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Gnade sein mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Der Abschnitt für die heutige Predigt steht im Titusbrief. Wir gehen weiter in unserer Reihe durch diesen recht kurzen Brief, den Paulus an seinen Schüler Titus nach Greta geschrieben hat. Und wir schauen uns heute die Verse 1 bis 6 von Kapitel 2 an. Titus, Kapitel 2, Abvers 1. Wir hören Gottes lebendiges Wort. Du aber rede, was der gesunden Leere entspricht. Dass die alten Männer nüchtern sein sollen, ehrbar, besonnen, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Geduld. Dass sich die alten Frauen gleicherweise so verhalten sollen, wie es Heiligen geziemt. Dass sie nicht verleumderisch sein sollen, nicht vielen Weingenuss ergeben, sondern solche, die das Gute lehren, damit sie die jungen Frauen dazu anleiten, ihre Männer und ihre Kinder zu lieben, besonnen zu sein, keusch, häuslich, gütig und sich ihren Männern unterzuordnen, damit das Wort Gottes nicht verlästert wird. Gleicherweise ermahne die jungen Männer, dass sie besonnen sein sollen. In allem mache dich selbst zu einem Vorbild guter Werke. In der Lehre erweise Unverfälschtheit, würdigen Ernst, Unverderbtheit, gesunde, untadelige Rede, damit der Gegner beschämt wird, weil er nichts Schlechtes über euch sagen kann. Die Knechte, ermahne! dass sie sich ihren eigenen Herren unterordnen, in allem gern gefällig sind, nicht widersprechen, nichts entwenden, sondern alle gute Treue beweisen, damit sie der Lehre Gottes unseres Retters in jeder Hinsicht Ehre machen. Die Verse 1 bis 10 gelesen, der Predigt bezieht sich auf die ersten sechs Verse. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus Im August des Jahres 2020 kam es in einem Bielefelder Krankenhaus zu einem tragischen Zwischenfall. Er bekam ein 26-jähriger Patient ein Medikament verabreicht, das eigentlich nicht für ihn gedacht war, sondern für die Person, die neben ihm im Zimmer lag. Als man den Irrtum bemerkte, bemühte man sich noch, dem Patienten zu helfen, aber es war zu spät. Ein paar Tage später war er tot. Vor einigen Wochen, wieder in Bielefeld, ein anderes Krankenhaus, ein Rheumapatient bekam das richtige Medikament. Dieses Medikament hätte man ihm aber eigentlich jede Woche nur geben sollen. Also einmal in der Woche. Und aus Versehen hat man es ihm jeden Tag gegeben. Doch er ist nach ein paar Tagen gestorben. Die selbe Stadt, zwei tragische Fälle, zwei Leichen. Und die Ursache war ähnlich, aber nicht gleich. Einmal war nämlich das Medikament falsch und einmal die Dosis mit jeweils fatalen Folgen. Hier im Titusbrief vergleicht Paulus die Lehre des Wortes Gottes mit Medikamenten. Zugegeben, man findet den Begriff Medikament nicht im Titusbrief. Aber Paulus spricht immer wieder von gesunder Lehre. Also Lehre, die gesund ist und gesund macht. So zum Beispiel hier in unserem Abschnitt direkt in Vers 1, er sagt zu Titus, du aber rede, was der gesunden Lehre entspricht. Die Leute in Kreta, dort wo also Titus im Auftrag von Paulus tätig war, die waren von Natur aus alles. Sie waren bloß nicht gesund. Geistlich gesund. Lügner, böse Tiere, faule Bäuche, hatte Paulus sie in Kapitel 1 ganz undiplomatisch genannt. Gerade wenn du solche Menschen vor dir sitzen hast oder mit ihnen arbeitest, wie Titus, dann braucht es geistliche Medizin, gesunde Lehre. Und es ist diese gesunde Lehre, die Gemeinden brauchen, damals vor 2000 Jahren in Kreta und genauso heute hier in Deutschland 2000 Jahre später. Es ist diese gesunde Lehre, die auch wir ganz besonders nötig haben. Und deswegen ist mein Thema für heute Morgen, wie gesunde Lehre die Gemeinde fordert und fördert. Wir wollen uns drei Dinge anschauen. Erstens, gesunde Lehre fordert und fördert gesundes Gemeindeleben. Zweitens, gesunde Lehre fordert und fördert gesunde Ältere. Und drittens, gesunde Lehre fordert und fördert gesunde Jüngere. Also gesunde Lehre fordert und fördert erstens das Gemeindeleben, zweitens die Älteren und drittens die Jüngeren. Gesunde Lehre, das sagt Gottes Wort hier, ist die Medizin, das Medikament für jede Gemeinde. Aber wie das bei Medikamenten so ist, wie wir am Anfang gesehen haben, es gibt bei Medikamenten einiges zu beachten. Und ich denke, dass bei der geistlichen Medizin der gesunden Lehre vor allem drei Dinge beachtet werden müssen. Das erste ist, Gemeinden brauchen überhaupt Lehre. Ja, vielleicht klingt