00:00
00:00
00:01
Transcript
1/0
Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Amen. Wir machen weiter in unserer Serie durch den Brief des Paulus an die Römer. Wir kommen zu Kapitel 9, den Versen 14 bis 18. Und wer dachte, dass die letzte Predigt schon ziemlich hart gewesen sei, wie das offensichtlich einige taten nach den E-Mails, die wir bekommen haben, Der sollte sich jetzt gut anschnallen, denn jetzt wird's richtig hart. Also, ich lese uns Römer, Kapitel 9, die Verse 14 bis 18. Und hier heißt es in Gottes Wort. Was sollen wir nun sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Das sei ferne, denn er sagt zu Mose, Ich werde begnadigen, wen ich begnadige, und ich werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme. Also liegt es nun nicht an dem Wollenden noch an dem Laufenden, sondern an dem begnadigenden Gott. Denn die Schrift sagt zum Pharao, eben hierzu habe ich dich erweckt, damit ich meine Macht an dir erweise und damit mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde. So denn, wen er will, begnadigt er, und wen er will, verhärtet er. Amen. Herr, öffne unsere Augen, damit wir Wunder schauen aus Deinem Gesetz. Amen. Nehmt gern Platz. Wie gesagt, diese Predigt und auch die Predigt, die danach kommt, so Gott will, enthält Wahrheiten, die sehr hart sind. schwer zu ertragen, selbst für die meisten Christen. Aber alles, was du heute tun musst, ist, dich zu fragen, ob das, was ich predige, tatsächlich aus Gottes Wort kommt. Und wenn das das ist, was Gottes Wort sagt, dann musst du dich damit auseinandersetzen. Dann kannst du es nicht einfach ignorieren oder ablehnen oder weg erklären. So wie das manche machen, hat mir jemand diese Woche schon wieder erzählt. Sie hat ein Bibelstudium gehört und bei Römer 8 war Schluss. Römer 9 wird einfach weggelassen, so geht das nicht. Als Christen glauben wir, dass Gottes Wort Wahrheit ist. Und deswegen müssen wir uns damit auseinandersetzen, was hier steht. Also was du dich fragen musst, woran du mich und meine Predigt heute prüfen und messen musst, ist der Maßstab Gottes Wort. Ist das wirklich das, was hier steht? Also, unser Text beginnt mit zwei Fragen. Vers 14. Was sollen wir nun sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Wie kommt der Apostel Paulus darauf, so eine Frage zu stellen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Die Frage allein verbietet sich doch eigentlich schon. Wie kommt man auf die Idee? Das ist ja fast gotteslästerlich, fast blasphemisch. Also was hatte Paulus denn geschrieben, dass Anlass zu so einer Frage gibt? Ist Gott etwa ungerecht? Ist da Ungerechtigkeit bei ihm? Nun, im 8. Kapitel hatte Paulus über die Heilsgewissheit der Christen geschrieben, über unsere Heilsgewissheit. Das Heil der Christen ist absolut sicher. Wir können unser Heil nicht verlieren. Warum nicht? Weil unser Heil nicht von uns abhängt, dann könnten wir es verlieren, sondern von Gott. Die Grundlage für unser Heil ist Gottes Handeln, ist seine Entscheidung, ist seine Erwählung. Unser Heil beginnt mit Gottes Erwählung. Gott ist es, der uns erwählt hat und uns zur Herrlichkeit vorherbestimmt hat. Er ist es, der uns den Glauben schenkt und uns durch den Glauben rechtfertigt. Er ist es, der uns verherrlicht. indem er alle Dinge zu diesem einen Zweck gebraucht. Und weil unser Heil von Gott abhängt und von Gott allein und weil Gott so auf diese Weise für uns ist, und sogar seinen eigenen Sohn dafür hingegeben hat, kann nichts und niemand unser Heil, unsere Verherrlichung verhindern. Nichts und niemand kann uns trennen von dieser Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. Aber Paulus antizipiert, er sieht voraus, dass man einen Einwand gegen seine Argumentation erheben kann. Denn wenn unser Heil sicher ist, weil Gott uns erwählt hat, was ist dann mit den Juden? Gott hat doch die Juden auch erwählt, oder? Sie sind doch sein auserwähltes Volk. Aber viele von den Juden glauben nicht an das Evangelium, sondern sie verwerfen Christus. und damit verwerfen sie ihr Heil, denn nur in Christus ist das Heil. Ohne Glauben an Christus können sie kein Heil haben, sondern sie sind von Christus wegverflucht. Also kann man das Heil wohl doch verlieren, auch wenn man erwählt ist, wenn man Teil des auserwählten Gottesvolks ist. Also gibt es keine Heilsgewissheit. Was erzählst du also, Paulus? Mit diesem Einwand beschäftigt sich Paulus im 9. Kapitel. Letztes Mal haben wir bereits seine direkte Antwort darauf gehört. Nicht aber, dass das Wort Gottes hinfällig geworden wäre, denn nicht alle, die aus Israel sind, diese sind Israel, auch nicht, weil sie Abrahams Nachkommen sind, sind alle Kinder. Das war Römer 9, Verse 6 und 7. Dass viele Juden verloren gehen, ist kein Beweis dafür, dass wir Gottes Wort, seine Verheißung, dass er alle seine Erwählten retten wird, nicht glauben könnten. Im Gegenteil, das bestätigt sogar Gottes Wort, denn dass sie verloren gehen, ist der Beweis dafür, dass sie nicht Gottes Erwählte sind. dass für sie dieses Wort Gottes, diese Verheißung überhaupt gar nicht gilt, weil Gott sie nicht erwählt hat, denn sonst würde er sie retten. Denn sein Wort steht fest und ist nicht hingefallen. Nicht alle, die zum politischen Israel gehören, sind auch Teil des auserwählten geistlichen Israel. Nicht alle, die nachkommen Abrahams, sind nach dem Fleisch, sind auch Kinder Gottes, für die diese Verheißung gilt. Nur die, für die Gottes Verheißung tatsächlich gilt. weil er sie erwählt hat und deshalb all diese Dinge an ihnen erfüllt, bis zu ihrer Verherrlichung. Nur