00:00
00:00
00:01
Transcript
1/0
Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Wir hören heute Gottes Wort in der Wortverkündigung aus dem Titusbrief. Wir gehen weiter in unserer Reihe durch den Titusbrief und wir wollen heute auf die Verse 7 bis 10 von Kapitel 2 hören. Titus Kapitel 2, Abvers 7. In allem mache dich selbst zu einem Vorbild guter Werke. In der Lehre erweise Unverfälschtheit, würdigen Ernst, Unverderbtheit. Gesunde, untadelige Rede, damit der Gegner beschämt wird, weil er nichts Schlechtes über euch sagen kann. Die Knechte ermahne, dass sie sich ihren eigenen Herren unterordnen, in allem gern gefällig sind, nicht widersprechen, nichts entwenden, sondern alle gute Treue beweisen, damit sie der Lehre Gottes, unseres Retters, in jeder Hinsicht Ehre machen. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus. Der schottische Pastor Ian Campbell galt in seinem Gemeindeverband als ziemlich populär. Seine Predigten waren gleichzeitig tief, deutlich und tröstlich. Auf seines Lebens diente er verschiedenen Gemeinden, die Gemeinden haben ihn immer gemocht, waren immer traurig, wenn er die Gemeinde gewechselt hat. Und er war so ein guter Prediger, dass man ihn bald auch auf überregionale Konferenzen eingeladen hat, man hat ihn berufen in internationale Gremien, sogar in den USA war er ein bekannter Redner. Und dann am 28. Januar 2017 der Schock. Campbell hat Selbstmord begangen, mit Anfang 50. Als war das noch nicht schockierend genug für seine Gemeinde und den Gemeindeverband und alle, die ihn kannten. In den Tagen darauf wurde alles nur noch schlimmer. Es wurde nämlich bekannt, dass der Pastor in den letzten Jahren mindestens sechs Affären mit anderen Frauen hatte, teilweise sogar parallel. Und einige dieser Frauen waren sogar aus seiner eigenen Gemeinde. Als seine Ehefrau einige E-Mails entdeckte auf seinem Computer und ihn zur Rede stellte, da sei keinen anderen Ausweg, als sich selbst zu töten. Aber es gab noch ein Problem. Denn für die Presse war das natürlich ein gefundenes Fressen. Nicht nur in Schottland, sondern überall auf den britischen Inseln berichteten die Zeitungen. Ganz vorne dabei waren natürlich die Boulevardzeitungen, die sich das Maul zerrissen. Konservativer Pastor begeht Selbstmord, nachdem seine Affären aufgeflogen sind. Eine bessere Story, dachten sie sich, findest du gar nicht. Szenenwechsel. Als Christen sind wir dazu aufgerufen, Gott zu gehorchen, ihm zu gefallen, ihm nachzufolgen, ihm zu dienen. Aber warum machen wir das eigentlich? Was ist der Grund, warum wir Gott dienen? Das ist ein Kennzeichen von uns Christen, dass wir danach streben, Gott zu dienen. Dabei versagen wir immer, das ist klar. Aber unser Streben als Christen muss es sein, dass wir Gott dienen. Und die Frage ist, warum? Warum dienst du Gott? Die Bibel kennt nicht nur eine Antwort auf diese Fragen, sie kennt viele Antworten auf diese Frage. Wir dienen Gott aus Dankbarkeit dafür, dass Jesus alles für uns gegeben hat. Wir dienen Gott, weil er uns geschaffen hat und uns dazu befreit hat, ihm zu dienen. Wir dienen Gott, weil wir ihm gehören, nicht mehr uns selbst. Oder wir dienen Gott, weil uns für unseren Dienst ein Lohn im Himmel erwartet. Ich weiß nicht, ob irgendeiner der Gründer, die du vielleicht gerade gedacht hast, bei dieser Liste dabei ist. Wir könnten diese Liste noch weiterführen und sehr, sehr viele richtige Antworten auf die Frage finden, warum dienst du Gott? Warum dienen wir Gott? Bei all diesen Gründen, die ich genannt habe, ist die Sache nur, sie sind alle zwischen uns und Gott. Es geht um unsere persönliche Gottesbeziehung. Und dieser Abschnitt, den wir heute Morgen gelesen haben, der gibt uns noch einen weiteren Grund. Und dieser Grund hat nicht in erster Linie etwas mit unserer eigenen Gottesbeziehung zu tun, sondern dieser Grund hat im Kern etwas damit zu tun, wie wir auf unsere Umgebung wirken. Welches Bild wir in unserer Umgebung abgeben. Du sollst Gott eben auch dienen wegen anderer. Oder andersrum formuliert, die anderen profitieren davon, wenn du Gott dienst. Sie profitieren davon, wenn sie deinen Dienst für Gott sehen und deswegen solltest du vorbildlich leben und dienen. Und das ist mein Thema für heute Morgen, warum du vorbildlich dienen sollst. Und wir haben heute nur zwei Dinge, die wir uns dazu anschauen wollen. Erstens, es macht die Feinde der Gemeinde sprachlos, wenn du als Vorbild dienst. Verse 7 und 8. Und zweitens, es macht den Herrn der