das für dich selbstverständlich, weil du schon einige Jahre bei uns in der Gemeinde bist. Aber es ist so wichtig, dass wir uns immer wieder daran erinnern. Ohne gesunde Lehre, ohne Lehre überhaupt, gibt es keine gesunden Gemeinden. Ja, um im Bild zu bleiben, es braucht Medikamente, damit Menschen gesund werden. Zweitens, Gemeinden brauchen nicht nur überhaupt Lehre, sie brauchen auch die richtige Lehre. Ja, darüber hatte Paulus ausführlich in den Versen vorher, also in den letzten Versen von Kapitel 1 gesprochen. Da ging es um die Ehrlehre, um falsche Lehre. Und das bedeutet, Gemeinden brauchen nicht nur irgendwelche Lehre, sie brauchen die richtige Lehre. Und müssen die falsche Lehre in den Wind schießen. Und notfalls hatte Paulus gesagt, wenn es falsche Lehre in der Gemeinde gibt, dann muss ihnen der Mund gestopft werden. Um wieder unser Bild zu verwenden, es braucht die richtigen Medikamente. Falsche geistliche Medikamente sind für die Gemeinde tödlich. Es gibt noch etwas Drittes. Und das ist, Gemeinde braucht gesunde Lehre. Und vielleicht fragst du dich jetzt, gibt es denn einen Unterschied zwischen richtiger Lehre und gesunder Lehre? In gewissem Sinn nein, aber in gewissem Sinn dann doch. Denn es ist möglich, dass jemand in der Gemeinde ist oder auch mehrere in der Gemeinde sind und sie haben die richtige Lehre. Also sie glauben lauter richtige Dinge über Gott und über Jesus und über Sünde und über unsere Errettung und so weiter. Und trotzdem, obwohl die Lehre richtig ist, ist sie nicht gesund. Denn die richtige Lehre ist irgendwie getrennt vom Leben und von der Anbetung Gottes. Ja, es ist dann so, man bekennt zwar das Richtige, aber im praktischen Miteinander und in der Gottesbeziehung zeigt sich wenig bis gar nichts davon, was man bekennt. Und deswegen braucht es nicht weniger als richtige Lehre, es braucht richtige Lehre, aber diese richtige Lehre als gesunde Lehre. Und das ist mein erster Punkt. Gesunde Lehre fördert und fordert gesundes Gemeindeleben. Was genau ist gesunde Lehre? Ich möchte es mal so sagen. Gesunde Lehre ist richtige Lehre in der richtigen Art und Weise oder richtige Lehre mit den richtigen Auswirkungen. Es gibt verschiedene Stellen im Alten Testament, wo Gott seinem Volk diesen Vorwurf macht. Er sagt, ihr ehrt mich zwar mit euren Lippen. Ja, wir können sagen, ihr bekennt zwar das Richtige über mich, aber euer Herz ist weit weg von mir. Die richtige Lehre dringt nicht durch. Oder wir haben eben das erste Senschreiben an die Gemeinde in Ephesus gelesen. Und dort schreibt Der Apostel Johannes im Auftrag Gottes, ich kenne deine Werke und deine Bemühungen und dein standhaftes Ausharren, dass du die Bösen nicht ertragen kannst. Und du hast die geprüft, die behaupten, sie seien Apostel und sind es nicht und hast sie als Lügner erkannt. Ja, die Gemeinde in Ephesus, die hatte die richtige Lehre, die bekannte die richtige Lehre, die kämpfte sogar für die richtige Lehre. Und das ist gut. Gott lobt sie dafür. Das ist für jede Gemeinde überlebenswichtig. Dann heißt es weiter. Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast. Bedenke nun, wovon du gefallen bist und tue Buße und tue die ersten Werke. Sonst komme ich rasch über dich und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegstoßen, wenn du nicht Buße tust. Was war das Problem dort? Die Lehre war richtig, aber sie hatte sich irgendwie mit der Zeit vom Leben losgelöst. Und Gott sagt, das ist etwas, worüber ihr Buße tun müsst. Gesunde Lehre ist richtige Lehre, die sich im Leben zeigt. Und diesen Punkt, den haben wir uns jetzt minutenlang angeschaut. Warum lege ich den Finger so in diese Wunde? Erstens, weil ich glaube, dass diese Gefahr für uns als Gemeinde so real ist. Ja, wir halten Lehre hoch, weil die Bibel sie hochhält. Und weil wir um uns herum sehen, was auch mit Gemeinden passiert, die die Lehre beiseite legen. Aber wir müssen uns auch immer wieder fragen, ist die Lehre gesund? Und das ist natürlich ultimativ etwas, was Gott durch seinen heiligen Geist in unseren Herzen bewirken muss. Diese Mauer zu durchbrechen, die oft zwischen unserem Bekenntnis und unserem Leben ist. Aber es ist eben auch unsere Verantwortung. Der Gemeinde in Ephesus schreibt Paulus ja, tue, buße, in anderen Worten, kehre um, ändere es. Und natürlich ist es Aufgabe der Lehrer, der Leiter in der Gemeinde, die Gemeinde so zu lehren, dass deutlich wird, Lehre