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Gut, dann kommen wir zum Thema für heute Abend. Und zwar ist mein Thema, in welchem Verhältnis stehen wir als Christen zu Israel? Warum ist das so ein wichtiges, entscheidendes und interessantes Thema? Es beschäftigt Christen schon eine ganze Weile, vor allem seit dem Jahr 1948, als der moderne Staat Israel gegründet wurde. Da wurde diese Frage nochmal ganz neu aufgeworfen und ich glaube, sie ist in den Gemeinden so ein bisschen wieder zurückgekommen ins Bewusstsein, als vor gut einem Jahr, am 7. Oktober 2023, die Terrororganisation Hamas einen Überfall gemacht hat auf Israel. Bei dem sind ungefähr 1400 Israelis gestorben, über 200 als Geiseln genommen worden. Einige von diesen Geiseln sind auch immer noch in Geiselhaft und seitdem herrscht eben zwischen Israelis und Palästinensern mehr oder weniger offener Krieg. Das hat ja immer schon geknistert, es gab auch immer Anschläge, aber jetzt ist eine neue Eskalationsstufe erreicht, seit über einem Jahr. Wir wollen uns jetzt in der Einleitung erstmal so ein Stück weit fragen, über wen reden wir eigentlich, wenn wir über Israel bzw. die Juden sprechen. Die Juden sind die Nachkommen von Abraham, Isaac und Jakob, denen wir im Alten Testament begegnen und zur Zeit des Alten Bundes, also bevor Jesus das erste Mal in diese Welt kam, sind sie schwerpunktmäßig des Bundesvolk Gottes. Es gab auch ein paar von außen, die dazugekommen sind. Ruth ist so vielleicht die bekannteste davon. Aber größtenteils waren es eben die Nachkommen von Abraham, Isaac und Jakob. Dann nach einiger Zeit gab es dann große Veränderungen, einfach dadurch, dass dieses Volk zwar eine Weile im Land Kanan gelebt hat, für einige Jahrhunderte, aber dann ins Exil kam, nach Babylon. Und während es ursprünglich aus zwölf Stämmen bestand, hat das Assyrische und später Babylonische Exil dafür gesorgt, dass dieses Volk von zwölf Stämmen im Prinzip eigentlich auf zwei bis drei Stämme reduziert wurde. Eigentlich kann man nach dem Exil nur noch die Stämme... Irgendwas passiert da. Meins sind ganz normal auch. Tut mir leid. Ich glaube, vielleicht habe ich den gestartet. Das kann sein. Gut, also, und dieses Volk wurde eben von zwölf Stämmen auf zwei bis drei Stämme reduziert, weil die anderen Stämme, außer der Stamm Judah, der Stamm Benjamin und Teile des Stammes Levi, eigentlich dort in der Gefangenschaft geblieben sind und sich mit den anderen Völkern vermischt haben. Es gab Einzelne, die trotzdem dann wieder auch später zurückgekehrt sind nach Israel, aber im Prinzip waren dann die Juden nur noch diese zwei bis drei Stämme, Judah, Benjamin und Levi. Von denen sind dann einige nach Israel zurückgekehrt, nach 70 Jahren Gefangenschaft, aber dort eigentlich die meiste Zeit unter der Oberherrschaft anderer Völker geblieben. Erst der Perser, dann der Griechen, später der Römer. Andere zerstreuten sich über den gesamten Mittelmeerraum. Das ist übrigens der Grund, warum Paulus später in der Apostelgeschichte in ungefähr jeder Stadt im Mittelmeerraum auf eine Synagoge trifft. Man fragt sich ja, wo kommen eigentlich die ganzen Juden her im Mittelmeerraum? Die gehören doch eigentlich nach Israel. Ganz einfach deswegen, einige sind eben nach Israel zurückgekehrt, aber viele haben sich eben auch im gesamten Mittelmeerraum verteilt, sodass eigentlich so, als Jesus geboren ist, jede größere Stadt im Mittelmeerraum tatsächlich eine jüdische Synagoge hat. Und dann ist Jesus geboren. Und Jesus ist nach seiner menschlichen Natur eben in dieses Volk hineingeboren worden. Er stammt selbst aus dem Stamm Judah, ist ein Nachfahre von König David. Und was dann passiert ist, als er hier auf der Erde war, während dieser drei Jahre, wo er öffentlich gewirkt hat, es ist deutlich geworden, der Großteil dieses Volkes, der Juden, der verwirft ihn. Das alte Testament spricht vom Messias und die Juden haben sich das eine Weile angeguckt. Viele waren am Anfang ganz begeistert von ihm und haben aber später gesagt, nein, Jesus, du bist nicht der Messias. Sie haben ihn verworfen. Und Jesus und die Apostel, also die Jünger, wenden sich deswegen zu den Heiden, also denjenigen Nichtjuden, die sich zu Jesus bekennen. Und sie werden jetzt Teil des Volkes Gottes. Und am Pfingsten sehen wir das dann dadurch, dass Gott jetzt eben alle Sprachen redet. Da gibt es ja dieses Sprachenwunder, was eben zum Ausdruck bringt, Gott redet nicht mehr nur noch zu einem Volk auf der Welt, sondern jetzt eben zu allen Völkern. Aber während sich danach eben die Bibel dann konzentriert, die Geschichte der Christen zu beschreiben, derjenigen, die Jesus eben annehmen, gibt es die Juden als Volk weiter. Nur einige Jahrzehnte später haben die Juden einen Aufstand gemacht in Israel und sich gegen die römische Oberherrschaft aufgelehnt. Das haben sie immer mal probiert, aber da haben die Römer gesagt, jetzt reicht es und sie haben ganz Jerusalem, den Erdboden gleich gemacht und vor allem den Tempel zerstört. Seit diesem Jahr 70 nach Christus gibt es in Jerusalem keinen Tempel mehr und dadurch haben sich die Juden auch noch weiter zerstreut. Also viele Juden sind auch in diesem Zusammenhang aus Israel ausgewandert, ebenfalls in den gesamten Mittelmeerraum und zunehmend auch so nach Mitteleuropa, Osteuropa, da lebten dann in den Jahrhunderten danach auch immer mehr Juden. In das Mittelalter gab es dann immer wieder Gewalt gegen Juden. Sie waren zum Beispiel hier in Westeuropa die einzigen, die Geld verleihen durften. Man war damals von christlicher Seite aus theologisch überzeugt, dass Christen keine Geldgeschäfte machen dürfen, keine Zinsen nehmen dürfen. Deswegen haben das die Juden gemacht und die wurden dadurch eben sehr wohlhabend. Deswegen waren die Christen dann oft neidisch und deswegen kam es auch immer wieder zu Gewalt gegen die Juden. Die lebten aber größtenteils unter in diesen christlichen Gesellschaften in Osteuropa, in Spanien, in Mitteleuropa, in Nordafrika, also im gesamten Mittelmeerraum. Nur noch sehr wenige allerdings in Israel. Und dann kam im 19. Jahrhundert eine neue Bewegung auf, nämlich der sogenannte Zionismus. Und er hat gesagt, es wäre jetzt doch super, wenn wir als Juden uns sammeln würden und geschlossen zurück nach Israel gehen würden und da jetzt einen wirklich jüdischen Staat aufrichten würden. Und tatsächlich sind die Planungen dann immer weitergegangen, vor allem zwischen den Weltkriegen, also so in den 