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Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen. Der Predigtext steht heute im Johannes Evangelium, Kapitel 4, Abvers 43. Johannes Evangelium, Kapitel 4. Ich lese Abvers 43. Nach den zwei Tagen aber zog er fort und ging nach Galiläa. Jesus selbst bezeugte zwar, dass ein Prophet in seinem eigenen Vaterland nicht geachtet wird. Als er aber nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, weil sie alles gesehen hatten, was er während des Festes in Jerusalem getan hatte, denn auch sie waren zum Fest gekommen. Jesus kam nun wieder nach Cana an Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte, und da gab es einen königlichen Beamten, dessen Sohn lag krank in Kapernaum. Als dieser hörte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen sei, ging er zu ihm und bat ihn, er möchte herabkommen und seinen Sohn gesund machen, denn er lag im Sterben. Da sprach Jesus zu ihm, Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht. Der königliche Beamte spricht zu ihm, Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt. Jesus spricht zu ihm, Geh hin, dein Sohn lebt. Und der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sprach, und ging hin. Als er aber noch unterwegs war, kamen ihm seine Knechte entgegen und berichteten ihm und sprachen, Dein Sohn lebt. Nun erkundigte er sich bei ihnen nach der Stunde, in welcher es mit ihm besser geworden war, und sie sprachen zu ihm, Gestern, um die siebte Stunde verließ ihn das Fieber. Da erkannte der Vater, dass es eben in der Stunde geschehen war, in welcher Jesus zu ihm gesagt hatte, Dein Sohn lebt. und er glaubte samt seinem ganzen Haus. Dies ist das zweite Zeichen, das Jesus wiederum tat, als er aus Judäa nach Galiläa kam. Not lehrt beten. Das ist ein Sprichwort, was wir alle kennen und wahrscheinlich nicht nur so als Sprichwort, sondern aus unserem Leben. Ja, ich glaube, die meisten von uns waren schon mal in Situationen, wo sie einfach nur noch beten konnten, wo sie vielleicht zu Gott geschrien haben. Und vielleicht kennt ihr auch Leute, die gar nicht gläubig sind, die trotzdem schon gebetet haben, weil sie in Not gekommen sind. Not lehrt Beten, aber lehrt Not auch Glauben? Bringt uns Not auch dazu, wirklich auf Gott zu vertrauen? Das ist die Frage. Jesus ist also auf dem Weg nach Galiläa. Er kommt in Galiläa an. Und davor war er ja in Samaria unterwegs. Da war die Geschichte mit der Frau an Brunnen. Und diese Samariter, die da in Sichem oder in der Stadt Sicher lebten, die kamen zu ihm und hörten seine Worte und glaubten ihm. Und das war etwas Besonderes. Da steht dann, sie glaubten seinen Worten. Aber die Juden, Lesen wir hier, sie nahmen ihn auf. Warum? Weil sie seine Zeichen und Wunder gesehen hatten. Sie glaubten auch an ihn, aber das war mehr so ein Sensationsglauben. Ein Glaube, der mehr durch die Wunder getragen war. Und die Frage steht jetzt im Raum, wird es jetzt auch zum Durchbruch bei den Juden kommen? Selbst die Samariter glauben an Jesus, sie glauben seinen Worten. Kommt es jetzt zum Durchbruch hier bei den Juden in Galiläa? Immerhin, sie nahmen ihn auf, steht dort. Und dann kommt da dieser königliche Beamte zu ihm, der auch schon gehört hat, dass Jesus wieder hier am Norden ist. Und dieser königliche Beamte, der ist nicht zu verwechseln mit dem Offizier, mit dem römischen Offizier, der auch aus Kapernaum kam. Ich habe das ja deshalb auch lesen lassen in der Lesung. Dieser römische Offizier, dessen Knecht krank war, der auch gehört hat, Jesus ist in der Stadt und der dann Jesus darum gebeten hat, den