hat etwas mit dem Leben zu tun und auch zu zeigen, was genau die Lehre mit dem Leben zu tun hat. Lehre hat Auswirkungen auf meinen Alltag, meine Gottesbeziehung, meine Sicht auf mich selbst, mein Miteinander mit anderen und so weiter. Es ist aber auch die Aufgabe von jedem Einzelnen in der Gemeinde das Gehörte in die Praxis umzusetzen. Zum Beispiel Sonntagnachmittag oder in der Woche nochmal darüber nachzudenken. Was habe ich gehört? Oder mit anderen in der Familie zum Beispiel darüber zu sprechen. Auch gute Gewohnheiten einzuüben. All diese Dinge gehen nicht von selbst, die muss man einüben. Der erste Grund ist also, dass ich glaube, dass wir als Gemeinde in diesem Bereich herausgefordert sind. Es gibt noch einen zweiten Grund, warum ich das so betone. Der ist viel einfacher. Ich betone das mit der gesunden Lehre so sehr, weil Paulus das in unserem Abschnitt hier betont. Er schreibt in Vers 1, du aber rede, was der gesunden Lehre entspricht. Und in Erschlachter 2000 kommt dann ein Doppelpunkt. Nun ist es so, dass es im Griechischen überhaupt keine Satzzeichen gibt, also im Original, aber logischerweise muss hier ein Doppelpunkt hin. Jetzt würden wir doch erwarten, dass Paulus die gesunde Lehre darlegt, oder ja? Du aber rede, was der gesunden Lehre entspricht, na ja, jetzt erkläre ich dir, was die gesunde Lehre ist. Und tatsächlich erklärt Paulus im Titelsbrief wieder und wieder, was die gesunde Lehre ist. In Kapitel 1 z.B. direkt eine Einleitung oder dann auch hier in Kapitel 2 ab Vers 11. Aber hier, nach dem Doppelpunkt in unserem Abschnitt, tut er das nicht. Was entspricht der guten Lehre, Vers 1, Antwort? Ein gutes Leben, Vers 2-6. Hier sieht man konkret, gesunde Lehre ist Lehre, die das Leben der Gemeinden zutiefst prägt, die einen Einfluss hat auf das praktische Leben der Gemeinde. Oder anders gesagt, gesunde Lehre ist Lehre, die langsam aber sicher aus Lügnern, bösen Tieren und faulen Bäuchen gesunde Gemeindeglieder macht. Gesunde Lehre fördert und fordert gesundes Gemeindeleben. Gesunde Gemeindeglieder, genau um die geht es dann ja auch Paulus in den Versen 2 bis 6. Und er nimmt alle mit rein, alle in der Gemeinde. Die Älteren und die Jüngeren, die Männer und die Frauen, einfach alle. Und er beginnt mit den Älteren. Das ist mein zweiter Punkt. Gesunde Lehre fordert und fördert gesunde Ältere. Nochmal Vers 1. Wenn wir hier von älteren Männern lesen, ist die erste Frage, ab wann bin ich alt? Aus dem, was Paulus hier so schreibt, können wir ungefähr ableiten. Du gehörst zu diesen älteren Männern, wenn deine Kinder zumindest weitgehend aus dem Haus sind bzw. so auf eigenen Beinen stehen. Umgekehrt bist du jung, wenn du noch keine Kinder hast oder deine Kinder in einem Alter sind, wo sie noch ziemlich viel deiner Zeit beanspruchen. Aber da jetzt nicht alle Kinder haben, müssen wir das auch an anderen Kriterien für uns jetzt festmachen. Und ich denke, aus dem, was Paulus hier so schreit, können wir sagen, dass die Grenze zwischen Alt und Jung so ungefähr zwischen Mitte 40 und Mitte 50 liegt. Übrigens, da die Lebenserwartung seitdem deutlich gestiegen ist, die Menschen damals jünger Kinder bekamen als heute, war die Grenze zwischen Alt und Jung damals vermutlich niedriger, als sie heute ist. Aber kommen wir jetzt zum Wesentlichen. Welche konkreten Gefahren hat Paulus denn in Vers 2 für ältere Männer vor Augen? Ältere Männer können zum Beispiel der Auffassung sein, ich bin jetzt halt sowieso nicht mehr so das blühende Leben, von daher kann ich mich auch irgendwie von meinem Auftreten her gehen lassen. Ja, früher war mir Kleidung und mein Auftreten schon wichtig, aber heute Ja, und mir fällt es auch schwer, mir die Namen von allen in der Gemeinde zu merken. Brauche ich auch ja nicht mehr so wirklich. Kurz gesagt, ältere Männer stehen in der Gefahr, sich gehen zu lassen. Paulus fordert hier, dass sie stattdessen nüchtern und ehrbar sind. Ja, nüchtern bezieht sich nicht nur auf die Sache mit Alkohol. Nüchtern meint insgesamt das Gegenteil von betrunken. Also stell dir vor, betrunken und dann das Gegenteil davon, das Verhalten und die Sachen, die man sagt und so, das ist nüchtern. Und ehrbar bedeutet, dass ich so auftrete, dass andere, wenn sie mein Auftreten sehen, vor mir Respekt haben. Jüngere Menschen, die nach Orientierung in ihrem Leben suchen, die suchen sich Fixpunkte. Die orientieren sich an anderen. Und