die sind wahre Kinder, Kinder Gottes. Das ist eine gewagte Aussage. Wie kann Paulus so reden über die Juden? die doch überzeugt sind, dass sie alle Teil von Gottes auserwähltem Volk sind. Und jetzt kommt Paulus und behauptet plötzlich, dass viele von ihnen überhaupt nicht auserwählt sind, dass viele von ihnen verloren gehen. Also wir hoffen doch mal, dass er diese Behauptung gut beweisen kann und hier nicht zum Verräter an seinem eigenen Volk wird und die Leute vielleicht aufhetzt gegen die Juden. Kann Paulus diese Behauptung beweisen? Ja. Und zwar mit der Schrift. Angefangen bei Abraham, dem Stammvater. Denn Abraham hatte zwei Söhne, Ismael und Isaak. Aber nur einer war der Sohn der Verheißung. Nur einen hatte Gott erwählt, um mit ihm seinen Bund zu schließen. Gut, aber das lag doch sicher daran, dass Ismail nur der Sohn einer ägyptischen Magd war. Aber Isaak, das war der Sohn der Fürstin Sarah. Und wir Juden sind doch alle Nachkommen von Abraham und Sarah. Also, das überzeugt uns jetzt noch nicht. Gut, also geht Paulus eine Generation weiter. Auch Isaak hatte zwei Söhne, Jakob und Esau. Und die waren von derselben Mutter, von Rebekah. Aber das Argument funktioniert nicht mehr. Und auch da gab es nichts in ihrer Abstammung, was sie voneinander unterschieden hätte. Sie sind sogar Zwillinge. Also da ist wirklich eigentlich alles gleich. Aber auch hier hat Gott nur einen erwählt, um mit ihm seinen Bund zu schließen. Na gut, dann erwählt Gott halt nicht aufgrund von Abstammungen, aufgrund der Eltern des Blutes, aber sicher gab es doch etwas anderes an Jakob, weshalb Gott ihn erwählte und nicht Esau. Wahrscheinlich war Jakob einfach gläubiger und gottesfürchtiger als Esau. Deswegen schreibt Paulus weiter, selbst als sie noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten. Römer 9, Vers 11. Nein, Gott hatte Rebekah schon mitgeteilt, dass er Jakob erwählt hatte, als die beiden Kinder noch Babys in ihrem Mutterleib waren und noch überhaupt gar nichts getan hatten, weder Gutes noch Böses. Aber was ist dann der Grund, warum Gott jemanden erwählt, sei es Isaac oder Jakob oder irgendeinen anderen Menschen? Die Antwort, die Paulus gibt, ärgert viele. Damit der Vorsatz Gottes nach Auswahl bleibe, nicht aus Werken, sondern aus dem Berufenden." Römer 9, Vers 12. Die Erwählung ist Gottes freie Entscheidung. Sie ist nicht abhängig. von irgendetwas im Menschen oder irgendwelchen Werken der Menschen, sondern es ist allein sein Vorsatz, sein Entschluss, seine Entscheidung, sein Wille, nachdem er seine Auswahl trifft. Gott erwählt jemanden einfach, weil er es will. Und nicht, weil irgendetwas ihn dazu drängen oder veranlassen würde. Der Grund, warum Gott jemanden erwählt, liegt nicht in dem Erwählten, sondern in Gott. Dem Berufenden. Er erwählt Menschen, weil er es will, bedingungslose Erwählung. Nennt das der Calvinismus. Gut, dann geht es hier eben gar nicht um Aber dann geht es hier vielleicht gar nicht um Werke, die schon getan wurden, aber vielleicht hat Gott ja in die Zukunft geschaut und er hat vorhergesehen, welche Werke sie tun würden. Noch einmal. Nicht aus Werken, weder aus Vergangenen noch aus Zukünftigen, sondern aus dem Rufenden. Der Grund für die Erwählung eines Menschen liegt nicht im Menschen oder seinen Werken, gegenwärtige, vergangene, zukünftige, sondern allein in Gott, der beruft, weil er sich entschieden hat zu berufen. Gut, okay, aber dann versuch was nochmal andersrum. Dann geht's ja halt überhaupt nicht um die Erwählung zum Heil, sondern es geht einfach um eine Erwählung für einen bestimmten Zweck in der Geschichte. Isaac und Jakob waren dazu auserwählt, dass aus ihnen das Volk Israel hervorgehe und das hatte nun mal eine besondere Rolle in Gottes Heilsgeschichte zu spielen. Also die Erwähnung hatte überhaupt gar nichts zu tun mit der Errettung bestimmter Menschen. Doch. Genau darum geht es, Paulus, hier. Das ist der Kontext, das ist der Zusammenhang. Unsere individuelle Heilsgewissheit in Kapitel 8, dann die Frage nach dem Heil der Juden und warum viele Individuen von ihnen verloren gehen und nicht gerettet werden. Natürlich, es geht um die Frage nach dem Heil und der Erwählung zum Heil von einzelnen Menschen. Deswegen sagt Paulus das alles. Das ist der Kontext. Was Paulus also erklärt, ist das. Alle, die Gott erwählt, die rettet er auch. Heilsgewissheit. Und alle, die verloren gehen, gehen deshalb verloren, weil Gott sie nicht erwählt hat. Die ungläubigen Juden und alle anderen Ungläubigen. Darum geht es hier. Als ob das nicht schon hart genug wäre, für viele Menschen zu ertragen, setzt Paulus noch einen oben drauf. Gott erwählt nicht nur Menschen, wie er will, er verwirft auch Menschen. Wie geschrieben steht, Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst. Römer 9,13. Als Jakob und Esau Babys im Mutterleib waren, weder Gutes noch Böses getan hatten, sagte Gott, Jakob liebe ich, aber Esau hasse ich. Und wir haben schon gesehen, dass es hier wirklich um Hass geht und nicht um irgendwas völlig anderes, Abgemildertes. Also warum wirst du gerettet und dein ungläubiger Nachbar nicht? Weil Gott dich erwählt. und deinen ungläubigen Nachbarn nicht erwählt hat. Warum hat Gott dich erwählt und deinen ungläubigen Nachbarn nicht? Weil er dich geliebt hat und deinen ungläubigen Nachbarn gehasst hat. Warum hat Gott dich geliebt und deinen ungläubigen Nachbarn gehasst? Weil du besser bist als dein ungläubiger Nachbar? Nein. Weil du mehr gute Werke tust als dein ungläubiger Nachbar? Nein, weil Gott vorhergesehen hat, dass