1920er und 30er Jahren. Und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Planungen dann real. Viele Juden sind dann auch noch mal nach Israel gegangen. Es gab viel internationale Unterstützung dafür, gerade vor dem Hintergrund der Verfolgung der Juden durch die Nazis. Es gab großes Mitgefühl auch und man hat gesagt, das muss jetzt sein. Und so wurde 1948 der moderne Staat Israel gegründet. Allerdings von Anfang an sehr, sehr umstritten. Alle Völker drumherum waren dem sehr skeptisch gegenüber, weil sie eben alle Muslime waren oder sind. und die Existenz des modernen Staates Israel nicht mögen. Und deswegen gab es auch seitdem schon mehrere Kriege, aus denen Israel aber jeweils siegreich hervorgegangen ist. Es gibt also ständig Auseinandersetzungen in der Gegend, vor allem mit den dort lebenden Palästinensern. Heute gibt es Juden eben in Israel und weltweit. Es gibt ungefähr 15 Millionen Juden. Davon lebt ungefähr die Hälfte in Israel. Die Hälfte in Israel, die Hälfte im Rest der Welt. Und von diesen 15 Millionen sind ungefähr 20% religiös. Also was wir wirklich sagen können, die nehmen die Feste ernst, die gehen regelmäßig in einen jüdischen Gottesdienst und so weiter. Der Rest ist weitgehend säkularisiert. Also ähnlich wie ein Großteil der Deutschen immer noch offiziell christlich ist, aber eigentlich mit dem Christentum nicht viel zu tun hat. So sind eben 80% der Juden eigentlich säkulare Juden, während es 20% gibt, die konservativ oder sehr konservativ sogar sind. der Anteil der Religiösen ist in Israel ein bisschen höher. Auf der anderen Seite der Teil der Juden, der säkularisiert ist, der ist teilweise sehr säkularisiert. Man schätzt zum Beispiel, dass 20 bis 25 Prozent der Bevölkerung Tel Avivs, das ist die Hauptstadt Israels, heute würde man sagen sexuellen Minderheiten angehören, also Teil der LGBTQ Bewegung sind. Und es gibt Statistiker, die sagen, damit ist Tel Aviv die Stadt mit dem höchsten Anteil solcher Menschen weltweit. Es gibt also weltweit 15 Millionen Juden, habe ich schon gesagt, die Hälfte davon in Israel und ungefähr 20% religiös, der Rest säkular oder sogar sehr säkular. Und die Frage, mit der wir uns heute beschäftigen wollen, ist, in welchem Verhältnis stehen wir als Christen heute im 21. Jahrhundert zu diesen Menschen? Und ich glaube, dass wir Antworten auf diese Frage in Römer Kapitel 9 bis 11 finden. Wir haben uns das immer schon mal angeguckt in den letzten Wochen, aber wir wollen es jetzt eben heute mal thematisch tun. Ich möchte das tun, weil diese Frage in vielen Gemeinden lebt. Und wir, glaube ich, manchmal vor dieser Gefahr stehen, wenn wir immer nur kleine Abschnitte anschauen, dann sehen wir zwar sehr das Detail, sozusagen die Bäume des Waldes, aber nicht so den ganzen Wald. Wir wollen heute einfach mal so von oben drauf schauen und versuchen, eine Perspektive insgesamt zu bekommen. Und wir wollen das unter drei Themen heute machen. Die erste Frage, die ich beantworten möchte, ist, wie ist das Verhältnis von Israel zur Gemeinde grundsätzlich? Die zweite Frage ist dann konkreter, wie ist das, ganz Israel wird gerettet werden, in Römer 11, Vers 26 zu verstehen. Das ist der Vers, den Stephen vor zwei Wochen in seinem Abschnitt hatte, aber sozusagen ganz elegant übersprungen hat und auf mich heute verwiesen hat. weil er eben sehr umstritten ist, wie man ihn verstehen muss. Und ich werde da so erklären, was gibt es da für Auslebungsmöglichkeiten und wie sollten wir ihn verstehen. Und das Dritte ist dann so ein bisschen so ein praktischer Punkt, wo wir dann schauen wollen, wie sollen wir auf Israel heute als Christen schauen. Ich möchte mit dem ersten Punkt anfangen. Wie ist das Verhältnis von Israel zur Gemeinde erstmal grundsätzlich zu verstehen? Und dazu gibt es ganz grob gesagt in der Theologie zwei Positionen. Die möchte ich jetzt ganz kurz erklären und begründen, warum ich glaube, dass die eine von beiden richtig liegt. Ich kann das nicht erschöpfend machen. Das wäre ein Inhalt für einen ganzen Tag oder für mehrere Tage. Deswegen ist es gar nicht mein Anspruch, wirklich in diesem ersten Punkt das komplett zu behandeln, weil mein eigentlicher Punkt, worauf ich hinaus will, sind dann die Punkte 2 und 3. Und trotzdem will ich es am Anfang sagen, damit klar ist, wie wir unterwegs sind. Diese beiden Positionen, die es zu dieser Frage Verhältnis von Israel zur Gemeinde grundsätzlich gibt, die nennt man einmal den Dispensationalismus und andererseits die Bundesteologie. Wie gesagt, es ist nicht mein großes Thema, aber ich möchte kurz erklären, wie diese beiden Sichtweisen das Verhältnis von Israel zur Gemeinde verstehen, denn sie tun das grundsätzlich unterschiedlich. Der Dispensationalismus sagt, Gott hat im Prinzip zwei Völker. Nicht alle Dispensationalisten würden es wirklich zwei Völker nennen, sondern gibt es auch andere Begriffe. Kommt dann auf die Unterart an, aber alle haben gemeinsam, sie unterscheiden beide Völker, beide Gruppen deutlich. Sie sagen, im alten Bund war das Volk Gottes Israel und im Prinzip ist es das auch heute noch. Obwohl Israel eben Jesus als Messias abgelehnt hat, was Gott da gemacht hat, er hat Israel sozusagen in so eine Art Standby-Modus gestellt, hat sich die Gemeinde genommen und arbeitet jetzt mit der Gemeinde, aber er wird in der Zukunft wieder die Gemeinde zurückholen aus dem Standby-Modus und wieder die Israel wieder aus diesem Standby-Modus holen und wieder mit ihnen arbeiten. Das heißt sozusagen Israel, Gemeinde Israel, die beiden werden klar unterschieden und Gott hat immer in verschiedenen Zeiten der Weltgeschichte einen unterschiedlichen Fokus. Die Bundesteologie, also wenn man es sich merken will, so ganz ganz grob, man könnte es sich einfach mit der Zahl 2 merken, weil Gott zwei Völker mit zwei Plänen für diese Völker immer hat. Die Bundesteologie, wenn man da sich eine Zahl merken will, dann ist es die 1, weil die Bundesteologie sagt, es gibt zu allen Zeiten nur ein Volk Gottes. Zur Zeit des Alten Testaments war das eben das Volk Israel, die Nachkommen von Abraham, Isaac und Jakob, schwerpunktmäßig. Und was ist jetzt passiert, als Jesus dann kam und den neuen Bund eingesetzt hat? Er hat nicht Israel zur Seite getan und die Gemeinde an deren Stelle gesetzt, sondern Er hat Israel genommen. Er hat alle aus Israel weggenommen, die Jesus abgelehnt haben. Die sind sozusagen rausgeflogen aus Israel. Und er hat in Israel rein all die Nichtjuden, die