als älterer, reiferer Christ sagt Paulus, sollst du so ein Orientierungspunkt sein. Aber das bist du eben nur, wenn du dich nicht gehen lässt, wenn du bewusst in der Gemeinde lebst. Ältere Männer können auch verbittert sein. Also nach dem Motto, ach, die Jugend von heute. Ja, ich verstehe ja sowieso nicht, wie die ticken. Kommt ihr erstmal in mein Alter. Ja, jetzt habt ihr noch Träume und Visionen über das Leben. Wenn ihr so alt seid wie ich, dann werdet ihr sehen, das waren alles Illusionen. Und da gilt genau das gleiche, nüchtern, ehrbar. Paulus fügt hinzu, besonnen. Besonnen ist übrigens das einzige Wort, das taucht bei allen Gruppen auf, außer bei den älteren Frauen. Wir hatten es schon in Kapitel 1 mal, es bedeutet selbstkontrolliert. Ich werde später nochmal darauf kommen, weil das immer wieder kommt. Zurück zu den älteren Männern, die können zum Beispiel auch glauben, ja, ich habe mein Leben ja gelebt. Ja, meine Kinder großgezogen, mich in der Gemeinde eingebracht. Ich habe gemacht und gemacht und gemacht und jetzt darf ich auch mal an mich denken. Klar, ich gehe noch in die Gemeinde, aber die Arbeit dürfen jetzt mal andere machen. Wenn ich da bin, bin ich da und wenn ich halt nicht da bin, dann bin ich halt nicht da. Paulus sagt, sie sollen gesund sein im Glauben, in der Liebe und in der Geduld. Es ist ja so, dass Paulus diese Dreiklänge liebt. Im ersten Korintherbrief, ganz bekannt, spricht er von Glaube, Liebe, Hoffnung. In den ersten beiden Versen des Titusbriefes, da war es Glauben, Erkenntnis, Hoffnung. Hier ist es Glaube, Liebe, Geduld. Und damit schließt sich der Kreis. Menschen, deren Leben von einem starken Glauben, dienender Liebe und gnädiger Geduld geprägt ist, das sind Menschen, wo wirklich die Lehre, die gesunde Lehre Einfluss auf ihr Leben hat. Im Glauben an Gott, in der Liebe zu den anderen in der Gemeinde und in der Geduld, auch dann, wenn es in der Gemeinde mal schwierigere Zeiten gibt. Es sind eben nicht Menschen, die sich gehen lassen, nicht Menschen, die irgendwie zynisch werden oder sich aus der Gemeinde zurückziehen. Es sind Menschen, die für die Gemeinde da sind, solange es ihre Kräfte zulassen. Klar, ältere Leute sind häufig gesundheitlich eingeschränkt, können nicht immer kommen. Aber soweit es ihre Kräfte zulassen, sollen sie sich in der Gemeinde einbringen. Sie sollen gerade mit ihrer Lebenserfahrung, ja und wenn sie vielleicht Rentner sind, auch mit ihrer freien Zeit der Gemeinde dienen. Das ist es, was Paulus ihnen sagt. Nach den älteren Männern kommen die älteren Frauen. Du überrede, was der gesunden Lehre entspricht und dann Vers 3, dass sich die alten Frauen gleicherweise so verhalten sollen, wie es Heiligen geziemt. dass sie nicht verleumderisch sein sollen, nicht viel im Weihnachtsgenuss ergeben, sondern solche, die das Gute lehren. Herr Paulus sagt, die drei Dinge gelten für die älteren Frauen. Zwei Dinge sollen sie lassen, eine Sache aktiv tun. Das erste, was sie lassen sollen, ist lästern. Wir sehen hier, Lästern ist ein zeitloses Problem, das gab es schon immer. Und alle Menschen stehen in der Versuchung zu lästern, Mein Eindruck ist, damals wie heute ist es nicht ausschließlich, aber eher ein Problem von Frau. Und die Aufforderung hier ist klar, lasst es bleiben. Und das zweite, was Paulus dann sagt, und das hat bei mir für Stirnrunzeln gesorgt, als ich es bewusst gelesen habe, er sagt den Frauen, sie sollen nicht zu viel Alkohol trinken. Und da ist mein Eindruck, dass das heute anders ist. Das ist heute eher ein Männerproblem, eher, damals war es offensichtlich, zumindest auf Kreta, ein Problem vor allem unter Frauen. Ich denke, dass Paulus darauf anspielt, dass die Frauen, die älter sind, mehr Zeit haben, gerade weil die Kinder groß sind. Und ich denke, ihr habt, egal ob alt oder jung, schon mal die Erfahrung gemacht, zu viel freie Zeit ist manchmal nicht so gut. Da kommt man dann nämlich auf nicht so gute Ideen. Und deswegen fordert Paulus auch von den älteren Frauen, dass sie sich in der Gemeinde einbringen sollen. Konkret, sie sollen die jüngeren Frauen lehren. Tatsächlich lehrt die Bibel eindeutig, dass Frauen keine Pastoren oder Ältesten werden sollen. Da ist sie sehr klar. Aber ich beobachte dann manchmal, dass das unter Christen wird zu, Frauen sollen unter gar keinen Umständen lehren. Frauen sollen in der Gemeinde möglichst wenig sagen. Frauen sollen sich