abraham, Isaak und Israel war im Grunde die Geburtsstunde des Volkes Israel. Dann vergingen mehr als 400 Jahre, bis die Zeit gekommen war, dass der Herr seine Bundesverheißungen erfüllen würde. Er führte die Kinder Israel, die mittlerweile zu einem großen Volk geworden waren. Er führte sie heraus aus Ägypten und führte sie in das Land Kana an. Und in der Wüste, am Sinai, schloss er wieder einen Bund mit Mose und dem ganzen Volk. Er gab ihnen das Gesetz und alle seine Segnungen. Und sie versprachen es zu tun. Nachzulesen in Exodus 24. Dies war kein neuer Bund. Es war immer noch der alte Bund mit Abraham, aber am Sinai wurde er konkretisiert und vom ganzen Volk bestätigt. Galater 3, 17. Hinzu kam das Gesetz. Nicht, um die Juden wieder in eine Knechtschaft zu bringen, sondern um sie zu erziehen auf Christus hin. dass sie erkennen, wir brauchen einen Retter. Denn wir können das Gesetz nicht halten. Wir machen uns schuldig. Wir brauchen Christus. Und als wesentlicher Bestandteil des Gesetzes der Dienst. Das ist der Dienst am Zelt der Zusammenkunft und später am Tempel. Der Tempeldienst mit all dem Blutvergießen und den Abertausenden von Tieropfern. die ständig wiederholt wurden, als Erinnerung, dass das Blut von Stieren keine Sünde wegnimmt, sondern es ein besseres Opfer braucht, als Erinnerung, dass der Christus kommen muss, um sein Volk zu retten von seinen Sünden. Paulus sagt hier nicht einfach das Gesetz, sondern die Gesetzgebung. Vielleicht will er besonders auf diesen Akt der Gnade hinweisen, dass Gott das Gesetz gab, dem Volk Israel. Vielleicht will er daran erinnern, wie das war, als Gott das Gesetz gab, wie er hinabstieg auf den Sinai in einer dunklen Wolke mit Feuer und Blitzen und Hagel, als der ganze Berg Sinai bebte und rauchte und ein mächtiger Posaunenschall erklang. als Israel Gottes furchtbare Gegenwart erlebte, wie kein anderes Volk. Schließlich schloss Gott noch einen Bund mit David und verhieß ihm, dass sein Königreich ewig Bestand haben wird und dass der Nachkomme Davids ewig auf seinem Thron sitzen wird, nachzulesen in 2. Samuel 7, 23 und 5. Ich glaube, und 5 stimmt nicht. Ach ne, 2. Samuel 7 und 23 wäre es 5. Mit keinem anderen Volk hat Gott solche Bündnisse geschlossen. Keinem anderen Volk hat er das Gesetz gegeben, um sie auf Christus hin zu erziehen. Keinem anderen Volk hat er den Tempeldienst gegeben, um sie auf Christus hin zu erziehen. Kein anderes Volk hatte solche göttlichen Verheißungen, dass der Christus kommen würde. Und das war noch nicht alles. Paulus fährt fort, Vers 5. Deren die Väter sind. Den Israeliten sind die Väter. Die gesegneten Patriarchen und Propheten und Könige. Sie, die die Heilige Schrift niedergeschrieben haben. Abraham und Isaac und Jakob, Mose und Joshua, David, Elijah und Johannes der Täufer und Hunderte, wenn nicht Tausende andere. Sie waren alle zu den Israeliten gesandt. Gott hatte sie den Israeliten gegeben. Durch sie hatte er zu ihnen gesprochen. Durch sie hatte er sie gerettet, hatte sie gesegnet, hatte ihnen Siege geschenkt. Keinem anderen Volk hatte sich Gott so zugewandt. Das ganze alte Testament ist voll davon, wie Gott sich ausstreckte nach den Israeliten und sie segnete und sich ihnen zuwandte wie keinem anderen Volk. Und dann das Größte, das Unfassbare. Und aus denen dem Fleisch nach, der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen. Dies ist die größte Gnade. Der größte Segen, den man sich überhaupt noch vorstellen kann, den man sich eigentlich nicht mal vorstellen kann, der alle Vorstellungen übersteigt, aus den Israeliten, aus diesem Volk der Juden, ist