Heiden, reingetan, die an Jesus geglaubt haben. Das heißt, man kann sozusagen sagen, er hat Israel einmal umstrukturiert. Von einem Volk, was hauptsächlich aus leiblichen biologischen Nachkommen von Abraham, Isaac und Jakob bestand, zu einem Volk, was eben aus Menschen aus der ganzen Welt besteht. Das heißt, es gibt nur ein Volk Gottes, was im alten Bund hauptsächlich biologische Nachkommen von Abraham, Isaac und Jakob waren und heute eben Menschen aus der ganzen Welt. Und als Jesus hier auf der Erde war, hat er dieses Volk sozusagen umstrukturiert. Die raus die Jesus abgelehnt haben und die von den Heiden rein, die an Jesus geglaubt haben. Ich möchte ganz kurz sagen, dass ich glaube, dass die Bibel die bundestheologische Lesart hat, vertritt, dass es nur ein Volk Gottes gibt durch alle Zeiten. Ich habe schon gesagt, das ist nicht unser eigentliches Thema heute. Deswegen werde ich das jetzt nur relativ kurz machen. Und wenn jemand sagt, das ist mir viel zu schnell und viel zu oberflächlich, dann bitte ich einfach um Verständnis darum, dass, wenn ich das heute ausführlich machen würde, wir nicht mehr zu unserem Thema von Römer 11 kommen würden. Ich möchte nur einige ganz kurze Gründe nennen, warum ich glaube, dass die Bibel eben von diesem einen Volk ausgeht. In 1. Korinther 10, Vers 1 schreibt Paulus den Brief an eine Gemeinde, die hauptsächlich aus Heidenchristen besteht, fast ausschließlich. Und er nennt aber das Volk Israel im Alten Testament unsere Väter. Was ein starker Hinweis bzw. sogar ein Beweis dafür ist, dass er davon ausgeht, naja, das ist alles ein Volk. Denn er sagt zu Heiden, die an Jesus glauben, die Juden im Alten Testament sind eure Väter. Jakobus richtet seinen Brief an die zwölf Stämme, die in der Zerstreuung sind. Das ist eine ganz klare Anrede für das Volk Israel, die zwölf Stämme. Also eine alttestamentliche Anrede, aber verwendet für die Gemeinde im Neuen Testament aus Heiden und Juden. Das heißt, Jakobus kann ganz einfach eine Anrede, die eigentlich im Alten Testament verwendet wurde, benutzen, um die Gemeinde aus Juden und Heiden im Neuen Testament anzusprechen, weil er eben davon überzeugt ist, so glaube ich, dass die ein Volk gemeinsam bilden. Weitere Stelle ist 1. Petrus 2, Vers 9. Dort sagt Petrus über die Christen im Neuen Bund, dass sie ein Volk des Eigentums sind, ein heiliges Volk, ein königliches Priestertum, ein auserwähltes Geschlecht. Das sind verschiedene Titel, die Petrus hier der neutestamentlichen Gemeinde gibt und es sind ausnahmslos alles Titel, die das Volk Israel im Alten Testament bekommen hat. Und daran sieht man, okay, wenn Petrus hingehen kann und der Gemeinde genau die gleichen Bezeichnungen und Titel geben kann, die schon das Volk Israel im Alten Testament hatte, dann ist es ein Zeichen dafür, dass die beiden Völker eben eigentlich ein Volk sind. Und in Hebräer 8, in den Versen 8 bis 13 sagt der Schreiber des Hebräerbriefes, die Prophezeiung aus Jeremia Kapitel 31 hat sich jetzt erfüllt. Die Prophezeiung in Jeremia 31 müssen wir uns jetzt nicht inhaltlich anschauen, aber die sagt, Ich verspreche Israel und Judah folgendes." Also dem Volk Israel, wie es im Alten Testament war. Und der Bräherbrief sagt jetzt, das hat sich erfüllt und zwar an den Christen in der Gemeinde. Wie gesagt, ganz ganz kurz einige Bibelstellen im Neuen Testament, die ich finde recht deutlich machen, dass es sich immer um ein Volk handelt. Und es gibt noch eine weitere Stelle, die untere hier, nämlich Römer 11, die Vers 17-24. Die möchte ich mir mit euch ein bisschen ausführlicher anschauen. Wir haben die Bibelstunde dazu gehört vor einigen Wochen. Wenn euch das interessiert und ihr nicht da wart, dann könnt ihr bestimmt den Micha fragen und der gibt sie euch gerne. Für die Details, ich werde jetzt einfach nur kurzes lesen und kurz ein paar Sachen dazu kommentieren. Zu Römer Kapitel 11, den Versen 17 bis 24. Und zwar was Paulus hier macht ist, Er beschreibt das, was passiert ist, als Jesus in diese Welt kam, mit dem Volk Israel, als einen Ölbaum. Ich lese das jetzt vor und erkläre dann immer, was mit diesem Bild vom Ölbaum jeweils gemeint ist. Römer 11, Vers 17 Wenn aber etliche der Zweige ausgebrochen wurden und du als ein wilder Ölzweig unter sie eingepfropft bist und mit Anteil bekommen hast an der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaums. Was ist hier das Bild? Das Bild ist, dass das Volk Israel wie ein Ölbaum ist, ein richtig guter Ölbaum. Was hat jetzt Gott gemacht, als Jesus in diese Welt kam und die Juden, sozusagen die Zweige dieses Ölbaums, Jesus abgelehnt haben? Er ist hingegangen und hat diese Zweige aus diesem Ölbaum abgebrochen. Das sind all diejenigen Juden, die Jesus abgelehnt haben. Aber er hat nicht nur einfach Zweige abgebrochen, sondern er hat Heiden, also Leute, die von Geburt aus nicht Juden waren, genommen und hat die in diesen Ölbaum eingepfropft. Das macht man so als Gärtner, habe ich mir mal sagen lassen. Wenn man so edle Zweige in so unedle Bäume pfropft, dann werden die Bäume auch edel oder die Früchte edel oder so. Waldemar ist jetzt im Gartenbauverein, glaube ich. Der kann euch vielleicht erklären, wie das funktioniert. Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall, das ist das Bild, was hier dahinter steht. Und Paulus sagt hier in Römer 11 Vers 17, okay, wir als Heiden sind jetzt eingepfropft in diesen tollen Ölbaum. Er sagt dann weiter, Vers 18, so überhebe dich nicht gegen die Zweige. Überhebst du dich aber, so bedenke nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich. Ja, wir als Heidenchristen sind sozusagen in dieses Israel eingepfropft, haben keinen Grund, jetzt irgendwie stolz oder hochmütig zu werden oder zu sagen, naja, die Juden, die haben es vergeigt, deswegen sind wir jetzt die Tollen dabei. Davor war Paulus ja eindeutig. Er sagt dann weiter Vers 19, und sagst du aber, die Zweige sind ausgebrochen worden, also all die Juden, die nicht geglaubt haben, damit ich, Heidenchrist, eingepfropft werde. Ganz recht, das stimmt, so war es. Um ihres Unglaubens willen sind sie ausgebrochen worden, du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich. Denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht verschont hat, also die ganzen Juden ausgebrochen hat, die nicht glauben, könnte es sonst geschehen, dass er auch dich nicht verschont. Also wir als Heidenchristen haben keinen Grund für Stolz. Wenn wir nicht