schon gar nicht mit Theologie beschäftigen. Und weißt du, all das ist völliger Unsinn. Nichts ist weiter von der Realität entfernt. Paulus sagt hier eindeutig, dass Frauen lehren dürfen. Nein, er geht sogar noch weiter, er sagt, dass Frauen lehren sollen. Es ist keine Erlaubnis, es ist eine Aufforderung. Hier konkret, ältere Frauen sollen die jüngeren Frauen lehren. Bei den anderen drei Gruppen, ältere Männer, ältere Frauen und jüngere Männer, soll Titus ihnen beibringen, wie ein Leben aussieht, das der gesunden Lehre entspricht. Aber bei den jüngeren Frauen soll es nicht Titus, sondern die älteren Frauen übernehmen. Das hat vermutlich zwei Gründe. Erstens, Titus war selbst ein junger Mann. Ob er verheiratet war oder nicht, das wissen wir nicht genau. Aber wie auch immer, verheiratet oder unverheiratet, es wäre nicht ungefährlich gewesen, wenn Titus sich oft und viel mit jungen Frauen alleine getroffen hätte. Das heißt jetzt nicht, dass junge Pastoren den jungen Frauen in der Gemeinde aus dem Weg gehen sollen, das meint Paulus nicht, aber er sagt schon, in der Beziehung muss man sensibel und vorsichtig sein. Es sind schon viele Pastorenlaufbahnen und ganze Gemeinden zerbrochen, weil Pastoren in diesem Bereich erst unvorsichtig waren und dann Dinge passiert sind, die nicht hätten passieren dürfen. Deswegen sind in vielen Bereichen ältere Frauen für jüngere Frauen die besseren Ansprechpartner, gerade wenn es sehr ins Persönliche oder ins Seelsorgerliche geht. Der zweite Grund für diese Anweisung, der hat gar nichts mit Männern und Frauen zu tun, Denn Jesus möchte grundsätzlich, dass wir uns gegenseitig mit gesunder Lehre dienen. Ja, eine Gemeinde ist kein Theater, wo vorne ein paar Leute etwas machen und die anderen einfach nur passiv konsumieren. Nein, das Bild von Gemeinde, was uns das Neue Testament zeigt, ist ein lebendiger Organismus. Natürlich ist der Pastor und die Ältesten, die sind hauptverantwortlich, aber bei weitem nicht alleine. Gemeinde ist auch viel mehr als die Predigt. In der Predigt rede ich tatsächlich alleine und ihr hört zu. Gemeinde ist so viel mehr. Kreise hier in der Gemeinde, Gespräche, wenn wir hier gemeinsames Mittagessen haben oder nach dem Gottesdienst, Treffen bei euch zu Hause. Und das soll neben anderen Dingen natürlich vor allem davon geprägt sein, dass ihr euch gegenseitig mit gesunder Lehre dient. Ich möchte es dir ganz persönlich heute Morgen sagen. Christ sein bedeutet mehr als zuhören. Nicht weniger als zuhören, aber mehr. Mit zuhören fängt es an, aber damit endet es nicht. Christsein findet in der Gemeinde statt und Gemeinde ist ein lebendiger Organismus des gegenseitigen Dienens und Paulus betont hier des gegenseitigen Lehrens. Besonders dazu aufgerufen sind eben die Älteren in der Gemeinde. Sie haben ja Lebenserfahrung. Sie sind oft, ja nicht immer, aber oft schon länger Christen als die Jüngeren. Und von daher sollen sie die Jüngeren an die Hand nehmen und sie im Glauben weiterbringen. Und damit sind wir beim dritten Punkt. Gesunde Lehre fordert und fördert gesunde Jüngere. Nach den Älteren fehlen jetzt also noch die Jüngeren. Bei den Älteren hat Paulus ja zuerst über die Männer gesprochen, dann über die Frauen. Jetzt bei den Jüngeren macht er es genau andersrum. Was Paulus so den Älteren sagt, das ist herausfordernd, ja. Aber ich glaube, das ist auch irgendwie gut nachvollziehbar. Da können auch viele Nichtchristen bei vielem mitgehen. Ja, dass sich ältere Frauen nicht hemmungslos betrinken sollen, das sehen auch viele in unserer Gesellschaft so. Was Paulus dann aber über die Jüngeren schreibt, das ist gerade heute so absolut gegen alles, was unsere Gesellschaft denkt und glaubt. Es ist absolut provokativ und gegenkulturell. Aber wisst ihr, das braucht uns nicht zu überraschen. Als Gemeinde sollen wir ja eine Gegenkultur sein und immer mehr werden. Ja, das bedeutet nicht, wir sollen absichtlich komisch sein, aber absichtlich so, wie Gott das will und wie er sich das alles in seiner großen Liebe und Weisheit zu uns ausgedacht hat. Und die erste Provokation, die betrifft die jüngeren Frauen. Die älteren Frauen sollen ja die jüngeren lehren. Und in den Versen 4 und 5 erfahren wir, worum es genau geht. Vers 4. Damit sie, also die Älteren, die jungen Frauen dazu anleiten, ihre Männer und ihre Kinder zu lieben, besonnen zu sein, heusch, häuslich, gütig und sich ihren Männern