
00:00
00:00
00:01
Transcript
1/0
Gnade sein mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Der Abschnitt für die Predigt heute Morgen, der steht im Titusbrief. Ich habe euch schon angekündigt, dass wir eine neue Reihe starten werden durch den Titusbrief und ich lese uns zu Beginn Gottes lebendiges Wort, Titus Kapitel 1, die Verse 1 bis 4. Paulus, Knecht Gottes und Apostel Jesu Christi, gemäß dem Glauben der auserwählten Gottes und der Erkenntnis der Wahrheit, die der Gottesfurcht entspricht, aufgrund der Hoffnung des ewigen Lebens, des Gott, der nicht lügen kann, vor ewigen Zeiten verheißen hat. Zu seiner Zeit aber hat er sein Wort geoffenbart in der Verkündigung, mit der ich betraut worden bin nach dem Befehl Gottes unseres Retters. Antitus, mein echtes Kind nach unserem gemeinsamen Glauben. Gnade, bei Herzlichkeit, Friede sei mit dir von Gott, dem Vater und dem Herrn Jesus Christus, unserem Retter. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus, Viele von euch wissen, ich habe mal Geschichte studiert. Und ich hatte dort einmal ein Seminar und das fand nicht in der Universität statt, sondern im Stadtarchiv von Gießen. Wer sich ein bisschen Gießener auskennt, das befindet sich im Rathaus. Und im Stadtarchiv lagern alle möglichen Dokumente aus der Geschichte der Stadt Gießen. Urkunden, Verträge, Briefe, Zeitungen. Und das Ziel dieses Kurses war es, dass wir diese Dokumente zu einer bestimmten Zeit sichten und daraus eine Projektarbeit machen. Meine Gruppe hatte die Aufgabe, sich mit Gießen im Ersten Weltkrieg zu beschäftigen. Was haben die Gießener so vor gut 100 Jahren im Ersten Weltkrieg erlebt? Für Leute, die die Geschichte studieren, war das auch ganz interessant. Aber wenn ich so zurückblicke, kann ich jetzt nicht sagen, dass das irgendwie mein Leben besonders geprägt hätte. Um ehrlich zu sein, weiß ich nur noch sehr wenig davon, was ich damals gelesen habe. und durchgeschaut habe, Gießen im Ersten Weltkrieg, damit kann man sich schon mal beschäftigen, wenn man aus Gießen kommt, aber irgendwie ist es auch ziemlich egal für uns heute. Warum ist es uns ziemlich egal? Es sind Menschen, die wir nicht kennen. Menschen in einer anderen Kultur. Die meisten hatten damals noch kein Auto, noch kein Telefon und natürlich kein Handy und keinen Computer. Es sind Menschen, mit denen man selbst wenig zu tun hat, eigentlich gar nichts. Nun waren diese Dokumente, die ich damals so durchgeschaut habe, ungefähr 100 Jahre alt. Dieser Brief, den wir hier vor uns haben von Paulus Antitus, der ist 2000 Jahre alt. Ein Mann schreibt ihn an einen anderen Mann, Paulus Antitus. Den einen Paulus, den kennen wir sehr gut. Er hat mindestens 13 Briefe im Neuen Testament geschrieben. Und Titus auf der anderen Seite ist der Unbekannte. Er kommt in den anderen Briefen von Paulus vor, in der Apostelgeschichte zum Beispiel. Die Hintergrundgeschichte zu den ganzen Missionsreisen wird er nicht ein einziges Mal erwähnt. Und vermutlich war dieser Titus durch den Dienst des Paulus zum Glauben gekommen. Hier in Vers 4 nennt Paulus ihn sein echtes Kind im Glauben. Das ist vermutlich ein Hinweis darauf, dass Paulus gepredigt hat und Titus durch den Dienst des Paulus zum Glauben gekommen ist. Paulus war tatsächlich der geistliche Vater von Titus. Aber nicht nur das, Titus ist nicht nur zum Glauben gekommen und wurde von Paulus gefördert, sondern Titus wurde auch zu einem der engsten und besten Mitarbeiter, die Paulus hatte. Er machte seine Sache im Dienst für Paulus so gut, dass Paulus irgendwann beschloss, ihn auf der Insel Greta zurückzulassen. Ja, Greta, die meisten von euch werden die Insel kennen. Insel mitten im Mittelmeer, Urlaubsparadies, Sehnsuchtsort vieler Deutscher. Damals war es einfach eine Insel, auf der Paulus mal war und dort das Evangelium gepredigt hat. Dort waren Menschen zum Glauben gekommen. Das Problem war, dass die Bevölkerung in Kreta, trotz der traumhaften Insel, alles andere als angenehme Zeitgenossen war. Sie waren sehr schwierig, das werden wir später noch sehen. Und Paulus entschloss sich trotzdem weiterzuziehen, die Gläubigen dort zurückzulassen, aber eben auch Titus dazulassen, um in den schwierigen Haufen komischer Menschen Ordnung reinzubringen. Und einige Zeit später schreibt jetzt Paulus also diesen Brief an Titus, um ihn an die Aufgabe zu erinnern, die er dort hat, und um ihm Mut zu machen für diese schwierige Aufgabe. Soweit, so gut. Ein Mann schreibt an einen anderen, vor 2000 Jahren. Die Frage ist doch, was hat der Brief uns heute noch zu sagen? Es gibt schließlich so viel, was in unserer Lebenssituation anders ist als damals. Da war Paulus und der war Apostel. Sagt er gleich am Anfang und wir sind natürlich keine Apostel. Titus war Pastor, würden wir heute sagen. Die meisten von uns sind keine Pastoren. Beide lebten vor langer Zeit in einer anderen Kultur, sprachen eine andere Sprache. Man könnte