Knecht gesund zu machen. Und Jesus sagte, ja gut, ich komme mit oder ich gehe dorthin, ich heile ihn. Und dieser römische Offizier sagte, du musst gar nicht kommen. Sprich nur ein Wort. Das reicht völlig aus. Ich bin sowieso zu unwürdig, dass du mein Haus betrittst. Ein Wort reicht. Ich weiß, du hast Autorität. Du musst dich hierher kommen und dir ein Bild der Lage machen, vielleicht diesen Knecht noch berühren oder irgendwas durchführen, damit er wieder gesund wird. Ein Wort reicht. Und Jesus sagt, solchen Glauben habe ich hier in Israel nicht gesehen. Er erwundert sich über diesen Glauben. Er lobt, er rühmt diesen Glauben. Und hier ist es jetzt so ähnlich, da kommt auch ein königlicher Beamter diesmal. Also einer, der wahrscheinlich ein Beamter, ein hoher Beamter von Herodes Antipas war. Und er kommt in Not, in Verzweiflung zu Jesus. Und wisst ihr, das war sicherlich nicht einfach für ihn. Das bedeutete, er musste sich demütigen. Was mag ihn das gekostet haben? Er war ein königlicher Beamter, er hatte Geld, er konnte zu guten Ärzten gehen. Und jetzt hörte er, dass wieder dieser Wanderprediger, dieser Wunderheiler da war. Das ist so ähnlich, wie wenn ein reicher Mann in der Bild-Zeitung liest, ja, da ist wieder irgend so ein komischer Spektakel, mal so ein Wunderheiler da auf dem Marktplatz. Geht ja doch nicht hin. Da geht das einfache Volk hin, aber doch nicht er. Was mag es ihm gekostet haben, wem groß muss seine Not gewesen sein, dass er gesagt hat, ich gehe jetzt diese 35 Kilometer nach Kana und werfe mich diesem Mann zu Füßen und bitte ihn, dass er meinen Sohn gesund macht. Und Jesus kommt und weist ihm Schrott zurück. Ja, nicht, oh, welch großer Glaube, dass du extra hier zu mir kommst, ja, als königlicher Beamter. Nein, wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht. Was für eine Enttäuschung muss das gewesen sein? Er hat sich auf den Weg gemacht, hat sich gedemütigt. Und dann, bäm, einfach, ja, die Abfuhr ins Gesicht. Und viele Menschen sind auf diese Art und Weise von Jesus enttäuscht, weil er nicht ihre Bitten erhört hat. Wir hatten ihre große Notsituation und dann haben sie sich Gott zugewendet und haben um Hilfe geschrien und Gott hat scheinbar nichts getan und dann haben sie sich von Gott abgewendet. Als ich bei der Marine war, da musste ich ab und zu auf Wache stehen oder irgendwo sitzen und ich hatte da so ein Tagebuch und ich habe das liegen lassen und nach meiner Ablösung kam und die hat dann freimütig in meinem Tagebuch angefangen zu blättern und alles mal durchzulesen und hat wohl irgendwie mitbekommen, dass ich Christ war. Und dann kam er nachher zu mir, ach du bist wohl Christ. Ich sage, ja, ja, ich habe auch mal an Gott geglaubt, aber dann ist mein lieber, lieber Opa so schwer krank geworden, dann habe ich gebetet, aber er ist gestorben und dann habe ich gesagt, mit mir nicht mehr. Magst einen Gott geben, aber ist nicht mein Ding. Und ich glaube, so geht es vielen Menschen. Enttäuschung. Wenn es einen Gott gibt, warum hilft er mir jetzt nicht? Ich habe mich doch ihm zugewandt. Und Jesus macht hier in dieser Geschichte deutlich, der Einzige, der einen Grund hat, wirklich enttäuscht zu sein, ist Jesus selbst. Und zwar über diesen königlichen Beamten. Und wie oft auch über uns. Warum? Weil wir wohl etwas von ihm wollen, aber nicht ihn selbst wollen. Wir wollen die Hilfe, aber nicht den Helfer. Jesus sagt, ich bin doch nicht der Wundermann, ich bin doch nicht euer Wunschautomat, ich bin der Heiland. Wenn ihr wenigstens das von mir wöltet, was ich notvoll am Kreuz errungen habe, die Vergebung der