unterzuordnen. Paulus sagt hier, junge Frauen haben drei Verantwortungsbereiche. Ihre Männer, ihre Kinder und ihr Haus. Das ist nichts, was Paulus sich ausgedacht hat. Das ist bereits in der Schöpfung angelegt. Ja, so hat Gott Männer und Frauen geschaffen. Auf der einen Seite, und das ist ganz wichtig, völlig gleichwertig. Beide sind im Bild Gottes geschaffen. Da gibt es keinen Unterschied. Keinen Unterschied bei ihrem Zugang zu Gott. Aber dann hat er ihnen unterschiedliche Aufgaben gegeben, und zwar von Anfang an. Das ist spannend. Adam wurde außerhalb des Gartens von Gott geschaffen und hat von Gott in den Garten gesetzt. Seine Aufgabe war es, den Garten zu schützen und zu erweitern. Eva wurde nach Adam geschaffen und sie wurde im Garten geschaffen. Sie hatte also von Anfang an eine viel engere Beziehung zum Garten, zum damaligen Wohnort, zum damaligen Haus der Menschen. Und das ist die Grundlage dafür, warum Paulus hier schreibt, Frauen sollen häuslich sein. Ja, das war von Anfang an ihr Bereich. Nach dem Sündenfall ging der Garten verloren, aber diese Aufgabenverteilung, die Gott in seiner Weisheit vorgesehen hat, die blieb. Die primäre Aufgabe der Männer ist es, die Familie zu schützen, zu versorgen und voranzudenken. Frauen, die haben die Aufgabe, innerhalb dieses Schutzrahmens Dinge gemütlich, wohnlich, einfach schön zu machen. Die meisten Ehemänner, mich eingeschlossen, sind froh darüber, dass sich ihre Frauen Gedanken um die Einrichtung der Wohnung machen. Die meisten Ehefrauen sind froh darüber, wenn die Männer sie mal machen lassen. Die meisten Frauen sind davon Gott viel begabter als die meisten Männer. Es wird ja gerne behauptet, die Bibel ist frauenfeindlich. Sie verbietet Frauen, Karriere zu machen. Ja, sagt, bleibt im Haus und erlaubt es den Männern, während die Frauen ans Haus gekettet sind. Wird behauptet. Aber die Bibel spricht weder bei Männern noch bei Frauen von einer Karriere. Ja, Karriere, wie wir es heute verstehen, das hat ja mit dem eigenen Ego zu tun. Macht man Karriere im heutigen Sinn, wird der Beruf zum Götzen. Ja, Männer sollen arbeiten gehen. In der Regel passiert das außer Haus. Aber sie sollen nicht zu ihrer eigenen Ehre arbeiten, sondern zur Ehre Gottes. Sie sollen auch nicht arbeiten, um so viel Geld wie möglich zu machen, sondern um ihre Familie zu versorgen. Ja, sie sollen fleißig sein und wenn es möglich ist, auch danach streben, aufzusteigen in der Firma. Aber immer so, dass sie ihre Verantwortung für Frau und Kinder nicht vernachlässigen. Karriere, wie es heute klassisch verstanden wird, ist keine Option für Christen, weder für Männer noch für Frauen. Und eine Ehe ist auch kein Vertrag, bei dem sich die beiden ihre Rechte gegenseitig zusichern. Eine Ehe ist eine Liebesbeziehung, wo beide in erster Linie Pflichten haben, bei der sich beide Ehepartner mit ihren dann unterschiedlichen Aufgaben gegenseitig ergänzen und füreinander und für ihre Kinder aufopfern. Zumindest sollte es so sein. So hat Gott es sich ausgedacht und es ist für alle Beteiligten tragisch, wenn es nicht so ist. Und auch deswegen fordert Paulus hier, dass die älteren Frauen das den Jüngeren vorleben und vor allem beibringen, damit es so ist in der Gemeinde und immer mehr so wird. Ich denke, wenn diese grundsätzlichen Prinzipien klar sind, dann gibt es auch Freiheiten. Paulus schreibt es damals, vor 2000 Jahren, nach Kreta und wir leben heute 2000 Jahre später in Deutschland. Die Zeiten haben sich geändert, die Kultur hat sich geändert, die Prinzipien dahinter, die sind zeitlos gültig, die galten ja schon im Garten Ehen. Die konkrete Umsetzung muss aber im Detail mal angepasst werden. Paulus verbietet zum Beispiel hier nicht, dass verheiratete Frauen arbeiten gehen, mit keinem Wort. Aber wenn ihr euch als junge Frauen überlegt, soll ich arbeiten gehen? Wann soll ich arbeiten gehen? Wie viele Stunden soll ich arbeiten gehen? Wie alt sollten meine Kinder dann sein? Dann ist es wichtig, die Prinzipien zu berücksichtigen, die Paulus hier gibt. Und sich die Fragen zu stellen, kommt dann mein Mann zu kurz? Leiden meine Kinder darunter? Und werde ich meiner Aufgabe im Haus gerecht? Noch ein Tipp, fragt vielleicht die älteren Frauen, wie die das gemacht haben. Welche Erfahrungen sie damit gemacht haben. Euch darauf dann eine Antwort zu geben, das ist schließlich ihre Aufgabe, sagt Paulus hier. An dieser Stelle möchte