glauben, dann können auch wir ausgebrochen werden. So sieh nun die Güte und die Stränge Gottes, die Stränge gegen die, welche gefallen sind, die Güte aber gegen dich, sofern du bei der Güte bleibst, sonst wirst auch du abgehauen werden. Also wir sind nicht dabei, wir sind nicht Teil des Ölbaums, weil wir einfach Heiden sind, sondern uns nichts darauf einbilden, sondern durch den Glauben. Jene dagegen, fest 23, also die Juden, wenn sie nicht dem Unglauben verharren werden, wieder eingepfropft werden. Denn Gott vermag sie wohl wieder einzupfropfen. Denn wenn du aus dem von Natur wilden Ölbaum herausgeschnitten und gegen die Natur, den edlen Ölbaum eingepfropft worden bist, also du warst sozusagen, als Heide sind wir so irgendwie von irgendeinem ganz schlechten Ölbaum, dann hat Gott uns da rausgenommen und uns eben in den tollen Ölbaum Israel eingepfropft. Wenn das passiert ist, wie viel eher können diese, die natürlichen Zweige, also die Juden, wieder in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden. So, was Paulus hier erklärt ist, wie das alles funktioniert hat, als Jesus gekommen ist. Jesus ist gekommen, viele Juden haben ihn abgelehnt, sie sind im Bild zu bleiben ausgebrochen worden aus diesem Baum und stattdessen sind viele Heiden, unter denen wir, in diesen Ölbaum eingepfropft worden. Aber was mein entscheidender Punkt ist jetzt bei Punkt 1, wie ist das Verhältnis von Israel zur Gemeinde? Es ist nur ein Ölbaum. Das ist alles ein Ölbaum, aus dem die einen Zweige eben ausgebrochen sind und die anderen eingepropft sind. Und auch daraus schließe ich, wie aus den anderen Stellen, dass es sich eben um ein Volk handelt zu allen Zeiten, was eben in seiner Gestalt deutlich geändert wurde, als Jesus hier war, viele Juden ihn abgelehnt haben und viele Heiden angefangen haben, an ihn zu glauben, was aber im Prinzip sich als ein Volk durch alle Zeiten durchzieht. Soviel zum ersten Punkt. Wie gesagt, ganz kurz, ganz knapp. Und damit kommen wir jetzt zu der zweiten und der eigentlichen Frage, nämlich Punkt 2. Wie ist das, ganz Israel wird gerettet werden, in Römer 11 Vers 26 zu verstehen? Es ist ein sehr umstrittener Vers, wird von vielen Christen unterschiedlich verstanden. Und wir wollen jetzt einfach mal weiterlesen in Römer 11, da wo wir jetzt aufgehört haben, direkt nach diesem Ölbaumbild, in Römer 11, Vers 25. Schreibt Paulus, denn ich will nicht, meine Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt bleibt. Was ist jetzt dieses Geheimnis? Damit ihr euch nicht selbst für klug haltet, Israel ist zum Teil Verstockungen widerfahren, bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist. Und so wird ganz Israel gerettet werden. Genau das ist dieser umstrittene Ausdruck, wo sich die Christen fragen, was bedeutet das? Und so wird ganz Israel gerettet werden. Wer wird hier gerettet? Wie geschrieben steht, aus Zion wird der Erlöser kommen und die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden. Und das ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde. Hinsichtlich des Evangeliums sind sie, also die Juden, zwar Feinde um euretwillen, hinsichtlich der Auserwählung aber Geliebte um der Väterwillen. Denn Gottes Gnadengaben und Berufung können ihn nicht räumen. Denn gleich wie auch ihr einst Gott nicht geglaubt habt, jetzt aber Barmherzigkeit erfahren habt um ihres Unglaubens willen, so haben auch sie jetzt nicht geglaubt um der euch erwiesenen Barmherzigkeit willen, damit auch sie Barmherzigkeit erfahren sollen. Denn Gott hat alle miteinander in den Unglauben verschlossen, damit er sich über alle erbarme. Superschwieriger Abschnitt. Der Hauptfokus, und den hat der Stephen vor zwei Wochen gemacht, ist, wir als Heidenchristen sollen uns über die Juden nicht erheben. Ich glaube, das ist eigentlich die praktische Anwendung, um die es hier geht. Und trotzdem stellen sich natürlich einige theologische Fragen. Was meint Paulus hier eigentlich mit Israel? Und wer wird hier eigentlich gerettet, wenn ganz Israel gerettet wird? Dispensationalisten würden jetzt sagen, das sind die, die von den Zweivölkern ausgehen. Naja, also Römer 11, Vers 26 ist relativ leicht zu verstehen. Was hier gesagt wird ist, irgendwann ist die Zeit gekommen, wenn es mit der Gemeinde vorbei ist. Und dann wird Gott eben Israel sozusagen aus dem Standby-Modus rausholen und sich wieder um Israel kümmern. Und darum geht es hier in Römer 11, Vers 26. Ich habe diesen ersten Punkt eben vorgeschaltet, weil ich eben nicht glaube, dass das die Art ist, die Bibel zu lesen. Ich konnte das jetzt nur ganz kurz erklären. und möchte deswegen mit euch jetzt mal anschauen, wie die Bundesteologie das versteht. Aber auch das ist nicht so einfach, weil es gibt mindestens drei Sichtweisen, wie die Bundesteologie das versteht und die möchte ich euch heute erklären und sagen, welche ich für diejenige halte, die am ehesten dem Abschnitt entspricht. Also es gibt drei Sichtweisen und bevor wir sie genauer unter die Lupe nehmen, möchte ich sie erstmal erklären. Das erste ist die Sichtweise, dass Römer 11, Vers 26, ganz Israel wird gerettet werden. Dieses ganz Israel meint alle Juden zu allen Zeiten, die jemals Christen werden. Also es meint nicht alle Juden überhaupt, aber es meint alle Juden, die irgendwann mal Christen werden. Denn eine Sache wird in Römer 11 relativ deutlich. Gott sagt nicht, ich habe jetzt nur noch Heiden in meinem Volk, sondern es gibt immer wieder Juden, die an Jesus glauben und die deswegen auch Teil des Volkes Gottes sind. Gott rettet ganz Israel, indem er die zu allen Zeiten, also auch heute rettet, die Juden sind und an Jesus glauben. Für die von euch, die ein bisschen theologisch unterwegs sind, sich da auskennen, das ist zum Beispiel die Sichtweise von Berghoff oder auch von Bawink. Falls euch das was sagt und euch interessiert. Sonst könnt ihr das wieder vergessen. Die zweite Sichtweise. Die sagt, dieses ganz Israel in Römer 11, Vers 26, das bedeutet, es wird in der Zukunft, bevor Jesus wiederkommt, eine Erweckung unter den Juden geben. Diese Sichtweise ist die, die der Dispensationalistischen hier oben am ähnlichsten ist. Allerdings, der Unterschied ist, es wird nicht mit einem neuen Tempel verbunden sein, also es wird kein neuer steinerner Tempel mehr gebaut, es wird auch keine Opfer mehr geben. Die Vertreter dieser Sichtweise sagen von all dem sagt Römer 11 nichts. Es geht einfach nur darum, dass am Ende der Zeiten, kurz bevor Jesus