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Wir stellen uns heute unter einen Abschnitt aus der Apostelgeschichte, Kapitel 9. Wie schon angekündigt, machen wir weiter in unserer Reihe. Und der eigentliche Predigtabschnitt ist Kapitel 9, die Verse 1-31. Ich werde aber zunächst drei Verse vorlesen aus Kapitel 8, nämlich Kapitel 8, die Verse 1-3, denn da taucht die Hauptperson der Geschichte in Kapitel 9 zum ersten Mal auf. Also wir lesen nach Apostelgeschichte Kapitel 8, die Verse 1-3 und dann den eigentlichen Predigtabschnitt am Kapitel 9. Saulus aber hatte seiner Ermordung zugestimmt, gemeint ist die Ermordung von Stephanus. Und an jenem Tag erhob sich eine große Verfolgung gegen die Gemeinde in Jerusalem und alle zerstreuten sich in die Gebiete von Judäa und Samaria, ausgenommen die Apostel. Und gottesfürchtige Männer begruben den Stephanus und veranstalteten eine große Trauer um ihn. Saulus aber verwüstete die Gemeinde, drang überall in die Häuser ein, schleppte Männer und Frauen fort und brachte sie ins Gefängnis. Kapitel 9, Vers 1. Saulus aber, der nach Drohung und Mord schnaubte gegen die Jünger des Herrn, ging zum Hohen Priester. Und er bat sich von ihm Briefe nach Damaskus, an die Synagogen, in der Absicht, wenn er irgendwelche Anhänger des Weges, also Christen, fände, ob Männer oder Frauen, sie gebunden nach Jerusalem zu führen. Als er aber hinzog, begab es sich, dass er sich Damaskus näherte. Und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht vom Himmel, und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die zu ihm sprach, saul, saul, warum verfolgst du mich? Er aber sagte, »Wer bist du, Herr?« Der Herr aber sprach, »Ich bin Jesus, den du verfolgst. Es wird dir schwer werden, gegen den Stachel auszuschlagen.« Er sprach ihm mit Zittern und Schrecken, »Herr, was willst du, dass ich tun soll?« Der Herr antwortete ihm, »Steh auf und geh in die Stadt hinein, so wird man ihr sagen, was du tun sollst.« Die Männer aber, die mit ihm reisten, standen sprachlos da, denn sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemand. Da stand Saulus von der Erde auf, doch obgleich seine Augen geöffnet waren, sah er niemand. Sie leiteten ihn aber an der Hand und führten ihn nach Damaskus. Und er konnte drei Tage lang nicht sehen und aß nicht und trank nicht. Es war aber in Damaskus ein Jünger namens Ananias, Zu diesem sprach der Herr in einem Gesicht Ananias. Er sprach, hier bin ich Herr. Und der Herr sprach zu ihm, steh auf und geh in die Gasse, die man die Gerade nennt, und frage im Haus des Judas nach einem Mann namens Saulus von Tarsus, denn siehe, er betet. Und er hat in einem Gesicht einen Mann namens Ananias gesehen, der hereinkam und ihm die Hand auflegte, damit er wieder sehend wäre. Er antwortete Ananias, Herr, ich habe von viel über diesen Mann gehört, wie viel Böses er deinem Heiligen in Jerusalem zugefügt hat. Und hier hat er Vollmacht von den obersten Priestern, alle, die deinen Namen anrufen, gefangen zu nehmen. Aber der Herr sprach zu ihm, geh hin, denn dieser ist mir ein auserwähltes Werkzeug, um meinen Namen vor Heiden und Könige und vor die Kinder Israels zu tragen. denn ich werde ihm zeigen, wie viel er leiden muss, um meines Namens willen. Er ging an Anias hin und trat in das Haus, und er legte ihm die Hände auf und sprach, Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir erschienen ist auf der Straße, die du herkommst, damit du wieder sehnt wirst und erfüllt wirst mit dem Heiligen Geist. Und sogleich fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er konnte augenblicklich wieder sehen und stand auf und ließ sich taufen. und er nahm Speise zu sich und kam zu Kräften. Und Saulus war etliche Tage bei den Jüngern in Damaskus, und sogleich verkündigte er in den Synagogen Christus, dass dieser der Sohn Gottes ist. Aber alle, die ihn hörten, staunten und sprachen, Ist das nicht der, welcher in Jerusalem die verfolgte, die diesen Namen anrufen, und der dazu hierher gekommen war, um sie gebunden zu den obersten Priestern zu führen? Saulus aber wurde noch mehr gestärkt und beunruhigte die Juden, die in Damaskus wohnten, indem er bewies, dass dieser der Christus ist. Als aber viele Tage vergangen waren, beschlossen die Juden miteinander, ihn umzubringen. Doch ihr Anschlag wurde dem Saulus bekannt, und sie bewachten die Tore Tag und Nacht, um ihn umzubringen. Dann nahmen ihn die Jünger bei Nacht und ließen ihn in einem Korb über die Mauer hinab. Als nun Saulus nach Jerusalem kam, versuchte er, sich den Jüngern anzuschließen, aber sie fürchteten ihn alle, weil sie nicht glaubten, dass er ein Jünger sei. Barnabas aber nahm ihn auf, führte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er auf dem Weg den Herrn gesehen und dass dieser zu ihm geredet habe und wie er in Damaskus freimütig in dem Namen Jesu verkündigt habe. Und er ging in Jerusalem mit ihnen aus und ein und verkündigte freimütig im Namen des Herrn Jesus. Er redete und stritt auch mit den Hellenisten. Sie aber machten sich daran, ihn umzubringen. Als das aber die Brüder erfuhren, brachten sie ihn nach Caesarea und schickten ihn nach Tarsus. So hatten nun die Gemeinden Frieden in ganz Judäa und Galiläa und Samaria und wurden auferbaut und wandelten in der Furcht des Herrn und wuchsen durch den Beistand des Heiligen Geistes. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus. Wer mich kennt, der weiß, dass ich gerne Krimis lese oder als Hörbücher höre. Und ich liebe es ganz besonders, wenn es in einem Krimi viele Wendungen gibt. Ja, Wendungen oder auf Neudeutsch sagt man auch Plottwists dazu, die machen so einen Krimi erst richtig spannend. Ja, da ist der Ermittler auf der Spur von irgendjemandem und denkt, das ist bestimmt der Täter. Und dann plötzlich stellt sich heraus, Er ist doch unschuldig und jemand anders gerät in Verdacht. Plötzlich ist jemand, der vorher unverdächtig war, jetzt verdächtig und jemand, der verdächtig war, plötzlich unverdächtig. Ich weiß nicht, ob es euch während dieser Predigtreihe durch die Apostelgeschichte schon aufgefallen ist. Die Apostelgeschichte hat das auch. Sie ist natürlich kein Krimi und trotzdem gibt es ständig in diesem Buch unerwartete Wendungen. Um euch das zu zeigen, damit wir das so ein bisschen verstehen, stellt euch doch mal vor, ihr würdet so kurz nach Pfingsten vor 2000 Jahren in Jerusalem auf der Straße eine Straßenumfrage machen. Diese Straßenumfrage funktioniert so, ihr sagt einfach zu den Leuten, die ihr befragt, verschiedene Namen. Und euer Gegenüber soll dann antworten und zwar jeweils einschätzen, ist diese Person, die ihr gerade genannt habt, ist das ein Freund Gottes oder ein Feind Gottes oder irgendwas in der Mitte dazwischen Dann geht ihr so ein paar Personen durch und euer Gegenüber sagt immer sowas wie, auf jeden Fall, eher nicht, vielleicht Und irgendwann sagen wir, Saulus von Tasos Und dein Gegenüber kriegt leuchtende Augen und fragt, du meinst diesen jungen Mann, der hier gerade in Jerusalem Theologie studiert, der eifriger ist als alle anderen, der schlauer ist als alle anderen, der besser ist als alle anderen, meinst du den? Also wenn einer ein Freund Gottes ist, dann der. Okay, nächster Name. Einsame Rita. Und euer Gegenüber würde langsam den Kopf schütteln. und würde sagen, das ist auf gar keinen Fall ein Freund Gottes. Und als nächstes sagt ihr, ein Eunuch aus Äthiopien. Und allgegenüber schüttelt noch mehr den Kopf und sagt, auf gar keinen Fall ein Freund Gottes. Diese drei Personen, Saulus von Tasos, ein Samariter und ein äthiopischer Eunuch, das sind die drei Personen, die in Kapitel 8, also im Kapitel vorher in der Apostelgeschichte vorkommen. Wir könnten sagen, ein Insider und zwei absolute Außenseiter. Aber jetzt kommt die Wendung. Wir sehen in Kapitel 8, wie Saulus die verfolgt, die an Jesus, den Sohn Gottes glauben. Und er wird damit vom Insider zum Außenseiter. Vom scheinbaren Freund Gottes zum Feind Gottes. Und die Außenseiter aus Äthiopien und Samaria, die glauben an Jesus und werden jetzt von Außenseitern zu Insidern. So, nochmal zurück zu den Krimis. Gute Krimis haben nämlich nicht nur eine Wendung, sondern gleich mehrere. Ja, und so ist es auch in der Apostelgeschichte. Ja, wenn man jetzt am Ende von Kapitel 8 angekommen ist und das mit jüdischen Augen gelesen hat, dann muss man mindestens mal schlucken. Ja, vielleicht hat man sich gerade so an den Gedanken gewöhnt, okay, es ist alles anders als ich dachte. Die, die ich dachte, dass sie draußen sind, sind drinnen und wo ich dachte, die drinnen sind, die sind jetzt draußen. Genau in der Situation kommt jetzt Kapitel 9. Und es stellt jetzt wieder alle Erwartungen auf den Kopf. Denn plötzlich ist der Saulus, der erst Insider war und dann zum Außenseiter wurde, wieder ein Insider. Man hat vielleicht gerade beim Lesen akzeptiert, okay, der vorzeige Jude aus Jerusalem schlechthin, der ist wirklich draußen. Da holt Gott ihn in sein Königreich. Und wie? Und genau darum geht es jetzt in Kapitel 9. Wir lesen davon, wie Aus Saulus, dem eifrigsten Verfolger des Christentums, der eifrigste Verbreiter des Christentums wurde. Wir lesen in Kapitel 9 darüber, wie der, der andere in Todesgefahr bringen wollte, in Damaskus, am Ende selbst in Todesgefahr schwebt. Aber es soll nicht einfach in dieser Predigt darum gehen, dass wir die Geschichte von Paulus verstehen, Sondern es geht darum, dass wir uns die Lebenswände von diesem Mann anschauen und etwas über unser eigenes Leben lernen. Nämlich das, was passiert, wenn Gott einen Menschen mit seinem Licht trifft. Ein Thema für heute