ich mich kurz an die Alleinstehenden wenden. Gerade das, was Paulus hier über Frauen sagt, richtet sich ja schwerpunktmäßig oder fast ausschließlich an Verheiratete. Der Grund dafür ist recht einfach. Es gab damals in den Gemeinden kaum Leute, die unfreiwillig Singles waren. Es gab Witwen, die waren aber meistens schon älter, und es gab einige wenige, die absichtlich alleinstehend blieben, wie Paulus zum Beispiel. Aber ansonsten waren Singles in der Gemeinde damals die absolute Ausnahme. Und ich denke, das ist der Grund, warum Paulus hier Verheiratete in den Blick nimmt. Aber klar ist auch, und auch das macht die Bibel wieder und wieder deutlich, als Alleinstehender bist du vollwertiges Mitglied der Gemeinde, auch wenn du in dieser Liste hier nicht explizit auftauchst. Und gerade deswegen kann Paulus in 1. Korinther 7 sogar dazu ermutigen, dass einzelne Leute darüber nachdenken sollten, bewusst alleinstehend zu bleiben. Für wen das sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Aber es zeigt auf jeden Fall, dass man als Alleinstehender voll und ganz ein Teil des reiches Gottes ist. Und natürlich sind einige Dinge, die Paulus dann hier schreibt, für dich nicht oder noch nicht relevant. Aber all das, was mit Jüngerschaft zu tun hat, mit gegenseitigem Dienen und Lehren, das ist sehr wohl relevant für uns alle. Und vielleicht hast du als Alleinstehender sogar mehr Zeit als die, die verheiratet sind. Dann nutze diese Zeit auch für die Gemeinde. Dann kommen noch die jungen Männer als viertes. Vers 6. Paulus schreibt an Titus, Gleicherweise ermahne die jungen Männer, dass sie besonnen sein sollen." Hier kommt Paulus ja superschnell auf den Punkt. Junge Männer, seid besonnen. Das war's. Warum ist das so kurz bei dem? Grund könnte sein, weil junge Männer es einfach drauf haben. Die brauchen nicht viel, nur noch ein bisschen Besonnenheit. Könnte sein. Glaube ich aber nicht. Vermutlich ist es eher andersrum. Vielleicht oder vermutlich hat Paulus so viele Baustellen im Leben von jungen Männern gesehen, dass er gesagt hat, ich fange einfach mal bei der Größten an. Besonnenheit. Besonnenheit ist Paulus Lieblingswort im Titusbrief und gerade in diesem Abschnitt. Es kommt immer wieder, wie wir gesehen haben, bei allen Gruppen außer bei den älteren Frauen. Besonnenheit bedeutet nüchtern, seriös, diszipliniert, erwachsen, verlässlich. Mit einem Wort, selbstkontrolliert. Ich glaube, du brauchst kein junger Mann zu sein, um zu wissen, das liegt jungen Männern nicht gerade im Blut. Und übrigens ist es wie das, was Paulus zu den jungen Frauen sagt, absolut gegenkulturell. Heute hat jeder das Recht oder den Anspruch, sich so auszudrücken, sich so zu geben, sich so darzustellen, wie man sich fühlt, wie man drauf ist. Kritik daran ist unerwünscht oder sogar böse. Ja, eines der Schlagworte, der Trendworte in unserer heutigen Zeit ist ja authentisch. So bin ich halt. Und wenn du mich dafür kritisierst, dann greifst du meine Identität an. Besonnen zu sein, meinst du ziemlich das Gegenteil davon. Nicht das zu tun, wonach mir gerade ist, sondern das, was gerade dran ist. Nochmal, nicht das zu tun, wonach mir gerade ist, sondern das, was gerade dran ist. Selbstkontrolliert. Besonnen zu sein bedeutet aber nicht dabei, den Verstand abzugeben oder im Gleichschritt mitzumarschieren. Im Dritten Reich oder in der DDR und in anderen totalitären Systemen ist das Gegenteil von authentisch tatsächlich gefragt. Aber auch das ist noch lange nicht Besonnenheit. Besonnen bedeutet reflektiert, weise und gut überlegt, das Leben zu denken, zu planen und dann zu führen. Selbstkontrolliert. Junge Männer, Paulus ist davon überzeugt. Damit haben wir erstmal genug zu tun. Aber warum schreibt Paulus eigentlich das Ganze hier? Ist nicht das Evangelium, der Kern unseres Glaubens, die gesunde Lehre schlechthin, dass Gott alles für uns getan hat und das völlig ohne uns? Warum spricht dann Paulus von gesunder Lehre in Vers 1 und sagt uns dann ausführlich, sehr deutlich und teilweise sogar radikal gegen kulturell, was wir tun sollen? Wir haben am Anfang gesehen, gesunde Lehre ist immer Lehre, die das Leben prägt. Nicht Lehre, die nur richtig ist, sondern die wirklich Einfluss auf das Leben hat. Und wenn wir das Evangelium wirklich gesund verstanden haben, dann hat es eben Auswirkungen auf unser ganzes Leben. Und genau in diese Kerbe schlägt auch unser Abschnitt. Es