der Christus, der Meschiach. der verheißene Sohn Davids, nur dem Fleisch nach. Ja, nur der leiblichen Abstammung nach, so wie die Israeliten nur dem Fleisch nach Paulus' Verwandte sind. Denn Christus hat keine andere Gemeinschaft, keine irgendwie geistige Gemeinschaft mit Ungläubigen und mit Kindern des Teufels. Aber außerdem und noch erstaunlicher nur dem Fleisch nach. weil er mehr ist als Fleisch. Weil er über allem ist. Gott, gepriesen in Ewigkeit. Der über alles Erhabene, der ewig gepriesene Gott, kam im Fleisch. Und er kam nicht, er kam im Fleisch nicht als Amerikaner, nicht als Deutscher, Nicht als Arier. Er kam als Israelit. Als Jude. Kein anderes Volk hat je so eine Gnade erfahren von Gott, ist je so überreich gesegnet worden wie Israel. Mit all diesen Segnungen und am Ende, oh unbegreifliches Wunder, am Ende mit dem Christus, mit Gott im Fleisch, im jüdischen Fleisch, der über alles Erhabene, der ewig Gepriesene kam zu den Israeliten. Das ist so herrlich, dass Paulus selbst nur anfügen kann. Amen. Amen. Welch herrliche Wahrheit. Der Christus ist der erhabene, gepriesene, ewige Gott. Und er kam im Fleisch und er kam dem Fleisch nach aus den Israeliten und aus keinem anderen Volk. was ein über alle Massen gesegnetes Volk. Wenn jemand denkt, er komme aus einem besonderen Volk, vergleicht das mal mit Israel, aus dem der Christus kommt. Kein Volk kann das von sich sagen. Versteht ihr, warum Paulus große Traurigkeit und unaufhörlichen Schmerz im Herzen hat, wenn er an sein Volk denkt? Nicht nur, weil sie sein Volk sind, seine Brüder nach dem Fleisch und er vielleicht deshalb eine natürliche Liebe zu ihnen hätte, sondern mehr noch, weil sie Gottes auserwähltes Volk waren, weil sie so viel Licht und Segen hatten, so viel Zuwendung und Güte Gottes. Und dann kommt der Christus, dann kommt ihr Meschiach, auf den sie Jahrtausende gewartet hatten, dann kommt der, auf den all ihre Bündnisse und die Gesetzgebung und der Tempeldienst und die Verheißungen hinwiesen, der, den alle Väter erwarteten, von dem sie weissagten, den sie hofften zu sehen, in dessen Schoß sie jetzt ruhen. Er kommt. Geboren als Israelit. Er kommt in jüdischem Fleisch. Und die Juden lehnen ihn ab. Und seht ihr, sie lehnen nicht nur irgendeinen Menschen ab. Deswegen schreibt Paulus hier das so deutlich. Der, den sie ablehnen, ist Gott selbst. Sie lehnen Yahweh ab. Sie lehnen Ihren Bundesgott ab. Sie lehnen den ab, der Sie aus Ägypten führte und Sie zu seinem Volk machte und Sie Söhne nannte. Sie lehnen den ab, dessen Schickinach, dessen Herrlichkeit unter Ihnen wohnte. Sie lehnen den ab, der Ihnen das Gesetz gab, dem Sie dienten im Tempel, der Ihnen die Verheißungen gab, den die Väter anbeteten, Nicht alle lehnten hinab. Einige glaubten. Die erste Gemeinde bestand aus gläubigen Juden. Die Apostel waren Juden. Letzten Sonntag haben wir gehört, wie an Pfingsten 3.000 Menschen Buße taten und an Christus glaubten. Alles Juden. Aber es war nur ein kleiner Teil aus den Juden. Die meisten glaubten nicht. Wie hatte Yahweh? Wie hatte Christus? der über alles Erhabene, der ewig gepriesene Gott, dieses Volk gesegnet? Wie hoch hatte Christus, der über alles Erhabene, ewig gepriesene Gott, Yahweh, dieses Volk, erhoben? Und wie tief war sein Fall? Seit Hunderten und Tausenden von Jahren hat Yahweh, hat Christus, dafür gearbeitet, dass dieses Volk ihn erwartet. Und dann kommt er und sie lieben ihn nicht und sie glauben ihm nicht. Je mehr ich mich in der Predigtvorbereitung damit beschäftigte, wie sehr Israel gesegnet war, desto mehr geriet ich in Staunen und desto mehr wuchsen