Gemeinde strahlend, wenn du vorbildlich dienst. Es macht die Feinde der Gemeinde sprachlos und es macht den Herrn der Gemeinde strahlend. Und das Erste, was wir sehen ist, Paulus spricht in diesen Versen sowohl über unser Leben in der Gemeinde als auch außerhalb von der Gemeinde. In den Versen 7 und 8 spricht Paulus den Titus direkt an. Und er sagt ihm, wie sich Titus als Pastor in der Gemeinde verhalten soll. Und dann in den Versen 9 und 10 wendet er den Blick zu den Sklaven. Und da geht es natürlich vor allem darum, wie sie sich außerhalb der Gemeinde im Alltag verhalten sollen. Das heißt für uns heute, wir können hier am Titus und den Sklaven lernen, wie wir uns sowohl innerhalb der Gemeinde als auch außerhalb der Gemeinde verhalten sollen. Wie unser Leben innerhalb der Gemeinde und außerhalb der Gemeinde aussehen soll. Und zwar in erster Linie nicht mit dem Fokus auf unsere Beziehung zu Gott, natürlich spielt die immer eine Rolle, aber sie steht hier nicht im Zentrum, sondern im Zentrum steht hier unsere Wirkung auf den Nächsten, in der Gemeinde und außerhalb der Gemeinde. Wofür bist du ein Vorbild? Der Kerngedanke ist gleich der erste Satz von unserem Abschnitt, Vers 7. In allem mache dich selbst zu einem Vorbild guter Werke. Bei diesem Begriff Vorbild, da geht es eben um diese eine Frage. Was löst mein Verhalten im Denken anderer Leute aus? Was löst mein Verhalten im Denken anderer Leute aus, wenn sie mein Leben sehen? Wenn wir uns in die Situation hineinversetzen, in die Paulus diesen Brief an Titus geschrieben hat, dann war es ja so, Paulus war irgendwo unterwegs, Titus war auf Kreta. Dort sollte er die Gemeinden etablieren. Die Kreta waren ja von Natur aus wenig vorbildliche Leute. Nicht nur im geistlichen Sinn gesehen, in den Gemeinden, sondern überhaupt hätte man in Griechenland damals gesagt, wenn du ein Vorbild suchst, geh auf jeden Fall nicht nach Kreta. Paulus hatte es im ersten Kapitel so beschrieben, die Kreta sind von jeher Lügner, böse Tiere, faule Bäuche. Also alles andere als vorbildlich. Und das Problem, was Paulus jetzt sieht ist, Wenn die Kreter Christen wurden und dann aber so weiterlebten wie bisher, dann gab es eine sehr große Gefahr. Nämlich, dass die Leute anfangen zu reden, zu lästern. Und zwar nicht nur über die Leute in der Gemeinde, sondern auch über ihren Gott. Und genau das sollen Christen verhindern. Ein erster Punkt, du sollst vorbildlich dienen, denn es macht die Feinde der Gemeinde sprachlos. Für vorbildliches Dienen ist Lehre sehr wichtig. Paulus hatte das immer wieder in Kapitel 1 betont. Lehre ist wichtig. Aber was wir auch schon in Kapitel 1 gesehen haben, bevor Paulus noch über Lehre spricht, spricht er über Charakter. Kapitel 1 sehen wir das ab Vers 5 und auch hier in Kapitel 2 ist es nicht anders. Zuerst geht es um das Leben von Titus. Mache dich zu einem Vorbild guter Werke, Vers 7 am Anfang, und dann geht es um die Lehre. Vers 7, zweite Hälfte. In der Lehre erweise Unverfälschtheit, würdigen Ernst, Unverderbtheit. Und wo führt dann der gute Charakter, die guten Werke und die gute Lehre hin? Antwort, Vers 8, gesunde, untadelige Rede. Das ist das Ergebnis. Vorbildlicher Charakter und gute Lehre eines Leiters macht eine Gemeinde gesund. Gesunde Gemeindeglieder in gesunden Gemeinden, das ist ja der Fokus, das Ziel, was Paulus hat, warum er Titus diesen Brief geschrieben hat. Und in den Versen 7 und 8 geht es zuerst um das Leben und dann um die Lehre. Aber wenn Paulus dann über die Lehre spricht, dann spricht er nicht so sehr darüber, was Titus lehren soll. Das hatte Paulus schon in Kapitel 1 ausführlich getan. Er spricht hier vor allem darüber, wie Titus lehren soll. Also nicht so sehr, was Titus lehren soll, sondern wie er lehren soll. Lesen wir nochmal Vers 7, zweite Hälfte. Da schreibt er in der Lehre, er weise Unverfälschtheit, würdigen Ernst, Unverderbtheit, gesunde, untadelige Rede. Ja, natürlich geht es, Paulus ist ja auch um den Inhalt, Stichwort Unverfälschtheit. Titus darf natürlich nichts Falsches predigen, keine Irrlehre. Aber im Fokus steht das Auftreten von Titus, das Wie. Die Frage ist doch, warum ist es wichtig? Man könnte doch argumentieren, also solange der Inhalt passt, ist die Art und Weise egal. Solange das Was stimmt, ist das Wie egal. Es gibt tatsächlich viele Gemeinden, die argumentieren ungefähr so. Sie sagen, beim Inhalt der Botschaft, beim Was, machen wir keine Abstriche. Aber bei der Art und Weise sind wir