lautet, wenn Gottes Lichtstrahl trifft. Und wenn Gottes Lichtstrahl trifft, dann passieren drei Dinge. Erstens, dann begreifst du die Notwendigkeit von Gottes Gnade. Zweitens, du begreifst die Größe von Gottes Gnade. Und drittens, du begreifst die Folgen von Gottes Gnade. Wenn Gottes Lichtstrahl trifft, begreifst du die Notwendigkeit, die Größe und die Folgen von Gottes Gnade. Wenn wir diese Geschichte so lesen, dann ist mein erster Gedanke, Alles an dieser Geschichte ist irgendwie radikal und spektakulär. Am Anfang ist dieser Saulus radikal böse. Dann bekehrt ihn Gott und zwar auf spektakuläre Art und Weise. Und nach seinem radikalen Seitenwechsel ist ständig sein Leben in Gefahr. Der Höhepunkt ist diese spektakuläre Flucht über die Stadtmauer von Damaskus mitten in der Nacht. Hier lesen wir, die Juden haben ihn verfolgt. In 2. Korinther 11 haben wir gelesen, der König war auch eingeweiht und war mit dabei. Und vielleicht denkst du dir jetzt, mein Leben ist weder radikal, noch spektakulär. Zumindest nicht so. Und das glaube ich dir auch, denn meins ist auch nicht so radikal und spektakulär. Aber jetzt könnten wir ganz schnell auf den Gedanken kommen, das was wir hier lesen in Kapitel 9, das hat einfach gar nichts mit meinem Leben zu tun. Ja, das ist die Geschichte von Saulus, aber sowas erlebe ich niemals und habe ich auch noch nie erlebt. Aber das wäre der völlig falsche Gedanke. Denn auch wenn diese Geschichte radikaler und spektakulärer ist als deine Geschichte, faktisch ist das, was hier mit Saulus passiert ist, mit jedem von uns passiert, der ein Kind Gottes ist. Saulus' Geschichte ist irgendwo auch deine Geschichte. Vielleicht ist deine Geschichte nicht so eindrücklich, vielleicht nicht so schmerzhaft, Aber sie ist in einem anderen Sinn genauso. Und das Erste, was wir sehen, nicht nur bei Saulus, sondern auch für unser eigenes Leben ist, wie notwendig es ist, dass Gott in unser Leben eingreift. Mein erster Punkt, wenn Gottes Lichtstrahl trifft, begreifst du die Notwendigkeit von Gottes Gnade. Woran wird die Größe von der Sünde von Saulus deutlich? Erstens, Lukas zeigt uns hier ganz greifbar, wie der Saulus so drauf war auf seinem Weg nach Damaskus. Gleichfalls eins, Saulus aber, der noch Drohung und Mord schnaubte gegen die Jünger des Herrn. Auf dem Weg nach Damaskus ist Saulus so hasserfüllt, während man das liest, kann man ja fast zugucken, auch wenn es kein Film ist. Er schnaubt. Man kann fast die Spucke in seinem Badlaufen sehen. So krass ist er drauf in dem Moment. Er hat einen Gedanken, wie kann ich diese Leute ausrotten? Und zweitens ist er sehr geplant dabei. Er fängt nicht einfach an, irgendwohin zu gehen, sondern er geht zum Hohepriester. Vers 2. Und er holt sich die Lizenz zur Christenverfolgung von ganz oben. Er hat ein offizielles Dokument von der Behörde, dass er das darf, was er da macht. Und drittens, Saulus ist dabei sehr gründlich. Er ergibt sich nicht damit zufrieden, in dem Gebiet, wo eigentlich die Juden hauptsächlich leben, dort die Christen auszulöschen. Das war damals Judäa, die Gegend um Jerusalem herum, Galiläa im Norden von Israel und vielleicht sogar noch Samaria. Aber Saulus interessiert sich nicht nur für diese Gegend, sondern auch für ein Gebiet, wo gar nicht so viele Juden waren. Nämlich 200 Kilometer im Norden von Jerusalem raus aus Israel in heidnisches Gebiet, nämlich in Damaskus, der heutigen Hauptstadt von Syrien. Die Gründlichkeit, mit der er vorgeht, wird noch an einem weiteren Punkt deutlich. Wir lesen hier, dass Saulus plant, Männer und Frauen gefangen zu nehmen. Ich habe mich beim Lesen gefragt, warum betont die Bibel das hier so? Männer und Frauen. Vor allem, weil die Bibel das gleich zweimal sagt. In Kapitel 8, Vers 3, da heißt es im Zusammenhang mit der Steinigung von Stephanus, Saurus aber verwüstete die Gemeinde, trang überall in die Häuser, einschleppte Männer und Frauen fort und brachte sie ins Gefängnis. Nein, Lukas fängt hier nicht an zu gendern. Sondern es wird betont, weil es zeigt, wie gründlich Saulus vorgegangen ist. Er wollte die Christen nicht einfach schikanieren. Dann hätte er einfach zum Beispiel die Männer oder die Frauen nehmen können. Aber er wollte sie auslöschen. Er hat beide genommen. Hätte er nur Männer oder Frauen weggenommen, wäre das richtig hart gewesen. Aber nimmt er beide mit, dann ist es vorbei. Ja, was wurde denn aus den Kindern? Das war dem Saulus egal. Seht ihr die Bosheit von Saulus? Die ist greifbar, die ist geplant und die ist gründlich. Aber kurz bevor er an sein Ziel angekommen ist, greift Gott ein. Verse 3 und 4. Ein Licht trifft ihn, wirft ihn zu Boden und aus dem Licht hört er die Worte, Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Saulus versteht nicht. Der fragt sich, was ist das? Was passiert hier? Und er