auch in mir Traurigkeit und Schmerz über ihren tiefen Fall. Was ist die Folge davon? Was ist die Folge davon, dass die Juden nicht an Christus glauben? Dass sie nicht glauben an Yahweh im Fleisch? Lass uns noch einmal schauen in Vers 3. Da hatten wir nämlich etwas ausgelassen. Denn ich selbst, ich habe gewünscht, durch einen Fluch von dem Christus entfernt zu sein. für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch, die Israeliten sind. Paulus sagt tatsächlich, dass er gewünscht hätte, durch einen Fluch von dem Christus entfernt zu sein für die Juden. Das griechische Wort hier ist anathema. Paulus benutzt dieses Wort an mehreren Stellen. Es bedeutet, verflucht, verdammt zu sein, wer Anathema ist, geht nach Gehinnom, geht in die Gehenna, in die Hölle, er geht in das Verderben, er geht in den ewigen Tod, er geht in den See, der mit Feuer und Schwefel brennt. Paulo schreibt zum Beispiel, Aber wenn auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium verkündigte, außer dem, was wir euch als Evangelium verkündigt haben, er sei anathema. Verflucht. Wie wir zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wieder. Wenn jemand euch etwas als Evangelium verkündigt, außer dem, was ihr empfangen habt, er sei anathema. Galater 1, 8 und 9. Verflucht in die Hölle, wer ein anderes Evangelium predigt, als das Evangelium des Christus. Oder hier, wenn jemand den Herrn Jesus Christus nicht liebt, der sei Anathema. 1. Korinther 16, 22. Wer Christus nicht liebt, der sei verflucht. für immer und ewig von ihm wegverflucht in die Hölle. Der werde geworfen in die äußerste Finsternis, wo das Zähne klappern und das Heulen sein wird. Der werde geworfen in das ewige Feuer, das nicht erlischt und wo ja Wurm nicht stirbt. Und das würde sich Paulus für sich selbst wünschen. Wenn es denn möglich wäre, und es ist ja nicht möglich, das gehört in Römer 8, aber wenn es denn möglich wäre, so wäre er bereit, selbst von Christus wegverflucht zu sein, Anathema zu sein, verdammt in die Hölle auf ewig, und zwar für die Juden. Diese Aussage ist kaum zu glauben, wie könnte denn jemand so etwas ernsthaft sagen? Aber erinnert ihr euch, eben deshalb hatte Paulus in Vers 1 so eindringlich beteuert, dass er wirklich die Wahrheit sagt. Er lügt nicht. Er übertreibt nicht. Er meint es wirklich ernst. Christus und der Heilige Geist sind Zeugen. Was für eine unglaublich große Liebe hat Paulus zu den Juden. dass er dazu bereit wäre, um sie zu retten. Er handelt damit ähnlich wie Mose am Sinai. Nachdem das Volk Israel gesündigt hatte, indem sie ein goldenes Kalb zu ihrem Gott erklärt hatten, da heißt es, und Mose kehrte zu dem Herrn zurück und sprach, Ach, dieses Volk hat eine große Sünde begangen und sie haben sich Götter aus Gold gemacht. Und nun, wenn du ihre Sünde vergeben wolltest, wenn aber nicht, so lösche mich doch aus deinem Buch, das du geschrieben hast. Exodus 32, 31 und 32. Auch Mose war bereit gewesen, in den ewigen Tod verflucht zu sein für die Israeliten. Paulus hat dieselbe Liebe zu diesem Volk, wie Moses sie hatte. Hast du diese Liebe? Für die Juden? Für irgendjemanden? Verstehen wir, warum Paulus das überhaupt so sagt? warum er sich wünschen würde, von Christus wegverflucht zu sein für die Juden, für seine Brüder, für seine Verwandten nach dem Fleisch, die Israeliten sind. Ja, er sagt wie Mose, ich bin bereit, ihren Platz einzunehmen. Sie haben diesen Fluch verdient. Dieser Fluch liegt auf ihnen. Er liegt auf den Juden. Sie sind von Christus wegverflucht. Sie sind Anathema, denn sie lieben Christus nicht. Und sie glauben das Evangelium nicht. Und