sagen, vielleicht ist der Brief ja für Historiker noch irgendwie interessant. Aber hat mir dieser Brief, hat dir dieser Brief heute noch etwas zu sagen? Ja, hat er. Denn dieser Brief ist nicht einfach nur ein Brief, den Paulus an Titus geschrieben hat. Es ist Gottes Wort. In den letzten 2000 Jahren Kirchengeschichte gibt es vermutlich zehntausende von Briefen, die ältere Pastoren an jüngere Pastoren geschrieben haben, um ihm im Dienst Mut zu machen, um ihm Ratschläge zu geben und so weiter. Aber deren ganze Briefe sind nicht Gottes Wort. Dieser Brief ist Gottes Wort. Es gibt noch einen weiteren Grund, warum dieser Brief für uns wichtig ist. Denn Paulus schreibt diesen Brief nicht über irgendein belangloses Thema, sondern über das wichtigste Thema überhaupt. Genauer gesagt, über die wichtigste Botschaft überhaupt. Während Paulus und Titus längst tot sind und die Kultur, in der sie lebten und schrieben, längst aufgelöst wurde, die Botschaft, von der sie schreiben, die ist durch alle Zeiten dieselbe. Und deswegen lautet mein Thema für heute Morgen, andere Zeiten, andere Menschen, dieselbe Botschaft. Und wir wollen uns drei Dinge über diese Botschaft anschauen. Erstens, eine Botschaft, die auch heute noch Leben schenkt. Zweitens, eine Botschaft, die auch heute noch sicher ist. Und drittens, eine Botschaft, die auch heute noch den Retter zeigt. Andere Zeiten, andere Menschen, dieselbe Botschaft. Das ist eine Botschaft, die auch heute noch Leben schenkt, die auch heute noch sicher ist und die auch heute noch den Retter zeigt. Wäre diese Botschaft von Paulus an Titus nicht auch für uns, dann wäre sie nicht Teil von Gottes Wort geworden. Und schon damals war es so, dass der Abstand zwischen Paulus und Titus recht groß war. Denn wie wir schon gesehen haben und wie Paulus direkt am Anfang sagt, Paulus war Apostel. Apostel, das bedeutet, er hatte das Gründungsamt der neutestamentlichen Gemeinde. Es war ein Amt, das Jesus selbst eingesetzt hatte und das mit den Aposteln auch ausblieb. Es gab nur eine Generation von Aposteln und auch nur wenige davon. Und als sie tot waren, gab es das Amt auch nicht mehr. Sehen wir unter anderem daran, dass kein Apostel jetzt einen weiteren Apostel einsetzte. Sondern wenn die Apostel dann an die Zeit nach ihnen dachten, dann setzten sie immer Pastoren und Älteste ein. So wie wir das hier am Beispiel von Paulus und Titus sehen. Titus wird eben kein Apostel, sondern Pastor bzw. Ältester. Es war also eine große Ehre damals Apostel zu sein. Davon gab es nur wenige. Wer Apostel war, sprach in Gottes Autorität. Die Apostel waren die Schreiber in Gottes Auftrag des Neuen Testaments und sie hatten eine Autorität, wir könnten sagen, die Gott seitdem nie wieder anderen Menschen übertragen hat in dieser Form. Aber wir sehen hier auch, Paulus könnte sich ja etwas darauf einbilden. So nach dem Motto, ich bin Apostel, ich habe einen ganz besonders engen Draht zu Gott. Ich stehe hier irgendwie über allen. Ich habe allen was zu sagen und ich bin Der König in Gottes Reich, zumindest hier auf der Erde. Aber das macht Paulus nicht. Paulus steht nicht in der Gefahr, sich etwas darauf einzubilden, denn er bezeichnet sich nicht nur als Apostel, sondern wenn ihr schaut in Vers 1 noch vorher, nennt er sich Knecht Gottes. Oder wir könnten sogar übersetzen Sklave Gottes. Das ist das gängige Wort für einen Sklaven in der damaligen griechisch-römischen Kultur. Paulus war sich bewusst, ich habe einerseits dieses einmalige Apostelamt von Gott geschenkt bekommen, das ist eine große Ehre, aber gleichzeitig habe ich damit all meine Selbstbestimmung aufgegeben. Ich arbeite nicht nur für jemand anders, das machen wir alle, die wir irgendwo Arbeitnehmer sind, sondern ich gehöre wie ein Sklave meinem Arbeitgeber. Ich gehöre nicht mehr mir selbst, ich gehöre meinem Herrn. Meine Karriere, und Paulus hatte eine große Karriere als Theologe vor Augen, meine Karriere, jede Form der Selbstverwirklichung oder die Work-Life-Balance, wie man heute sagen würde, das kann ich alles vergessen. Ich bin Apostel, groß, und gleichzeitig Sklave, klein. Und auf der anderen Seite dieses Briefs steht Titus. Titus ist im Auftrag von Paulus unterwegs, aber wie wir gesehen haben, er ist selbst kein Apostel. Er ist, wie seit den Generationen von Männern, einfacher Pastor bzw. Ältester. Wenn ihr so in die Gemeinde- oder Kirchenlandschaft schaut, auch in Deutschland, da gibt es tatsächlich Gemeinden, die sagen, es gibt heute noch Apostel. Ja, es gibt manche Pfingstler, die sagen das. Und es gibt auch Gemeinden, die nennen sich apostolische oder neuapostolische Gemeinden. Und die heißen sogar so, weil sie eben glauben, also apostolisch, weil sie glauben, dass es heute noch Apostel gibt. Aber schon in der Zeit des Neuen Testaments, zum Beispiel hier in diesem Brief, sehen wir, ein Apostel war eine einmalige Geschichte in der Heilsgeschichte. Gott hat sie eingesetzt für diesen