fragt nach. Und er bekommt die Antwort, ich bin Jesus, den du verfolgst. Jetzt könnte man sagen, naja, das stimmt ja nicht. Ja, Saulus hat ja nicht Jesus verfolgt. Ja, in Klammern, an Jesus hat er ja überhaupt nicht geglaubt, den konnte er gar nicht verfolgen. Sondern er hat aus seiner Sicht zumindest die Deppen verfolgt, die wirklich an diesen Jesus geglaubt haben. Und trotzdem sagt Jesus nicht, Saul, warum verfolgst du die Christen? Oder Saul, warum verfolgst du meine Kinder? Sondern er sagt, Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Warum macht Jesus das? Warum nimmt er diese Worte? Es gibt zwei Gründe dafür. Der erste Grund ist, Sünde richtet sich immer in erster Linie gegen Gott. Die Geschichte im Alten Testament, wo David mit Batzeva Ehebruch begangen hat und faktisch danach ihren Ehemann hat umbringen lassen. Das ist eine sehr, sehr drastische Geschichte. Nachdem David seine Sünde erkannt hat, betet er im Psalm 51, Gott, an dir allein habe ich gesündigt. Und wir könnten sagen, David, was betest du da? In erster Linie hast du eine Familie komplett zerstört. Und das stimmt. Aber trotzdem hat David in erster Linie mit seiner Sünde Gott angegriffen. Und das hatte er verstanden. Und deswegen richtet sich diese Sünde von Saulus in erster Linie gegen Gott. Aber es gibt noch einen zweiten Punkt und der ist hier noch zentraler. Einen zweiten Punkt, warum Jesus sagt, warum verfolgst du mich? Denn Jesus identifiziert sich ganz eng mit seinen Kindern. Jesus identifiziert sich ganz eng mit der Gemeinde. Ihr kennt wahrscheinlich dieses Bild, was die Bibel öfter verwendet, von der Gemeinde als einem Körper, von dem Jesus der Kopf ist. Wenn ich so drüber nachdenke, also mein Kopf gehört ziemlich eng zu meinem Körper und das ist gut so. Wer Gottes Gemeinde antastet, der tastet seinen Augapfel an. Das sagt Gott schon im Alten Testament. Jeder Angriff auf einen Christen ist ein Angriff auf Christus. Jeder Angriff auf dich während deines Glaubens, und wenn du nur ausgelacht oder schief belächelt wirst, ist ein Angriff, den Gott persönlich nennt. Saudes hat sich mit Gottes Sohn angelegt, von dem er dachte, dass es ihn gar nicht geben würde. Und er hat dessen Anhänger grausam verfolgt. Und jetzt liegt er da auf dem Boden und sagt, was willst du, dass ich tun soll? Gottes Sohn sagt ihm gar nicht viel mehr, außer dass Saulus weiter in die Stadt gehen soll. Und dort würde es weitere Anweisungen geben. Das ist leichter gesagt als getan. Denn Saulus merkt, ich kann nichts mehr sehen. Dieser Lichtstrahl, der ihn getroffen hat, der hat ihn blind gemacht. Und auch das zeigt uns etwas über die Sünde. Die Sünde macht uns zwar nicht körperlich blind, aber geistlich blind. Wir sehen aufgrund unserer Sünde als natürlichen Menschen das Offensichtliche nicht. Nämlich, dass es nur bei Jesus Hoffnung gibt in einer hoffnungslosen Welt. Wenn man heute eine Umfrage machen würde, in der Stadt hier in Gießen, also nicht vor 2000 Jahren in Jerusalem, sondern jetzt heute, und man würde den Leuten die Frage stellen, wie siehst du zur Zeit die Zukunft von Deutschland, von der Gesellschaft, von dir persönlich? Dann sagen euch heute Meinungsforscher, die meisten Menschen antworten auf diese Frage pessimistisch. Sie sagen heute, es sieht nicht gut aus. Ja, irgendwie ist die Gesellschaft ermüdet von den Lockdowns, überfordert mit den vielen Migranten, geschockt von immer weiter steigenden Preisen. Was gibt uns in dieser Situation Hoffnung, wenn nicht der Schöpfer, der Erlöser der Welt? Also jemand, der über den Dingen steht. Jemand, der diese Welt überwunden hat. Jemand, der diese Welt eines Tages neu machen wird. Wer, wenn nicht er? Aber wo laufen die meisten Leute hin? Irgendwo anders. Sie suchen ihre Hoffnung in Ablenkung. Sie versinken in Hoffnungslosigkeit. Sie denken, Unterhaltung, wenn ich mal kurz abgelenkt bin für zwei Stunden, dann hilft mir das. Aber sie laufen nicht zu dem, der ihnen wirklich helfen kann. Und das ist so tragisch. Aber das hat seinen Grund. Denn Menschen sind geistlich blind. Der Mensch weiß irgendwo, dass mit uns Menschen in dieser Welt etwas nicht stimmt. Aber er sucht überall nach einer Antwort. Nur von sich aus nicht bei dem, der die einzige Antwort ist. Wir Menschen leben zunächst einmal in der Finsternis. Und wisst ihr, Saulus musste das nicht gesagt bekommen. Er, in seiner Situation, musste nur die Augen aufmachen und konnte das sehen. Es war nämlich egal, ob er die Augen auf hatte oder zu hatte. Es war schwarz. Und Saulus malt dir und mir hier vor Augen, wie finster unser Zustand ist ohne Gott. Wir können ja sehen und deswegen merken wir das oft gar nicht so richtig. Und es ist ja auch so, dass viele unserer sündigen Gedanken und Wünsche und Motive, die sind in uns drin. Und wir sind sehr froh, dass