ja frei. Das können wir gestalten, wie es uns gefällt oder wie es den Zuhörern gefällt. Inhaltlich halten wir uns an die Bibel, aber beim Stil unserer Predigten und unserer Gottesdienste, da sind wir flexibel. Da richten wir uns nach dem, was den Leuten gefällt, was die Leute anspricht. Paulus sagt hier, auch für das Wie gibt es Kriterien. Zum Beispiel würdiger Ernst, Unverderbtheit. Paulus sagt jetzt nicht, dass man als Pastor maximal spießig auftritt oder reden sollte wie vor 300 Jahren. Ganz im Gegenteil, schon Luther hat sie darauf hingewiesen, dass man die Sprache der Leute sprechen muss. Aber was Paulus hier deutlich macht, ist, man kann die Lehre nicht vom Auftreten trennen. Ja, wir verkündigen als Christen eine frohe, eine hoffnungsvolle Botschaft. Aber wir verkündigen auch eine Botschaft, bei der es um Leben und Tod geht. Und das muss durch unser Auftreten deutlich werden. Wisst ihr, sonst killen wir das Was durch das Wie. Wie meine ich das? Der dänische Philosoph Søren Kierkegaard lebt im 19. Jahrhundert und der hat einmal folgende Geschichte erzählt. Da war ein Reisezirkus in Dänemark unterwegs und der zog eben von Dorf zu Dorf und hat dann immer seine Kunststücke vorgeführt und zog dann weiter. Und eines Tages machte der Reisezirkus in der Nähe eines Dorfes Halt und plötzlich brach in diesem Zirkus ein Feuer aus. Das Problem war nicht nur, dass der Zirkus brannte, sondern das Problem war auch, dass die Gefahr bestand, dass das Feuer auf das Dorf übergreift. Der Zirkusdirektor überlegte, was kann ich jetzt machen und er beschloss, den Clown ins Dorf zu schicken, um die Leute zu warnen und um sie zum Löschen zu holen. Also lief der Clown los stellte sich in die Mitte des Dorfes und rief Feuer, Feuer, ihr müsst alle helfen und löschen und auf eure Häuser aufpassen. Die Leute kamen auch alle zusammen und sie fanden den Clown richtig gut. Der Clown wurde immer verzweifelter, die Leute waren begeistert, was für ein authentischer Clown. Irgendwann war das ganze Dorf auf den Beinen und ließ sich von diesem Clown unterhalten und merkte nicht, wie in dem Rücken nicht nur der Zirkus abbrannte, sondern auch das ganze Dorf Feuer fing. Es dauerte nur einige Stunden, da lag das ganze Dorf in Schutt und Asche. Warum? Der Clown wurde nicht ernst genommen. Ja, seine Botschaft war richtig und wahr. Feuer, es hat wirklich gebrannt. Aber sein Auftreten war eben das eines Clowns. Und bei Clowns erwarten die Leute keine Wahrheit, sondern Unterhaltung. Und weißt du, das ist der Grund, warum Verkündiger von Gottes Wort, hier vorne auf der Kanzel oder auch im Kindergottesdienst oder wo auch immer, niemals wie Comedians auftreten dürfen. Sie müssen wie Botschafter Gottes auftreten. Ja, deswegen ist auch das Wort Moderation für die Gottesdienstleitung nicht angebracht. Gottesdienste werden nicht moderiert, sie werden geleitet. Ein Pastor kann noch so viel wahres sagen, wenn sein Auftreten das eines Entertainers ist, dann schalten die Zuhörer im Kopf auf Unterhaltungsmodus. Sie sagen sich dann, ich möchte jetzt unterhalten werden. Das ist das, was ich jetzt erwarte. Wisst ihr, was das Schwierige daran ist? Dieser Unterhaltungsmodus, der ist den Zuhörern vermutlich gar nicht bewusst. Sie denken gar nicht drüber nach, sondern sie schalten da unbewusst rein. Und dann erwartet man eben keine Wahrheit mehr, sondern Unterhaltung. Man erwartet keinen Trost mehr, sondern man erwartet Ablenkung. Versteht mich nicht falsch, es ist zunächst erstmal nichts falsch daran, sich ab und zu unterhalten zu lassen. Vom Fernseher oder im Zirkus oder wo auch immer. Natürlich muss man das prüfen, manches ist so ungeistlich, da sollten wir ganz die Finger davon lassen. Aber grundsätzlich spricht nichts gegen Unterhaltung, Lachen und Spaß. Gott hat auch Humor und unser Lachen geschaffen. Das Problem ist nur, der Gottesdienst ist dafür der völlig falsche Ort. Der ganz falsche Ort. Denn es geht hier um Leben und um Tod. Es geht um ewiges Leben und um den ewigen Tod. Um nichts weniger. Es geht hier um Wahrheit statt um Unterhaltung. Es geht hier um Ausrichtung statt Ablenkung. Es geht um wirklichen Trost statt um kurzfristigen Spaß. Einen Clown nimmt man nicht ernst. Man will von ihm unterhalten werden. Weißt du, im Zirkus ist das super. In der Gemeinde ist das fatal. Und für den Verkündiger heißt das, liebe Hirten der Gemeinde, ihr habt eine Botschaft zu verkündigen, bei der es um Leben und um Tod geht. Und das sollte man