Auftrag. das Evangelium zu verbreiten und das Neue Testament aufzuschreiben. Und als dann das Neue Testament abgeschlossen war und die Apostel gestorben war, gab es keine Apostel mehr. Und es wurden auch keine mehr gebraucht, denn jetzt haben wir das Wort Gottes, was uns die Lehre der Apostel überliefert hat. Und obwohl da jetzt dieser Abstand war, also Paulus erste Generation Apostel, Titus zweite Generation kein Apostel mehr, es gab eine Sache, die hatten die beiden auf jeden Fall gemeinsam. Paulus schreibt in Vers 4 an Titus, mein echtes Kind, nach unserem gemeinsamen Glauben. Und genau diesen Glauben haben wir im 21. Jahrhundert heute immer noch. Es ist auch unser Glaube, den wir miteinander gemeinsam haben hier in der Gemeinde. Es ist der Glaube, den wir mit vielen Christen auch der ganzen Welt gemeinsam haben. Es ist ein Glaube, den wir mit Christen, die längst gestorben sind, gemeinsam haben. Es ist der Glaube, den wir mit Paulus und mit Titus gemeinsam haben. Und deswegen verkündet Paulus diese Botschaft, weil er weiß, dass diese Botschaft den Glauben weitergibt, sodass noch viele andere Menschen den gemeinsamen Glauben finden. Aber er weiß, dass er das alles nicht selber schafft und deswegen setzt er Männer wie Titus ein, damit auch sie diese Botschaft weitertragen. Es ist nämlich eine Botschaft, wenn Menschen sie nicht kennen und nicht glauben, dann sind sie verloren. Aber wenn diese Botschaft einen Menschen erfasst, dann findet dieser Mensch Leben. Und zwar das ewige Leben. Mein erster Punkt, eine Botschaft, die auch heute noch Leben schenkt. Ich lese ab Vers 1 nochmal. Da steht Paulus, Knecht Gottes und Apostel Jesu Christi. Gemäß dem Glauben der auserwählten Gottes und der Erkenntnis der Wahrheit, die der Gottesfurcht entspricht, aufgrund der Hoffnung des ewigen Lebens. Das ist schwierig zu verstehen, was hier steht. Und es liegt vor allem an zwei kleinen Wörtern, nämlich den Wörtern GEMÄß und AUFGRUND. Was heißt das? Und ich glaube, dass es möglich ist, einfach für diese beiden Wörter das deutsche Wort FÜR einzusetzen. Dann ist es einfacher zu verstehen. Ich lese das jetzt nochmal und setze jeweils das Wort FÜR dafür ein. Aphes 1. Paulus, Knecht Gottes und Apostel Jesu Christi. Und jetzt ist die Frage, wofür ist er Knecht und Apostel? Antwort, erstens für den Glauben der auserwählten Gottes und zweitens für die Erkenntnis der Wahrheit, die der Gottesfurcht entspricht und drittens für die Hoffnung des ewigen Lebens. Warum macht Paulus das eigentlich? Er gibt seine Karriere auf. Er wird Sklave Gottes. Warum nimmt er diese Strapazen auf sich? Lässt sich gefangen nehmen? Lässt sich von anderen Gemeinden wie Dreck behandeln? Lässt sich von seinen eigenen Landsleuten steinigen? Warum macht er das? Die Antwort ist, weil er ein Ziel hat in seinem Leben. Er möchte diese drei Dinge, von denen er hier schreibt, Glaube, Erkenntnis der Wahrheit und Hoffnung auf das ewige Leben, die möchte er in den Menschen wecken bzw. stärken. Und er weiß, dass das ewige Leben dieser Menschen davon abhängt. Diese Dinge, Glaube, Erkenntnis und Hoffnung, das sind die Lebenszeichen eines Menschen, der ewig lebt. Ja, wenn wir irgendwo unterwegs sind und plötzlich liegt da vor uns ein Mensch reglos auf dem Boden. Dann haben wir erstmal die Befürchtung, dass er tot ist. Und dann sucht man nach Lebenszeichen dieses Menschen. Da gibt es ja so einige. Fühlt nach dem Puls zum Beispiel. Oder guckt, ob der Mensch noch atmet. Oder ob die Pupille sich noch verändert. Das alles sind Zeichen dafür, dass ein Mensch eben lebt. Und wenn das alles nicht mehr vorhanden ist, dann lebt ein Mensch eben nicht. Paulus verrät uns hier, was die Kennzeichen, die Lebenszeichen eines Menschen sind, der geistliches Leben hat, der ewig lebt. Und die Antwort ist Glaube, Erkenntnis und Hoffnung. Daran erkennt man einen Christen. Das macht dich als Christ aus. Dadurch wird deutlich, du lebst nicht nur körperlich, dadurch, dass dein Herz schlägt, sondern du hast geistliches Leben gefunden, ewiges Leben gefunden. Damit bei einem Menschen jetzt ein körperliches, normales Leben nicht aufhört, damit die Lebenszeichen wie Atmung oder so nicht aufhören, braucht ein Mensch ganz selbstverständlich Lebensmittel. Also damit die Lebenszeichen da sind, braucht man Lebensmittel. Wenn ein Mensch zum Beispiel eine Weile ohne Lebensmittel wie Nahrung oder Wasser leben muss, dann verdurstet oder verhungert er und auf Dauer sind die Lebenszeichen dann auch nicht mehr da. Und genau so ist es mit unserem geistlichen Leben. Glaube, Erkenntnis und Hoffnung werden geweckt durch die Botschaft und sie werden am Leben gehalten durch die Botschaft. Sie verkümmern, wenn die geistliche Nahrung fehlt. Und deswegen gibt Paulus ihnen genau diese geistliche Nahrung. Deswegen verkündet er die Botschaft. Vers 1. Er ist Knecht und Apostel für den Glauben, für die Erkenntnis der Wahrheit und für die Hoffnung