niemand anders was davon mitbekommt. Da kommen wir vielleicht ganz schnell auf den Gedanken, eigentlich bin ich doch ganz gut. Und die meisten anderen Menschen ja eigentlich auch. Aber es ist trügerisch. Ja, äußerlich hat Saulus ein total vorbildliches Leben gelebt. Er war römischer Bürger, er war ein vorbildlicher jüdischer Pharisäer, er war ein fleißiger Student, aber er war ein geistlich blinder Mensch in der Finsternis. Und irgendwann kam dann diese Sekte rund um diesen Zimmermann aus Nazareth und das hat plötzlich seine absolute Bosheit zum Vorschein gebracht. Manchmal brauchen wir als Menschen ein so drastisches und plastisches Bild von jemand Bösem vor Augen, um uns selbst zu verstehen. So wie wir einen Spiegel brauchen, um uns selbst zu sehen. Ein Beispiel dazu, was noch nicht allzu lang her ist, ich habe es vor kurzem schon mal in der Bibelstunde erzählt, aber es passt an dieser Stelle so gut. Im Jahr 1960 wurde Adolf Eichmann in Argentinien vom israelischen Geheimdienst aufgespürt und nach Israel gebracht. Dieser Adolf Eichmann war einer der Hauptverantwortlichen für die Ermordung von Millionen Juden während des Dritten Reichs und er hat es geschafft, direkt nach Ende des Dritten Reichs nach Argentinien zu fliehen. Aber dort wurde er irgendwann aufgespürt und nach Israel gebracht und dort wurde ihm der Prozess gemacht. Es gab dann im Jahr 1961 diesen Prozess und einige Zeugen haben gegen ihn ausgesagt. Leute, die damals in den Konzentrationslagern unter seinen Befehlen extrem gelitten haben, häufig alle Angehörigen verloren haben in den Gaskammern. Und einer dieser Zeugen, der gegen ihn dort ausgesagt hat, der ist nach seiner Aussage noch im Zeugenstand zusammengebrochen. Und alle Beteiligten haben gedacht, naja, der hat es einfach nicht verkraftet. dass er sich nochmal daran erinnern musste, was er für schreckliche Erfahrungen gemacht hat. Jahre später wurde dieser Zeuge von einem Journalisten gefragt, was ist eigentlich damals in ihrem Kopf vorgegangen, als sie da zusammengebrochen sind, nach ihrer Aussage. Und seine überraschende Antwort war, als ich Adolf Eichenmann vor mir gesehen habe, wie der da so ganz normal auf der Anklagebank gesessen hat, da habe ich plötzlich gemerkt, Das gleiche Potential für Bosheit, das diesen Menschen zu diesen millionenfachen Morden getrieben hat, das steckt auch in mir drin. Und das habe ich nicht verkraftet. Weißt du was Adolf Eichmann für diesen Mann war? Das ist Saulus in der Geschichte für dich. Wir denken ja gerne, ich bin zwar nicht so gut wie ich sein könnte, aber solche Sachen wie der Saulus würde ich nie machen. könnte nie jemanden einfach nur für seine Meinung ins Gefängnis bringen, Familien zerstören. Ja, vielleicht wirst du das wirklich nie machen, ich hoffe es, aber das Potenzial dazu steckt in dir drin, in jedem Menschen. Es geht so tief, dass niemand in der Lage ist, sich da rauszuziehen. Wenn du es nicht glaubst, Saulus beschreibt später im Römerbrief ein ganzes Kapitel, Kapitel 3, über die Radikalität, die Totalität der Bosheit von uns Menschen. Weil das so ist, hat jeder Mensch es nötig, dass Gott in sein Leben eingreift. Oder anders gesagt, es ist notwendig, dass deine Blindheit, deine geistliche Blindheit getroffen wird von Gottes Licht. von Gottes Gnade. Das ist mein zweiter Punkt. Wenn Gottes Lichtstrahl trifft, begreifst du die Größe von Gottes Gnade. Dieser Lichtstrahl, der dort aus dem Himmel kam, der war genau für Saulus bestimmt. Gott wollte Saulus. Das sieht man daran, dass seine Begleiter zwar auch etwas gesehen haben und auch etwas gehört haben, aber sie haben weder die Erscheinung gesehen, die Saulus gesehen hat, noch haben sie gehört, was wirklich gesprochen wurde. Herr Saulus erzählt später in Apostelgeschichte noch zweimal diese Geschichte hier, unter anderem in Kapitel 22. Und da sagt er, dass seine Begleiter zwar ein Geräusch gehört haben, aber nicht die Worte, die aus dem Himmel kamen. Gott hat es auf Saulus abgesehen. Er wollte genau diesen Mann mit seinem Lichtstrahl treffen. Deswegen hat er ihn auch direkt angesprochen. Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Auch danach sieht man, wie Gott alles vorbereitet hat, um Saulus zu verändern. In Damaskus schickt er dann einen Mann namens Ananias zu Saulus und er informiert alle Beteiligten. Also in Vers 17 lesen wir, wo Ananias den Saulus finden wird und was Gott mit Saulus gemacht hat. Und er sagt dem Ananias, der Ananias, dem Saulus, die Hände auflegen soll. Saulus weiß Bescheid über Ananias, Ananias weiß Bescheid über Saulus und Ananias ist sehr skeptisch, denn er hatte schon von Saulus gehört. Es ist ja interessant. Ja, die Christen in Damaskus, die haben schon gezittert, als Saulus auf dem Weg nach Damaskus war. Vers 13. Herr, ich habe von vielen über diesen Mann gehört, wie viel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem zugefügt hat. Und hier hat er Vollmacht, von den obersten Priestern, alle, die deinen Namen anrufen, gefangen zu nehmen. Gott, was ist das für ein Himmelfahrtskommando, wo du mich hinschickst? Aber Gott beruhigt ihn. Ananias, es ist jetzt alles anders. Saulus ist nicht mehr der, der mal war. Und Ananias gehorcht. Er trifft den Saulus. Er legt ihm die Hände auf. Saulus bekommt den Heiligen Geist. Es fällt ihm wie Schuppen von den Augen. Er kann wieder sehen. Was tut er dann? Vers 18, er lässt sich taufen. Vers 19, er isst wieder normal. Vers 19, er geht in die Gemeinde in Damaskus. Saulus hatte drei Tage lang nichts gegessen. Er hat bewusst gefastet, um nachzudenken. Um das zu verarbeiten, was er erlebt hat. Er hat nachgedacht über seine Gefangenen, über seine Vergangenheit, nachgedacht über diesen Jesus, dem begegnet ist. Er hat nachgedacht über die Folgen, die das für sein Leben haben würde. Und jetzt fängt er wieder an zu essen. Das zeigt, er hat erstmal zu Ende gedacht. Und er weiß eine Sache. Er weiß, mein Leben hat jetzt eine völlig andere Richtung. Und er lässt sich eben taufen und er geht in die Gemeinde. Wir sehen hier bei Saulus etwas, was wir in der Apostelgeschichte immer wieder sehen. Christsein, Taufe und Gemeindezugehörigkeit gehören ganz eng zusammen. Aber wann gab es diese radikale Veränderung im Leben von Saulus? Man könnte beim oberflächlichen Wesen denken, vielleicht in dem Moment, als der Ananias ihm die Hände aufgelegt hat, als er den Heiligen Geist bekommen hat. Aber die Veränderung ist schon vorher passiert. Saulus hat bei der Handauflegung von Ananias zwar den Heiligen Geist bekommen für seinen Auftrag danach, dazu kommen wir noch, aber das erste Mal und das entscheidende Mal hat ihn der Heilige Geist getroffen in dem Moment, als ihm Gottes Lichtstrahl getroffen hat. Saulus konnte vorher perfekt sehen, aber er war geistlich blind. Und dieser Lichtstrahl hat das auf den Kopf gestellt. Jetzt war Saulus zwar körperlich blind, aber er konnte geistlich sehen. Er konnte mit den Augen des Herzens die Schönheit und die Wahrheit von Jesus sehen. Dieser Jesus, den ich verfolgt habe, der ist wirklich der Christus. Er ist wirklich der Sohn Gottes. Dieser Jesus ist wirklich meine einzige Hoffnung. Dieser Jesus hat mir die Augen geöffnet. Aber warum hat Gott das eigentlich gemacht? Warum hat er sich ausgerechnet den Saulus dafür ausgesucht? Es gab damals viele Juden, die Jesus abgelehnt haben. Aber ausgerechnet dem Saulus hat Gott die Augen geöffnet? Es gab damals viele Pharisäer, die geistig blind waren. Aber viele von denen waren viel netter als der Saulus, nicht so radikale Christenverfolger. Ja, zum Beispiel der Gamaliel, der Lehrer von Saulos, der war auch Pharisäer und der hat auch nicht an Jesus geglaubt, aber der war nicht so radikal wie Saulos. Aber ausgerechnet dem Saulos hat Gott die Augen geöffnet. Die Frage ist doch, warum? Und auf diese Frage gibt es nur eine Antwort. Die lautet Gnade. Saulus schreibt später über sich in 1. Korinther, Kapitel 15, Denn ich bin der Geringste von den Aposteln, der ich nicht wert bin, ein Apostel zu heißen, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade, die er an mir erwiesen hat, ist nicht vergeblich gewesen. Die Beklärung von Saulus, die war radikal und spektakulär. Wenn du Christ bist, weiß ich nicht, wie es bei dir war. Vielleicht geht es dir wie mir. Du bist in einer christlichen Familie aufgewachsen und kannst dich gar nicht an einen Tag erinnern, wo du kein Christ warst, wo du nicht geglaubt hast. Vielleicht weißt du auch noch ganz genau den Moment, vielleicht den Gottesdienst, die Predigt oder den Moment, wo du ganz alleine warst und nachgedacht hast, der Moment, an dem dich Gottes Lichtstrahl getroffen hat. und du plötzlich geistlich sehen konntest. Und vielleicht liegt deine Erfahrung irgendwo dazwischen. Aber ich denke mal, bei den allermeisten Christen ist es nicht so spektakulär gewesen, wie hier bei Saulus. Aber weißt du was? Auch wenn es bei dir nicht so spektakulär war, vom Prinzip ist dir genau das Gleiche passiert. Auch dich hat irgendwann der Lebensstrahl Gottes getroffen, auch wenn man den in deinem Fall nicht wirklich sehen konnte und auch wenn er dich nicht blind gemacht hat. Ja, derselbe Saulus schreibt in 2. Korinther Kapitel 4 Vers 6 das folgendermaßen, wir haben das eben gelesen. Denn Gott, der dem Licht gebot, aus der Finsternis hervorzuleuchten, er hat es auch in unseren Herzen Licht werden lassen. damit wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi. In der spektakulären Bekehrungsgeschichte von Saulos spiegelt sich deine eigene Bekehrungsgeschichte, die vermutlich weniger spektakulär ist, aber die nicht weniger radikal