du an Jesus glauben und ihm nachfolgen wirst. Nein! Er hat dich schon geliebt und deinen ungläubigen Nachbarn schon gehasst, als ihr noch nicht einmal geboren wart. Warum dann liebt Gott dich und hasst deinen ungläubigen Nachbarn? Die Antwort ist, weil er es will. Du gehst ins ewige Leben, weil Gott es will. Und dein ungläubiger Nachbar geht ins ewige Verderben, weil Gott es will. Dich rettet er, weil er es will. Ihn rettet er nicht, sondern verdirbt ihn, weil er es will. Und spätestens hier ist für viele Christen Schluss. Gott hasst Menschen? Er hasst Babys im Mutterleib, die überhaupt nichts Böses getan haben? Er entscheidet einfach willkürlich, wer gerettet wird und wer verloren gehen? Das kann doch nicht sein! Das ist doch ungerecht! Oh! Was schreibt Paulus jetzt weiter? Vers 14. Was sollen wir nun sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Ups! Paulus antizipiert wieder die Reaktion seiner Leser auf das, was er geschrieben hat. Er antizipiert deine Reaktion. Wenn das, was Paulus hier geschrieben hat, bei dir dazu führt, dass du aufrufen willst, wie kann das sein, das ist doch ungerecht, dann hast du Paulus richtig verstanden. Denn genau das ist die Reaktion, mit der er hier rechnet. Die natürliche Reaktion der Menschen auf die Lehre, dass Gott einige Menschen bedingungslos erwählt zum Heil und die anderen Menschen verwirft, ist diese. Was sollen wir nun sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Und die Antwort, die Paulus gibt. ist ein emphatisches. Das sei ferne. Auf keinen Fall, nein, nein und nochmals nein. Der Gedanke allein verbietet sich. Selbstverständlich ist bei Gott keine Ungerechtigkeit. Auf gar keinen Fall kann Gott ungerecht handeln. Gut, Paulus, dann sind wir ja schon mal erleichtert. Was du schreibst über die bedingungslose Erwählung und die Verwerfung von Menschen, das klingt wirklich so, als wäre das reine Willkür, als wäre da Ungerechtigkeit bei Gott. Also kannst du uns das bitte etwas näher erklären, warum das nicht ungerecht sein soll? Und das tut Paulus jetzt. Und natürlich tut er es anhand der Schrift, denn die Schrift ist der Maßstab, sie ist die Wahrheit und nicht einfach unser menschliches Empfinden und Denken. Und als erstes spricht Paulus nun über Gottes Freiheit zu erwählen und als zweites über Gottes Freiheit zu verwerfen. Und dazu gebraucht er zwei weitere Beispiele aus der Schrift, nämlich Mose und Pharao. Mose korrespondiert hier mit Jakob, dem Geliebten, und Pharao mit Esau, dem Gehassten. Also, erstens, Gottes Freiheit zu erwählen. Wenn Gott einfach aufgrund seines freien Willens Menschen zum Heil erwählt, dann ist das nicht ungerecht, denn, Vers 15, denn er sagt zu Mose, Ich werde begnadigen, wen ich begnadige, und ich werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme. Paulus zitiert hier aus dem Buch Exodus, da heißt es, Und der Herr sprach zu Mose, Auch dies, was du gesagt hast, werde ich tun, denn du hast Gnade gefunden in meinen Augen, und ich kenne dich mit Namen. Und Mose sprach, Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen. Und der Herr sprach, ich werde alle meine Güte vor deinem Angesicht vorübergehen lassen. Und werde den Namen des Herrn vor dir ausrufen. Und ich werde begnadigen, wen ich begnadigen werde. Und werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarmen werde." 2. Mose 33, 17-19. Aber inwiefern ist das jetzt eine Erklärung dafür, dass die bedingungslose Erwählung nicht ungerecht ist, Und Achtung, jetzt kommt der Hammer. Was Paulus hier sagt, was Gott hier sagt, ist das. Ich darf das, denn ich bin Gott. Diese völlige Freiheit zu erwählen und zu erwerfen, verwerfen, wen ich will, ist Teil meines Namens, ist Teil meines göttlichen Wesens, ist Teil meiner Herrlichkeit. Ich darf das, denn ich bin Gott. Ist es ungerecht, wenn Gott einen Menschen erwählt und einen anderen verwirft? Einfach, weil er es will. Nein. Warum nicht? Gott darf das. Es ist seine Prärogative, sein Vorrecht als Gott. Es ist seine göttliche Souveränität, seine absolute Freiheit. Es ist seine Herrlichkeit. Etwas vorher im Buch Exodus lesen wir, wie Mose Gott nach seinem Namen fragt. Und hier ist die Antwort Gottes, da sprach Gott zu Mose, ich bin, der ich bin. 2. Mose 3, 13 und 14, 14 wahrscheinlich hier. Gott lässt sich nicht hinterfragen. Er lässt sein Wesen nicht hinterfragen. Er lässt sein Handeln nicht hinterfragen. Er gibt niemandem Rechenschaft, wie es heißt, warum hast du gegen ihn gehadert? Denn über all sein Tun gibt er keine Antwort. Hier ab 33, 13. Gott lässt sich nicht messen an deinen menschlichen Maßstäben. Gott selbst ist der Maßstab für Gerechtigkeit. Er ist Gerechtigkeit. Wenn er etwas tut, dann ist es gerecht, weil er es tut. Wenn er jemanden bedingungslos erwählt, dann ist das gerecht, weil er ihn bedingungslos erwählt. Denn er ist kein Mensch, er ist Gott. Völlig anders, heilig, herrlich. Du dürftest vielleicht nicht so entscheiden, aber er darf, denn er ist der herrliche Gott. Das ist eine krasse Antwort. Welche Schlussfolgerung zieht Paulus daraus? Vers 16. Also liegt es nun nicht an dem Wollenden, noch an dem Laufenden, sondern an dem begnadigenden Gott. Haben wir Paulus wirklich richtig verstanden? Ja, denn wir kommen zur selben Schlussfolgerung wie er. Ob jemand gerettet wird oder verloren geht, liegt nicht daran, ob er es will oder ob er sich bemüht, ob er sich anstrengt, ob er läuft, ob er Werke tut, sondern einzig und allein an Gott und ob er ihn begnadigt. Ob jemand begnadigt wird, steht immer in der freien Entscheidung des