Sünde, Friede mit Gott, ewiges Leben, wenn ihr wenigstens das von mir wöltet. Aber der Mensch schiebt diese Sachen weg. Ja, was interessieren mich die großen Fragen? Ich brauche jetzt hier Hilfe in meinem Problem. Was interessieren mich die großen Fragen? Sinn des Lebens. Woher? Wohin? Ich habe mal Flyer verteilt, Einladungsflyer für so einen evangelistischen Vortrag. Ich dachte mir, wo gehe ich hin? Natürlich da zur Mensa, wo die Studenten hin und her laufen. Junge Leute, die noch offen sind, die noch große Fragen haben oder beantworten wollen. Keiner hatte Interesse. Keiner. Alle, ja. Was interessieren mich die großen Fragen? Ich studiere mein Fach. Ich mache jetzt hier meine Karriere. Ich sehe zu, dass ich zurechtkomme. Das reicht mir. Ich will weder dein Heil noch dich. Ich kann nur glauben, wenn du mir die Hilfe gibst, die ich jetzt hier in meiner Situation brauche. Gib mir das, was ich jetzt haben will. Dann glaube ich dir. Das ist der Wunderglaube. Es ist fast so, als ob, ihr kennt das doch, wenn man so ein bisschen schlechte Säge hat und man will irgendwie was absägen, einen Ast im Garten und dann klemmt die Säge ständig. Diese blöde Säge. Aber es ist fast so, als ob wir an dem Ast sitzen und uns bei Gott beschweren, dass die Säge klemmt. Aber das Interessante an dieser Geschichte ist, trotz dieser schroffen Zurückweisung und diesem wirklich, ja, diesem schwerwiegenden Thema, dass die Leute nur immer kommen und wundern wollen, der Beamte, der lässt sich gar nicht auf diese Diskussion hier ein. Der versucht sich auch nicht zu rechtfertigen und ich denke das Erstaunlichste ist, der wehrt sich auch nicht gegen diese Verallgemeinerung. Also wenn ich was nicht abkann, dann sind es Verallgemeinerungen. Ja? Wenn mir zum Beispiel meine Frau sagt, du kommst immer zu spät, sagt sie nicht. Aber wenn sie es mir sagen würde, ja, als Beispiel. Ich weiß ganz genau, ich bin letztes Jahr auch einmal pünktlich gekommen. Ja, nicht diese Allgemeinerung. Da stellen sich mir die Nackenhaare zu Berge. Und Jesus kommt und sagt, wenn ihr, eingeschlossen natürlich du, wenn ihr nicht Zeichenwunder seht, so glaubt ihr nicht. Fertig. Alle Schubkasten auf, alle Reihen zu. Stört ihn gar nicht. Nein! Was sagt er? Er wiederholt einfach seine Bitte. Versteht er dem Vater? Geht es nicht darum, hier ein Wunder zu sehen? Oh, der Jesus kann Wunder tun. Ich will ein Wunder sehen. Der will einfach nur, dass sein Sohn gesund wird. Und das erreicht Jesu Herz. Diese Liebe zu seinem Sohn. Seine Not treibt ihn zu dieser Bitte. Not lässt uns zu Gott schreien. Vielleicht manchmal nicht so sehr, dass wir wirklich darauf vertrauen, dass Gott will und dass Gott kann, sondern einfach, weil wir erkennen, wir können es nicht. Wir sind hilflos. Wir sind machtlos. Wir sind aufgeschmissen. Das ist mein erster Punkt heute. Not lehrt ernsthaft beten. Not lehrt ernsthaft beten. Nun, ihr kennt diese Redensart. Ich schaffe das. Ich mache das, kein Problem. Und wir an Osnabrück, wir sagen, alles gut. Geht's gut? Ist irgendwas, ein Problem? Brauchst du Hilfe? Alles gut. Alles gut. Ich weiß nicht, ob ihr das hier auch so sagt. Ich kannte das von früher nicht. Ich bin nach Osnabrück gekommen, sagt man immer, alles gut. Oder vielleicht, alles gut. Und wisst ihr, genau genommen ist das jedes Mal eine Lüge. Denn es ist nie alles gut. Es ist nie alles gut. Es gibt immer irgendwie ein Problem. Also wir sind das ja fast schon trainiert, wir kommen ja sonntags zusammen und wir spielen alle heile Welt, ja? Wir sitzen uns hier hin, wir sind alle so fromm, wir singen die Lieder, ja? Aber dass jeder von