nicht nur daran merken, was ihr verkündigt, sondern auch daran, wie er es verkündigt. Sonst lauft ihr Gefahr, genauso ernst genommen zu werden, wie Kierkegaers Clown. Nämlich gar nicht. würdiger Ernst. Ja, das bedeutet, wie schon erwähnt, nicht jetzt möglichst spießig, möglichst unfreundlich, möglichst wie beim preußischen Militär. Es bedeutet aber auch nicht, es bedeutet auch nicht, dass man nie humorvoll sein darf. Die Bibel selbst ist an einigen Stellen humorvoll. Und ganz im Gegenteil, wenn Paulus schreibt, dass er den Juden ein Jude und den Griechen ein Grieche geworden ist, dann fordert er sehr wohl, dass ein Verkündiger auf die Zuhörer eingeht, ihre Sprache spricht, sie im Blick hat. Aber was Paulus hier deutlich macht ist, das muss immer so geschehen, dass die Botschaft unterstrichen wird. Niemals so, dass die Botschaft von hinten erwürgt wird. Darum geht es hier. Das Wie des Verkündigens muss zum Was der Verkündigung passen. Wenn das nicht der Fall ist, dann führt das zu Problemen. Und noch krasser wird das Problem natürlich, wenn das Leben eines Predigers ganz offensichtlich nicht zu seiner Botschaft passt. Also er tritt da nicht nur vielleicht irgendwie unangemessen auf, sondern sein ganzes Leben passt ganz offensichtlich nicht zu seiner Botschaft. Das ist dann die Situation, wo die Leute sagen, ja, ja, Wasser predigen, aber selbst Wein trinken. Es ist dann die Situation, dass die Leute nicht nur unterbewusst in den Unterhaltungsmodus schalten, sondern ganz bewusst denken, Mann, seine Predigten, das, was er sagt, passt einfach überhaupt nicht zu dem, wie er lebt. Überhaupt nicht. Und dann wird man nicht nur innerhalb der Gemeinde unglaubwürdig, sondern man zieht auch den Spott von außen auf sich. Und deswegen schreibt Paulus über das Ziel seiner Anforderungen an Titus in Vers 8, damit der Gegner beschämt wird, weil er nichts Schlechtes über euch sagen kann. Es gab damals ja genügend Gründe, warum die Menschen außerhalb der Gemeinde etwas gegen Titus hatten. Titus predigte den einen wahren Gott, im Unterschied zu den vielen griechisch-römischen Göttern. Titus stopfte den Irrlehrer in den Mund, Kapitel 1, und warf sie aus der Gemeinde, im Unterschied zur ach so toleranten Gesellschaft. Titus kritisierte die Lebensführung der Kreter mehr als deutlich, im Unterschied zur gängigen Kultur. Das heißt, Titus redete der damaligen Kultur nicht nach dem Mund, sondern er konfrontierte sie ganz, ganz deutlich. Und das ruft natürlich den Gegner auf den Plan, allen voran den Teufel. Aber dann eben auch die Menschen, die der Teufel gebraucht, um hier in dieser Welt gegen die Gemeinde vorzugehen, sie anzugreifen. Da waren vielleicht Vertreter der römischen Besatzungsmacht, falsche Lehrer, Oder andere Menschen, denen die Christen irgendwie suspekt erschienen. Auch Juden waren oft der Auslöser dafür. Und Titus soll vorbildlich leben und lehren, sagt Paulus, nicht nur, weil es Gott gefällt. Das natürlich auch. Nicht nur, weil es gut ist für die Gemeinden. Das natürlich auch. Sondern hier ist der Punkt, damit der Gegner beschämt wird, weil er nichts Schlechtes über euch sagen kann. Das, was Paulus hier fordert, möchte ich mal umschreiben mit dem Begriff des passiven Maulstopfens. In Kapitel 1 fordert Paulus nämlich aktives Maulstopfen. Kapitel 1, Vers 11, da lesen wir, den Irrlehrern muss man den Mund stopfen. Das heißt, aktiv dafür sorgen, dass sie aufhören mit ihrer Irrlehre. Hier in Kapitel 2 geht es jetzt um passives Mundstopfen. Das bedeutet so zu leben und zu lehren, dass für alle Gegner der Gemeinde nichts mehr da ist, was sie kritisieren können. Das geht natürlich nicht vollständig. Die Lehre der Gemeinde ist natürlich immer noch da und an dieser Lehre werden sich natürlich die Gegner der Gemeinde nach wie vor abarbeiten. Sie werden sich darüber aufregen, wie eng diese Lehre ist, wie exklusiv, wie ausgrenzend, wie mittelalterlich, was auch immer. Aber darüber hinaus bleibt den Gegnern nichts, was sie angreifen können. Nicht das Leben des Pastors, nicht sein Umgang mit anderen, nicht die Art, wie er auftritt. Es gibt keine Heuchelei, kein Doppelleben in seinem Leben, das sie angreifen können. Das Einzige, was provoziert, ist die Botschaft von Jesus Christus und die Folgen, die sich aus dieser Botschaft für das praktische Leben der Christen ergeben. Das darf provozieren, das muss provozieren. Aber alles andere darf nicht provozieren, darum geht es hier. Gehen wir jetzt nochmal zu dem