wiederkommt, alle Juden oder zumindest ein Großteil aller Juden sich zu Jesus Christus bekehrt und damit Teil der einen weltweiten Gemeinde wird. Das war beispielsweise die Sichtweise von einem engen Mitarbeiter von Johannes Calvin, Beza hieß der, von Jonathan Edwards, von Charles Hodgson, einem anderen bekannten amerikanischen Theologen im 19. Jahrhundert. Und heutzutage, wer das sehr stark vertritt, ist John Vickie, der hier vor ein paar Wochen gepredigt hat, ist einer der bekanntesten Theologen so weltweit heute, der diese zweite Sichtweise vertritt. So, die dritte Sichtweise, die sagt, ganz Israel bedeutet alle Kinder Gottes zu allen Zeiten gemeinsam. Das heißt, ganz Israel bezieht sich auf alle Menschen, die jemals durch den Glauben zu Gott gehört haben oder gehören, egal ob sie Juden sind oder Heiden. Sie bilden alle zusammen das wahre, wirkliche Israel. Man argumentiert dann so, man sagt, der Fokus von Römer 9 bis 11 ist zu zeigen, in welchem Verhältnis denn die Juden und die Heiden stehen. Und wie passt das zu den Verheißungen Gottes im Alten Testament? Und wenn Paulus jetzt am Schluss seiner Ausführung, am Ende von Kapitel 11, von ganz Israel spricht, dann sagt er damit, Gott kommt zu einem ganzen Israel, zu einem vollständigen Volk, in dem er zu allen Zeiten sein Volk aus Juden und aus Heiden in eins sammelt. Alle die an Jesus glauben, unabhängig wo sie herkommen, sind dieses ganz Israel. Aus Römer 11, Vers 26. Das ist die Sichtweise zum Beispiel von Johannes Calvin. Und wenn ich das überblicke historisch, die Mehrheitsmeinung unter den Reformierten. Aber schwer zu sagen natürlich. Ich würde sagen, alle drei Sichtweisen widersprechen nicht unseren Bekenntnissen. Also es ist keine entscheidende Frage. Und ich kann auch von mir persönlich sagen, ich lege jetzt nicht meine Hand ins Feuer für einen dieser drei Sichtweisen. Ich glaube, sie haben alle gute Argumente für sich. Aber ich habe sie schon in dieser Darstellung mal mit Absicht so sortiert, für wie glaubwürdig ich sie halte. Beziehungsweise ich kann jetzt schon mal sagen, dass ich für die Sichtweise mit den besten Argumenten die dritte Sichtweise halte und die so auch vertreten und verteidigen würde, ohne dafür jetzt meine Hand final ins Feuer zu legen. Die erste Variante, die ist ziemlich ähnlich mit der dritten. Die unterscheidet sich eigentlich nur in dem Punkt, sind das alle Juden gemeint oder sind alle Kinder Gottes gemeint. Deswegen werde ich die jetzt nicht gesondert anschauen, weil ich auch glaube, die hat die schwächsten Argumente für sich, sondern hauptsächlich die zweite und die dritte Sichtweise gegenüberstellen. Also, bedeutet ganz Israel eine zukünftige Massenbekehrung der Juden oder bedeutet ganz Israel einfach Gottes Volk zu allen Zeiten aus Heiden und aus Juden? So, und jetzt schauen wir uns mal an, wie die zweite Sichtweise argumentiert. Ihr könnt gerne auch eure Bibeln aufschlagen zu Römer 11, weil ich immer mal auf Verse deuten werde, ohne jetzt alle Verse im Detail komplett lesen zu können. Diese Sichtweise sagt, in Römer 11, schau mal hin, dort wird konsequent unterschieden zwischen Israel und den Heiden. Es wird deutlich gemacht, es sind zwei Gruppen. Sie sind zwar Teil des einen Ölbaums, also man lehnt den Dispensationalismus ab, aber sie werden hier in Römer 11 doch unterschieden, um das Verhältnis zwischen beiden zu beleuchten. Und die These lautet nun, Paulus sieht eine zukünftige Bekehrung eines großen Teils Israels, der Nachkommen Abrams, Isaks und Jakobs. Die Verfechter dieser Lehre sagen, es gibt dafür im Kern zwei Argumente. Es gibt Andeutungen, die der Text macht. Das ist das erste Argument. Und zweitens, es gibt die klare Lehre in den Versen 25 bis 29. Sie verweisen zum Beispiel auf Römer 11, Vers 12. Da wird doch deutlich, da kommt noch was für die Juden. Dann verweisen sie auf Vers 15. Diese Annahme, von der in Vers 15 die Rede ist, das ist doch durchaus schon eine Andeutung auf eine umfassende Bekehrung am Ende der Zeichen. Dann in den Versen 23b und 24b steht, sie können wieder eingepfropft werden. Wie viel eher können sie wieder eingepfropft werden? Ist hier nicht angedeutet, dass es ziemlich leicht ist, sie wieder in den Ölbaum zu machen? Wird vielleicht sogar passieren. Und Vers 25, bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist, ist Israel verstorkt, steht da doch. Das impliziert doch, irgendwann sind alle Heiden von Gott gerettet, die er retten will. Und dann geht es wieder um Israel bzw. gibt es eine große Bekehrung von Juden. Wir würden sagen, bis hierhin haben wir noch keinen wirklichen Beweis, aber einiges schon an Andeutungen. Und dann ab Vers 25 gibt es dann die klare Lehre, wo dieser Abschnitt das wirklich lehrt. Denn nachdem die erwählten Heiden jetzt alle dabei sind, dann wird Gott eine Massenbekehrung Israels schenken. Paulus nennt das außerdem ein Geheimnis. Das heißt, es muss irgendwas Neues sein, was er vorher noch nicht gesagt hat. Und man verweist eben darauf und sagt, tschau, in Römer 11 wird Israel immer für Juden verwendet. Niemals für das eine Volk aus Juden und Heiden. Und wenn man jetzt davon ausgeht, dass Israel, ganz Israel in Vers 26 Juden und Heiden zusammen meint, dann wechselt er sein Verständnis von Israel von Vers 25 zu Vers 26. Und dann verweist man noch auf Hess 29 und sagt, sie, also die Juden, sind wegen der Erwählung Geliebte um der Väter willen, wegen Abraham. Also auch hier wird gesagt, okay, Gott hat eine spezielle Liebe für die Juden und deswegen wird es am Ende eben nochmal diese Massenbekehrung geben. Soweit argumentiert die zweite Sichtweise. Die dritte Sichtweise, die argumentiert so, ich hab schon gesagt, ihre These ist, ganz Israel meint einfach, das eine Volk Gottes zu allen Zeiten aus Juden und Heiden. Also es mag vielleicht sogar eine Massenbekehrung am Ende der Zeiten der Juden geben, alles möglich, aber das wird hier nicht gesagt. Man würde sagen, okay, alles bis Vers 25 sind Andeutungen, aber die Bibel sagt hier ja, es ist möglich, dass das passiert. Das würden wir von unserer Position überhaupt nicht ausschließen. Es bekehren sich immer wieder Juden und vielleicht bekehren sich sogar, gibt es mal eine Erweckung unter Juden. All das ist möglich, das ist für Gott leicht möglich, aber es wird hier nicht gesagt, dass das auch wirklich passiert. Und jetzt schauen wir uns die konkreten Verse an, um die es geht, ab Vers 25. Das erste wichtige Wort, das sie