uns Probleme hat in seiner Ehe, in seiner Familie, mit seinen Kindern, bei seinem Job, darüber reden wir kaum. Und wenn jemand mal dann wirklich auf die Frage, alles gut, antwortet, was los ist, oh, so viel will ich gar nicht wissen. Das belastet mich. Ich will mir nicht die Last vom anderen auf die Seele laden und ich will mir auch nicht meine eigenen Probleme erzählen, weil dann mache ich mich ja verletzbar. Alles gut. Und entweder meinen wir dann, dass wir irgendwie selbst mit dem Problem fertig werden oder wir versuchen es vielleicht zu ignorieren, zu verleugnen, zu verdrängen. Vielleicht arrangieren wir uns einfach mit der Not, die wir haben oder wir leiden still unter ihr. Aber wir reden nicht darüber. Wir suchen keine Hilfe. Manchmal oder oft einfach nur, weil sie uns peinlich ist. Ja, also viele, viele Probleme, die wir haben, die haben ja Christen nicht. Das darf man ja nicht haben. Diese Probleme zeigen unsere Schwäche und Verletzlichkeit und nicht selten unsere Schlechtigkeit. Und wisst ihr, es ist so, je mehr wir nicht zurechtkommen mit unseren Problemen, desto Weniger reden wir darüber. Erst wenn die Not unerträglich wird, schreien wir vielleicht um Hilfe. Ich war neulich bei einem Jugendabend und ich weiß nicht warum, aber selbst dort stellte mir schon jemand die Frage, wann sollte denn ein Ehepaar zum Seelsorger gehen? Nun, offensichtlich war es selbst den unverheirateten Jugendlichen schon klar, dass es immer dieselbe Masche ist, die Eheprobleme werden so lange verschwiegen, bis es zu spät ist und dann kommen sie und dann ist, was ist denn da los? Und es ist wirklich so, ja, das ist ja ein Tabuthema, wir haben Eheprobleme, ja, darüber redet man doch nicht, das gibt es ja nicht in der Gemeinde. Und es gibt es aber, jede Ehe hat irgendwelche Probleme. Und wenn es gerade keine Eheprobleme sind, dann hat man halt andere Probleme. Aber wie viele Probleme gibt es in den Ehen? Und ich sage euch das, was habe ich denen dort gesagt? Nicht warten, bis es irgendwann klappt, sondern man muss die Ehe von Anfang an pflegen. Man muss immer die Ehe verteidigen. Das ist der Punkt, wo der Teufel den Hebel ansetzt, bei den ach so frommen und bibeltreuen und dogmatisch ganz klar stehenden Familien. Wo kann er ansetzen? An der Ehe, in der Familie. Dort kommt er rein. Ihr müsst die Ehe pflegen, von Anfang an. Und wenn es Not gibt, muss man sich Hilfe holen. Aber wir sind es gewohnt, eben immer alles alleine zu schaffen und anderen zu helfen, oder? Ja, ich helfe gern anderen, aber mir selber helfen lassen, das ist nicht so mein Ding. Und wie peinlich ist uns Not, ja? Zum Beispiel finanzielle Not. Würdet ihr, wenn ihr in finanzieller Not seid, zur Gemeinde gehen, zu euren Ältesten gehen? Ich habe ein Problem, finanziell komme ich nicht zurecht. Ich habe letzte Woche einen Anruf bekommen von einem Mann, der hatte finanzielle Note, kam mit seinen Finanzen nicht zurecht. Der ruft mich an, ich weiß gar nicht, woher er kam. Sonst woher? Ich sage, ja, also in so einem Fall kann man dann auch zur Gemeinde gehen. Wie stehe ich denn da da? Das ist doch peinlich. Manchmal sind sogar Krankheiten peinlich, da redet man nicht drüber. Wie viel peinlicher sind uns unsere Sünden, unser Versagen, unsere schlechten Gedanken und schlechten Gewohnheiten? Wisst ihr, und damit unser Kernproblem deutlich, das ist hier drin. Es sind nicht die ganzen Probleme da draußen, das sind die Symptome. Unser Grundproblem ist hier drin, das ist unser Herz. Die Bibel sagt, das menschliche Herz ist bösartig und unheilbar. Und Gott sagt, ja, du brauchst quasi eine Herz-OP. Ich