schottischen Pastor vom Anfang. Ja, die Geschichte, wenn man sie hört, ist schon tragisch genug. Aber noch schlimmer ist das, was dann in den Zeitungen passierte. Wie schon erwähnt, die Zeitungen zerrissen sich das Maul. Für sie war das ein gefundenes Fressen. Zahlreiche Affären, ein konservativer Pastor unter dem Strich stand. Schaut euch die Christen an. Vorne so und hinten so. Die ganze Sache machte den Gegner nicht sprachlos. Ganz im Gegenteil. Sie sorgte dafür, dass der Gegner so richtig was zum Reden bzw. in dem Fall zum Schreiben hatte. Paulus spricht deswegen hier Titus an, vorbildlich zu sein, den Pastor. Er war das Aushängeschild sozusagen der Gemeinde, den, den die Leute zuerst saßen und sahen und deswegen galt für ihn das und für alle anderen Hirten der Gemeinde dieses vorbildliche Leben in allererster Linie. Aber weißt du, die Prinzipien dahinter, die Paulus hier in den Versen 7 und 8 nennt, die gelten natürlich auch für alle anderen Christen. Es ist ähnlich wie bei den Kriterien für Älteste, die wir in Kapitel 1 hatten. In erster Linie gelten sie für die Hirten. Aber es ist nicht auf sie beschränkt. Jeder von uns sollte sich diese Frage stellen, wenn jemand, der Jesus noch nicht kennt, hier in die Gemeinde kommt, Es ist gut möglich, dass er sich an unserer Botschaft stört. Und es ist gut möglich, dass er sich an unseren Maßstäben stört. Es ist sogar wahrscheinlich. Aber was sehen sie sonst? Wie gehen wir miteinander um? Wie reden wir miteinander oder wie reden wir übereinander? Wie reden wir von Jesus? Reden wir überhaupt von ihm? Oder gehen wir in deine Familie, wenn du Kinder hast oder Enkelkinder. Erzählst du zum Beispiel die Geschichten aus der Bibel so, dass deutlich wird, im Unterschied zu all den anderen Geschichten und netten Bilderbüchern und was auch immer, sind diese Geschichten wirklich wahr? Erzählst du es so, dass deine Kinder merken, diese Geschichten sind für die Eltern oder die Großeltern die Grundlage ihres Lebens? Ihr einziger Trost im Leben und im Sterben? Wird das deutlich durch die Art und Weise, wie du dein christliches Leben lebst? Kinder merken viel schneller, als wir denken, wenn wir heucheln. Was wir weitersagen und wie wir es weitersagen, gehört auch hier eng zusammen. Und beides ist nötig, damit Gemeinden gesund werden oder gesund bleiben. Deswegen spricht hier Paulus in den Versen 7 und 8 Titus aber im weiteren Sinne dann uns alle an. Aber der Fokus lag für ihn auf dem Leben in der Gemeinde. In den Versen 9 und 10 geht der Fokus jetzt aus der Gemeinde raus. Jetzt spricht er die Sklaven an. Wie in Bibelübersetzung steht Knechte, aber es ist das gleiche Wort. Es sind diese Sklaven, die im römischen Reich so verbreitet waren. Die, die rechtlos waren. Die, die teilweise vom Recht wie Gegenstände behandelt wurden. Und es ist ja so, die, die in der Gemeinde am meisten unter Beobachtung stehen, das sind die Pastoren. Deswegen nimmt Paulus sie ganz besonders in die Pflicht, wenn es um in der Gemeinde geht. Die, die als Christen außerhalb der Gemeinde es am schwersten haben, sind die, die in der gesellschaftlichen Hierarchie ganz ganz unten stehen. Die, auf denen jeder rumtrampelt. Und das waren damals die Sklaven. Und deswegen nimmt Paulus sie hier als nächstes in die Pflicht, wenn er über die spricht, über das Leben spricht als Christ außerhalb der Gemeinde. Mein zweiter Punkt, du sollst vorbildlich dienen, denn es macht den Herrn der Gemeinde strahlend. Bei dem schottischen Pastor vom Anfang, da schlossen die Menschen von seinem Verhalten erst auf die Kirche und die Christen und dann natürlich irgendwo auf Gott. Ob es richtig ist, vom Verhalten von Menschen auf alle Christen und dann auf Gott zu schließen, das kann man bezweifeln, sollte man sogar bezweifeln, aber so sind Menschen eben. Was Paulus jetzt von den Sklaven fordert, das ist das genaue Gegenteil. Sklaven sollen durch ihr Verhalten Gott Ehre machen. Vers 9. Die Knechte oder Sklaven ermahne, dass sie sich ihren eigenen Herren unterordnen, in allem gern gefällig sind, nicht widersprechen, nichts entwenden, sondern alle gute Treue beweisen, damit sie der Lehre Gottes unseres Retters in jeder Hinsicht Ehre machen. Menschen sollen das Verhalten der Sklaven sehen, Vor allem ihre Herren sollen das Verhalten der Sklaven sehen und dann von ihrem Verhalten auf Gott schließen. Und dafür sollen sich die Sklaven vorbildlich unterordnen. Gut, es war damals eine spezielle historische Situation, so