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Gnade sein mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Der Abschnitt, über den wir heute gepredigt haben, steht im Titusbrief, Titus Kapitel 1, die Verse 5 bis 9. Wir machen also weiter in unserer Reihe, die wir vor zwei Wochen angefangen haben, durch den Titusbrief und kommen heute zu den Versen 5 bis 9 und wir hören Gottes lebendiges Wort. Dort schreibt Paulus an Titus, Ich habe dich zu dem Zweck in Kreta zurückgelassen, damit du das, was noch mangelt, in Ordnung bringst und in jeder Stadt Älteste einsetzt, so wie ich dir die Anweisung gegeben habe. Wenn einer untadelig ist, Mann einer Frau und treue Kinder hat, über die keine Klage wegen Ausschweifung oder Aufsässigkeit vorliegt, Denn ein Aufseher muss untadlich sein, als ein Haushalter Gottes. Nicht eigenmächtig, nicht jähzornig, nicht der Trunkenheit ergeben, nicht gewalttätig, nicht nach schändlichem Gewinn strebend, sondern gastfreundlich, das Gute liebend, besonnen, gerecht, heilig, beherrscht. Einer, der sich an das zuverlässige Wort hält, wie es der Lehre entspricht, damit er imstande ist, sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen, als auch die Widersprechenden zu überführen." Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus. Es weist Gott Lob ein Kind von sieben Jahren, was die Kirche ist. Dieser Satz stammt von Martin Luther. Er hatte ihn 1537 in seinen schmalkaldischen Artikeln verfasst. Es weiß Gottlob, ein Kind von sieben Jahren, was die Kirche ist. Man könnte jetzt sagen, der Mann war Optimist. Vielleicht stimmte das ja damals. Ich bezweifle aber auch das. Heute zumindest herrscht eine große Verwirrung darüber, was ist eigentlich Kirche. Ja, jeder hat irgendwie eine Vorstellung davon, aber gefühlt hat jeder eine andere, seine eigene Vorstellung. Ja, Kirche ist ein Gebäude mit Turm und Kreuz und Altar. Kirche ist das, wofür man Kirchensteuer zahlt. Kirche ist egal wo, Hauptsache es treffen sich dort Christen. Kirche ist immer noch der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Kirche ist da, wo andere Christen sind, die ich mag. Kirche ist da, wo ich mich wohlfühle. Kirche ist für mich einfach alleine draußen in der Natur oder am Strand zu sein. Kirche ist für alte Leute. Kirche ist egal und was auch immer sie ist, sie braucht keinen Mensch. Und wenn man meine zweijährige Tochter fragt, dann ist Kirche für sie malen, stillsitzen, andere Kinder treffen und Kuchen essen. Nun könnte man sagen, meine Tochter darf auch noch etwas verwirrt sein, sie ist ja auch noch nicht sieben Jahre alt. Aber die Verwirrung heute betrifft fast alle Menschen. Christen wie Nichtchristen. Was ist Gemeinde? Was ist die Kirche? Bevor wir das beantworten, springen wir erstmal rein in den Titusbrief. Die Situation war folgende. Paulus hatte dort in Kreta, in dieser Insel im Mittelmeer, gepredigt und viele Menschen waren dort zum Glauben gekommen. Und wie Paulus das so machte, er blieb nicht lange an einem Ort, sondern er zog dann weiter und er ließ einen seiner besten Männer dort, um die Christen dort zu leiten, um sich um die Christen zu kümmern. Und dieser Mann war eben Titus. Und jetzt sind einige Monate, vielleicht sogar Jahre ins Land gegangen und jetzt schreibt Paulus diesem Titus einen Brief. Die ersten vier Verse, das war der Gruß, die Einleitung, Aber jetzt, ab Vers 5, geht Paulus in die Feu. Titus, jetzt verrate ich dir, worum es im Kern geht, warum ich dir schreibe. Vers 5, Ich habe dich zu dem Zweck in Kreta zurückgelassen, damit du das, was noch mangelt, in Ordnung bringst. Kurz auf den Punkt gebracht, es fehlen Ordnung und eine ordentliche Leitung unter den Christen in Kreta. Das ist das Problem und deswegen schreibt Paulus diesen Brief an Titus. Worauf soll Titus achten, wenn er dort Dinge, die noch nicht in Ordnung sind, wieder in Ordnung bringt? Und das bringt uns zurück zu der Frage vom Anfang. Was ist jetzt eigentlich Kirche? Was ist Gemeinde, wie Gott es sich vorstellt? Was soll Titus also genau machen, wenn er Ordnung reinbringen soll in die Gemeinschaften von Christen dort in Kreta? Wir haben eben im Glaubensbekenntnis bekannt, ich glaube an den Heiligen Geist. Die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen. Die heilige christliche Kirche, die Gemeinde, ist also im Kern eine Gemeinschaft der Heiligen. Und Heilige meint hier nicht irgendwelche besonders frommen Christen, sondern es meint einfach alle Christen. Also Kirche, Gemeinde ist Gemeinschaft der Christen. Und das gab es in Kreta. In Kreta hatte Paulus gepredigt, Menschen waren dort zum Glauben gekommen und es gab dort also die Gemeinschaft der Heiligen. Aber Paulus sagt eine Sache, die fehlt noch. Es gab keine Ordnung. Und damit sind wir jetzt bei Titus. Titus sollte aus ungeordneten Gemeinschaften von Heiligen geordnete