gibt zwei Dinge, wo Paulus seine ganzen Anweisungen für ältere, jüngere Männer, Frauen, wo er die begründet oder eine Zielrichtung angibt. Einmal in Vers 3, da schreibt er, wie es Heiligen geziemt. Und in Vers 5 schreibt er, damit das Wort Gottes nicht verlästert wird. Das alles soll geschehen, wie es Heiligen geziemt und damit das Wort Gottes nicht verlästert wird. Und die Frage ist, warum tauchen diese beiden Ausdrücke hier auf? Schauen wir uns den ersten an. Wie ist Heiligen geziemt? Man kann auch übersetzen, wie es Heiligen entspricht oder wie es sich für Heilige gehört. Ja, durch den Glauben sind wir alle Heilige. Wir alle. Eigentlich bist du nicht heilig und ich auch nicht. Aber wenn du an Jesus glaubst, dann schaut Gott Jesus an, an deiner Stelle. Und plötzlich sieht er dich vollständig heilig. Das musst du dir mal vorstellen. Dich. Mit deiner Ungeduld, mit deiner schlechten Laune, mit deinen sexuellen Gedanken, deinen unbedachten Worten, deinem Kleinglauben. Ja genau, dich schaut Gott an und sieht dich als vollständig heilig. Wenn Gott darüber nachdenkt, wie heilig du bist, dann denkt er völlig sinnlos, völlig heilig. Er denkt nämlich an Jesus, wenn er nicht denkt. Und die Frage ist, passt jetzt dein praktisches Leben zu dieser Tatsache, dass du heilig bist? Diese Frage stellt dir Gottes Wort heute Morgen. Das ist der Grund, warum Paulus das in seiner Liste erwähnt. Gesunde Lehre beinhaltet das ganze Leben, weil Gott dir seine Heiligkeit nicht nur als Geschenk gibt, sondern auch als Auftrag. Dass du heilig bist, ist nicht nur Geschenk, das auch, sondern auch Auftrag. Und in eine ähnliche Richtung gilt die zweite Begründung oder die Zielsetzung, die Paulus gibt. Er schreibt in Vers 5, damit das Wort Gottes nicht verlästert wird. Lebt so, wie ich es sage, als ältere, jüngere Männer, Frauen, damit das Wort Gottes nicht verlästert wird. Die Kritik von Menschen, die das Christentum ablehnen, die ist oft hart. Was kritisieren sie denn dann? Einerseits kritisieren sie das, was wir glauben und unsere ethischen Maßstäbe. Zum Beispiel zu den Geschlechtern, worum es hier geht. Sie machen sich über das lustig, was in der Bibel steht. Aber dann kritisieren sie auch Christen dafür, dass Christen sich auf diese Maßstäbe berufen, aber gleichzeitig ganz anders leben. Gegen das Erste können wir als Christen nichts machen. Aber gegen das Zweite? Wir bekennen uns zum Wort Gottes, aber wenn wir anders leben, dann geben wir Gegnern und Skeptikern unseres Glaubens, völlig unnötig, Munition in die Hand. Und sie verlästern dann das Wort Gottes. Ein Beispiel, wo das heute passiert, sind die Skandale um sexuellen Missbrauch, vor allem an Kindern in Kirchen. Natürlich kann man sich jetzt beschweren, warum berichten die Medien denn so oft über die Kirchen? Das passiert doch auch an vielen anderen Orten. kann sich darüber beschweren, das kann man machen. Man hätte damit vielleicht sogar recht. Und trotzdem nimmt unsere säkulare Kultur sehr wohl wahr. Bei der Kirche ist das irgendwo noch schlimmer, weil sie so einen hohen Anspruch hat. Die Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen haben wir eben bekannt, die heilige christliche Kirche, muss salopp zusagen, die Welt darf in Anführungszeichen unheilig leben. Die Kirche, darf das nicht. Und das wissen auch Nichtchristen sehr genau. Wenn wir uns Heilige nennen, dann sind wir verpflichtet, auch heilig zu leben. Sonst wird das Wort Gottes verlästert. Wir machen uns als Christen lächerlich und dadurch Gott und sein Wort. Das ist heuchlerisch. Oder um es mit dem Wort zu sagen, das Paulus hier verwendet, es ist ungesund. Und deswegen ermutige ich dich heute Morgen, ernähre dich. Ernähre deine biologische Familie, wenn du hier vor Ort eine hast. Und in jedem Fall ernähre deine geistliche Familie hier in der Gemeinde mit gesunder Lehre. Mit Lehre, die das ganze Leben wirklich prägt. Damit Gott durch unser Leben nicht verlästert wird, sondern er und er allein alle Ehre bekommt. Amen.
Wie gesunde Lehre die Gemeinde fordert und fördert
Series Titus
Gesunde Lehre fordert und fördert gesundes Gemeindeleben
Gesunde Lehre fordert und fördert gesunde Ältere
Gesunde Lehre fordert und fördert gesunde Jüngere
Sermon ID | 4323722461917 |
Duration | 41:40 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Titus 2:1-6 |
Language | German |
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