Begnadigenden. Niemand hat einen Anspruch auf Gnade. Niemand kann sich Gnade verdienen. Es liegt nicht an dem Wollenden oder dem Laufenden, wie Paul es etwas später schreiben wird. Wenn aber durch Gnade so nicht mehr auswirken, sonst ist die Gnade nicht mehr Gnade. Römer 11, Vers 6, wie auch Johannes schreibt. So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden. Wer kann Kind Gottes werden? Denen, die an seinen Namen glauben, die nicht ausgeblüht, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Johannes 1, 12 und 13. Wer glaubt? Wer wird gerettet? Liegt es an der Abstimmung, Abstammung, an seinem Geblüt, seinem Blut? Liegt es an seinem Willen? Liegt es an seinem Wollen und Laufen? Nein, es liegt an Gott, ob er ihm Wiedergeburt schenkt. Bruder, Schwester, ich verstehe, wenn du denkst, die Lehre von der bedingungslosen Erwählung sei ungerecht. Das ist die natürliche Reaktion aller Menschen darauf. Aber wenn du dich über diese Lehre ärgerst und dich dagegen auflehnst, du lehnst dich auf gegen Gottes Wort. Denn man kann diese Stellen nicht anders auslegen. Man kann sie verdrehen, aber man kann sie nicht anders auslegen. Diese Stellen sind glasklar. Und wem das noch nicht klar genug war, kommt zur nächsten Predigt wieder, da wird's noch klarer. Wenn du dich gegen diese Lehre auflehnst, dann lehnst du dich auf gegen Gott. Gegen sein Wesen, gegen seine Göttlichkeit, gegen seine Freiheit, gegen seine Herrlichkeit. Du willst Gott nicht zugestehen, dass er Gott sein darf. denn du misst ihn an deinen menschlichen Maßstäben. Pass auf, dass du dich nicht gegen Gott versündigst, indem du ihm absprichst, Gott sein zu dürfen und einfach entscheiden zu dürfen, wie er will. Ab und zu höre ich dann, aber Roger Liby sagt das anders. Ja, ich weiß, aber das ändert nicht das, was hier steht. Und mein Maßstab ist Gott und nicht Dr. Liby. Nun, Paulus ist noch nicht fertig. Wir haben gesehen, dass Mose Gnade gefunden hatte bei Gott. Einfach, weil Gott sich seiner erbarmen und ihn begnadigen wollte. Nicht weil Mose besonders toll war, fast sündlos war, einfach weil Gott wollte, schenkte er ihm Gnade und erbarmte sich seiner. So wie er Jakob geliebt hat, einfach weil er ihn lieben wollte. Das war die positive Seite der Freiheit Gottes. Nun kommt die negative Seite, nicht im Sinne von schlecht, sondern einfach die Kehrseite. Denn Gott hat nicht nur Jakob geliebt, Er hat auch Esau gehasst. Er erwählt nicht nur, er verwirft auch. Und darum geht es jetzt. Und dafür gebraucht Paulus nun das Beispiel vom Pharao. Also zweitens Gottes Freiheit zu verwerfen. Paulus schreibt weiter. Denn die Schrift sagt zum Pharao, eben hierzu habe ich dich erweckt, damit ich meine Macht an dir erweise und damit mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde. Wieder zitiert Paulus die Schrift. Aber ist euch die interessante Formulierung aufgefallen? Denn die Schrift sagt zum Pharao." Die Schrift kann nicht sprechen und die Schrift gab es nicht einmal, als Mose zum Pharao ging. Aber tatsächlich war es der Herr, der hier redete. Aber seht ihr, die Schrift ist Gottes ausgehauchtes Wort. Wenn Gott spricht, kann Paulus schreiben, die Schrift sagt. Es ist dasselbe. Paulus zitiert hier wieder aus dem Buch Exodus. Da heißt es, und der Herr sprach zu Mose, mach dich am Morgen früh auf und tritt vor den Pharao und sprich zu ihm, so spricht der Herr, der Gott der Hebräer. Lass mein Volk ziehen, damit sie mir dienen. Denn dieses Mal will ich alle meine Plagen in dein Herz senden und über deine Knechte und über dein Volk, damit du weißt, dass niemand auf der ganzen Erde ist wie ich. Denn jetzt hätte ich meine Hand ausgestreckt und hätte dich und dein Volk mit der Pest geschlagen, und du wärst vertegt worden von der Erde. Aber eben deswegen habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Kraft zu zeigen, und damit man meinen Namen verkündige auf der ganzen Erde." 2. Mose 9, 13-16 Warum hat Gott den Pharao erweckt? Zu welchem Zweck hat er ihn gemacht und eingesetzt als Pharao, denn er setzt Könige ab und setzt Könige ein, Daniel 2, Vers 21? Warum hat er ihn nicht einfach mit der Pest geschlagen und ihn von der Erde vertilgt? Warum hat er ihn erhalten bis zu diesem Punkt? damit Gott seine Macht an ihm erweise und sein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde, damit alle erkennen, dass niemand auf der ganzen Erde ist wie Gott. Wie hat denn Gott seine Macht am Pharao erwiesen? Wie hat er denn dafür gesorgt, dass sein Name verkündigt wurde auf der ganzen Erde? Denn dieses Mal will ich alle meine Plagen in dein Herz senden und über deine Knechte und über dein Volk. Gott hat seine Macht erwiesen. und seinen Namen bekannt gemacht auf der ganzen Erde, indem er die zehn furchtbaren Plagen über Ägypten brachte. Unsägliches Leid und Schmerz und Angst und Trauer und Tod in einem ungekannten Ausmaß. Und indem er am Ende den Pharaon sein ganzes Heer im Meer ertränkte. Wir müssen das verstehen. Gott hat den Pharao gemacht und eingesetzt als Pharao und am Leben erhalten zu diesem Zweck, um Leid und Tod zu bringen über ihn und über sein Volk. Würde Gott so etwas wirklich tun? Würde er wirklich einen Menschen zu diesem Zweck machen, um ihn zu vernichten? Genau das ist es, was die Schrift sagt. Zum Beispiel hier. Der Herr hat alles zu seinem Zweck gemacht. Und auch den Gottlosen für den Tag des Unglücks. Sprüche 16, Vers 4. Gott macht den Gottlosen für diesen Zweck, damit er den Tag des Unglücks über ihn bringt. Den Tag des Zorns und des Gerichts und des Verderbens. Aber