Gemeinschaften machen, nämlich gesunde Gemeinden. Das war sein Auftrag. Ja, eine Gemeinde ist nämlich eine Gemeinschaft von Christen. Aber wir dürfen nicht den Umkehrschluss machen. Nicht jede Gemeinschaft von Christen ist gleich schon eine Gemeinde. Denn, und das macht Paulus hier deutlich, eine Gemeinde braucht Ordnung und Leitung. Die Gemeinschaft der Heiligen, das gab es in Kreta schon, Leitung und Ordnung gab es noch nicht. Und genau deswegen schreibt Paulus an Titus, ich lese nochmal Vers 5, Und damit sind wir beim Thema für heute Morgen, was gesunde Gemeinden brauchen. Wir haben heute drei Dinge, die gesunde Gemeinden brauchen. Erstens, sie brauchen feste Älteste. Zweitens, sie brauchen charakterfeste Älteste. Und drittens, sie brauchen bibelfeste Älteste. Was gesunde Gemeinden brauchen, feste Älteste, charakterfeste Älteste und bibelfeste Älteste. Diese ungeordneten Hausgemeinden oder Hauskreise dort in Kreta, das waren nichts Schlechtes und auch nichts Falsches. Ganz im Gegenteil, diese Gemeinschaften dort, das waren Zeichen der Gnade Gottes. Gott hatte gewirkt, Menschen waren zum Glauben gekommen, sie waren von Kindern der Finsternis zu Kindern des Lichts geworden. Wunderschön. Aber es waren eben noch keine gesunden Gemeinden. Und Titus sollte jetzt Ordnung schaffen und feste Älteste einsetzen. Mein erster Punkt. Gesunde Gemeinden brauchen feste Älteste. Gott möchte nämlich, dass Gemeinden gleichzeitig strukturiert sind und lebendig. Ein Theologe hat es mal auf die Formel gebracht. Gott möchte, dass Gemeinden gleichermaßen Organisation und Organismus sind. Organisation und Organismus. Fangen wir mit dem zweiten Begriff an. Eine Gemeinde soll immer ein lebendiger Organismus bleiben und sein. Die Bibel bezeichnet uns an einer Stelle als lebendige Steine, nicht als tote Steine, sondern als lebendige Steine. Und noch konkreter wird dieses Bild vom Organismus in dem Bild des Leibes. Die Bibel vergleicht uns als Gemeinde mit einem Körper, an dem wir alle unsere Funktion haben, wie unterschiedliche Körperteile und Organe in einem Körper unterschiedliche Funktionen haben. Und das Wichtige ist, so ein Organismus ist lebendig. Die verschiedenen Teile arbeiten zusammen für ein großes Ganzes. Gemeinde ist ein liebevolles Miteinander sündiger, aber erretteter Menschen, die sich gegenseitig dienen, sich gegenseitig ermutigen, ermahnen, tragen und manchmal auch ertragen. Das ist Gemeinde. Beziehungsweise so sollte Gemeinde sein. Es gibt leider viele Gemeinden, die alles sind, nur kein lebendiger Organismus. Und selbst die besten Gemeinden in dieser Welt sind noch lange nicht perfekt. Aber dieser lebendige Organismus, das ist Gottes Vorstellung, wie Gemeinde aussehen soll. Lebendig im Miteinander. Aber das ist nur die eine Seite. Die andere Seite neben diesem lebendigen Organismus ist die strukturierte Organisation. Auch das möchte Gott in einer Gemeinde sehen. Und deswegen schreibt Paulus hier in Vers 5, dass Titus in den Gruppen dort das in Ordnung bringen soll, was noch mangelt. Christen gab es in Kreta, diese Christen hatten Gemeinschaft, aber es fehlte noch die Organisation. Ja, bei einer Gemeinde muss es ja klar sein, wo trifft man sich eigentlich. Wer gehört dazu? Muss auch geklärt sein. Eine Gemeinde sollte ein Bekenntnis haben, in dem drinsteht, was man glaubt, aber was man eben auch nicht glaubt. Eine Gemeinde braucht eine Ordnung, wo geregelt wird, wie das Miteinander in der Gemeinde aussehen soll. Und eine Gemeinde braucht eine feste Leitung. Und das ist der Punkt, den Paulus hier macht. Deswegen hat Titus den Auftrag, Älteste einzusetzen, damit das Ganze ein lebendiger Organismus und eine strukturierte Organisation wird. Wir kennen das aus vielen anderen Bereichen unseres Lebens, dass beides wichtig ist. Sowohl die Struktur als auch die Lebendigkeit. Und dass beides sich sogar gegenseitig stärken soll. Die Struktur soll dafür sorgen, dass Dinge geschützt lebendig bleiben und die Lebendigkeit macht das Leben aus. Ein Beispiel, wo das auch so ist oder sein sollte, ist die Ehe. In einer Ehe geht es ja auch einerseits um Liebe, um Freude, um gemeinsame Aktionen und Unternehmungen. Es geht um Kommunikation, um Erlebnisse und Erfahrungen. Aber das ist nicht alles, sondern eine Ehe hat eben auch eine Struktur. Da gab es mal eine Hochzeit, bei der man sich ein Versprechen gemacht hat. Vorher waren es zwei Haushalte, jetzt ist man ein Haushalt. Man bildet eine neue strukturelle Einheit. Die Struktur gibt der Ehe den Rahmen, in dem dann die Gemeinschaft in der Ehe gelebt wird. Und so ähnlich ist es auch in der Gemeinde. Ja, die Struktur mit Ältesten, einem Bekenntnis, einer Ordnung, die gibt den Rahmen, in dem dann Gemeinde gelebt wird. Das ist die Idee der Bibel. Und deswegen sagt Paulus, Titus setze Älteste ein. Erst dann werden aus diesen