muss dein Herz grundlegend verändern. Ich muss es ganz rausnehmen und dir ein neues Herz geben. Aber wir haben Angst davor. Wir haben Angst, wie vor jeder OP. Manchmal ist unser Stolz so groß, dass ja auch die größte Not überragt und wir gehen daran zugrunde. Und manchmal ist unsere Not so groß, dass wir keine Hoffnung mehr haben und wir gehen daran zugrunde. Aber Gott will nicht, dass du an deiner Not in deinem Leben zugrunde gehst. Gott will, dass du aufgrund deiner Not zu ihm gehst. Und wisst ihr, wenn man die eigene Not wirklich erkennt, wenn man seine eigene Hilflosigkeit erkennt, dann ist es der erste Schritt zu wahrem Glauben. Es ist noch kein rettender Glaube vielleicht, aber es ist schon viel mehr wert als dieser oberflächliche Wunderglaube. Und ganz oft ist es sogar so, dass Gott uns die Not ins Leben gibt, damit wir erkennen, wie vergänglich Glück und Gesundheit und Reichtum und Sicherheit, Kraft ist und Kontrolle und alles, was wir denken, zu haben. Und damit wir erkennen letztlich, wo unser größtes Problem liegt, nämlich hier drin, unser unheilbares Herz. Das Hauptproblem in der Geschichte hier war nicht der todkranke Sohn, sondern der geistlich tote Mensch. Und damit wir dann dort die Hilfe suchen, wo wir wirklich Hilfe finden, dass wir anfangen, Gott zu suchen, der uns allein retten und heilen kann, der uns allein die Schuld vergeben kann. Wisst ihr, es ist in Ordnung, in Krankheit und Not Gott zu bitten um Hilfe. Es ist sogar in Ordnung, Gott zu bitten, dass ich gar nicht erst krank werde. Kann ich auch machen. Aber erkennt das, Gott schickt manchmal Krankheit und Not, um uns aus unserem geistlichen Schlaf zu wecken und vielleicht sogar aus unserem geistlichen Tiefschlaf, aus unserem Todesschlaf aufzuwecken. Der Ruf lautet, du brauchst ein neues Herz. Das sagt Gott an sehr vielen Stellen der Bibel. Das ist die göttliche Diagnose zu deinem Problem. Der Grund deiner Nöte, das ist das Herz. Es hilft wenig, die Symptome zu behandeln. Aber wisst ihr, Gott legt nicht nur den Finger in die Wunde und macht damit den Schmerz und die Not noch größer. Neulich war ich beim Zahnarzt. Ich hab hier links so ein Problem. Da mussten wir rausfinden, wo ist es denn jetzt genau? Da macht man die Beißprobe. Man nimmt was Hartes rein. Erst auf den 2er, dann 3er, 4er, 5er, 6er. Der Finger in die Wunde. Das reiht man auf. Psalm 32. Da lesen wir das. Vers 3 und 4 Als ich es verschwieg, da verfielen meine Gebeine durch meinen Gestön den ganzen Tag. Denn deine Hand lag schwer auf mir Tag und Nacht, sodass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dirr wird. Gott legt den Finger an die Wunde, aber Dabei bleibt es nicht. Er will unser Herz verändern. Er will diese nötige Herz-OP durchführen. Wir lesen das, ich lese nochmal diesen Vers, weil er so wunderschön aussieht, Hezekiel 36, Vers 26. Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen. Ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Und was heißt das jetzt konkret? Das steht hier im Vers vorher, Vers 25. Und ich will reines Wasser über euch sprengen und ihr werdet rein sein von aller eurer Unreinheit und allen euren Götzen will ich euch reinigen. Und auch im Psalm 32 lesen wir es dann, wenn wir dort weitergehen, Vers 5 bis 7. Da bekannte ich dir meine Sünde und verbarg meine Schuld nicht. Ich sprach, ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir meine Sündenschuld. Darum soll jeder Getreue dich bitten zu der Zeit, da du zu finden bist. Wenn dann große Wasser einherfluten, werden sie ihn gewiss nicht erreichen. Du bist mein Schutz, du behütest mich vor Bedrängnis, du umgibst mich mit Rettungsjubel. Theo Lehmann hat ein Lied gedichtet, da wird das auch so schön deutlich. Herr, heile uns und mach uns gesund bis in den Kern, bis auf den Grund. Herr, bitte schenke, was du verheißt, ein neues Herz und einen neuen Geist. Jesus hat diesen Mann ganz klipp und klar gesagt, wo das Problem liegt. Er hat den Finger in die Wunde gelegt. Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, dann glaubt ihr nicht. Das ist euer Glaube, dieser oberflächliche Wunderglaube. Ja? Mach mein Leben besser, dann glaube ich dir. Zeig mir, was du drauf hast, dass du Vollmacht hast, dann werde ich dir nachfolgen. Aber als der, dieser königliche Beamte sich demütigt, der schickt ihr ihn nicht weg. Er lässt die nicht allein in seiner Not. Und das ist das, was Gott uns auch über die ganze Bibel hinweg deutlich macht. Zum Beispiel Psalm 81, Vers 8. Als du mich anriefst in der Not, da brachte ich dir Rettung. Das sagt Gott zu seinem Volk. Und zwar in einer Situation, wo sie sich immer wieder von ihm abwandten. Immer wieder gingen sie diese eigenen sündigen Wege. Und trotzdem sagt Gott, ja, und dann hast du wieder zu mir gerufen. Was habe ich gemacht? Ich habe dir geholfen. Oder Psalm 91, Vers 15. Er ruft mich an. So will ich ihn erhören. Ich bin bei ihm in der Not. Ich will ihn befreien und zu Ehren bringen. Oder Psalm 118, Vers 5. Ich rief zum Herrn in meiner Not. Der Herr antwortete mir und befreite mich. Not lehrt uns ernsthaft beten. Das war unser erster Punkt. Und der zweite lautet, Jesus erhört dein ernstliches Gebet. Jesus erhört dein ernstliches Gebet. Im Jakobus 5 lesen wir das Gebet eines Gerechten. Vermag viel, wenn es ernstlich ist. Aber interessant. Jesus geht jetzt nicht mit diesem Mann mit, wie er es an anderen Stellen gemacht hat. Zum Beispiel damals beim römischen Offizier wollte er sofort mit hingehen. Oder beim Jairus, der auch zu ihm kam, weil seine Tochter im Sterben lag. Ja, los, schnell hin zur Tochter. Jesus geht hier nicht mit. Er gibt ihnen nur ein Versprechen. Er spricht nur ein Wort. Das ist alles. Er gibt ihnen auch nicht so ein kleines, so eine kleine Vorführung seiner Macht, vielleicht so ein kleines Vorzeichen irgendwie. Nein, er sagt nur ein Wort. Und wisst ihr, wenn wir erkennen, wie mächtig Gottes Wort ist, dann würden wir sagen, ja, das reicht. In der Bibel lesen wir, das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert. Es dringt durch und schneidet sowohl Seele als auch Geist, Mark als auch Bein, und es ist ein Richter der Gedanken und der Gesinnung des Herzens. Das Wort Gottes selbst ist machtvoll. Und der Mann lesen wir, der glaubte dem Wort, Vers 50b. Und ich weiß nicht, wie es jetzt war, wie es in ihm aussah. Hat er sich an dieses Wort drangehangen, so als wie den letzten Strohhalm der Hoffnung? Oder spürte er Jesu Vollmacht? War es vielleicht so ähnlich wie bei der Frau am Brunnen? Die erkannte, dass er sie erkannte, dass er einfach in ihr Herz sehen konnte. War das das, was jetzt der Mann hier spüren konnte? Auf alle Fälle nahm er die Ermahnung, nahm er diese harten Worte von Jesus aus Vers 48 an. Er demütigte sich nicht nur wegen der Not seines Sohnes, wegen seiner Not, sondern er demütigte sich vor Jesus, er gehorchte ihm. Ja, wir lesen, er glaubte ihm und er ging hin. Ja, geh hin, dein Sohn lebt. Er glaubte und er ging hin. Und vielleicht war sein Glaube noch ganz klein. Ich weiß auch nicht, was er wirklich über Jesu Identität und Autorität und Mission verstanden hat. Vielleicht war es nur der Glaube an wirklich diese fünf Worte. Geh hin, dein Sohn lebt. Aber