auf das ewige Leben. Das möchte er wecken, das möchte er fördern, das möchte er stärken. Was meint Paulus jetzt aber konkret mit Glaube, Erkenntnis und Hoffnung? Glaube, das bedeutet, Gott zu vertrauen. Gott zu vertrauen gegenüber allem anderen, was deine Umgebung dir so verrät oder vielleicht auch dein Herz dir zuflüstert. Hör auf dein Herz. Mach, was du willst. Die Wissenschaft hat längst bewiesen, dass Jesus nicht auferstanden ist. Und die Wissenschaft hat auch längst bewiesen, dass wir Gott eigentlich gar nicht brauchen. Was Liebe ist, das definieren wir als heutige Gesellschaft. Doch nicht ein altes, verstaubtes Buch. Genieße das Leben jetzt, wie du willst. Danach ist wahrscheinlich eh alles aus. Alles sind Stimmen in deinem Kopf. Stimmen, die dein Herz dir manchmal einflüstert. Stimmen, die dir von außen eingeflüstert werden. Aber dann ist da Gott, der dir sagt, Ich bin da. Mich gibt es. Ich liebe dich, auch wenn alles andere drüber und drunter geht. Ich habe meinen Sohn für dich gegeben, damit diese Mauer, diese Schuld zwischen mir und dir eingerissen wird. Er sagt dir, ich habe dir Maßstäbe gegeben, die dir zeigen, wie du so leben kannst, dass es mir gefällt und dass es gleichzeitig gut für dich ist. Ich bin bei dir, auch wenn alle anderen Umstände dagegen zu sprechen scheinen. Ich halte dich in meinen Armen, auch wenn die ganze Welt gegen dich zu sein scheint. Die Frage ist, welcher Stimme glaubst du? Und ein Christ zeichnet aus, dass er Gott glaubt. Das tun wir nicht immer perfekt. Und auch als Christen sind wir alles andere als immun gegen diese anderen Stimmen. Wir starten immer wieder damit, ihnen zu vertrauen. Aber als Christ bist du entschlossen auf die Stimme Gottes zu hören, ihr zu glauben und ihr zu folgen. Das ist Glaube. Das ist das erste Lebenszeichen deines Christseins. Und dieser Glaube ist eng verbunden mit dem zweiten Lebenszeichen, nämlich die Erkenntnis der Wahrheit. Herr Paulus verkündigt für den Glauben und jetzt für die Erkenntnis der Wahrheit. Menschen glauben die verrücktesten Dinge. Ich glaube manchmal nicht, was Menschen alles glauben. Ich war vor anderthalb Jahren mal mit meiner Klasse auf einem erschütternden Besuch im Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar. Und für die Führung wurden wir in kleinere Gruppen auch geteilt und ich war mit zehn von meinen Schülern in einer Gruppe zehn Jungs. Da war ein Mann mittleren Alters, der hat uns da durchgeführt und der hat das wirklich super gemacht. lebendig erzählt, hat uns alles gezeigt, hat uns auch schockierende Details mitgeteilt. Ich war wirklich begeistert von dieser Führung. Es ist ja so ein Ding mit Schülern, Führungen zu machen und so. Auch meine Schüler hingen ihm wirklich an den Lippen. Und nachher hat er gesagt, als er fertig war, jetzt dürft ihr noch Fragen stellen. Die Schüler haben auch gute Fragen gestellt. Und ganz am Schluss meldet sich einer meiner Schüler und fragt, es ist jetzt ihr Beruf, hier den ganzen Tag irgendwelche Leute durchzuführen. Jeden Tag diese schrecklichen Details, die sie Leuten erzählen. Wie stehen sie das eigentlich so persönlich durch? Und ich dachte, super Frage. Und ich war sehr gespannt, was jetzt kommt. Der Mann greift in seine Hosentasche und holt einen Stein aus seiner Hosentasche und sagt allen Ernstes zu uns, dieser Stein gibt mir die Kraft dazu. Ihr lacht jetzt. Ich hatte unendliches Mitleid mit diesem Mann. Ein toter Stein gibt ihm Hoffnung. Wisst ihr, das, was Paulus hier predigt, ist kein toter Stein. Das ist die Wahrheit. Und diese Wahrheit muss erkannt werden, sagt Paulus. Und erkennen bedeutet mehr als zu wissen. Es bedeutet mehr als irgendetwas auswendig zu lernen. Aber es fängt mit dem Wissen an. Ich kann Wahrheit nicht erkennen, wenn ich sie nicht kenne. Und deswegen ist es so wichtig, dass du als Christ Dinge über Gott und über den Glauben weißt. Dass wir die Wahrheit kennen. Vielleicht fragst du dich manchmal, hm, nach der Kaffeepause wäre es ja auch schön, wenn wir nach Hause gehen könnten. Warum machen wir das hier in der Gemeinde eigentlich mit der Bekenntnisunterweisung? Weil wir davon überzeugt sind, dass du Gott nur erkennen kannst, wenn du ihn kennst. Dinge über Gott zu kennen, zu wissen, sodass sie dich dann erfassen. Das ist für dich als Christen unverzichtbar. Das ist das zweite Lebenszeichen eines Christen, von dem Paulus hier schreibt. Aber Paulus ist eben auch wichtig, dass es nicht bei reinem Kopfwissen bleibt. Und deswegen fügt er hinzu, es ist eine Erkenntnis der Wahrheit, die der Gottesfurcht entspricht. Wenn die Übersetzung Gottesfurcht hier nicht ganz glücklich, besser wäre, so etwas zu übersetzen wie Anbetung oder Verehrung Gottes. Das ist eine Erkenntnis der Wahrheit, die dazu führen soll, dass wir Gott verehren, ihn anbeten. Es geht darum, dass die Wahrheit, die du kennst, dazu führt, dass du im Licht dieser Wahrheit lebst. Weißt du, du kannst