Auskreisen, aus diesen Gemeinschaften, richtige Gemeinden. Apropos Älteste. Was sind Älteste denn jetzt eigentlich genau? Das Neue Testament kennt zwei Begriffe für die Leiter der Gemeinde und interessanterweise finden wir beide hier in unserem Abschnitt. In Vers 5 nennt er sie Älteste. Und in Vers 7 nennt er sie Aufseher. Von dem griechischen Wort Ältester stammen unsere deutschen Wörter Priester oder Pressbüter. Und von dem griechischen Wort Aufseher stammt unser deutsches Wort Bischof. Und auch wenn es zwei unterschiedliche Wörter im Neuen Testament für Gemeindeleiter gibt, wird hier in unserem Abschnitt deutlich, Ältester und Aufseher sind zwei Wörter. Aber für ein und dieselbe Sache. Nämlich dafür, die Gemeinde zu leiten. Da gibt es keinen Unterschied. Paulus benutzt diese Begriffe austauschbar. Das Wort Ältester betont mehr so die Erfahrung und die Weisheit, die jemand mitbringen soll, der das macht. Also den Charakter des Leiters. Und das Wort Aufseher betont mehr die Tätigkeit des Leiters. Er führt Aufsicht über die Gemeinde. Und von diesen Ältesten bzw. Aufsehern soll es in einer Gemeinde mehrere geben. Paulus betont ausdrücklich, dass Titus Älteste einsetzen soll, nicht nur einen. Das liegt daran, dass sich auch die Leiter gegenseitig unterstützen, korrigieren und ergänzen sollen, mit ihren jeweiligen Gaben, mit ihren Stärken, aber auch eben angesichts ihrer Schwächen, die sie auch haben. Paulus stellt hier also fest, Ein Problem in Kreta ist, dass die Christen dort noch keine Ältesten haben. Und das ist jetzt Titos Auftrag. Und damit steht Titos natürlich vor der Frage, naja, wen soll ich denn dafür nehmen für diese Aufgabe? Vermutlich haben sich in den Gemeinschaften schon irgendwelche Leute herauskristallisiert, die Führungsaufgaben übernommen hatten damals. Die Erfahrung zeigt uns ja, wenn da so eine Gruppe von Menschen ist, in der keine Ordnung herrscht, irgendwer stellt sich dann schon an die Spitze und sagt einfach mal, wo es lang geht, damit irgendwas vorwärts geht. Aber Paulus fordert jetzt feste Älteste. Und er sagt zu Titus interessanterweise nicht, Titus nimm einfach die, die schon sich so ein bisschen an die Spitze der Gemeinschaften gestellt haben. Das sagt er nicht. Sondern er gibt eine recht ausführliche Liste von Kriterien für feste Älteste. Er sagt, nimm die Männer, die charakterfest und bibelfest sind. Und diese beiden Dinge wollen wir uns in den nächsten beiden Punkten anschauen. Wir fangen an mit der Charakterfestigkeit in Punkt 2. Gesunde Gemeinden brauchen charakterfeste Älteste. Also ein Ältester, der braucht klare theologische Überzeugung. Das sagt Paulus. Und es macht auch Sinn. Ein Ältester hat ja die Aufgabe, die Gemeinde theologisch zu steuern. Aber interessanterweise redet Paulus erstmal nicht über die theologische Eignung eines Ältesten. Er spricht nicht darüber, dass ein Ältester wissen muss, was in der Bibel steht. Das kommt erst in Vers 9. Sondern erst einmal spricht Paulus über den Charakter eines Ältesten, ganze drei Verse lang, Vers 6, 7 und 8. Welchen Charakter hat ein Mann, der Ältester werden kann? Vers 6. Wenn einer untadelig ist, Mann einer Frau und treue Kinder hat, über die keine Klage wegen Aufschweifung oder Aufsässigkeit vorliegt. Denn ein Aufseher muss untadelig sein als ein Haushalter Gottes. Es gibt hier ein Wort, was ganz zentral steht. Das sehen wir daran, dass es gleich zweimal vorkommt. Untadelig. Untadelig, das bedeutet, ein Ältester muss ein vorbildliches Leben führen. Ein Leben, an dem andere sich orientieren, ausrichten können. Das ist das Zentrale des Charakters. Alle Dinge, die danach kommen, erklären nur genauer, wie der Charakter eines Ältesten jetzt genau untadelig aussehen soll. Untadelig, das bedeutet vorbildlich. Es bedeutet aber nicht bündlos. Wenn es sündlos bedeuten würde, würde das bedeuten, dass keine Gemeinde jemals Älteste haben würde. Älteste sind Sünder, wie alle anderen Menschen auch. Aber grundsätzlich müssen sie untadelig sein. Moralische Vorbilder für die Gemeinde, die sie leiten. Das ist deswegen wichtig, weil man eben Vorbild für die Gemeinde ist. Aber man steht eben nicht nur vor der Gemeinde, das ist nur die eine Seite, sondern als Ältester steht man vor allem vor Gott. Paulus schreibt, dass man als Ältester ein Haushalter Gottes ist. Vers 7. Man könnte auch übersetzen ein Verwalter Gottes. Das liegt daran, dass einem als Ältesten die Gemeinde nicht gehört. Die Gemeinde gehört Gott. Sie ist Gottes Schöpfung. Christus hat sie sich selbst durch sein Blut erkauft. Sie gehört nicht den Ältesten. Die Ältesten sind nur die von Gott eingesetzten Haushalter oder Verwalter für die Gemeinde. Sie sollen die Gemeinde leiten, schützen und pflegen. Und in dieser Aufgabe spiegeln sie in gewisser Weise Gott in dieser sichtbaren Welt wieder. Und auch deswegen ist es so