wisst ihr, was das Gegenteil von Optimismus ist? Das Gegenteil von Sorge ist, das Gegenteil von Sorge, was ist das Gegenteil von Sorge? Es ist nicht Optimismus, dass ich jetzt so ein bisschen mehr, mir geht's wieder ein bisschen besser, ich blick ein bisschen wieder mehr auf. Das Gegenteil von Sorge ist Glaube. Und dieser Glaube wird belohnt. Beziehungsweise gestärkt. Lesen wir in Vers 51 bis 53. Als er aber noch unterwegs war, kamen ihm seine Knechte entgegen und berichteten ihm und sprachen, Dein Sohn lebt. Nun erkundigte er sich bei ihnen nach der Stunde, in welcher es ihm mit ihm besser geworden war, und sie sprachen zu ihm. Gestern um die siebte Stunde verließ ihm das Fieber. Da erkannte er, ah, das war ja genau die Stunde, wo Jesus gesagt hat, Dein Sohn lebt. Versteht ihr, das war jetzt nicht so die Belohnung, aha, er ist hingegangen und er hat mir geglaubt und als Belohnung wird jetzt sein Sohn gesund gemacht, sondern das geschah schon. Sein Glaube wird jetzt hier nur noch gestärkt. Und durch diese ganze Begebenheit kommt letztlich seine ganze Familie zum Glauben. Und wir merken hier im Johannes Evangelium eine Steigerung. Hier wird dann gesagt, das war das zweite Zeichen. Jesus hat glaube ich noch mehr Zeichen bis dahin getan, aber es war das zweite Zeichen hier in Galiläa, in Cana. Aber es wird irgendwie deutlich, ja hier ist eine Steigung. Das erste Zeichen, das war, da hat er Wasser zu Wein gewandelt, also er hat Materie verändert. Jetzt heilt er aus großer Entfernung einen fast toten Jungen. Wir sehen auch die Steigerung beim Mann. Er hört von Jesus, dann bittet er ihn, dann glaubt er seine Zusage, dann wird sein Glaube gestärkt, dann glaubt sein ganzes Haus. Irgendwie merken wir, Jesus spricht ständig gegen diesen Wunderglauben, aber Wunder und Glaube, es gehört irgendwie zusammen. Aber wahrer Glaube ist viel mehr als Wunderglaube. Das wird deutlich in Johannes davon gegeben. Diese Steigerung geht ja noch weiter. Im nächsten Kapitel, beziehungsweise in Kapitel 5, da heilt er dann einen Mann, der 38 Jahre lang krank war. Dann heilt er einen blind Geborenen. Hat es noch nie gegeben bis dato, haben die Leute alle gesagt. Und dann geht es sogar so weit, dass Jesus ein, der schon vier Tage tot war, aus dem Grab wieder rausruft. Hammer! Aber erst das größte Wunder von allen sollte bewirken, dass unser Herz wirklich geheilt werden konnte. Und zwar der Tod und die Auferstehung Jesu. Und jetzt sagst du vielleicht, okay, Das größte Wunder von allen. Kann ich verstehen bei der Auferstehung? Das ist ja wirklich unerhört, unglaublich, das glaubt auch kaum jemand. Das ist schon ein Wunder, aber Tod, der Tod von Jesus, was war daran das Wunder? Also wer so gekreuzigt wird, weil das alles durchgestanden hat, der stirbt. Das ist kein Wunder, das ist normal. Und trotzdem liegt darin das größte Wunder von allen, denn dass Gottes Sohn Mensch wird und unsere Schuld auf sich nimmt, um dafür am Kreuz zu sterben, um wirklich den Zorn Gottes zu tragen. Dass Gott das macht, das ist ein Wunder der Liebe Gottes. Jesus selbst hat dort den Tod besiegt, weil er für unsere Schuld am Kreuz gestorben ist. Wir lesen das im Jesaja 53. 