ist. Das ist sehr wichtig. Deine Geschichte ist vermutlich weniger spektakulär, aber nicht weniger radikal. Auch du wurdest von einem Feind Gottes zu einem Freund Gottes erleuchtet. Dem Lied ist es wirklich wahr, da heißt es in der dritten Strophe, lang lag mein Geist in Nacht und Qual, versklavt, verfallen dem Gericht. Da traf mich Herr, dein Lebensstrahl. Der Kerker flammte auf in Licht, die Kette riss, frei wurd ich hier. Ich macht mich auf und folgte dir. Und auch der Grund bei dir ist derselbe wie bei Saulus, nämlich reine Gnade. Vielleicht fragst du dich manchmal, warum hat eigentlich mich der Lebensstrahl getroffen? Warum ich und nicht meine Schwester oder meine Eltern, meine Nachbarn oder meine Arbeitskollegen? Warum ich? Und auch hier ist die Antwort Gnade. Oder anders gesagt, der Grund liegt nicht in dir. Saulus hat Gott tausende Gründe gegeben, um ihn mit diesem Lichtstrahl direkt in die Hölle zu lasern. Und Saulus hat Gott keinen einzigen Grund gegeben für Erbarmen. Keinen einzigen. Und du hast Gott tausende von Gründen gegeben, dich nicht mehr zu lieben. Auch heute Morgen waren schon wieder ganz viele dabei. Aber keiner dieser Gründe konnte ihn davon abbringen. Und wenn du darüber wirklich nachdenkst, dann wirst du langsam verstehen, was Gnade ist. Keiner dieser Gründe konnte Gott davon abbringen, für dich zu sterben, dir Leben zu schenken, dir die Augen des Herzens zu öffnen, dich zu seinem Kind zu machen. Wenn du darüber nachdenkst, wirst du begreifen, wie groß Gottes Gnade ist. Und vielleicht bist du heute Morgen hier und du weißt oder du stellst fest, dass dich dieser Lichtstrahl noch nicht getroffen hat. Dann warte nicht ab, ob das vielleicht irgendwann mal passiert, sondern Bete zu Gott, dass er auch dein Herz erleuchtet. Denn Gott verspricht jedem Menschen, der ihn aufrichtig sucht, dass wer ihn sucht, ihn auch finden wird. Und wenn Gott Menschen wie Saulus oder dich oder mich bekehrt, wenn er uns umkehrt, dann gründet sich das auf nichts, was wir in der Vergangenheit getan hätten. Ganz im Gegenteil. Aber diese Erleuchtung hat ein Ziel für die Zukunft. Gott hat etwas vor mit dir. Denn nachdem Gott dich aus der Finsternis in sein Licht gestellt hat, möchte er, dass du in dieser Welt, in der Finsternis dieser Welt leuchtest. Wenn Gott dich mit seiner Gnade trifft, dann hat das immer Folgen. Ein dritter und letzter Punkt. Wenn Gottes Lichtstrahl trifft, begreifst du die Folgen von Gottes Gnade. Mit welchem Ziel hat Gott den Saulus errettet? Ja, Ananias ist sich noch nicht so sicher, ob es eine gute Idee ist, wirklich zu diesem Saulus zu gehen oder ob es nicht doch ein Himmelfahrtskommando ist. Da sagt Gott zu ihm, Vers 15, Geh hin! Denn dieser Saulus ist mir ein auserwähltes Werkzeug, um meinen Namen vor Heiden und Könige und vor die Kinder Israels zu tragen. Denn ich werde ihm zeigen, wie viel er leiden muss um meines Namens willen. Saulus bekommt hier durch Ananias einen Auftrag und eine Ankündigung. Der Auftrag ist, das Evangelium den Menschen zu bringen. Und Saulus hat diesen Spezialauftrag, er soll es zwar auch zu den Juden bringen, aber vor allem eben zu den Heiden, zu den Nichtjuden. Mit dabei gibt es die Ankündigung. Du wirst dafür leiden. Interessant ist, was in Vers 16 nicht steht. Der Gott sagt hier nicht, ich werde ihm zeigen, wie viel er leisten muss um meines Namens willen. Sondern es heißt hier, ich werde ihm zeigen, wie viel er leiden muss. Der Rest des Abschnitts zeigt uns einfach nur noch, wie diese beiden Dinge im Leben des Saules Realität wären. Saules führt den Auftrag aus und er leidet dafür. In Damaskus geht er in die jüdische Synagoge und vielleicht haben die sich richtig geehrt gefühlt. Wow, der Star-Prediger aus Jerusalem zu Gast bei uns in Damaskus. Was hat er wohl für eine Predigt mitgebracht? Und dann hat der Star-Prediger, der angebliche, seinen Mund aufgemacht und erzählt ihnen plötzlich etwas von Jesus und dass der ja der Sohn Gottes ist und dass er der im Alten Testament angekündigte Christus ist. Die Leute sind maximal verwirrt. Vers 21. Ist das nicht der, der in Jerusalem die verfolgte, die diesen Namen anrufen und der dazu hierher gekommen war, um sie gebunden zu den obersten Priestern zu führen? Die Juden haben die Welt nicht mehr verstanden. Dieser Synagogen-Gottesdienst, den hat man in Damaskus lange nicht vergessen. Es ist ein bisschen so, wie wenn jemand aus einer befreundeten Gemeinde hier zu uns kommen würde, zum Predigen, sich hier hinstellen würde, wie wenn es das Selbstverständlichste der Welt wäre und uns erklären würde, warum Jesus eben nicht Gott ist. Geht's noch? Wir hätten das von jedem erwartet, aber von wem? Und Saulus macht einfach weiter. Er führt seinen Auftrag treu aus. Fast könnte man sagen, so radikal, wie er damals die Christen