wichtig, dass sie untadlich sind. Sie führen Gottes Auftrag in dieser Welt in der Gemeinde aus. Und wie sieht jetzt so ein untadeliger Ältester, wie sieht der konkret aus? Und Paulus gibt uns tatsächlich eine Liste mit konkreten Eigenschaften. Wir müssen also nicht raten, was bedeutet untadelig, sondern Paulus sagt es uns. Und all diese Eigenschaften, die lassen sich super unter zwei Überschriften zusammenfassen. Erstens muss ein Ältester seine Familie gut führen. Und zweitens muss er sich selbst gut fühlen. Seine Familie und sich selbst muss er gut fühlen. Die Familie spricht Paulus in Vers 6 an. Dort sagt er, wenn einer untadlich ist, Mann einer Frau und treue Kinder hat, über die keine Klage wegen Ausschweifung oder Aufsässigkeit vorliegt. Kurz gesagt, ein Mann muss sich in seiner Familie bewähren, bevor er die Familie Gottes führen kann. In seiner eigenen Familie zeigt sich, ob ein Mann dazu in der Lage ist, ein Hirte auch für die Gemeinde zu sein. Und woran sieht man das, ob er dazu in der Lage ist? Man sieht es an seinen Kindern. Die Frage ist, wie sind seine Kinder? Paulus schreibt, dass sie treu sein müssen und dass keine Beschwerden über sie vorliegen dürfen. Dieses Wort treu ist gar nicht so leicht zu verstehen. Theologen denken darüber seit Jahrhunderten nach und streiten auch manchmal. Was bedeutet dieses Wort genau? Man kann dieses Wort treu nämlich auch mit gläubig übersetzen. Steht auch als Fußnote zumindest in der Schlachter 2000. Dann würde das heißen, ein Ältester muss gläubige Kinder haben. Gläubig oder treu. Übersetzt man es mit gläubig, würde das bedeuten, dass jemand nur Ältester sein kann, wenn alle seine Kinder Christen sind. Es gibt tatsächlich Christen, die das so verstehen. Das bedeutet in der Praxis dann zum Beispiel für Pastoren, dass sie ihren Dienst aufgeben müssen, wenn sich herausstellt, dass eines ihrer Kinder kein Christ ist, Jesus nicht nachfolgen möchte. Ich denke nur, das Problem ist, wenn wir so argumentieren, wir können als Eltern sehr viel richtig machen und haben doch das Herz unserer Kinder nicht in der Hand. Ja, wir haben Verantwortung, sie auf Christus hinzuweisen, sie im Glauben zu erziehen, aber wir können unsere Kinder nicht zu Christen machen. Und deswegen halte ich die Übersetzung mit treu für treffender. Es geht bei dieser Regelung nicht so sehr um die Kinder, sondern um den Vater bzw. um den Ältesten. Ist der Älteste grundsätzlich ein guter Vorsteher seines Hauses? Sind die Kinder grundsätzlich gehorsam? Hat der Vater die nötige Konsequenz verbunden mit Liebe bei der Erziehung seiner Kinder? Das ist die entscheidende Frage. Und wenn dann irgendwann eins von, sagen wir, drei oder vier Kindern in der Teenagerzeit sagt, ich möchte damit nichts mehr zu tun haben, ich möchte mit dem Glauben nichts mehr am Hut haben, dann ist das sehr, sehr traurig. Aber ich denke, das ist noch lange kein Grund, dass jemand kein Ältester mehr sein darf, solange er grundsätzlich seine Familie gut führt. Und nur ganz am Rande möchte ich das sagen, hier wird noch etwas deutlich, was heute hoch umstritten ist in den Gemeinden. Paulus geht wie selbstverständlich davon aus, dass Älteste Männer sind. An anderer Stelle erklärt er genauer, warum das so sein sollte, und das auszuführen würde heute zu weit führen. Aber Paulus setzt es hier in diesem Abschnitt einfach wie selbstverständlich voraus. Und er sagt, ein solcher Mann muss erstens seine Familie gut führen können, das haben wir gesehen, und zweitens muss er sich selbst gut führen können. Stichwort Selbstkontrolle. Vers 7 Denn ein Aufseher muss untadelig sein als ein Haushalter Gottes, nicht eigenmächtig, nicht jähzornig, nicht der Trunkenheit ergeben, nicht gewalttätig, nicht nach schändlichem Gewinn strebend, sondern gastfreundlich, das Gute liebend, besonnen, gerecht, heilig, beherrscht. Nicht jährzornig, nicht der Trunkenheit ergeben, nicht gewalttätig, nein, positiv, besonnen und beherrscht. Kannst du dich selbst führen? Das ist die Frage, die Paulus hier stellt. Und das ist eine Frage der Disziplin. Ja, da schaukelt sich die Diskussion richtig hoch, in der du bist. Du bist davon überzeugt, ich habe Recht. Es wird hitzig. Und du denkst dir, ich würde ihm jetzt mal so richtig gerne meine Meinung geigen. Ich würde gerne mal richtig sagen, was ich über diese Sache und vor allem über ihn denke. Aber ich steige aus und lasse es gut sein. Es ist ein richtig schöner Abend. Und ich habe schon zwei Gläser getrunken. Und wie gern würde ich jetzt noch ein drittes trinken? Schmeckt so gut und der Abend ist so schön. Aber ich merke schon, es reicht. Und ich lasse es. Selbstkontrolle. Und Paulus spricht dabei konkret drei Bereiche an, in welchen Selbstkontrolle so unglaublich wichtig ist. Es gibt nämlich drei Bereiche, wo Leiter und Menschen in Verantwortung, übrigens nicht nur im Reich Gottes, sondern auch draußen in der Welt, immer wieder stolpern und auf die Nase fallen. Wir müssen nur in Zeitungen lesen, warum scheitern Firmenchefs und so weiter. Es sind meistens drei Bereiche, über die sie stolpern. Das sind die Bereiche Sex, Macht und Geld. Diese drei Dinge zählen seit dem Sündenfall zu den mächtigsten Götzen in dieser Welt, die uns als Christen und gerade als Leiter versuchen von Gott wegzuziehen. Die Bibel hat das auf dem Schirm. Ich gebe euch dafür ein Beispiel. 