viel über Gott wissen, du kannst die beste Theologie überhaupt haben, aber du kannst trotzdem so leben, als gäbe es Gott überhaupt nicht. Eine Erkenntnis der Wahrheit, die der Gottesfurcht oder Anbetung entspricht, das ist eine Erkenntnis, die dein ganzes Leben prägt. Es bedeutet, jeden Moment deines Lebens in dem Bewusstsein zu leben, da ist ein Gott, den gibt es wirklich, der ist jetzt da, er sieht mich, er trägt mich. Aber er hat mir auch Verantwortung gegeben. Glaube, erste Lebenszeichen. Erkenntnis der Wahrheit, die der Gottesverehrung entspricht, zweites Lebenszeichen. Das dritte Lebenszeichen, wofür Paulus als Apostel verkündigt ist, die Hoffnung auf das ewige Leben. Wenn ich so in unsere Kultur schaue, dann ist es gar nicht mehr so ungewöhnlich zu sagen, ich glaube. Ich glaube, es gab tatsächlich Zeiten, wo zu sagen, ich glaube an etwas, viel verpönter war als heute. Immer mal wieder liest man irgendwo von Promis, die haben dann eine Krise durchgemacht, irgendwer ist gestorben oder sie haben eine Trennung hinter sich. Und sie sagen dann von sich, aber mein Glaube, der hat mich da durchgetragen. Das Problem ist, Glaube meint dann etwas anderes als Glaube in der Bibel. Glaube ist dann wie so eine Art Therapie, die dafür sorgt, dass es mir selber besser geht oder man sich selber besser fühlt. Das Problem ist, dieser Glaube ist da nicht mit der Erkenntnis der Wahrheit verbunden. Und er bleibt ein rein subjektives, inneres Gefühl. Und weil dieser Glaube sich nicht auf Wahrheit gründet, deswegen hat er auch keine Perspektive für die Zukunft. Es ist ein hoffnungsloser Glaube, den ich mir selbst gebastelt habe. Und der Glaube, den Paulus durch die Verkündigung fördert, das ist ein Glaube mit einem festen Fundament aus Wahrheit. Und deswegen ist er verbunden mit Hoffnung. Denn dieser Glaube, den wir haben, der ist nicht nur für das Jetzt, sondern er sagt dir, in der Zukunft wird ganz, ganz sicher einmal alles gut. Du lebst ewig. Du lebst herrlich. Du lebst vollkommen glücklich. Definitiv. Das ist die Hoffnung des Evangeliums. Wenn wir glauben ohne Erkenntnis der Wahrheit, ist das Aberglauben. Wenn wir glauben ohne Hoffnung auf das ewige Leben, wird der Glaube zu einer Therapie für das Hier und Jetzt. Aber es ist kein Glaube, der auf Dauer trägt. Und deswegen brauchen wir alle drei Dinge zusammen. Den Glauben, die Erkenntnis der Wahrheit und die Hoffnung. Die Hoffnung auf das ewige Leben. Und es sind diese drei Lebenszeichen, für die Paulus das alles macht, für die er als Apostel und Knecht unterwegs ist, für die er verkündigt. Er füttert die Menschen mit geistlichen Lebensmitteln, wenn ihr so wollt. Mit der Verkündigung seines Wortes. Und er tut das unabhängig davon, ob die Menschen schon geistliches Leben haben oder nicht. Weißt du, diese Botschaft, die brauchen nicht Christen und Christen gleichermaßen. Die brauchen Christen und Christen gleichermaßen, egal ob sie erst drei Monate Christen sind oder 50 Jahre. Menschen, die noch nicht glauben, die brauchen diese Botschaft, um das Leben zu finden. Menschen, die schon glauben, brauchen diese Botschaft, um am Leben zu bleiben. Die Botschaft, für die Paulus lebt, ist eine Botschaft, die wie Lebensmittel das Leben fördert. Aber diese Botschaft kann das nur tun, weil sie sicher ist, weil wir uns wirklich darauf verlassen können. Wir haben eben von der Erkenntnis der Wahrheit gehört und diese Wahrheit ist ganz wichtig. Damit die Botschaft eben nicht wie ein toter Stein ist, sondern dass sie wirklich verlässlich ist. Weil wir uns auf die Botschaft verlassen können, dass das, was wir lesen, predigen, hören und glauben, Wahrheit ist. Ein zweiter Punkt, eine Botschaft, die auch heute noch sicher ist. Am 28. September 1980 erschien in der amerikanischen Zeitung Washington Post der Artikel Jimmy's World, auf Deutsch Jimmy's Welt. Der Artikel war verfasst worden von der jungen, talentierten Autorin Janet Cook. Und der Inhalt dieses Artikels war herzzerreißend. Der Artikel handelte nämlich von einem achtjährigen Jungen, acht Jahre alt, der seit Sage und Schreibe seinem fünften Lebensjahr heroin-süchtig ist. Der Tickel beschreibt sein Leben in einer kaputten Familie und endet damit, wie der Vater, der Stiefvater des Jungen, dem Jungen Heroin spritzt. Der Tickel hat damals, 1980, eingeschlagen wie eine Bombe. Tausende von Amerikanern waren bestürzt. Sie hatten Mitleid mit dem Jungen. Sie waren gerührt und sie forderten Maßnahmen in den Städten, um den Drogenkonsum, gerade jetzt auch bei Kindern, einzudämmen. Der Tickel war zudem brillant geschrieben. Die Zeitung reichte diesen Artikel sogar beim renommierten Pulitzer-Preis ein. Das ist der renommierteste Preis für Journalisten und Autoren in den USA. Die Zeitung sagte, das ist der beste Artikel, den wir haben, den reichen wir ein. Und tatsächlich, als ein paar Wochen später der Preis vergeben wurde, gewann die Journalistin diesen Preis. Alles