warum tut Gott so etwas? Warum hat er es getan mit dem Pharao? Warum will Gott dieses unsägliche Leid und all diesen Tod bringen über Pharao und über Ägypten? Noch einmal Vers 17, damit ich meine Macht an dir erweise und damit mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde. Er tut es zu seiner eigenen Ehre. für seinen Namen, für seine Herrlichkeit, damit alle sehen, wie mächtig er ist, damit alle sehen, dass niemand auf der Erde ist wie er und damit alle davon erzählen, was dafür ein furchtbarer und mächtiger Gott ist, der den Pharao und ganz Ägypten zerquetscht hat. Es muss so furchtbar sein, so entsetzlich, so unerhört, dass man auf der ganzen Erde davon erzählen wird. Hast du das verstanden? Gott vertilgt Menschen und ganze Völker. Wozu? Damit seine Macht gesehen wird und sein Name verkündigt wird. Die Ehre des Namens des Herrn steht weit über dem Leben unzähliger Menschen. Sie zählt über dem Leben aller Menschen. Heute hört man oft Aussagen wie, du bist so wertvoll für Gott. Willst du wissen, wie wertvoll die Menschen sind für Gott? Er würde sie alle vernichten, wenn es der Ehre seines Namens dienen würde, wie er es übrigens schon einmal getan hat in der Sintflut. Die Ehre des Namens des Herrn ist unendlich wertvoller als alle Menschen zusammengenommen. Wie gesagt, wer dachte, dass die letzte Predigt hart war, das hier ist hart. Es ist geradezu beleidigend für uns Menschen. Es ist geradezu unverschämt von Gott. Wie kann er es wagen, sich wie ein Despot? Wir reden über Gott. Wir denken so, weil wir nicht verstehen, wer wir sind. Nämlich Staub vom Erdboden, der sich auflehnt gegen den Schöpfer. und weil wir nicht verstehen, wer Gott ist, wie anders er ist, wie heilig, wie herrlich, wie viel höher als wir alle zusammen. Das rechte biblische Menschen- und Gottesbild liefert uns nur der Kalvinismus mit seiner biblischen Lehre von der absoluten Souveränität Gottes, so wie es hier steht. Und wenn du sagst, ja, da haben wir es doch. Genau das habe ich immer gehört über den Gott des Calvinismus. Mit dem will ich nichts zu tun haben. Das ist nicht mein Gott. Es kann sein, dass das nicht dein Gott ist. Aber es ist der Gott der Bibel. Es ist der einzig wahre Gott. So offenbart er sich hier. Und noch einmal, ich verstehe, wenn du damit vielleicht ein Problem hast, aber dann musst du dein Denken verändern. dann denkst du noch nicht biblisch genug, du denkst noch allzu menschlich, du denkst noch viel zu hoch von den Menschen und noch viel zu gering von Gott. Welchen Schluss zieht Paulus jetzt hier raus für die Erwählung bzw. Verwerfung von Menschen, Vers 18? So denn, wen er will, begnadigt er und wen er will, verhärtet er. Weil das Gott begnadigt, wen er will, haben wir bereits bei Mose gehört, aber nun schwingt Paulus noch etwas hinzu. Und wen er will, verhärtet er. Wie kommt Paulus jetzt darauf? Von verhärten hat er doch jetzt noch gar nichts geschrieben. Das Begnadigen bezog sich auf Mose und auf Jakob und auf alle Erwählten. Das Verhärten bezieht sich nun auf den Pharao und auf Esau und auf alle, die Gott hasst. Um das zu verstehen, müssen wir noch einmal in die Geschichte mit dem Pharao schauen. Es heißt wieder im Buch Exodus, Und der Herr sprach zu Mose, Wenn du hinziehst, um nach Ägypten zurückzukehren, so sieh zu, dass du alle Wunder, die ich in deine Hand gelegt habe, vor dem Pharao tust. Klar, denn wenn er die Wunder sieht, dann wird er das Volk bestimmt ziehen lassen, richtig? Und ich will sein Herz verhärten. sodass er das Volk nicht ziehen lassen wird. Was? Moment mal, ich glaube, ich verstehe da was nicht. Du willst doch, dass dein Volk aus Ägypten auszieht, aber du willst das Herz des Pharao verhärten, damit er das Volk nicht ziehen lässt? Wieso? Welchen Sinn ergibt das denn? Und du sollst zum Pharao sagen, so spricht der Herr, Mein Sohn, mein Erstgeborener ist Israel. Hier übrigens auch ein Bild auf Christus. Und ich sage zu dir, lass meinen Sohn ziehen, damit er mir dient. Und weigerst du dich, wofür ich sorgen werde, weil ich sein Herz verhärten werde, und weigerst du dich, ihn ziehen zu lassen, siehe, so werde ich deinen Sohn, deinen Erstgeborenen töten. 2. Mose 4, 21-23. Eigentlich müsste der Pharao das Volk ziehen lassen, wenn er die Wunde sieht, die Mose im Namen Gottes tut. Eigentlich würde jeder vernünftige Mensch, der nicht dem Wahnsinn verfallen ist, an irgendeinem Punkt das Volk ziehen lassen. Ich weiß nicht, vielleicht nach Plage 3 oder nach Plage 5 oder nach Plage 8, an irgendeinem Punkt würde jeder sagen, das war genug Leid und Tod, haut endlich ab, damit diese Plagen aufhören. Und tatsächlich, der Pharao war mehrmals an genau diesem Punkt. dass er sie ziehen lassen wollte, weil er all das Leid und all den Tod nicht mehr ertragen konnte. Und dann handelte Gott und verhärtete das Herz des Pharao, sodass er das Volk doch nicht ziehen ließ. Gott verhinderte, dass der Pharao das Volk ziehen ließ, indem er sein Herz verhärtete. sodass der Pharao so handelte, wie man doch eigentlich wirklich nicht mehr handelt. Wieso tat Gott das? Und weigerst Du Dich, ihn ziehen zu lassen? Wofür ich sorge? Siehe, so werde ich Deinen Sohn, Deinen Erstgeborenen töten. Versteht Ihr, Gott verhärtet das Herz des Pharao, weil er den Erstgeborenen Sohn des Pharao töten will. Warum? Nun der Pharao hatte Gottes erstgeborenen Sohn Israel geknechtet. Und nun will Gott Rache üben an dem erstgeborenen Sohn des Pharao. Und das tat er auch in der zehnten Plage, wo er alle Erstgeburt im Land Ägypten tötete. Aber seht ja, hätte der Pharao, wie