etwas wie Sklaven und Herren, dieses Verhältnis gibt es in unserem Breiten heute nicht mehr so eins zu eins. Aber ich denke, die Prinzipien, die wir hier finden, die gelten für uns immer noch. Und zwar im Verhältnis zu all unseren Vorgesetzten. Unser Verhältnis gegenüber unserem Chef zum Beispiel, unserem Abteilungsleiter, unserem Teamleiter. Und sich dort unterzuordnen, wie Paulus das hier fordert, das ist oft ja gar nicht so leicht. Ich glaube, es gibt vor allem zwei Gründe dafür. Der erste Grund ist, dass in dieser Welt, in unserer gefallenen Welt, Vorgesetzte dazu neigen, ihre Macht zu missbrauchen. Sie haben oft nicht das Beste für ihre Angestellten im Blick, sondern ihren eigenen Vorteil. Oder sie lieben es sogar, ihre Angestellten zu schikanieren. Und zweitens, selbst wenn die Vorgesetzten gut mit ihren Angestellten umgehen, ist da immer noch unser eigenes Herz und das macht uns Probleme. Es fällt keinem von uns leicht, uns jemand anders unterzuordnen, einer Autorität. Damals im Paradies hatte die Schlange Adam und Eva versprochen, ihr werdet sein wie Gott. In anderen Worten, ihr braucht euch dann keinem Gott mehr unterzuordnen. Und seit diesem Ereignis sind wir alle in unseren Herzen Rebellen gegen Gottes Autorität, aber auch gegen seine Autoritäten, die er in dieser Welt für uns eingesetzt hat. Und das betrifft dann eben auch unsere Vorgesetzten. Also das Problem liegt bei unseren Vorgesetzten und in unseren Herzen. Und was bedeutet das jetzt für dich ganz praktisch? Die meisten von uns sind unter der Woche in einer Umgebung unterwegs, wo sie als Christen alleine sind oder auf jeden Fall die Minderheit darstellen. Wie soll ich mich in dieser Umgebung verhalten? Die Antwort, die Paulus hier gibt, ist immer so, dass der Gott, der durch seinen heiligen Geist in dir wohnt, dass dieser Gott gut aussieht. Ich könnte ja jetzt mitlästern über die Kollegin, die gerade den Raum verlassen hat. Ich weiß, ich sollte es sein lassen. Da liegt immer so viel Geld rum. Und ich könnte ja mal was mitgehen lassen. Es liegt ja einfach rum und der Chef hat sowieso genug und sowieso mein Gehalt ist so wenig. Das merkt ja auch keiner. Mein Chef nervt mich gerade so dermaßen. Ja, ich würde ihm gerne mal so richtig die Meinung sagen. Oder mal so richtig über ihn lästern. Oder ich habe heute wirklich keine Lust auf die Arbeit. Bin eigentlich ziemlich gesund, aber mal so ein, zwei Tage krank feiern, macht doch jeder. Oder in der Arbeitszeit privat im Internet surfen, das wird schon keiner merken. Weißt du, Gott ist in dieser Welt unsichtbar. Und oft ist alles, was die Menschen von Gott wissen oder sehen, du und ich. Wir sind Botschafter Christi, nicht nur, wenn wir das Evangelium weitersagen, sondern auch durch die Art und Weise, wie wir leben. Jaja, sonntags ist er immer schön fromm in der Kirche, aber hier auf der Arbeit ist er unerträglich. Wenn das die Leute über dich sagen oder über einen anderen Christen, dann ist es blöd für dich oder für diesen anderen Christen. Aber weißt du, was noch viel schlimmer ist? Noch viel schlimmer ist das Bild von Gott, was du dadurch zeichnest. Welche Botschaft vermitteln wir durch unser Leben über den Gott, dem wir gehören? Das ist die Frage, die Gottes Wort dir stellt. In Versen 7 und 8 formuliert Gottes Wort es negativ. Da heißt es, ein vorbildliches Leben bringt die Feinde der Gemeinde zum Schweigen. Das war der erste Punkt. In den Versen 9 und 10 formuliert Gottes Wort es positiv. Ein vorbildliches Leben macht Gott Ehre. Wobei, wenn wir genau hingucken, in Vers 10 steht da nicht, dass ein gutes Leben Gott Ehre macht, sondern es steht da, dass ein gutes Leben der Lehre Gottes unseres Retters Ehre macht. Paulus spricht von Gottes Lehre und von Gott, unserem Retter. Warum? Wenn wir das Ziel haben, dass andere Menschen Jesus kennenlernen durch unser Zeugnis, dann können wir durch unser Leben sehr viel kaputt machen. Aber wir können auf der anderen Seite auch alleine durch unser Leben niemanden zu Jesus führen. Jemand wird vielleicht sagen, wow, der ist Christ und der lebt wirklich vorbildlich. So wäre ich auch gerne. Aber das ist dann auch schon alles. Er wird Jesus nicht wirklich kennenlernen, es sei denn, er bekommt Lehre. Es sei denn, ihm sagt jemand, wer dieser Gott ist. Es sei denn, ihm sagt jemand, welches Problem er mit diesem Gott hat. Und es sei denn, ihm sagt jemand, wie Jesus dieses Problem für alle, die an ihn glauben, gelöst haben. Ohne dass ihm