verfolgt hat, so radikal ist er jetzt in die andere Richtung. Aber jetzt wird eben die Ankündigung Realität. Ja, ich werde ihm zeigen, wie viel er leiden muss um Maijes Namenswillen. Erst sind die Juden verwirrt, dann verärgert und dann wollen sie ihn töten. Sie bewachen sogar die Stadthure, damit er nicht rauskommt. Also müssen ihn die Christen irgendwie bei Nacht in einem Korb an der Stadtmauer runterlassen. Ja, wenn ihm das vorher jemand gesagt hätte, als er so bei den Hohepriestern war und sich gerade die Lizenzen geholt hat. Du Salus, übrigens, ich kündige dir was an. Wenn du nach Damaskus reinläufst, gehst du zwar durchs Stadttor, aber bist blind. Und wenn du wieder rausgehst, gehst du nicht durchs Stadttor, sondern man muss dich in einem Korb aus der Stadt rauslassen, weil sonst wirst du umgebracht. Hätte er vermutlich gesagt. Was redest du da? Von Damaskus kehrt Saulus zurück nach Jerusalem und dort genau dasselbe Spiel. Die Christen dort sind erstmal skeptisch, wie es Ananias auch war. Kann man ja auch verstehen. Vers 26. Als nun Saulus nach Jerusalem kam, versuchte er, sich den Jüngern anzuschließen, aber sie fürchteten ihn alle, weil sie nicht glaubten, dass er ein Jünger sei. Kann man ja auch verstehen. Ist das ein Spion? Aber es klingt ironisch. Ausgerechnet der spätere Apostel Paulus ist der erste Mensch seit Pfingsten, von dem wir lesen, dass ihm die Mitgliedschaft in einer Gemeinde erstmal verweigert wurde. Aber zum Glück gibt es einen Mann wie Barnabas, der hatte von ihm gehört, der kannte ihn näher und der hat für ihn gebürgt. So wird er irgendwann akzeptiert, auch von den anderen Aposteln. Und so geht er jetzt von der Gemeinde ausgesandt wieder, wie in Damaskus, auch in Jerusalem zu den Juden, also zu seinen alten Freunden. Und ziemlich bald merken sie, den müssen wir umbringen, sonst wird er gefährlich. Und er muss wieder fliehen. Er flieht erst ans Meer und dann zurück in die südliche Türkei in seine Heimatstadt Tarsus. In der zweiten Hälfte von diesem Abschnitt sehen wir eigentlich nur zwei Dinge. Saulus führt diesen Auftrag treu aus und die Ankündigung, er muss leiden, wird wahr. Saulus war vom Lichtstrahl Gottes getroffen worden. Die Gnade hatte ihn erfasst und das hatte sichtbare Folgen in seinem Leben. Denn Gottes Gnade hat Folgen. Natürlich war die Berufung von Saulus als Apostel etwas ganz Besonderes. Keiner von uns ist Apostel. Aber auch hier gelten wieder die Prinzipien dahinter, genauso für dich und für mich. In 1. Petrus 2, Vers 9 lesen wir, dass wir berufen sind, die Tugenden, die Herrlichkeiten dessen zu verkündigen, der uns berufen hat aus der Finsternis in sein wunderbares Sicht. Das geht an jeden Christen, nicht nur an Aposteln. Und auch du bist berufen, bereitwillig für Jesus zu leiden, wenn es notwendig ist. Jesus sagt auch zu dir, denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird es retten. Die Frage ist, bist du bereit, angesichts der Radikalität von Gottes Gnade, Angesichts der Radikalität, mit der Gott dich gerettet hat, jetzt auch für ihn zu leben? Oder gibst du dich vielleicht damit zufrieden, dein Leben hier und da ein bisschen christlich anzustreichen? Diese Geschichte ist erstens eine spektakuläre Wendung in der Apostelgeschichte. Damit hätte man nicht gerechnet. Ja, gerade war Saulus noch der, der die Steinigung von Stephanus gefeiert hat. Diese Geschichte ist zweitens eine spektakuläre Wendung für die Gemeinden. Ja, anscheinend war Saulus für die Verfolgung so entscheidend, dass mit seiner Bekehrung die Gefahr für die Gemeinden für eine Weile weg war. Vers 31, der letzte Vers von unserem Abschnitt. So hatten nun die Gemeinden Frieden in ganz Judäa und Galiläa und Samaria und wurden auferbaut und wandelten in der Furcht des Herrn und wuchsen durch den Beistand des Heiligen Geistes. Gerade noch war Stephanus gesteinigt worden, alle mussten aus Jerusalem fliehen. Jetzt war Ruhe und Frieden, zumindest für eine Zeit. Und diese Geschichte berichtet drittens von einer spektakulären Wendung im Leben des Saulus. Und deine eigene Geschichte ist vielleicht nicht so spektakulär wie seine, aber sie ist nicht weniger radikal. Gott hat auch dich mit seinem Lichtstrahl errettet aus radikaler Bosheit und Blindheit. Gott hat auch dich gerettet aus radikaler Gnade, als du noch sein Feind warst. Und Gott hat auch dich gerettet für radikale Nachfolge. Auch dann, wenn es dich etwas kostet. Amen.
Wenn Gottes Lichtstrahl trifft
Series Apostelgeschichte
… begreifst du die Notwendigkeit von Gottes Gnade
… begreifst du die Größe von Gottes Gnade
… begreifst du die Folgen von Gottes Gnade
Sermon ID | 31241125466554 |
Duration | 47:15 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Acts 9:1-31 |
Language | German |
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