damit bleibt nur der Fluch. Da bleibt nur die Verdammnis und daran hat sich bis heute nichts geändert. Und es ist wichtig, dass wir das verstehen, denn seit dem 19. Jahrhundert hat der Dispensationalismus dazu geführt, dass viele Christen, fast alle Christen, eine falsche Sicht haben auf die Juden, auf Israel. Und einige glauben oder kommen zumindest gefährlich nahe daran zu glauben, dass die Juden irgendwie auch so ganz gut vor Gott bestehen könnten. Denn sie sind ja Gottes auserwähltes Volk. Vielleicht brauchen sie ja Christus gar nicht so sehr. Das ist jetzt die Dispension der Gemeinde. Die eigentlich gar keine Dispension ist, nach deren Lehre. Das ist nicht das, was die Schrift lehrt. Das ist eine gefährliche Verdrehung des Evangeliums. Die Juden, die nicht an Jesus glauben als ihren Meschiach, sind Anathema. Nicht, weil sie Juden sind, sondern weil sie Menschen sind, weil sie Kinder Adams sind, weil sie Sünder sind. Damit hatte Paulus auch den Römerbrief begonnen. Kapitel 1, die Nationen sind Sünder und stehen unter Gottes Zorn, sind Anathema. Kapitel 2, die Juden sind Sünder und sind Anathema. Kapitel 3, alle Menschen sind Sünder und sind Anathema. Und werden verdammt im Gericht. Sie sind alle Anathema, ohne Unterschied. Denn sie sind alle Sünder. Die einen sündigen ohne Gesetz, die anderen unter Gesetz, die einen sündigen beschnitten, die anderen unbeschnitten. Es macht keinen Unterschied. Die einzige Rettung für Juden und Nichtjuden, die einzige Rettung für Menschen ist der Glaube an Christus Jesus. Kapitel 3 und 4. So wie schon Abraham gerettet wurde, der Vater. Denn es ist in keinem anderen das Heil. Denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben ist, in dem wir errettet werden müssen." Apostelgeschichte 4, 12. Die Juden, die nicht an Christus glauben, sie sind Anathema. Auf ihnen bleibt der Zorn Gottes wegen ihrer Sünden, und sie werden im Gericht verdammt werden und ewig verloren gehen, so wie alle Menschen, die nicht glauben an Christus Jesus, in dem allein das Heil zu finden ist. Wie Paulus schreibt an die Galatter, denn so viele aus Gesetzeswerken sind, damit meint er die Juden, sind unter dem Fluch. Denn es steht geschrieben, verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben ist, um es zu tun. Und niemand tut das, denn wir sündigen alle. Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, in dem er ein Fluch für uns geworden ist, denn es steht geschrieben, verflucht ist jeder, der am Holz hängt. Galater 3, 10 und 13. Die einzige Rettung für alle Menschen, Juden wie Heiden, die einzige Rettung von dem Fluch der Sünde, vom Anaphema, ist der Glaube an Christus. der unsere Stellung eingenommen hat, der für uns zum Fluch wurde am Kreuz, um uns loszukaufen vom Fluch durch sein Blut. Und er allein ist der Weg und die Wahrheit und das Leben und niemand kommt zum Vater und niemand wird das Leben sehen, der nicht glaubt an ihn. Das ist es, was die Juden hören müssen. Das ist es, was sie glauben müssen. Das ist es, was alle Menschen hören und glauben müssen. Und meine Frage an dich ist die, wie wichtig ist dir das? Interessiert es dich, ob die Juden das Evangelium hören und ob sie glauben an den Christus und ob sie gerettet werden? Oder ist dir das einfach egal? Wie groß ist deine Liebe zu den Verlorenen? Wie groß ist deine Liebe zu deinen Brüdern, deinen Verwandten nach dem Fleisch, zu deinen Familienmitgliedern, die ungläubig sind, die verloren gehen, die an Nafema sind, die verflucht sind, weil sie nicht glauben an Christus. War deine Liebe vielleicht mal groß zu ihnen? Und nachdem sie