das jemand sagt, wird er niemals Jesus kennenlernen. Egal wie vorbildlich man lebt. Und damit sind wir beim zweiten Begriff, Retter. Gott, unser Retter. Die Menschen müssen wissen, dass Gott nicht nur ihr Schöpfer ist, sondern auch, dass er unser Retter ist. Und unser praktisches Leben, das soll diese Botschaft von Gott, unserem Retter, unterstützen. Es soll sie unterstreichen, es soll sie untermalen. Es darf sie nicht ins Negative, ins Lächerliche ziehen. Aber unser Leben kann diese Botschaft nicht ersetzen. Ich weiß nicht, ob du schon mal den Satz gehört hast. Predige die Botschaft immer und überall und wenn es nötig ist, gebrauche dafür Worte. Dieser Satz wurde ungefähr jeder wichtigen Gestalt der Kirchengeschichte schon einmal zugeschrieben. Keiner weiß, wer es wirklich gesagt hat. Ist auch egal, denn dieser Satz ist Unsinn. Die Worte, die leere stehen am Anfang. Verkündigung ohne Worte, ohne Leere geht nicht. Ja, wenn ich nett zu meinem Chef bin, weiß der noch lange nichts über Jesus. Und der Punkt dieses Abschnitts hier ist, sei ein Vorbild, damit dein Leben Gott in dieser Welt gut aussehen lässt. Das ersetzt nicht, dass die Menschen hören müssen, aber es unterstreicht es. Und vielleicht bringt es die Menschen auch zum Fragen. Kommen sie vielleicht zu dir und sagen, sag mal, irgendwie bist du anders. Irgendwie machen die anderen alle das so und du machst es nicht. Warum? Kannst du mir das mal erzählen? Und dann kannst du erzählen von Gott, von deinem Retter. Die Botschaft unseres Abschnitts lautet, sei ein Vorbild. Wie Titus in der Gemeinde, wie die Sklaven hier außerhalb der Gemeinde. Aber weißt du, ich kann mir vorstellen, dass du dir zwei Dinge denkst. Erstens denkst du dir, okay, ich muss das echt mehr beherzigen. Das zweite, was du dir denkst, ist, wie soll ich das denn schaffen? Ja, da ist Gott, der heilige, gerechte, gute Gott. Und jetzt gehe ich morgen wieder arbeiten, als schwacher, ungeduldiger, nerviger Mensch. in dieser Welt als Bildschirm Gottes. Ganz ehrlich, wenn ich das so höre und nur das, das ist keine befreiende Botschaft, das ist Stress, oder? Die Bibel sagt, das ist nicht nur Stress, das ist unmöglich. Wenn jemand zu dir sagt, leuchte einfach so für Gott in dieser Welt, Es ist so, wie wenn jemand zum Mond sagt, Mond, leuchte einfach mal von dir aus. Wenn der Mond reden könnte, dann würde er vielleicht sagen, ich probiere es mal, vielleicht würde er sich auch anstrengen, aber er würde kein Stück leuchten. Und trotzdem leuchtet der Mond. Ich habe jetzt schon einige Nächte mitbekommen in meinem Leben und auch einige Nächte, wo sternenklare Nacht war und es Vollmond war oder fast Vollmond und ich bin trotzdem jedes Mal wieder überrascht und erstaunt, wie hell so ein Mond in sternenklaren Nächten die Welt macht, mitten in der Nacht. Der Mond leuchtet, aber nichts an dem Mond leuchtet von sich aus. Da steht keine Lampe auf dem Mond, da brennt kein Feuer auf dem Mond, da gibt es keine Gase, die um den Mond herum verbrennen. Der Mond ist stockfinster. Trotzdem leuchtet er. Warum? Weil die Sonne auf den Mond scheint und die Sonne reflektiert. Der Mond leuchtet nicht von sich aus, sondern er spiegelt die Sonne wieder. Und genau so ist es bei uns. Wir sollen nicht von uns aus leuchten, weil wir von uns aus nicht leuchten können. Gott strahlt auf uns und das sollen wir widerspiegeln. Und dieser Gedanke, der findet sich auch in unserem Abschnitt. Die Schlachter 2000 übersetzt in Vers 10, dass wir der Lehre Gottes durch unser Leben, dann heißt es Ehre machen soll. Das kann man so übersetzen, mit Ehre machen. Aber der Grundbedeutung meint das Wort eigentlich so etwas wie schmücken oder dekorieren. Wir sollen die Lehre Gottes unseres Retters schmücken. Das Wort wurde unter anderem dann verwendet, wenn damals ein Juwelier eine ganze Reihe Edelsteine hatte und sie dann richtig in so ein Schmuckstück setzen musste. Man hat das Wort dann verwendet dafür, dass der Juwelier versucht hat, diese Edelsteine so in das Schmuckstück zu setzen, dass sie besonders gut zur Geltung kommen, dass sie besonders schön funkeln. Ja, und da ist es ja nicht so, dass so ein Juwelier diese Edelsteine produziert. Das kann er gar nicht. Die muss man finden. Es ist auch nicht so, dass so ein Juwelier dafür sorgt, dass die Edelsteine funkeln. Das machen sie von ganz alleine. Aber es geht darum, dass er sie so angeordnet hat, dass sie besonders schön leuchten. Und genau das ist unsere Verantwortung