5. Mose, Kapitel 17. Die Israeliten sind noch in der Wüste auf dem Weg nach Kanaan. Und da erklärt ihnen Gott, wie ihr Leben aussehen soll. Und er macht das konkret auch an dem Punkt, wenn ihr in Zukunft mal einen König haben solltet, dann soll der so und so sein. Nun ist ein König ja auch ein Leiter. Und wie soll so ein König sein? Gott sagt gar nicht so viel, aber er sagt drei Dinge. Er sagt, ein König soll nicht viele Pferde haben. Damals war ein Zeichen, so viele Pferde wie man hatte, so viel Macht hatte man. Stichwort Macht. König soll nicht viele Frauen haben. Stichwort Sex. Und er soll nicht viel Gold und Silber besitzen. Stichwort Geld. Die Bibel weiß ganz genau, in welchen Bereichen Leiter, Menschen insgesamt, aber gerade Leiter in der Gefahr stehen zu fallen. Und deswegen spricht Paulus bei der Selbstkontrolle gerade auch diese drei Bereiche an. Ja, Stichwort Sex. Hier heißt es, ein Ältester soll Mann einer Frau sein. Die Betonung liegt hier auf einer. Das heißt nicht, dass Älteste unbedingt verheiratet sein müssen. Es heißt, dass Älteste, ob sie verheiratet sind oder nicht, auf jeden Fall einer Frau treu sein müssen. Wenn sie nicht oder noch nicht verheiratet sind, dann sollen sie jetzt schon in ihrem Single-Sein ihrer zukünftigen Frau treu sein. Wenn sie verheiratet sind, gibt es für sie nur eine einzige Frau. Stichwort Macht. Paulus schreibt, dass ein Ältester nicht eigenmächtig sein soll. Dann fügt er hinzu, nicht jähzornig, besonnen, beherrscht soll er sein. Und das lehrt er ja in Verbindung damit, dass es immer mehrere Älteste geben soll. Die Herrschaft eines einzigen erhöht die Gefahr von Machtmissbrauch. Eine zweite Gefahr. Und die dritte Gefahr, das Geld. Paulus schreibt, ein Ältester darf nicht nach schändlichem Gewinn streben. Auch Geld kann Leiter so schnell zu Fall bringen. Ein Ältester muss sich selbst gut führen können, gerade in diesen drei Bereichen. Um die eigene Familie und sich selbst gut führen zu können, dazu passen fast alle Charaktereigenschaften der Liste. Fast alle, außer eine interessanterweise. Ein Ältester soll nämlich auch gastfreundlich sein. Anfang von Vers 8. Und ich habe mich in der Vorbereitung gefragt, wie passt das zu all den anderen Begriffen? Nicht diätzornig, nicht eigenmächtig und so weiter. Da geht es immer um mich oder eben um meine Familie. Aber gastfreundlich? Ich glaube, die Lösung ist ganz einfach. Du bist nur dann selbstkontrolliert, wenn du dich um mehr drehst, als nur um dich selbst. Wenn du dein Leben so weit im Griff hast, dass du Zeit hast, dich auch um andere zu kümmern. Und das Neue Testament macht deutlich, woran man das merkt. Ganz einfach. Du drehst dich eben nicht mehr nur um dich selbst, wenn du deine Haustür öffnest und andere reinlässt. Das ist nicht immer schön oder einfach. Es kostet dich Geld, Zeit, Energie, Kraft und Privatsphäre. Aber es macht andere reich. Und es macht dich auf lange Sicht auch selbst reich. Das ist die radikale Form, die statt um dich selbst zu drehen, dich um andere zu kreisen und ihnen deine nächste Liebe zu zeigen. Es braucht in einer gesunden Gemeinde also charakterfeste Älteste. Älteste, die ihre Familien und sich selbst gut, Paulus schreibt untadelig, führen können. Das ist der Punkt der Verse 6 bis 8. Und in Vers 9 spricht Paulus dann über die Lehre, die ein Ältester glauben und lehren soll. Und nochmal zurück zu dieser Frage, warum spricht Paulus als erstes über den Charakter und dann auch noch länger über den Charakter als über Lehre? Ich vermute, dass er dafür zwei Gründe hat. Der erste Grund ist, falsche Lehre beginnt häufig mit einem falschen Leben. Ich habe es schon öfter erlebt, da waren Menschen, die hatten eigentlich die richtige Lehre. Und dann haben sie angefangen, in verschiedenen Bereichen falsch zu leben, so wie Gott das nicht wollte. Und sie wussten ganz genau, das passt jetzt nicht mehr zu meiner Lehre. Ich muss mein Leben ändern, damit es wieder zu dem passt, was ich eigentlich glaube. Aber so häufig passiert es, dass man nicht sein Leben ändert, damit es wieder zur Lehre passt, sondern dass man die Lehre anpasst, damit sie jetzt zu meinem neuen, nicht mehr ganz so untadeligen Leben passt. Ein falsches Leben führt erfahrungsgemäß ganz schnell zu falscher Lehre. Und zweitens, der zweite Grund dafür, dass Charakter vor Lehre kommt, Menschen