verweisen, ist das Wort bis in Vers 25. Israel ist zum Teil für Stockungen widerfahren, bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist. Man sagt jetzt, dieses bis ist nicht zeitlich zu verstehen, sondern als Zuspitzung. Ja, ganz Israel ist verstockt mit dem Ziel oder mit der Zuspitzung, dass auch alle erwählten Heiden errettet werden. Das heißt, es ist keine zeitliche Reihenfolge, erst die Heiden, dann die Juden, sondern es ist das Ziel, die Zuspitzung. Man kann das vom Griechischen tatsächlich so übersetzen, es ist möglich. Ob es so ist, kommt dann ja auf die Auslegung an. So, und dann verweist man vor allem auf den Anfang von Vers 26. Und man sagt, hier steht, nicht, und dann wird ganz Israel gerettet werden. Ja, eigentlich müsste jetzt nach Vers 25, Israel ist verstorben, bis alle Heiden dran sind, und dann wird ganz Israel gerettet werden, wenn es hier um die Massenbekehrung geht, sondern man sagt, hier steht nicht dann, sondern hier steht so. Oder auf diese Weise. Und im Griechischen ist dieses so oder auf diese Weise sogar besonders betont. Das heißt, die Aussage ist hier, willst du wissen, wie ganz Israel errettet wird? So. Und man sagt eben von dieser Sichtweise aus, naja, hätten die Vertreter der Massenbekehrung recht, müsste Paulus eigentlich schreiben und dann. Dann sagt man von dieser Position aus, es stimmt zwar, dass in Römer 11 bis Vers 25 Israel immer für die Juden steht, aber der Kontext ist größer als nur Römer 11. In Römer 9, ganz am Anfang seiner Argumentationskette, die werden wir uns gleich auch nochmal anschauen, hatte Paulus in Römer 9, Vers 6 gesagt, nicht jeder, der von Israel abstammt, also Jude ist, ist auch Israel, also wirklich gerettet. Und man sagt, Paulus greift hier den Faden auf ganz vom Anfang seiner Argumentation in Römer 9 und sagt jetzt ganz am Ende, nachdem er viel argumentiert hat, am Schluss das Geheimnis, was ich euch jetzt verrate, ist, Gott kommt zu seinem wahren Israel dadurch, dass er Juden und Heiden in ein Volk zusammenfügt. Soweit die Argumentation für die dritte Position. Ich möchte jetzt ein Fazit geben und kurz erklären, warum ich die Argumente der dritten Position für stärker halte als die der zweiten Position. Ich glaube, die besten Argumente oder die am schwierigsten aus der dritten Sichtweise zu widerlegenden Argumente für die Massenbekehrungssicht sind folgende. Das erste ist, in Vers 25 dieses bis klingt tatsächlich oder in seiner Grundbedeutung ist erstmal zeitlich zu verstehen. Israel ist verstorkt, aber nur sozusagen bis die Vollzahl der Heiden erreicht ist. Dann ein weiteres sehr starkes Argument ist, dass auf jeden Fall bis Vers 25 Israel in Kapitel 11 verwendet wird für tatsächlich das Volk der Juden. Und ein weiteres gutes Argument, wie ich finde, ist der Begriff Geheimnis. Paulus scheint hier wirklich was Neues, was ganz Besonderes zu verkündigen. Wäre das wirklich so, wenn er einfach nur sagen wollte, naja Gott baut sich sein eines Israel eben aus Juden und Heiden? Ich glaube trotzdem, dass die gesamte Argumentationskette in Römer 9 bis 11 die dritte Sichtweise unterstützt. Deswegen möchte ich euch jetzt nochmal kurz mitnehmen in einen Überblick über diese drei Kapitel. Ich hoffe, das wird nicht zu kompliziert. Ich versuche es runterzubrechen. Und zwar glaube ich, dass die Frage, die über allem in Römer 9-11 steht, folgende ist. Die Frage ist nämlich, ist Gott untreu, wenn Juden verloren gehen, obwohl Gott Israel doch all diese Verheißungen gemacht hat? Paulus beginnt in Römer 9 in Versen 1-5 mit dieser herzerreißenden Klage und sagt, ich wäre am liebsten von Gott getrennt für meine eigenen Volksgenossen. Aber das Problem ist nicht nur, dass Paulus jetzt ein emotionales Problem hat, weil der Großteil seiner Verwandten verloren geht, das ist ein Problem, sondern das Problem ist auch ein theologisches, nämlich folgendes. Wenn Gott diese ganzen Verheißungen seinem Volk gegeben hat im Alten Testament, Wenn er jetzt nicht mehr Juden rettet, dann ist er doch nicht treu seinen Verheißungen gegenüber. Das ist auch erstmal total logisch. Das ist der Vorwurf sozusagen, der im Raum steht. Und Paulus Absicht im Kapitel 9-11 ist es diesen Vorwurf aus dem Weg zu räumen. Sozusagen Gott zu rechtfertigen. Theologe hat es mal so formuliert, die Kapitel 1-8 vom Römerbrief erklären uns wie Gott den Menschen rechtfertigt. In Römer 9-11 rechtfertigt Gott sich sozusagen jetzt selbst. Für sein Handeln. So, und wie tut er das? Wie argumentiert er? In Römer 9, 1-5 klagt er darüber, dass eben so viele Juden Jesus ablehnen. Und dann, ab Römer 9, Vers 6b, beantwortet er diesen Vorwurf. Ist Gott untreu, wenn Juden verloren gehen, obwohl er Israel doch all die Verheißungen gemacht hat? Und das Erste, was er feststellt, ist, Geborene Juden sind nicht gleich Israel. Er sagt erstmal, die Herangehensweise zu sagen, jeder Jude ist einfach Israel damit gerettet, das ist erstmal eine falsche Gleichsetzung. Denn nicht jeder, der von Abraham, Isaac und Jakob abstammt, ist auch wirklich ein Teil des Volkes Gottes. Wer ist denn dann Teil des Volkes Gottes? Und das erklärt er in drei Teilen in Römer 9-11. In Römer 9 geht es sehr viel um das Thema Erwählung. Nicht weil Paulus einfach jetzt mal Lust hat, das Thema Erwählung zu erklären, sondern, um hier für diese Frage deutlich zu machen, hier Leute, um zu Israel zu gehören, ist Erwählung entscheidend, nicht Abstammung. Deswegen macht er immer deutlich, Gott hat schon im Alten Testament unterschieden zwischen Isaac und Israel. Nicht alle Söhne Abrahams waren Volk Gottes. Er hatte Unterschieden zwischen Jakob und Esau. Nicht alle Söhne von Isaac waren Volk Gottes. Nachdem er damit fertig ist, fängt er dann an, schwerpunktmäßig Ende Kapitel 9, Kapitel 10 zu sagen, okay, jetzt schaue ich mir die menschliche Perspektive an. Glaube ist entscheidend, nicht Werke. In Römer 9 ist vor allem die göttliche Perspektive. In Römer 10 ist es die menschliche Perspektive. Wer gehört wirklich zu Israel? Es sind die, die erwählt sind bzw. die, die glauben. Es ist dieselbe Gruppe. Und dann in Römer 11, in den Versen 11 bis 25 erklärt er, Heiden sind dabei wegen des Unglaubens der Juden. Sogar wir gehören dazu, weil Gott vorher die Juden ausgebrochen hat. Wieso es nötig war, dafür die Juden auszubrechen, erklärt Paulus nicht. Er setzt das einfach voraus. Ich weiß es auch nicht. Aber er setzt es irgendwie voraus in diesem Bild vom Ölbaum. Er hat die