rund um diesen Artikel war eine einzige Erfolgsgeschichte. Viele Leute waren gerührt oder erbost, sie waren aufmerksam geworden auf die Drogenprobleme der amerikanischen Hauptstadt und eine junge Autorin war belohnt worden für ihre detaillierte und schockierende Recherche. Das Problem war nur, der Artikel war von vorne bis hinten erfunden. Es gab keinen Jimmy. Alles hatte sich die Redakteurin nur ausgedacht, um journalistisch nach oben zu kommen. Und damit verlor diese Geschichte natürlich ihre Wirkung. Die Leute, die vorher noch Mitleid hatten oder sauer auf die Politiker waren und so weiter, die waren jetzt sauer auf die Journalistin. Das Mitleid der Leute verwandelte sich in Wut, so an der Nase herumgeführt worden zu sein. Die Geschichte verlor ihren Wert vollständig. Was lehrt uns dieser Skandal? Eine Botschaft muss wahr sein, damit sie wirklich einen Einfluss auf unser Leben hat. Die Botschaft verlor all ihre Kraft in dem Moment, als klar war, sie ist erfunden. Eine Botschaft muss wahr sein, damit Menschen ihr Leben darauf bauen können. Natürlich schauen wir immer mal Filme oder lesen Bücher, die erfundene Geschichten uns zeigen und das rührt uns auch. Aber wenn wir ehrlich sind, gilt das so für den Moment, vielleicht noch ein paar Stunden danach, aber dann ist auch wieder gut. Nur eine wahre und sichere Botschaft gibt unserem Leben eine wirklich tragfähige Grundlage. Und deswegen betont Paulus hier so stark, dass diese Botschaft sicher ist. Er schreibt ja von der Erkenntnis der Wahrheit. Und dann tut er das jetzt aus zwei Perspektiven, wie er uns erklärt, diese Botschaft ist wirklich sicher. Er zeigt uns erstens Gottes Charakter und zweitens zeigt er uns den Charakter der Botschaft. Gottes Charakter und der Charakter der Botschaft, beides machen die Botschaft sicher. Zunächst also Gottes Charakter. Gott ist der Autor der Botschaft. Aber wer ist dieser Gott? Paulus schreibt in Vers 2, es ist ein Gott, der nicht lügen kann. Gott muss immer, er muss in Übereinstimmung mit seinem Charakter handeln. Also als gerechter Gott kann zum Beispiel Gott nicht anders als gerecht zu handeln. Er kann nicht anders. Als heiliger Gott kann er nicht anders als heilig zu handeln. Und als wahrhaftiger Gott kann er niemals lügen. Das sagt Gott hier. Und Paulus sagt, diese Botschaft stammt von Gott, und weil Gott gar nicht lügen kann, von seinem Charakter her, lügt auch diese Botschaft nicht. Aber das ist noch nicht alles, was Paulus uns über die Verlässlichkeit der Botschaft sagt. Denn er betont in dem Charakter Gottes, der Gott, der nicht lügen kann, er betont auch die Botschaft an sich, den Charakter der Botschaft. Es ist eine Botschaft, Ende Vers 2, die Gott vor ewigen Zeiten verheißen hat. Und dann Vers 3, zu seiner Zeit aber hat er sein Wort geoffenbart in der Verkündigung. Weißt du, Gottes Wort, die Bibel, ist nicht einfach vom Himmel gefallen als fertiges Produkt. Gott hat es bereits vor Grundlegung der Welt geplant. Und schon am Anfang hat Gott geredet im Paradies. Und nach dem Sündenfall hat er nicht aufgehört zu reden. Und er redet die ganze Zeit des Alten Testaments. Später zu Abraham, Isaac und Jakob, zu Mose, zu den Propheten. Gott verheißt und verspricht. Er redet. Und dann irgendwann kommt Jesus und der erfüllt. Und nach Jesus kommen die Apostel und sie verkündigen diese Botschaft. Jesus kam nicht irgendwann, sondern zu seiner Zeit, zum genau richtigen Zeitpunkt. Ich frage mich nicht, warum der Zeitpunkt richtig war, aber Gott sagt, es war der perfekte Zeitpunkt, Vers 3. Wir sehen im Rückblick, wie sich große Teile der Bibel dadurch bewährt haben, dass sie bereits in Erfüllung gegangen sind. Der Volksmund sagt ja so schön, wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Und genau umgekehrt könnte man mit Blick auf die Bibel sagen, wer etwas so oft ankündigt und es tatsächlich hält, dem kann man sehr gut vertrauen. Auch in Bezug auf die Dinge, die noch nicht in Erfüllung gegangen sind. Das, was Gott vor langer Zeit geplant hat, das hat er jetzt geoffenbart, also deutlich gemacht, Und deswegen kann Paulus voller Zuversicht rausgehen, selbst wenn es Nachteile bedeutet, und diese Botschaft predigen. Denn er weiß, die Botschaft ist sicher. Der Autor der Botschaft kann nicht lügen. Und die Botschaft zeigt über Jahrhunderte, dass sie sicher ist. Und das alles macht die Botschaft, ich will es mal sagen, objektiv sicher. Aber diese Botschaft ist nicht nur objektiv sicher, sondern sie ist auch subjektiv sicher, in dem Sinn, dass sie uns sicher macht. Sie ist für dich ganz persönlich sicher. Woher wissen wir das? Der gemeinsame Glaube, den diese Botschaft begründet hat, das ist ein Glaube, Paulus schreibt, der auserwählten Gottes. Vers 1. Wir haben diesen Ausdruck der auserwählten Gottes bisher übersprungen. Und diese beiden Themen, Erwählung bzw. Auserwählung und auf der anderen Seite Sicherheit, wenn wir ehrlich sind, passt