ahmen viel schneller Verhalten eines anderen nach, als dass sie jemand anders zuhören. Wenn du Vater oder Mutter bist, kennst du das vielleicht? Du erklärst deinen Kindern lang und breit, warum die Verwendung von Schimpfwörtern keine gute Sache ist. Du bist stolz auf deinen Vortrag, du denkst dir, ich hab das jetzt wirklich so formuliert, dass meine Kinder das verstehen können und die nicken auch ganz artig. Und dann sagen deine Kinder plötzlich zu dir, Papa, Mama, warum hast du denn gestern das gleiche Wort gesagt, als du dir deinen großen Zeh am Tischbein angestoßen hast? Menschen ahmen eher nach, als dass sie zuhören. Und auch deswegen ist Charakter so wichtig. Viele Menschen orientieren sich mehr am praktischen Leben der Ältesten als an dem, was die Ältesten sagen. Ja, das kann man jetzt gut finden oder auch nicht. Es ist einfach so. Charakter ist König. Aber charakterfeste Älteste ist nicht das Einzige, was Gemeinden brauchen. Sie brauchen auch Älteste, die theologisch gut geschult und fit sind. Und das ist mein dritter und letzter Punkt. Gesunde Gemeinden brauchen bibelfeste Älteste. Vers 9. Einer, der sich an das zuverlässige Wort hält, wie es der Lehre entspricht. Ja, ein Ältester muss sich an das Wort halten. Da kann jemand noch so charakterfest sein, wenn er Dinge verkündet, die nicht mit der Bibel übereinstimmen, dann läuft etwas in der Gemeinde gehörig schief. Und es ist für die Gemeinde fatal. Und deswegen ist es so wichtig, dass ein Ältester in der Bibel unterwegs ist, dass er die Bibel kennt. Aber allein das reicht Paulus noch nicht. Er schreibt ja in Vers 9 einer, der sich an das zuverlässige Wort hält, wie es der Lehre entspricht. Was heißt denn das, wie es der Lehre entspricht? Weißt du, man kann die ganze Zeit aus der Bibel predigen, die Bibel zitieren, biblische Begriffe gebrauchen und trotzdem falsche Lehre verkünden. Das geht. Ich gebe euch ein Beispiel. könnt ihr eine Predigt halten über, sagen wir, die 10 Gebote. Und euch dann sagen, liebe Gemeinde, in meiner Predigt über die 10 Gebote habe ich drei Punkte. Erstens, halte das alles ein. Zweitens, mach es genau so, wie es dasteht. Und drittens, brich keines dieser Gebote. Amen. Das wäre für sich genommen erstmal nicht falsch. Gebote sind da, um gehalten zu werden. Es wäre tatsächlich irgendwo eine biblische Predigt, denn die Grundlage steht ja in der Bibel. Aber es wäre eben keine Predigt, die, wie Paulus hier schreibt, der gesunden Lehre entspricht. Ich habe nämlich in dieser Predigt das Wichtigste vergessen, nämlich das Evangelium, die gute Nachricht von Jesus Christus. Ich habe bei dem Abschnitt nicht gefragt, in welchem Zusammenhang steht das. Ich habe nicht die Frage gestellt, wofür hat Gott eigentlich Gebote gegeben und wofür hat er sie auch nicht gegeben. Ich habe nicht gefragt, wie verhalten sich diese Gebote zu Jesus und zu dem, was er für uns getan habe. Ja, all das hätte ich ignoriert, wenn ich so meine Predigt über die 10 Gebote halten würde. Wie würde es richtig aussehen? Es würde richtig aussehen, indem ich Sachen sagen würde wie, ja, Gebote sind da, um gehalten zu werden und du sollst sie halten, aber von dir aus kannst du sie gar nicht halten. Und wenn ich euch sagen würde, gerecht vor Gott stehen wir nicht durch das Halten der Gebote, sondern einzig und allein durch das, was Jesus für uns getan hat und unseren Glauben daran. Und wenn ich euch sagen würde, ja als Christen sollst du die Gebote dann auch tatsächlich halten, aber du kannst es nur durch Gottes Kraft. Weißt du, die gute Nachricht, das Evangelium von Jesus Christus, das hat Auswirkungen von der ersten bis zur letzten Seite der Bibel. Und deswegen kann ich nicht einfach isoliert irgendwelche Stellen lehren, vorlesen, predigen, sondern ich muss immer den gesamten Zusammenhang sehen, die großen Linien und vor allem das Evangelium im Zentrum. Die Menschen in der Bibel, die vermutlich die Bibel am besten kannten außer Jesus, das waren die Pharisäer und die Schriftgelehrten. Die kannten das ganze Alte Testament oder zumindest große Teile auswendig. Aber sie bekamen die Lehre nicht zusammen. Sie kannten die Bibel, aber nicht, wie es der Lehre entspricht. Und deswegen scheiterten sie an Jesus. Paulus gibt Titus später im Brief ein konkretes Beispiel für Menschen, die sich mit der Bibel beschäftigen, aber eben nicht so, wie es der gesunden Lehre entspricht. In Kapitel 3, Vers 9 schreibt Paulus an Titus, die törichten Streitfragen aber und Geschlechtsregister sowie Zwistigkeiten und Auseinandersetzungen über das Gesetz meide, denn sie sind unnütz und nichtig. Es gab damals Menschen in der Gemeinde, offensichtlich, die haben die Geschlechtsregister aus der Bibel genommen und die Gesetze aus der Bibel und die haben das gefeiert und die haben darüber diskutiert und den ganzen Tag darüber geredet und