3 bis 5, verachtet war er, steht dort schon von Jesus' Prophezeit. Und verlassen von den Menschen ein Mann, der Schmerzen mit Leiden vertraut, wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er. Und wir achteten ihn nicht. Höher war er, hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. Doch er wurde um unserer Übertretung in Willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen. Die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden. Das hat die Heilung unseres Herzens bewirkt. Und wisst ihr, das ist jetzt keine Garantie, dass Jesus dir ab sofort aus jeglicher Not hilft. Okay, ich habe das Evangelium erkannt. Vielen Dank! Wunderbar! Halleluja! Aber jetzt hilf mir bitte auch noch aus allem anderen Problem. Das ist ganz schnell, dass auch wir Christen wieder zurückfallen in diesen Wunderglauben. und den noch quasi bestärken, indem wir sagen, ich glaube dir doch. Ich habe doch das Evangelium jetzt begriffen. Ich habe doch mein Leben dir übergeben. Warum hilfst du mir jetzt nicht? Gott kann uns helfen. Aber manchmal stirbt das Kind. Oder bleibst du krank. Dann findest du keine Arbeit. Dann bleibst du alleine. Dann musst du durch dieses tiefe Tal hindurchwandern, der Depressionen oder des Leids, was auch immer du gerade erlebst. Stehst weiter unter Druck, musst Verfolgung erleiden. Wisst ihr, Gott hilft. Gott erhört unsere Gebete. Gott fordert uns auf, dass wir zu ihm schreien sollen. Aber wenn er diese oder jene Not nicht stillt in deinem Leben oder vielleicht nicht sofort stillt, dann darfst du wissen, deine tiefste Not, die hat er schon längst gestillt. Dein größtes Problem, das hat er schon gelöst. Deinen tödlichen Schaden, den hat er schon geheilt. Und es gibt Zeugnisse von Von Menschen, die auf dem Kranken- und vielleicht sogar auf dem Totenbett lagen und die das dort in dieser Stunde ihres größten Leids erkannt haben und einfach nur noch jubilieren konnten. Georg Svoboda, auch ein Evangelist und Liederschreiber, der hat von so einer Geschichte berichtet. Da war ein Mann, der hatte Speiseröhrenkrebs. Der brauchte eine halbe Stunde, um eine halbe Scheibe Brot zu essen. Er hat sich gequält. Der wurde immer weniger, seine Frau konnte es nicht mehr mit ansehen und er ist als junger Pastor dorthin, hat mit ihm geredet und erzählte, ja, war auch mal in der Kirche, ist dann rauskonformiert worden, ist Atheist, glaubt schon, dass es irgendwie was Höheres gibt. Aber jetzt, seitdem er so viel Zeit hat und in seiner Krankheit hier liegt, da macht er sich Gedanken, wie er sich sonst nicht macht. Und da hat er quasi eine Tür geöffnet und Jörg Sobotta hat angefangen, ihm von seiner eigenen Bekehrung zu erzählen und von seiner Taufe und von seinen Erfahrungen sozusagen als Christ in der sozialistischen Gesellschaft. Der DDR. Und dann hat er ihm die Geschichte vom verlorenen Sohn erzählt, hat mit ihm gebetet und ist rausgegangen. Weil sie gesagt, okay, heftig. War es genug? Habe ich ihm es deutlich machen können? Hätte ich mehr sagen müssen? Ist es vielleicht nicht klar geworden? Aber nach ein paar Wochen bekommt er eine Postkarte. Und da stand nur ein Vers drauf. Der verlorene Sohn ist nach Hause gekommen. Und er schreibt dann, dass er ihn nur noch einmal wiedergesehen hat und zwar im Sarg, total entstellt. Aber er wusste, er ist beim Vater, er ist nach Hause gekommen. Jesus vergibt uns unsere Schuld. Er schenkt uns ein neues Herz. Er gibt uns Gottesgeist. Er verbindet uns mit Gott in Ewigkeit. Du bist ein geliebtes Kind Gottes. Und wisst ihr, was das heißt? Das heißt, Jesus hält dich fest, auch wenn die Stürme in deinem Leben kommen. Auch wenn dein Lebenshaus manchmal ganz und gar zusammenbrechen muss. Versteht ihr, manchmal muss der Sturm kommen. damit wir erkennen, dass nur er uns halten kann. Amen.
Not lehrt beten! …und glauben?
Series Johannes
Sermon ID | 122322219197851 |
Duration | 37:00 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | John 4:43-54 |
Language | German |
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