ausgebrochen, damit wir überhaupt erst rein können. So, und jetzt, und deswegen habe ich hier die Klammer gesetzt, Jetzt macht der in Römer 11, 26 bis 32 die Klammer zu, die er in Römer 9 aufgemacht hat. Und sagt jetzt, okay, und ich habe euch jetzt diese ganzen Dinge erklärt, um einen Punkt zu machen. Das wahre Israel besteht aus allen, erwählten, Kapitel 9, und Glaubenden, Kapitel 10, Juden und Heiden. Das heißt, wenn man diesen Vorwurf macht, dann hat man eine falsche Definition von dem, was Israel ist. Weil man denkt, wenn Gott im Alten Testament Israelverheißungen gemacht hat, dann meint das immer alle biologischen Nachkommen von Abraham. Meint es aber gar nicht. Sondern Gott hat schon damals im Blick gehabt, alle, die an Jesus Christus glauben werden, weil sie erwählt sind, weil sie eben glauben und sie bilden das wahre Israel. Und Römer 11, Vers 26 ist jetzt so zu sagen, die Zusammenfassung, das Ergebnis, das, was unterm Strich steht. Und deswegen ändert Paulus auch von Vers 25 zu Vers 26, wie er den Begriff Israel füllt. In Vers 25 meint er tatsächlich die geborenen Juden, aber in Vers 26 schließt er jetzt die Klammer zum Anfang und sagt, was wirklich Israel ist. So wird ganz Israel gerettet, indem Gott nämlich diesen einen Ölbaum baut mit Juden und mit Haien. Und weil ich glaube, dass das sozusagen die Argumentationslinie ist, durch Römer 9-11, macht es wenig Sinn, warum Paulus dort, nämlich in Römer 11, Vers 26, wo er eigentlich jetzt den Schlussstrich zieht und jetzt zum Ergebnis kommt, jetzt ein neues Fass aufmacht und sagt, na übrigens Leute, und jetzt wollte ich euch noch sagen, was übrigens in der Zukunft mal passieren wird. sondern da ist er jetzt an dem Punkt angelangt in seiner Argumentation, um jetzt die Sache zuzuwenden. Und ich glaube, sein Punkt hier ist derselbe, den er auch an vielen anderen Stellen im Neuen Testament deutlich macht. Nämlich das Gottesvolk heute, dass das wahre Israel, Juden und Heiden sind, verbunden durch Christus und den Heiligen Geist. Man kann den Epheserbrief gucken, in Epheser 2 und 3 macht Paulus genau denselben Punkt. Juden und Heiden eins in Christus. Und das Spannende ist, in Epheser 3 bis 4 nennt er genau das. Ein Geheimnis. Gleiches Wort wie hier in Römer 11, Vers 25 und 26. Auch dort nennt er es ein Geheimnis. Das Geheimnis im Neuen Testament ist, dass Gott sich ein Volk baut, was eben nicht mehr nur aus Juden besteht, sondern auch aus Heiden. Und ich glaube, genau darum geht es in Römer 11, Vers 26. Und das ist der Grund, warum ich die dritte Sichtweise für die plausibelste halte und glaube, dass sie dem biblischen Befund entspricht. Wie gesagt, ich glaube jetzt aber nicht, dass es jetzt eine Bekenntnisfrage ist, welche Sichtweise man vertritt. Große Männer, gute Theologen haben auch die anderen beiden Sichtweisen vertreten. Was mir nochmal wichtig ist, wenn man die zweite Sichtweise vertritt, die hier, oder diejenigen, die sie vertreten, die sagen damit eben nicht, dass es deswegen einen neuen Tempel geben wird, steinernen, mit wieder eingeführten Opfern und so weiter, sondern wenn es diese Massenbekehrung gibt, sagen sie, dann werden diese Juden Christen, schließen sich der christlichen Kirche an, sie würden wieder in den einen Ölbaum eingepfropft werden und machen nicht einen neuen Ölbaum auf oder sowas. In diesem Fall, wenn das so wäre, würde das Pendel sozusagen zurückschwingen. Es ist, als Jesus auf der Welt war, von den Juden zu den Heiden geschwungen, mehrheitlich, und würde dann wieder zurückschwingen eben zu den Juden. So viel zu der Art und Weise, wie wir meines Erachtens Römer 11 und die Aussagen dort über Israel, dass es ganz errettet werden wird. verstehen müssen. Und ich möchte jetzt im dritten Punkt nochmal praktisch werden und fragen, okay, was bedeutet das für uns heute? Das war jetzt sehr theologisch, sehr tief. Was bedeutet es heute, wie sollten wir auf Israel, auf den Staat Israel heute blicken? Also auf die circa 15 Millionen Juden, die von Abraham, Isaac und Jakob abstammen und Jesus verworfen haben, beziehungsweise immer noch verwerfen. Erstmal müssen wir festhalten, die Juden heute sind nicht das Volk Gottes. Und trotzdem verdienen sie, dass wir uns mit ihnen beschäftigen, sie betrachten, weil auch Paulus sie ausführlich betrachtet in Römer 9-11, vor allem in Kapitel 11. Und ich möchte mit euch sechs konkrete Anwendungen für die Praxis kurz durchgehen. Das erste ist, Israel braucht das Evangelium genauso wie alle anderen Nichtchristen auch. Es gibt keinen, ach die hatten es ja schon und dann haben sie Jesus abgelehnt. Die hatten ja jede Chance, die ganzen Segnungen im Alten Testament, als hier noch die wilden Germanen gelebt haben, die keinen Plan von gar nichts hatten. Da hatten die alles und sie haben es verworfen, deswegen haben sie Jesus jetzt nicht mehr verdient oder sowas. Das wäre völlig falsch. Alle Positionen und Meinungen, die sich gegen Judenmissionen richten, sind von der Bibel her ganz klar abzulehnen. Was hat Paulus gemacht? Über eine Apostelgeschichte, wo er in eine Stadt kam, wo eine Synagoge war, ist er als erstes in die Synagoge gegangen und hat den Juden das Evangelium verkündigt. Was hat denn Philippi gemacht, wo es keine Synagoge gab? Er ist an einen Fluss gegangen, wo sich die paar jüdischen Frauen getroffen haben, die keine Synagoge bilden durften und hat denen das Evangelium gepredigt. Es gibt die Ablehnung der Judenmission übrigens von sehr liberaler Seite und von sehr konservativer Seite. Von liberaler Seite, vor einigen Jahren hat eine EKD-Synode, also eine Synode der evangelischen Kirche in Deutschland, beschlossen, Judenmission sei antisemitisch. Und sie deswegen ausgeschlossen. Das krasse ist, nein. Es ist Feindschaft gegenüber den Juden, wenn man ihnen nicht das Evangelium sagt. Das ist das Problem. Und von sehr konservativer Seite teilweise nicht. Die meisten Dispensationalisten würden das nicht sagen, aber sehr radikale Dispensationalisten würden sagen, ein Jude ist einfach deswegen gerettet, weil er von Abraham, Isaac und Jakob abstammt. Und auch das ist absolut abzulehnen. Es gibt nur einen Weg zu Gott und das ist Christus für Juden und für Heiden. Unabhängig davon, ob man jetzt von einem oder zwei Völkern ausgeht. Und deswegen ist auch diese Sichtweise falsch. Die Juden brauchen das Evangelium. Egal, ob es diese Massenbekehrung am Ende gibt oder nicht. Fakt ist, Paulus wünscht sich die Errettung der Juden. In