sie haben so getan, als wäre das das Zentrum unseres Glaubens. Und keine Frage, Geschlechtsregister und Gesetze sind ein wichtiger Teil von Gottes inspiriertem Wort. Ich habe mal zurückgeblickt und festgestellt, zwei meiner letzten Predigten waren über Geschlechtsregister und Gesetze. An Weihnachten habe ich über das Geschlechtsregister von Jesus gepredigt aus Matthäus 1 und kurz vor Weihnachten über das Gesetz des 10. aus 5. Mose 14. Diese Themen sind biblisch, aber es wird problematisch, wenn man diese Abschnitte ins Zentrum stellt und aus dem großen Ganzen der Bibel irgendwie herauslöst. dann geraten plötzlich irgendwelche Randthemen der Bibel ins Zentrum und das Evangelium, was im Zentrum steht, wird an den Rand gedrängt. Und das ist übrigens ein Grund dafür, warum wir als Gemeinde Bekenntnisse haben. Ja, in so einem Bekenntnis steht nicht alles drin, was die Bibel sagt. Aber so ein Bekenntnis fasst das Wichtigste zusammen von dem, was wir glauben, sorgt dafür, dass das Zentrale der Bibel auch das Zentrale in der Gemeinde bleibt. Auf diese Weise helfen uns Bekenntnisse als Ältester, aber auch als ganze Gemeinde, dass wir uns an das zuverlässige Wort halten, wie Paulus es hier schreibt, und zwar so, wie es der Lehre entspricht. So, ein Ältester soll also die Bibel kennen, er soll wissen, wie das alles zusammenhängt und was im Zentrum steht, Stichwort Lehre. Und er muss das alles lehren, also weitergeben können. Weiter Vers 9. Damit ein solcher Ältester imstande ist, sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen, als auch die Widersprechenden zu überführen. Also ein Ältester muss nicht nur die gesunde Lehre kennen, er muss sie auch vermitteln können. Das bedeutet nicht unbedingt, dass ein Ältester predigen muss. Aber er muss in der Lage sein, andere zu lehren, wenn nicht in der Predigt, vielleicht in der Bibelstunde oder in der Andacht oder in einem Hausbesuch oder wo auch immer. Die Lehre eines Ältesten richtet sich auf zwei Gruppen von Menschen, sagt Paulus hier. Einerseits sind es die Menschen, die lernen wollen. Ja, das können Christen sein, die in der Gemeinde Mitglieder sind. Das können Christen sein, die in der Gemeinde noch keine Mitglieder sind. Und das können auch Nicht-Christen sein, die auf der Suche sind, die aufrichtig nach Gott fragen. Und all diese Gruppen soll ein Ältester mit der gesunden Lehre ermahnen. So, dieses Wort ermahnen, das klingt jetzt erstmal ziemlich streng, so als würde ständig jeder in der Gemeinde was falsch machen und die einzige Aufgabe der Ältesten ist es, jetzt zu sagen, wie man es anders machen soll. Aber bei diesem Wort ermahnen geht es nicht nur darum. Denn dasselbe Wort ermahnen kann man auch mit ermutigen übersetzen. Ja, ermahnen und ermutigen sind tatsächlich in der Bibel dasselbe Wort. Es bedeutet, jedem, der aufrichtig an der Lehre interessiert ist, das zu geben, was diese Person gerade braucht. Ja, was er braucht, ist nicht unbedingt das, was jemand hören will, Aber da kann es sein, dass jemand tatsächlich Ermahnung braucht, weil er auf dem falschen Weg ist. Jemand anderes braucht Ermutigung, weil er entmutigt ist. Jemand anderes braucht Anleitung, weil er einfach Fragen hat. Der nächste braucht Trost, weil er gerade eine leidvolle Situation durchmacht. Jeder braucht andere Dinge. Und jeder soll das bekommen, was er braucht, was er nötig hat. Und das gilt für alle, die die Wahrheit suchen. Aber nicht alle suchen die Wahrheit. Es gibt auch andere. Paulus schreibt, dass Titus mit der gesunden Lehre auch die Widersprechenden überführen soll. Widersprechende sind Menschen, die sich gegen die Ältesten und die Lehre der Gemeinde auflehnen. Wir können auch sagen Rebellen. Das können auch wiederum Mitglieder der Gemeinde sein oder Nichtmitglieder. Das können auch Leute sein, die sich für Christen halten, aber in Sünde leben. Und hier gilt es, mit der gesunden Lehre diese Leute deutlich in die Schranken zu weisen. Ja, mit dem Ziel, dass die Widersprechenden umkehren von ihren falschen Wegen und um die Gemeinde vor solchen Lehren zu schützen. Das Lehren der Ältesten hat also zwei Funktionen, je nachdem, wen sie vor sich haben. Pastor hat es mal so auf den Punkt gebracht. Für einen Ältesten geht es darum, die Schafe zu sammeln. und die Wölfe zu erschießen. Das klingt ein bisschen rabiat, aber das trifft es. Und für beides hat der Älteste dieselbe Waffe, die gesunde Lehre des Wortes Gottes. Und deswegen muss er diese gesunde Lehre natürlich auf dem Kasten haben, also bibelfest sein. Und was bedeutet das jetzt alles für dich? Vielleicht fragst du dich schon die ganze Predigt, ich bin kein Ältester. Ich habe es auch nicht vorzuwerden. Was bedeutet das für dich? Ich möchte euch sieben Anwendungen mit auf den Weg geben und ihr werdet sehen, von diesen sieben Anwendungen sind die meisten, nicht alle, aber