das doch für uns nicht so richtig zusammen, oder? Ich erinnere mich noch, als Teenager habe ich das Neue Testament zum ersten Mal im Zusammenhang gelesen. Ich erinnere mich noch, wie ich festgestellt habe, irgendwie geht es gefühlt in jedem Buch und teilweise in jedem Kapitel kommt mal das Thema Erwählung vor. Gott erwählt Menschen, damit sie glauben. Aber wisst ihr, was das bei mir ausgelöst hat? Es hat mich nicht sicher gemacht. Es hat mich unsicher gemacht. Ich wollte das nicht hören. Ich dachte mir, vielleicht bin ich ja gar nicht erwählt und dann komme ich in die Hölle. Also habe ich mir eine ganz schlaue Taktik überlegt. Ich habe mir gedacht, ich lese einfach ganz schnell über die Abschnitte hinweg, die das lehren und hoffe dann, dass sie nicht dastehen. Das Problem war nur, am nächsten Tag habe ich die Bibel aufgeschlagen und die Stellen waren immer noch da. Und irgendwann habe ich dann mal begriffen, die Bibel lehrt nicht Erwählung, um uns unsicher zu machen. Die Frage, bin ich erwählt, ist die falsche Frage. Die Bibel sagt dir nämlich, wenn du glaubst, dann bist du erwählt. Sonst würdest du nicht glauben. Fertig. Kein Grund zur Unsicherheit. Und dann habe ich verstanden, die Lehre der Erwählung ist eben nicht da, um uns unsicher zu machen, sondern im Gegenteil. Sie soll uns sicher, sie soll uns gewiss machen. Wie macht sie das? Sie sagt dir, wenn du heute glaubst, wenn du heute ein Kind Gottes bist, dann nur, weil Gott das schon vor Grundlegung der Welt geplant hat. Noch bevor überhaupt irgendein Mensch über diese Erde spaziert ist. Es ist im Kern sein Plan, nicht deiner, dass du Christ bist. Und wenn du ehrlich zu dir selbst bist, bist du unglaublich wankelmütig. Heute so, morgen anders. Gott ist es nicht. Was er geplant hat, zieht er durch. Wenn du heute also glaubst, dann weil Gott das schon vor langer Zeit geplant hat. Und wenn er etwas geplant hat, dann zieht er das durch in deinem Leben. Heute, morgen und dein ganzes Leben. weil dein Christsein sich auf Gottes Plan gründet, deswegen darfst du wissen als Mensch, der ich wankelmütig und schwach bin, ich werde irgendwann auch am Ziel im neuen Jerusalem ankommen, ganz sicher, ganz gewiss. Denn was Gott plant, fängt er an und was er anfängt, zieht er durch. Auf dich selbst ist, wenn du ehrlich zu dir selbst bist, kein Verlass, aber auf Gottes Verlass. Wenn wir so wollen, gibt es eine doppelte Sicherheit, die Gott uns schenkt. Und in beiden Fällen ist die Begründung sehr ähnlich. Ja, die Botschaft ist verlässlich, denn sie hat vor ewigen Zeiten ihren Ursprung in einem Gott, der nicht lügen kann, Vers 2. Sie hat sich bereits in der Zeit bewährt, weil Christus gekommen ist und alles erfüllt hat. Und dein Christsein ist sicher, zweitens, weil es vor ewigen Zeiten seinen Ursprung hat, Stichwort Erwählung, und sich bereits in deinem Leben bewiesen hat, weil du heute glaubst. Die Botschaft ist sicher, dein Christsein ist sicher, aber worauf gründen sich denn die beiden Dinge, Botschaft und Christsein? Wie wir schon gesehen haben, die Antwort lautet auf Gott selbst. Gott ist ja unser König und unser Richter und unser Schöpfer und unser Erhalter. Aber Paulus betont hier eine Sache. Gott ist vor allem unser Retter. Ein dritter und letzter Punkt, eine Botschaft, die auch heute noch den Retter zeigt. Weißt du, Gott ist ganz eng verbunden mit dieser Botschaft. Wir haben das schon gesehen. Sie stammt erstens von ihm. Er hat sie verheißen, offenbart und erfüllt. Zweitens handelt sie von ihm. Er ist der Inhalt der Botschaft. Es geht in der Botschaft dauerhaft um ihn. Und drittens, der Auftrag zur Verkündigung, den Paulus bekommen hat als Apostel, der stammt auch von ihm. Vers 3. Zu seiner Zeit aber hat er sein Wort geoffenbart in der Verkündigung, mit der ich, Paulus, betraut worden bin nach dem Befehl Gottes. Und jetzt unseres Retters. Gott stellt sich also vor als unser Retter. Aber nicht nur Gott der Vater ist unser Retter. Vers 4. Antitus, mein echtes Kind, nach unserem gemeinsamen Glauben, Gnadebarmherzigkeit, Friede sei mit dir von Gott, dem Vater und dem Herrn Jesus Christus, unserem Retter. Vers 3. Gott der Vater ist unser Retter. Vers 4 am Ende. Jesus ist unser Retter. Der Vater ist unser Retter, weil er die Rettung geplant hat, weil er den Sohn geschickt hat, weil er die Fäden deiner Rettung fest in seinen Händen hält, lange bevor es dich gab. Der Sohn ist unser Retter, weil er sich bereitwillig in diese Welt aufgemacht hat, weil er Mensch geworden ist, weil er gelitten hat, weil er ans Kreuz gegangen ist, weil er den Zorn über deine und meine Sünden am Kreuz getragen hat und weil er schlussendlich den Tod besiegt hat. Und warum stellt Paulus hier Gott als Retter ins Zentrum? Ich glaube, weil das Evangelium, also die Botschaft, Gott als Retter ins Zentrum stellt. Um zu wissen, dass Gott Richter ist oder Schöpfer oder König, dazu brauchen wir das Evangelium nicht