er mehrmals wollte, das Volk vorherziehen gelassen, vielleicht nach Plage 7 oder Plage 9, dann hätte Gott die 10. Plage nicht mehr bringen können. Und dann hätte er den erstgeborenen Sohn des Pharao nicht mehr töten können. Und all die vielen, vielen anderen Erstgeborenen. Gott wollte sie töten. Und deswegen sorgt er dafür, dass der Pharao das Volk nicht ziehen lässt. Bis Gott dies vollbringt und seinen erstgeborenen Sohn tötet in der zehnten Plage. Hier noch eine andere Stelle. Du sollst alles reden, was ich dir gebieten werde. Und dein Bruder Aaron soll zum Pharao reden, dass er die Kinder Israel aus seinem Land ziehen lasse. Und ich will das Herz des Pharaos verhärten. Und meine Zeichen und meine Wunder mehren im Land Ägypten, und der Pharao wird nicht auf euch hören. Und ich werde meine Hand an Ägypten legen und meine Heere, mein Volk, die Kinder Israel aus dem Land herausführen durch große Gerichte. Und die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich meine Hand über Ägypten ausstrecke und die Kinder Israel aus ihrer Mitte herausführe." 2. Mose 7, 1-5, wieder. Gott verhärtet das Herz des Pharao, damit er nicht auf Mose hört und das Volk nicht ziehen lässt. Warum? Damit Gott viele Zeichen und Wunder tun kann in Ägypten. Damit er seine Hand an Ägypten legen kann. Damit er sie ausstrecken kann über Ägypten. um seine Macht zu erweisen und sein Volk herauszuführen durch große Gerichte. Gott verhärtet das Herz des Pharao, damit er all das Leid und all den Tod über Ägypten bringen kann, in den Zehen plagen, in diesen Zeichen und Wundern, wenn er seine Hand ausstreckt, in all seiner Macht gegen Ägypten. Warum? Damit die Ägypter und alle erkennen, dass er der Herr ist, dass niemand ist wie er. Er tut es zur Ehre seines Namens. Gott verhärtet das Herz des Pharao, um seinen Sohn Israel zu rächen und um seine Macht zu zeigen, damit sein Name gefürchtet werde in Ägypten und auf der ganzen Erde und damit alle verstehen, dass der Herr ein furchtbarer Gott ist, mit dem man nicht scherzen kann. Und ich weiß, viele, die das hören, sagen, ich habe das noch nie gehört, dass Gott so ist. Kann das wirklich sein? Würde Gott wirklich das Herz eines Menschen verhärten, damit er weiter sündigt und am Ende in Tod und Verderben geht? Würde Gott das wirklich tun, um so viel Leid und Tod zu bringen? Bestimmt gibt es eine andere Erklärung. Oh ja, genau. In der Schrift steht doch, dass der Pharao selbst sein Herz verhärtet. Es lag also gar nicht an Gott, sondern am Pharao. Ja. Es stimmt, dass die Schrift an mehreren Stellen davon redet, dass der Pharao sein Herz verhärtet. An anderen Stellen heißt es, dass Gott das Herz des Pharao verhärtet und manchmal heißt es, dass das Herz des Pharao verhärtet wurde. Aber was war der ursprüngliche, der ursächliche Grund, warum das Herz des Pharaos verhärtet wurde? Es war Gottes Entscheidung. dass sein Herz verhärtet werden sollte. Wir haben die beiden Stellen gerade gelesen. Bevor irgendeine Verhärtung stattfand, von wem auch immer, hatte Gott angekündigt, dass er das Herz des Pharaohs verhärten würde. Er würde dafür sorgen, dass das Herz des Pharaohs verhärtet würde. Wir können darüber nachdenken, machen wir auch gleich, inwieweit und auf welche Weise der Pharao vielleicht mit dazu beigetragen hat, sein Herz zu verhärten. Die Schrift sagt das nicht klar, aber was sie sagt, ist dies. Der ursächliche, der ultimative, der letztendliche Grund für die Verhärtung des Herzens des Pharaos liegt im Gott und seiner Entscheidung und nicht im Pharao. Und das ist auch die unfehlbare apostolische Deutung, die Paulus uns hier gibt. Ich denke mir das ja nicht aus, das sind ja die Sachen, die wirklich Menschen dagegen sagen. Und es ist so erstaunlich, wie man das verdreht. Wir haben doch hier die apostolische, göttliche Deutung. So erklärt es uns doch der Heilige Geist. So, denn wen er will, begnadigt er, und wen er will, verhärtet er. Hier steht nicht, daran erkennen wir also, dass die Menschen, die sich selbst verhärten wollen, sich selbst verhärten. Das ist nicht die Interpretation von Paulus. Es ist Gott, der dies tut. Der Grund für die Verhärtung des Herzens der Pharao ist der Wille Gottes. Gott verhärtete das Herz des Pharao, weil er es wollte. Noch einmal, das ist die apostolische, die göttliche Interpretation. Und auch nur das ergibt irgendeinen Sinn im gesamten Zusammenhang, im gesamten Argument. Und wenn so viele Lehrer darauf bestehen, dass der Pharao selbst schuld sei, weil er sein eigenes Herz verhärtet habe, Gott habe damit eigentlich gar nichts zu tun, dann ist das keine Auslegung der Schrift, sondern eine erstaunliche Verdrehung, genau ins Gegenteil. Gott verhärtete das Herz des Pharao und zwar nicht, weil der Pharao ein so besonders bösartiger Mensch war, sondern weil Gott es wollte. Darum geht es hier die ganze Zeit. Wir sehen also wieder die absolute Freiheit und Souveränität Gottes, seine Herrlichkeit in der Erwählung und in der Verwerfung und Verhärtung von Menschen. Und Gott tat das nicht nur mit dem Pharao, sondern mit ganz Ägypten. Es heißt, er, Gott, er wandelte, veränderte ihr Herz, sein Volk zu hassen, Arklest an seinen Knechten zu verüben. Psalm 105, Vers 25. Noch einmal, Paulus spricht hier nicht einfach über eine Erwählung oder Verwerfung für irgendeinen bestimmten Zweck in der Geschichte. Er zeigt anhand dieser Beispiele aus der Geschichte, dass Gott souverän ist in der Erwählung und Verwerfung von Menschen zum Heil. Es geht um die Frage des Heils, der Errettung. Aber gilt das denn auch