nicht glaubten, Jahr für Jahr, das irgendwann komplett abgeflacht, es ist dir egal geworden, dann gehen sie halt verloren. Wie groß ist deine Liebe zu deinen Volksangehörigen, zu deinen Landsleuten? Wie groß ist deine Liebe zu den Deutschen? Oder den Amerikanern? Oder den Polen? Oder den Bulgaren? Oder den Österreichern? Oder den Schweizern? Oder den Peruanern? Oder den Russen? Oder den Koreanern? Oder den Kolumbianern? Oder den Venezolanern? Das ist schwierig. Oder woher du auch immer kommen kannst, ob ich es aussprechen kann oder nicht. Wie groß ist die Liebe zu denen aus deinem Volk, die verloren gehen? Wie groß ist deine Liebe zu den Verlorenen und wie groß ist deine Liebe zu den Israeliten, dem alten Bundesvolk, das so viele Segnungen hatte, so viel Zuwendung Gottes und doch verloren geht, weil es nicht glaubt an ihren Meschiach, weil es immer noch wartet, dass ihr Retter kommt. kannst du sagen wie Paulus, meine Liebe zu ihnen, zu allen Verlorenen, zu meiner Familie, zu meinem Volk und zu den Juden ist so groß, dass ich große Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz im Herzen. dass ich wünschen könnte, ich selbst wäre durch einen Fluch von dem Christus entfernt. Für sie. Damit sie doch gerettet werden. Ich hab die Liebe nicht. Möge Gott uns helfen, dass wir diese Liebe haben. Lasst uns lernen, von Paulus die Verlorenen zu lieben. Auch und aus den eben allen genannten besonderen Gründen, auch ganz konkret die Juden. Die Israeliten sind. Denn es ist unsere christliche Pflicht, die Verlorenen zu lieben. Und es ist unsere christliche Pflicht, die Juden zu lieben. Und dann lasst uns unsere Liebe in die Tat umsetzen. Wenn Bruder Diogo gleich mit denen sprechen will, die auf die Straße gehen wollen, um den Verlorenen das Evangelium von Christus zu bringen, überlegt, ob ihr nicht doch dazu kommt. Ob ihr nicht arbeiten wollt an eurer Liebe für die Verlorenen, damit sie hören, damit sie gerettet werden. Und dann lasst uns tun, was Paulo schreibt im nächsten Kapitel. Brüder! das Wohlgefallen meines Herzens, dieses Herzens voller Schmerz, das Wohlgefallen meines Herzens und mein Flehen für sie zu Gott ist, dass sie errettet werden. Flehst du für die Verlorenen? Flehst du für die Errettung von Menschen? Flehst du, dass die Juden errettet werden? Oder sind sie dir doch egal? Lasst uns diese Liebe haben, die Paulus hatte, die Moses hatte am Sinai, die letztlich Christus hatte. Denn Paulus und Mose waren doch in diesen Dingen nur Christus ähnlich. Denn niemand hat größere Liebe als der, der sein Leben tatsächlich lässt für andere. Niemand hat größere Liebe als der Christus. Yahweh im Fleisch, der gekommen ist im Fleisch, um für uns zum Fluch zu werden am Kreuz, um uns zu retten. Lasst uns ihm ähnlich werden, weil wir diese Liebe erfahren dürfen. Diese Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn und in keinem anderen. Diese Liebe Gottes in Christus Jesus, von der uns nichts und niemand jemals mehr erscheinen kann, weil wir diese Liebe des Christus erlebt haben. Diese Liebe Gottes, lass doch uns die Verlorenen so lieben. Gelobt sei der Christus, der über allem ist, Gott. gepriesen in Ewigkeit. In dem Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Unsere Pflicht, die Juden zu lieben
Series Römerbrief
Eine Auslegungspredigt von Pastor Tobias Riemenschneider über Römer 9, 1-5.
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Sermon ID | 55241817231582 |
Duration | 1:03:19 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Romans 9:1-5 |
Language | German |
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