Römer 9, 1-5. Ich wünsche mir, selbst verdammt zu sein für meine Brüder nach dem Fleisch, sagt er dort. Und sie können auch definitiv errettet werden. Paulus schreibt in Römer 1, Vers 16 sogar, dass das Evangelium zuerst eine Kraft zur Errettung für die Juden ist und dann erst für die Heiden, für uns Heiden. Das heißt, die Juden brauchen das Evangelium. Ein erster praktischer Punkt. Zweitens, Hochmut gegenüber den Juden ist völlig unangebracht. Römer 11 warnt ausdrücklich davor. Römer 11 ist zwar theologisch hochkomplex und wir haben uns heute diese theologischen Feinheiten angeschaut. Der praktische Punkt, warum Paulus das schreibt, ist vor allem, dass er die Heidenchristen warnen möchte und sagen möchte, schaut euch die Juden an, wie die das gemacht haben, wie sie Jesus abgelehnt haben und lernt von ihnen. Denn wenn ihr genau die gleichen Fehler macht, werdet ihr genauso gerichtet werden wie sie. Und deswegen ist Hochmut gegenüber den Juden völlig unangebracht. Die Versen 19 bis 22 von Römer 11, da warnt Paulus explizit davor, beziehungsweise verbietet sogar, dass wir uns als Heidenchristen über die Juden erheben, in irgendeiner Form. Das dritte Praktische ist, die Geschehnisse aktuell in Israel sind nicht Erfüllung biblischer Prophetie. Das hängt einfach damit zusammen, dass ich das jetzt sage, weil ich eben von der bundestheologischen Lesart der Bibel überzeugt bin. Das ist jetzt nicht ganz unser Thema heute, Eine Ausnahme könnte ich mir vorstellen, nämlich dass diese drastischen Verfolgungswellen gegen die Juden, z.B. durch die Nazis vor 80 Jahren oder heute durch die Hamas, immer noch Gericht Gottes an den Juden sind dafür, dass sie Jesus abgelehnt haben. Also das ist tatsächlich eine Weltgeschichte, die ja immer sehr häufig das Volk der Juden abbekommt, könnte ich mir vorstellen. Ich sage es ganz vorsichtig, dass es immer noch Gericht Gottes ist, aber ich bin da super vorsichtig, das zu behaupten, sondern ich sage das nur als eine mögliche Option, zu sagen, dass irgendetwas Schlechtes, was jemandem oder einem Volk passiert, Gericht Gottes ist. Das steht uns, glaube ich, nicht zu und deswegen ist es möglich, aber grundsätzlich würde ich sagen, dass was aktuell in Israel passiert, ist nicht irgendetwas, was in den Propheten oder in der Offenbarung geschrieben ist. Das vierte, was ich sagen möchte, ist, Gott ist souveräner König, auch über die aktuellen Ereignisse und Geschehnisse in Israel. Ja, auch wenn ich nicht glaube, dass sie heilsgeschichtliche Bedeutung haben, also dass wir irgendwie in der Offenbarung was darüber lesen können oder dass die Ereignisse jetzt in Israel irgendwie das Kommen des Antichristen vorbereiten oder was auch immer, trotzdem sind das alles Ereignisse, die nicht außerhalb von Gottes Herrschaft passieren. Wir sollen uns als Christen mit politischen Entwicklungen beschäftigen und wir sollen diese Entwicklungen auch aus unserer christlichen Weltanschauung heraus bewerten. Also nur wenn wir jetzt sagen, okay, es ist jetzt nicht Heilsgeschichte, die dort passiert in Israel. Es ist völlig legitim, sich mit dem Nahostkonflikt zu beschäftigen und sich in dem Konflikt auch zu positionieren. Persönlich tendiere sehr stark dahin, mich pro Israel zu positionieren in diesem Konflikt. Ich muss aber auch zugeben, ich kenne mich nicht so besonders gut aus, bin deswegen vorsichtig, müsste mich erstmal eingehend damit beschäftigen. Was mir wichtig ist, du darfst dir deine Meinung bilden, das ist sehr gut, lade die Frage aber nicht geistlich auf. Die Frage ist heilsgeschichtlich genauso relevant oder irrelevant wie die Frage, welche Position man zum Beispiel im Ukraine-Krieg einnimmt. Das fünfte, was wichtig ist, als Christen dürfen und müssen wir das Judentum für seine falsche Theologie kritisieren. Jesus tut das in deutlichen Worten, tun die Apostel und es tut ganz besonders auch Paulus. Trotz seiner Trauer über den Unglauben ist er sehr, sehr stark und sehr, sehr krass, wenn er sagt, es ist einfach falsch, dass ihr Jesus ablehnt. Aber über alle andere willkürliche Kritik an den Juden, aus Gründen gewisser Klischees oder sogar rassistisch motiviert, sollten wir uns als Christen auf gar keinen Fall beteiligen. Ja, solche Statements wie, der Jude ist halt so. So ähnlich wie, jeder Deutsche ist halt Nazi. Ja, oder jeder Amerikaner isst den ganzen Tag nur Fastfood. Oder, oder, oder. Das sind alles so verallgemeinerte Klischees und an denen sollten wir uns nie beteiligen und schon gar nicht bei den Juden. Auf der anderen Seite muss man auch nicht alles mit Sandhandschuhen anfassen, was ein Jude tut oder äußert. Wenn der Zentralrat der Juden in Deutschland etwas Dummes oder Falsches sagt, dann muss man das kritisieren dürfen und wenn man das kritisiert, ist das noch lange kein Antisemitismus. Das ist natürlich auf der anderen Seite so das Ding, dass dann häufig, wenn man nur irgendwas kritisiert, was irgendein Jude sagt, dann manchmal schon, oh, du bist Antisemit, weil du einen Juden kritisierst. Auch das ist einfach nicht redliche Argumentation. Und das sechste und vielleicht wichtigste von allem, bete für die Juden. Die Juden waren schließlich Gottes erste Liebe. Ihnen gilt das Evangelium nicht anders, als es uns gilt. Es gilt Ihnen auch nicht mehr, aber es gilt Ihnen zuerst. Und auch wenn ich nicht von der Massenbekehrung am Ende der Zeiten überzeugt bin, eines macht Römer 11 sehr, sehr klar und sehr, sehr deutlich. Es ist wünschenswert und es ist möglich, dass Juden und dass sogar viele Juden zum lebendigen Glauben in Jesus Christus kommen. Ich glaube, wir sollten auch dafür reden, gerade nachdem wir uns so eingehend mit Römer 11 beschäftigt haben. So viel mal dazu thematisch. Ich weiß, man könnte noch viel mehr sagen, man könnte über jeden meiner drei Punkte einen eigenen Vortrag halten. Ich habe es heute noch versucht, halbwegs kurz und bündig in einer Stunde auf den Punkt zu bringen, aber ich dürfte jetzt natürlich gerne noch Fragen stellen oder Anmerkungen machen.
In welchem Verhältnis stehen wir als Christen zu Israel?
Wie ist das Verhältnis von Israel zur Gemeinde grundsätzlich?
Wie ist das „ganz Israel wird gerettet werden" in Römer 11,26 zu verstehen?
Wie sollten wir auf Israel heute blicken?
Sermon ID | 112324203263193 |
Duration | 59:50 |
Date | |
Category | Bible Study |
Bible Text | Romans 11:26; Romans 11:17-25 |
Language | German |
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