die meisten für die gesamte Gemeinde. Erstens, das ist noch nicht für die gesamte Gemeinde, sondern für die Ältesten. Wenn du Ältester bist, zeig dir das, was wir heute gehört haben, wie du dein Amt ausfüllen sollst. Charakterfest. und Bibelfest. Zweitens, und jetzt geht es schon an alle, auch wenn du kein Ältester bist und vielleicht auch niemals Ältester wirst, nimm dir diese Eigenschaften, von denen wir hier lesen, zu Herzen. Weißt du, all das, was Paulus hier schreibt, das ist für einen Ältesten unverzichtbar. Aber es ist für jeden einzelnen Christen erstrebenswert. Deine Rolle als Vater oder Mutter gut auszufüllen, fest in der Lehre zu stehen, selbstkontrolliert zu sein, das sind Dinge, die Gott ganz besonders bei Ältesten sehen möchte, aber die er im Grunde bei jedem einzelnen Christen haben möchte. Drittens, und jetzt richte ich mich an die jungen Männer, du kannst es dir heute vielleicht nicht vorstellen, aber vielleicht beruft Gott dich in fünf, in zehn oder in 15 Jahren als Ältester. Und deswegen bereite dich vor und sag vielleicht jetzt zwar noch nicht, aber sag niemals nie. Ja, in jeder Generation braucht eine Gemeinde neue Älteste. Ohne Älteste in der Mehrzahl keine gesunde Gemeinde. Viertens, wieder an alle, ordne dich deinen Ältesten unter. Sie sind nicht einfach so da. Wir haben heute gehört, dass ein Ältester ein Haushalter Gottes ist. Das heißt, Älteste sind in Gottes Auftrag dafür eingesetzt, Gottes Gemeinde zu leiten. Gott will dich in deiner Nachfolge durch den Dienst der Ältesten und durch die Leitung der Ältesten mehr in das Ebenbild seines Sohnes verwandeln. Sie sind dir zu deinem Besten gegeben, Auch wenn Unterordnung manchmal, gerade wenn du anderer Meinung bist, nicht immer einfach ist. Ordne dich unter. Fünftens, wieder an alle. Erwarte von deinen Ältesten, dass sie so sind, wie es hier steht. Ja, was hier steht sind keines wäre schön, wenn es so wäre Kriterien. Gott möchte, dass Älteste so sind. Und das dürfen wir erwarten. Sechstens. gilt auch für alle, sei gnädig mit deinen Ältesten. Das klingt vielleicht ein bisschen wie ein Widerspruch zum letzten Punkt, aber wie wir gesehen haben, untadelig heißt nicht sündlos. Es wird vorkommen, dass Älteste im kleineren Rahmen Fehler machen. Das disqualifiziert sie nicht gleich. Die meisten von uns sind irgendwo in einer Position des Leitens, ob als Lehrer, als Abteilungsleiter, ob Eltern, Kindergottesdienstleiter, wie auch immer. Und da habt ihr wahrscheinlich schon gemerkt, Leiden sieht von außen oder von unten immer besser aus, als es tatsächlich ist. Und es sieht auch immer einfacher aus. Wir alle machen Fehler, auch die Ältesten. Seid gnädig mit ihnen. Genau wie du brauchen sie jeden Tag das Evangelium. Jeden Tag. Und zum Schluss siebtens, es gilt auch für alle, bete für deine Ältesten. Petrus schreibt am Ende seines Briefes, der Teufel geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann. Wer will der Teufel eigentlich genau verschlingen? Die Antwort lautet, eigentlich will er niemanden so gern verschlingen wie Jesus. Das Problem ist, an den kommt er nicht ran. Was macht er stattdessen? Er geht auf den Leib von Jesus, also auf die Gemeinde. Die Gemeinde, für die Jesus sich gegeben hat. Die Gemeinde, die Jesus sich durch sein kostbares Blut erkauft hat. Die Gemeinde ist ja sein Leib, während er der Kopf ist. Und wenn er dann auf die Gemeinde losgeht, weil er an Jesus nicht drankommt, auf wen geht er dann wohl als erstes los? Natürlich auf die Leitung, also auf die Ältesten. Also die, die im Auftrag von Jesus den Leib von Jesus leiten. Hat er die Ältesten verschlungen, hat er auch bald die Gemeinde verschlungen. Charakterfest und Bibelfest sollen die Ältesten sein. Aber das können sie nicht aus eigener Kraft. Sie brauchen Gottes Kraft, gerade um den Angriffen des Teufels widerstehen zu können. Und deswegen siebtens, bete für sie. 2. Gott lobt ein Kind von sieben Jahren, was die Kirche ist. Bei aller Verwirrung, die heutzutage über diese Frage herrscht, die Antwort, die Paulus hier gibt, kann sich tatsächlich jedes Kind merken. Ich behaupte sogar jedes siebenjährige Kind. Eine Kirche ist eine Gemeinschaft von Christen, geordnet und geleitet von Festen, Charakterfesten und Bibelfesten Ältesten. Das war Gottes Plan für Kreta im ersten Jahrhundert. Das ist Gottes Plan für Deutschland im 21. Jahrhundert. Und das wird Gottes Plan für seine Gemeinde bleiben, bis Jesus wiederkommt. Amen.
Was gesunde Gemeinden brauchen
Series Titus
Gesunde Gemeinden brauchen feste Älteste
Gesunde Gemeinden brauchen charakterfeste Älteste
Gesunde Gemeinden brauchen bibelfeste Älteste
Sermon ID | 313231030105245 |
Duration | 47:10 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | 1 Timothy 3:1-7; Titus 1:5-9 |
Language | German |
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