unbedingt. Das wissen wir seit der Schöpfung und dem Sündenfall. Aber Gott als Retter? Das ist die Botschaft des Evangeliums, die gute Nachricht. Die Botschaft, die Paulus verkündigen sollte und die Botschaft, die jetzt Titus in Kreta verkündigen soll. Und das Problem ist, wir alle Menschen haben die Leute in Kreta diese Botschaft sehr, sehr nötig. Paulus schreibt ein paar Verse später in Titus 1, Vers 12 sehr, sehr schmeichelhafte Worte über die Leute in Kreta. Er sagt, Einer von ihnen, ihr eigener Prophet, hat gesagt, die Kreter sind von jeher Lügner, böse Tiere, faule Bäuche. Dann urteilt er knallhart, dieses Urteil ist wahr. Titus, falls du es noch nicht wusstest, die Kreter brauchen einen Retter. Aber wie man sich bei dieser schwierigen Aufgabe vorstellen kann, nicht nur die Kreter brauchen einen Retter, auch Titus. Paulus hatte ihn ausgerechnet in Kreta gelassen. Ja, bei den Leuten, über die er nicht gerade schmeichelhaft spricht. Hätte er ihn nicht bei den Philippern lassen können. Bei diesen vorbildlichen Leuten. Aber Kreta? Ja, bei Lügnern, bösen Tieren und faulen Bäuchen? Toll. An jeder Schule gibt es nette Klassen und nicht so nette Klassen. Nennen sie dann die schwierigen Klassen. Und im Lehrerzimmer spricht sich ganz schnell rum, wer sind die netten Klassen und wer sind die schwierigen Klassen. Die schwierigen Klassen, die kriegt man dann dadurch mit, dass der Klassenlehrer den ganzen Tag gestresst durchs Lehrerzimmer läuft und die meisten Fachlehrer sich oft beschweren über den Unterricht. Und immer ganz am Anfang vom Schuljahr ist es so, dass man als Lehrer einen Zettel bekommt. Und da steht dann drauf, welche Klassen hat man nächstes Schuljahr. Das ist einer der spannendsten Momente für einen Lehrer im gesamten Schuljahr, weil er bestimmt das gesamte Schuljahr. Und dann schaut man auf diesen Zettel drauf und entweder atmet man auf oder man atmet ganz tief durch. Und man atmet ganz tief durch, wenn da eine oder mehrere schwierige Klassen draufstehen. Und ich kann mir gut vorstellen, Titus hat sich so ähnlich gefühlt. Paulus Kreta? Dein Ernst? Lügner, Tiere, faule Bäuche, du weißt schon? Ja, natürlich zeigt das die Wertschätzung, die Paulus über Titus hatte. Die besten Männer bekommen die größten Herausforderungen. Aber Paulus wusste auch, Titus braucht selbst einen Retter, gerade in dieser Situation. Und deswegen, wir werden das sehen, in diesem Brief spricht Paulus immer wieder über Gott als Retter. Nicht nur hier am Anfang, sondern das durchzieht den gesamten Brief. Titus hat das nötig. Gerade in dieser Situation. Titus braucht Gott als Retter, die Kreter brauchen Gott als Retter. Und weil Titus das alles so nötig hat, spricht Paulus ihm auch in Vers 4 den Segen Gottes zu. Er sagt, Gnade, Barmherzigkeit, Friede sei mit dir von Gott, dem Vater, dem Herrn Jesus Christus, unserem Retter. Wenn ich ehrlich bin, sowas überlese ich total schnell. Denn wer sich ein bisschen im Neuen Testament auskennt, weiß, so oder so ähnlich beginnt Paulus einfach jeden seiner Briefe. Aber wir sollten kurz Pause machen. Denn die meisten Briefe, die Paulus so beginnt, richten sich ja an Gemeinden. Und dann sagt Gott dieser Gemeinde insgesamt den Frieden und die Gnade und weitere Segnungen zu. Aber in den beiden Briefen an Timotheus und Etitus ist es anders. Da sagt Gott das einer einzelnen Person zu. In beiden Fällen, bei Timotheus und bei Titus, sind das junge Pastoren, die jetzt ohne Paulus einen schwierigen Dienst antreten müssen. Und gerade wenn sie alleine sind oder vielleicht sogar den großen Teil der Gemeinde gegen sich haben, dann brauchen sie die Gewissheit, hinter mir steht Gott, der Retter. Und er ist eine nie versiegende Quelle von Barmherzigkeit und Gnade und Frieden. Und diese Quelle, das zeigt Paulus hier, die gilt nicht nur für ganze Gemeinden, für Gruppen, sie gilt für einzelne Christen, wie du und ich es sind. Und es gilt heute, wie es vor 2000 Jahren galt. Klar, es gibt viel, was heute anders ist. Paulus war Apostel und du bist kein Apostel. Und Titus war in Kreta und du bist in Deutschland. Beide lebten im ersten Jahrhundert und du lebst im 21. Aber der Autor dieser Botschaft, der steht über der Zeit. Und deswegen gilt die Botschaft zeitlos, auch heute noch. Es ist eine Botschaft, die dir Leben schenkt. Es ist eine Botschaft, die sicher ist und die dir den Retter zeigt. Ein Retter, der reich ist für alle, die ihn anrufen. Reich an Gnade und reich an Barmherzigkeit und reich an Frieden. Amen.
Andere Zeiten, andere Menschen - dieselbe Botschaft
Series Titus
Eine Botschaft, die auch heute noch Leben schenkt
Eine Botschaft, die auch heute noch sicher ist
Eine Botschaft, die auch heute noch den Retter zeigt
Sermon ID | 22723824187251 |
Duration | 48:50 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Titus 1:1-4 |
Language | German |
Documents
Add a Comment
Comments
No Comments
© Copyright
2025 SermonAudio.