wirklich für die Frage nach dem Heil? Ja, wie auch Johannes schreibt. Darum, es spricht über Jesus übrigens, darum konnten sie nicht glauben. Warum waren da Menschen, die nicht glauben konnten? Hier steht nicht einfach nur wollten, die konnten nicht glauben. Warum? Weil Jesaja wiederum gesagt hat, er, Gott, er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verhärtet. damit sie nicht sehen mit den Augen und verstehen mit dem Herzen und sich bekehren und ich sie heile. Johannes 12, 39 und 40 Gott verhärtet die Herzen von Menschen wie beim Pharao und sorgt dafür, dass viele Menschen nicht glauben an das Evangelium von Christus. Warum? Weil er sie nicht retten will. Damit ich sie nicht heile. Damit sie sich nicht bekehren und ich sie heilen muss. Und Gott ist nicht ungerecht, wenn er verhärtet, wen er will. Denn er darf das. Er ist Gott. Es ist Teil seines Namens, seines Wesens, seiner Göttlichkeit, seiner Herrlichkeit. Und wir haben Gott dafür nicht zu hinterfragen oder anzuklagen und Rechenschaft von ihm zu fordern und ihn zu verurteilen als ungerecht oder Tyrann oder sonst was, sondern wir haben ihn dafür anzubeten. Denn es ist seine Herrlichkeit. Und jeder Christ, dem Gott die Augen öffnet für diese Wahrheiten, der wird genau das tun. Der wird auf seine Knie gehen und Gott anbeten, so wie ich das getan habe in meiner Vorbereitung. dass ich mich regelmäßig zurückgesetzt habe und gesagt habe, ist das krass, wie genial ist Gott, wie sehr soll ich ihn anbeten, wie groß ist seine Herrlichkeit. Denn jeder Christ freut sich, wenn Gott verherrlicht und erhoben wird, wenn ihm alle Macht und alle Freiheit zusteht. Und wenn du das nicht kannst, dann noch einmal, du musst dein Denken verändern. Du musst geheiligt werden durch das Wort. Du musst lernen, Gott zu lieben und zu ehren für das, was er wirklich ist. Und nicht für das, was du denkst, wie er sein sollte, weil es dir besser passen würde. Gott ist unfassbar groß und heilig und herrlich. Und dafür sollten wir ihn anbeten voller Freude. Lasst uns also zum Abschluss noch kurz überlegen, wie Gott das Herz von Menschen verhärtet. Denn es ist wichtig zu verstehen, bei all dem, was wir gehört haben, und das alles ist wahr. Aber tatsächlich, es kann infrage stellen, ob Gott wirklich gerecht ist. Und deswegen ist wichtig zu verstehen, dass Gott, auch wenn er so handelt und wenn er Menschen so verhärtet, dass Gott nicht der Urheber von Sünde ist. Versteht ihr, Gott muss einen Menschen nicht zwingen zu sündigen. Er kommt nicht und flüstert ihm ins Ohr, sündige jetzt. Und der Mensch sagt, oh nein Gott, ich will aber nicht sündigen. Und dann zwingt Gott ihn dazu. So ist das nicht, nein. Wenn du das denkst, dann hast du immer noch nicht verstanden, wie die Menschen sind. Gott muss niemandem Sünde ins Herz legen. Wie Jakobus schreibt, niemand sage, wenn er versucht wird, ich werde von Gott versucht, denn Gott kann nicht versucht werden vom Bösen. Er selbst aber versucht niemand. Jakobus 1, 13. Wie verhärtet Gott dann die Herzen von Menschen zu ihrem eigenen Verderben? Ich denke, die Antwort finden wir an mehreren Stellen der Schrift. Es heißt zum Beispiel in Jesaja, warum, o Herr, lässt du uns von deinen Wegen abirren? Verhärtest unser Herz, dass wir dich nicht fürchten. Verhärtung des Herzens heißt, Gott nicht mehr zu fürchten, nicht mehr auf seinen Wegen zu gehen. Kehre zurück um deiner Knechte willen, der Stämme deines Erbteils! Und da war niemand, der deinen Namen anrief, der sich aufmachte, dich zu erfassen, denn du hast dein Angesicht vor uns verborgen und uns vergehen lassen durch unsere Ungerechtigkeiten. Jesaja 63, 17 und 64, 6 Wie verhärtete Gott die Herzen der Israeliten? Indem er sein Angesicht vor ihnen verbarg. Nicht indem er ihnen Sünde einredete und sie irgendwie zur Sünde zwang, er verbarg nur sein Angesicht vor ihnen. Das reichte, um ihre Herzen zu verhärten und sie dazu zu führen, dass sie all diese Ungerechtigkeiten taten und nicht mehr auf Gottes Wegen gingen. Wenn Gott sein Angesicht verbirgt, wenn er seine Gnadenhand zurückzieht, wenn er seine allgemeine Gnade, mit der er permanent in jedem Augenblick die Bosheit des menschlichen Herzens hemmt und die Menschen davon zurückhält, dass sie so böse sind, wie sie tatsächlich das Potenzial in ihrem Herzen haben, dass sie tatsächlich alle nur denkbaren Sünden tun, dass sie einfach frei nach allen bösen Begierden ihres Herzens handeln, wenn Gott diese seine Gnadenhand, die das Böse im Herzen des Menschen zurückhält, wenn er diese Gnadenhand zurückzieht, wenn er sein gütiges Angesicht verbirgt. dann lässt er der Verdorbenheit des menschlichen Herzens freien Lauf. Dann kommt heraus, was im Herzen wirklich drin ist. Er muss nichts Böses in das Herz hineinlegen, da ist schon alles drin. Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken. Matthäus 15,19 Seht ihr, wenn ihr euch vielleicht fragt, wie können manchmal so richtig böse Dinge passieren? Wie war das dritte Reich möglich? Egal was ihr euch fragt, wie kann das passieren? Dann müssen wir verstehen, dass jeder Mensch dieses Potenzial in sich hat. Und wenn Gott nicht in seiner Gnade, wenn sein gnädiges Angesicht nicht irgendwie leuchten würde über dieser Welt, wenn er nicht in seiner Gnade das Böse zurückhalten würde, dann würden wir permanent in dem dritten Reich leben. Selbst da hat Gott noch das Böse zurückgehalten. Wenn jeder Mensch wirklich alles freitun würde, was böse in seinem Herzen ist, könnt ihr euch vorstellen, wie diese Welt aussehen würde? Es wäre alles, es würde alles bremsen, es wäre alles Mord und Vergewaltigung und Diebstahl. Gott hält die Bosheit der Menschen in jedem Augenblick zurück. Aber wenn er sein Angesicht auch nur ein bisschen absendet und die Menschen hingibt in die Bosheit ihres eigenen Herzens, dann verhärten sich ihre Herzen schon ganz von selbst. Gott muss nichts mehr hinzutun, nur wegnehmen von seiner Gnade. Deswegen heißt es auch, dass der Pharao sein Herz verhärtete, Denn es ist tatsächlich das Herz des Pharaos selbst, das Herz eines jeden Menschen selbst, das sich selbst verhärtet in seiner Bosheit, wenn Gott seine Gnade nur ein wenig zurückzieht. Hier noch ein paar weitere Bibelstellen, um das zu belegen. Und ich gab sie der Verstocktheit ihres Herzens hin. Sie wandelte nach ihren Plänen. Psalm 81, 13. Es ist die Verstocktheit, die Verhärtung des eigenen Herzens. Und Gott gibt sie hin und sagt, gut, dann macht. Dann macht, wie ihr doch wirklich wollt. Oder hier. Gott aber wandte sich ab und gab sie hin, dem Herr des Himmels zu dienen. Apostelgeschichte 7, 42. Das ist doch das, was ihr die ganze Zeit wollten. Gut, dann macht. Dann gehe ich mal kurz raus und ihr könnt machen, was ihr wollt. Wir hätten das auch schon im Römerbrief mehrmals gehört. Darum hat Gott sie hingegeben in den Begierden ihres Herzens zur Unreinheit. Römer 1, 24. Deswegen hat Gott sie hingegeben in schändliche Leidenschaften. Römer 1, Vers 26. Das ist das, was in ihrem Herzen drin ist. Und weil sie es nicht für gut befunden, Gott in Erkenntnis zu haben, hat Gott sie hingegeben, in einen verworfenen Sinn zu tun, was sich nicht geziemt. Römer 1, Vers 28. Gott überlässt Menschen der Bosheit ihres eigenen Herzens und sagt, dann mach mal. Dann ziehe ich mich mal zurück. Dann gebe ich dich mal hin. Dann kannst du mal zeigen, wie böse dein Herz wirklich ist. Dieses Hingeben in die Sünde geschieht dadurch, dass Gott auch die Sünde nicht mehr straft, dass er ihr wirklich freien Lauf lässt. Wie es heißt, weil das Urteil über böse Taten nicht schnell vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschenkinder in ihnen voll, Böses zu tun. Prediger 8,11. Nimm mal die Strafe weg. Nimm mal all die Einschränkungen weg. Lass das Herz mal machen, was es will. Und dann wird's rauskommen. Dann wird sichtbar, wie böse es ist, wie voll von Bösem. Und ich glaube, manchmal tut Gott sogar noch mehr als das. Denn es heißt, etwas später im Römerbrief, Gott hat ihnen einen Geist der Betäubung gegeben. Augen, dass sie nicht sehen und Ohren, dass sie nicht hören, bis auf den heutigen Tag." Römer 11, Vers 8. Oder hier. Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben. 2 Thessalonicher 2, Vers 11. Also möglicherweise ist Gott manchmal sogar doch noch aktiver in der Verhärtung von Menschen. dass er wirklich einen Geist sendet, eine wirksame Kraft sendet. Aber noch einmal in all dem bleibt Gott völlig gerecht. Er ist nicht schuld an Sünde. Der Heilige kann kein Teil haben an Sünde. Er versucht nicht. Was sollen wir nun sagen? Was sollen wir sagen über die bedingungslose Erwählung? Was sollen wir sagen über die letztlich bedingungslose Verwerfung von Menschen? Auch wenn die Menschen gerichtet werden aufgrund ihrer Werke, dennoch ist die Entscheidung Gottes, sie zu erwählen oder zu verwerfen, bedingungslos und einfach in sich selbst zu finden, in seinem freien Willen. Was sollen wir nun sagen zu dieser Lehre des Kalvinismus? zu dieser Lehre der Bibel, wie es Haldane, der Bibelkommentator, ausdrückt. Gott ist absolut gerecht, wenn er Sünder hasst, verhärtet und verurteilt. Wenn er sie für ihre Bosheit bestraft und sie in Situationen bringt, in denen sie in der freien Ausübung ihrer bösen Neigungen das tun, was der Herr zu seiner eigenen Ehre bestimmt hat. Was sollen wir nun sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Ist der Kalvinismus ungerecht? Ist der Gott des Kalvinismus ungerecht? Das sei ferne! Der Gott, der Bibel, ist niemals ungerecht. Sei es, dass er Menschen bedingungslos erwählt und errettet, weil er es will. Sei es, dass er Menschen verhärtet und verdirbt, weil er es will. Er ist in all dem absolut gerecht, denn er ist Gott. Und er handelt in Ausübung seiner göttlichen Souveränität, seiner göttlichen Freiheit, seiner göttlichen Herrlichkeit. Er handelt in Ausübung seiner Gottheit. Und er handelt zur Ehre seines Namens, dem höchsten Gut in Himmel und auf Erden. Gepriesen sei der Name des Herrn, unseres gnädigen und gerechten Gottes, in dem Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Erwählung: Ist Gott ungerecht?
Series Römerbrief
Gott liebt und erwählt einige Menschen, während Er andere hasst und verwirft. Warum erwählt Er den einen und verwirft den anderen? Einfach, weil Er es so will. Der Calvinismus nennt das die bedingungslose Erwählung. Aber darf Gott das überhaupt? Ist das nicht ungerecht?
Eine Predigt von Pastor Tobias Riemenschneider über Römer 9, 14-18.
▬ Über uns ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
Über die ERB Frankfurt: https://erb-frankfurt.de
Unterstütze unseren Dienst: https://erb-frankfurt.de/spenden/
▬ Soziale Medien ▬▬▬▬▬▬▬
Facebook: https://www.facebook.com/erbfrankfurt
Instagram: https://www.instagram.com/erbfrankfurt/
TikTok: https://www.tiktok.com/@erbfrankfurt
Spotify: https://open.spotify.com/show/76gUuSuB1SHuMOsKBEBXu5?si=3ae35e4067aa4729
Sermon ID | 11325630133707 |
Duration | 1:00:55 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Romans 9:14-18 |
Language | German |
Documents
Add a Comment
Comments
No Comments
© Copyright
2025 SermonAudio.