in unserem Leben. Weißt du, wir produzieren die gute Botschaft nicht. Wir spiegeln wieder, was uns angestrahlt hat. Und auch deswegen spricht Paulus hier in Vers 10 von Gott, unserem Retter. Er nennt ihn nicht Gott, den allmächtigen Gott im Himmel. Könnte er machen. Er sagt nicht Gott, unser Gesetzgeber. Könnte er machen. Er spricht nicht mal von Gott, dem Retter, sondern er spricht von Gott, unserem Retter. Er spricht von dem Gott, der am Anfang mal sagte, es werde Licht. Und es wurde Licht. Dieser Gott ist derselbe Gott, der es in unseren Herzen hat Licht werden lassen. Als Gott es in unseren Herzen hat Licht werden lassen, da haben wir begriffen, Gott ist keine Illusion. Gott ist Retter. Gott ist unser Retter. Gott ist mein Retter. Jesus lebt, hat den Tod besiegt und sitzt auf einem strahlenden Thron. Und gleichzeitig wohnt er durch seinen Geist in mir und lässt dort sein Licht leuchten. Er hat uns mit seinem Licht bestrahlt. Und wir sollen dieses Licht weiter strahlen lassen. Wir sollen unser Licht leuchten lassen, sagt Jesus in der Bergpredigt. Obwohl es eigentlich sein Licht ist. dass wir widerspiegeln, eben wie der Mond das Licht der Sonne widerspiegelt. Dafür ist es nötig, dass wir uns immer wieder diesem Licht aussetzen. Der schottische Pastor, der tragischerweise genau das Gegenteil von dem gemacht, was Paulus hier fordert. Aber ich möchte heute nicht nur negative Beispiele nennen, sondern vor allem ein positives. Das beste Beispiel, das ich kenne, stammt aus der Bibel selbst. Wir haben das eben gelesen. Daniel. Es war ja so, dass Daniels Leben alles andere als geplant lief. Schon als Teenager wurde er nach Babylon verschleppt, weg von seinen Eltern, weg von Jerusalem, weg vom Tempel und damit irgendwie auch weg von Gott. Von Anfang an fällt auf, wie vorbildlich Daniel ist. Ja, das sind die Könige und die kommen und gehen. Es ist sogar so, Königreiche kommen und gehen, aber einer bleibt. Daniel. Er bleibt nicht nur, sondern er bleibt immer einer der wichtigsten Beamten am Königshof. Er lehnt die Götter seiner Vorgesetzten ab, er lehnt das Essen seiner Vorgesetzten ab und trotzdem wollen sie ihn immer unbedingt behalten. Und als er vermutlich bereits über 80 war, wurde er ein weiteres Mal befördert. Und dann muss König Darius ihn kurze Zeit später in die Löwengrube werfen. Er will's gar nicht, aber er hat sich von den anderen neidischen Ministern austricksen lassen. Und er muss Daniel in die Löwengrube werfen und das macht ihn fertig, diese Situation. Er kann nicht schlafen, er wälzt sich hin und her, er wartet nur darauf, dass der nächste Morgen anbricht und dann rennt er zur Löwengrube und ruft ganz ängstlich nach Daniel. Und tatsächlich, Daniel lebt. Und was macht das mit dem König? Der König fängt an ein Gesetz zu erlassen. Alle sollen diesen Gott Daniels loben. Der König lobt Daniels Gott selbst. Der König denkt sich, wie wunderbar muss dieser König sein, wenn er einen so wunderbaren Diener hat, auf den er so wunderbar aufpasst. Oder um in seinem Bild zu bleiben, wie hell muss eigentlich die Sonne sein, wenn schon der Mond so hell leuchtet. Seht ihr, wie Daniel genau das hier lebt, was Paulus hier in unserem Abschnitt fordert? Aber was war das Erfolgsgeheimnis von Daniel? Warum konnte er so leben? Wir lesen immer wieder in dieser Begebenheit von der Löwengrube eine Sache. Nämlich, dass Daniel konkret die Beziehung zu Gott suchte. Dreimal betete er jeden Tag am offenen Fenster Richtung Jerusalem, der Ort, wo Gott symbolisch wohnte. Daniel suchte die Gemeinschaft mit Gott. Er ließ sich dreimal am Tag, wenn ihr so wollt, beleuchten, um in dieser Welt leuchten zu können. Er kannte Gott als seinen Retter und lebte in einer engen Beziehung mit ihm. Und das machte dieses vorbildliche Leben möglich. Und seitdem sind viele, viele hundert Jahre ins Land gegangen. Aber weißt du was? Du dienst demselben Gott. Dem Gott, der dein Retter ist. Und je mehr du dich in der Gemeinschaft mit ihm beleuchten lässt, desto mehr kannst du in dieser dunklen Welt selbst leuchten. Und ihn, Gott, deinen Retter, so zum Leuchten bringen. Amen.
Warum du vorbildlich dienen sollst
Series Titus
Es macht die Feinde der Gemeinde sprachlos (V. 7-8)
Es macht den Herrn der Gemeinde strahlend (V. 9-10)
Sermon ID | 5123738481289 |
Duration | 39:06 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Titus 2:7-10 |
Language | German |
Documents
Add a Comment
Comments
No Comments
© Copyright
2025 SermonAudio.